Die Vorstellung, es gebe nur einen Gott, ist allen alttestamentarischen Religionen eigen.
Aber nach deren Vorstellung, ist der eigene Gott durch wesentliche Glaubenssätze von den anderen unterschieden. Bestenfalls kann der Anhänger der jeweils anderen, als guten Willens, aber irgendwie „auf dem Holzweg“ betrachtet werden, wie nett man das auch immer umschreibt.
Ich kann mich zwar hinstellen, und sagen, ich glaube nur an " den einen Gott" mir Anhänger suchen, eine Kirche gründen, aber den Gott Mammon oder Playstation oder „Fliegendes Spaghettimonster“ anbeten.
Dann kann ich aber irgendwie nicht gültig behaupten, das FSM sei der eine selbe Gott, von dem das AT, oder Mohammed, oder Jesus spricht, denn die anderen Religionen werden weiterhin die Definitionsmacht (evtl. zu Recht ?) über ihre eigene Religionsgemeischaft behalten wollen.
In ihrem Bezugsrahmen, wird das so angesehen werden, dass ich falsche Behauptungen über „IHREN GOTT“ in die Welt setze.
Zumindest insofern, dass Jesus Christus ebenfalls als „Gott“ betrachtet wird,nicht nur als Gottes Sohn, sondern definitiv als Form des einen Gottes, ist der christliche Gott nicht der jüdische, oder islamische.
Die Göttlichkeit Jesu Christi zu leugnen, ist Häresie und Gotteslästerung, vom Christentum aus gesehen.
Ich glaube, es handelt sich hier um einen praktischen Kompromiss, der einen gewissen Willen zur Toleranz ausdrückt.
Farg mal einen Ulema, ob Jesus "Gott " ist, der wird das immer verneinen, und sagen „Allah ist der einzige und wahre Gott“.
Nicht umsonst wird in der Sharia der Abfall vom Glaube und die Anstiftung dazu mit der Todesstrafe belegt, auch christliche Missionierung.
Obwohl also von Seiten des Katholizismus da ein gewisser Pragmatismus herrscht, und dieser die Zugehörigkeit zu einer anderen abrahamitischen Religion immerhin toleriert und lobt (vom Protestantismus und Judentum weiß ich es nicht), dann fragt es sich, ob es der selbe Gott sein kann, wenn weder die Juden noch die Moslems noch die Christen das so sehen, und die Offenbarung und deren rechtliche Konsequenzen genau das Gegenteil besagen, und sich z.T. ausschliessen.
Die praktischen Auswirkungen bedeuten ja z.B., dass nach jüdischem und moslemischem Mehrheitsglauben, und dem AT, die Frau minderwertig ist, allerlei körperliche Strafen und Verstümmelungen, Kleidervorschriften und sonstige Sanktionen vorsehen, wenn gegen bestimmte Vorschriften wie Sexualmoral, Eigentumsbegriff und Glaubenszwang vorgegangen wird.
Von einem demokratischen, verfassungstreuen Standpunkt aus, müsste IMHO das AT als verfassungsfeindliche Schrift verboten werden, ebenso der Koran,
und Religionen, die sich darauf ohne Änderung als Grundlage des Glaubens und der praktischen Ausübung desselben beziehen, als verfassungsfeindliche (hilfsweise kriminelle) Organisationen verfolgt werden.
(Ich nenne mal als Beispiele „Anstiftung zum Völkermord, Anstiftung zum Mord, Volksverhetzung, Bedrohung, sexuelle Diskriminierung, Sklaverei“ usw. usf.)
Beim Christentum bin ich mir nicht sicher, da Jesus als Prophet Religionsgründer, und(nach christlichem Selbstverständnis)Gott, sich theoretisch und praktisch gegen bestimmte Elemente des Alten Testaments ausgesprochen hat.
Einer könnte sagen, alle 3 Religionen liegen zumindest teilweise falsch, dann müssten die strittigen Fragen entweder aus dem Kanon aller 3 Religionen entfernt werden, oder derjenige müsste eine neue Offenbarung liefern, eine Art „Synthese“ der AT-Religionen.
Damit würde aber keine der alten 3 Religionen einverstanden sein, vermutlich würde man denjenigen schlicht und einfach totschlagen, zumindest in den meisten moslemischen Ländern, in denen die Sharia gilt.