"Götterdämmerung EU": Wird Brüssel an London ein Exempel statuieren?

Nein, die ungesteuerte Zuwanderung stellt die größte Bedrohung der gesellschaftlichen Strukturen in Westeuropa dar. Und die ungesteuerte Zuwanderung stellt die größte Bedrohung der gesellschaftlichen Strukturen in den USA dar. Dass die ungesteuerte Zuwanderung in den USA in erster Linie aus Mexiko stammt, während bei uns die Räume südlich bzw. östlich von Europa die Herkunftsländer darstellen, ist wohl bekannt. Dass ich das extra hätte erläutern müssen, war mir unklar.

Die Erfolge werden egal, wenn sich Rahmenbedingungen so ändern, dass die bisherigen Strukturen keine Lösung mehr bieten. Das ist so wie ein Unternehmen mit langer, erfolgreicher Tradition, das sich nicht auf die aktuelle Zeit einstellt. Es wird schnell von der Bildfläche verschwinden, wie wir schon oft erlebt haben. Du sprichst lediglich den Aspekt an, dass das ungerecht sei.

Offene Grenzen zwischen Deutschland und Luxemburg mögen lange eine gute Sache gewesen sein. Mittlerweile kommen aber auch rumänische Einbrecherbanden über Deutschlands offene Grenzen und auch Flüchtlinge, die von anderen Staaten (zB Österreich) einfach durchgelassen werden (inkl. Bus-Shuttle und Wegweiser für die letzten Meter). Deutschland hat falsch darauf reagiert, indem es nicht von den offenen Grenzen abgesehen hat. Schuld ist nicht die EU an sich, sondern ein Festhalten an veralteten Konzepten, bei denen die EU als Lösung hingestellt wird, obwohl sie keine Lösungen bietet.

Sagt wer? Du? Die Bewohner? Zumindest in den USA und den meisten Ländern Westeuropas sprechen Umfragen eine andere Sprache.

So oder so: die Diskussion ufert aus. Ich fasse daher Deine Aussagen erneut wie folgt zusammen: die Briten haben für den EU-Ausstieg votiert, weil sie ein Problem mit einem Flüchtlingsstrom haben, der sie so gut wie nicht erreicht.

Also haben die Blöden wieder mal einen (Phyrrus)Sieg errungen. Der Witz ist nur, daß die gerade die Blöden (d.h. schlecht gebildeten und damit unterdurchschnittlich verdienenden) besonders unter dem Austritt leiden werden. Da möchte man doch sagen „recht geschieht es ihnen“.

Welche Umfragen denn?

Als Anlyst solltest du wissen, wie sehr Stimmungen den Trend bestimmen. Du gehst rein technokratisch vor, indem du davon ausgehst, die vergleichsweise geringe Zahl an Flüchtlingen, die es nach Großbritannien schaffen, müsse dazu führen, dass die Briten ihre Entscheidung nicht zu großen Teilen an Migrationsaspekten ausgerichtet hätten.

Wie gesagt: Es gibt zahllose ungelöste Probleme mit Alt-Migration. Hinzu kommen viele unionsinterne Einwanderer. Und nun ist in den letzten Monaten auch der ungesteuerte Flüchtlingszustrom hinzugekommen, der unter anderem zu den Lagern in Calais geführt hat. Glaubst du, dass die Menschen, wenn sie diese Situation realisieren, auf Statistiken schauen und freudig für die EU stimmen?

Hinzu kommt, dass die EU in der Flüchtlingskrise keine Lösungen, keine Antworten anbietet. Das sieht man an der hilflos schwimmenden Merkel, die seit Monaten nach europäischen Lösungen sucht, obwohl schon von Beginn an klar war, dass es solche nicht geben würde. Und genau so ist es gekommen, soll ich dir meine Beiträge von damals raussuchen? Stattdessen haben sich einzig nationale Lösungen als stabiler Schutz vor unkontrollierter Einwanderung erwiesen. Siehe Polen, Slowakei, Tschechien. Was sagen denn deine Statistiken zur Zahl der Einwanderer in jenen Ländern?

Man sieht: Die EU ist eine tolle Sache, solange alles glatt läuft. Treten ernstzunehmende Krisen auf, braucht man keine Brüsseler Laberheinis, sondern tatkräftige Politiker aus dem eigenen Volk. In Gefahr und größter Not, bringt der Mittelweg den Tod.