Konservativer Abwehrmechanismus
Hi Uwi.
und es ist durchaus allg. bekannt, dass Materie sich letztendlich aus etwas zusammensetzt, was nicht mehr fassbar ist und keinerlei Körperlichkeit mehr aufweist.
Genau da aber beginnt das Rätsel, was Materie denn ist, wenn nichts „Körperliches“. Viele Quantenphysiker sprechen ihr eine Art Geistigkeit zu, was die einzige Alternative zu einem materialistischen Weltbild (im Sinne toter Materie) zu sein scheint. Das korrespondiert nun einmal sehr gut mit traditionellen mystischen Anschauungen in Ost und West, dass „Materie“ eine Erscheinungsform einer allumfassenden Geistigkeit ist (Vedanta, Neuplatonismus z.B.).
Trotzdem wird Materie definiert und ist ja offenbar vorhanden und fassbar. Also gibt es überhaupt keinen Grund für eine derartige Feststellung.
Was hat der Begriff „Fassbarkeit“ für eine argumentative Kraft? Fassbar ist Materie im makroskopischen Bereich, also dort, wo sehr komplexe „Kraftfelder“ miteinander interagieren, ohne sich zu durchdringen, obwohl sie quasi aus Nichts bestehen. Wenn zwei makroskopische Objekte aufeinander einwirken, dann wirken „Felder“ aufeinander ein und keine kompakten Körper.
Die Argumentation kommt mir so vor, wie wenn man eine Uhr auseinander nimmt uns feststellt, dass da ja nur kleine Rädchen drin sind und deshalb schlussfolgert, das es Uhren nicht geben kann.
Diesem analogischen Argument kann ich nicht folgen. Keiner streitet ab, dass makroskopische Objekte Funktionen erfüllen können (z.B. die Uhr-Funktion), obwohl sie aus rätselhaften quantenphysikalischen Phänomenen bestehen.
und z.T. abgelehnt (z.B. von Prof. Dürr, der frühere Leiter des Münchner :Max-Planck-Instituts für Quantenphysik).
Ein sehr schönes Beispiel dafür, dass sich Herr Professor von seinem ursprünglichen Wissensgebiet entfernt hat und ein paar Erkenntnisse in extrem vereinfachter populärer Form zu reinem Geschwafel verwurstet.
Seltsam, dass die selbsternannten „Wissenschaftler“ in diesem Forum (ich denke da vor allem an die Skepsies im Eso/Para-Brett) die spirituellen Auffassungen von absoluten Topexperten der NaWi (Planck, Heisenberg, Pauli, Schrödinger, Dürr usw.) einfach nur abblocken, wenn sie dem konventionellen Weltbild widersprechen. Wenn nicht einmal die Crème de la crème der Naturwissenschaft in der Lage ist, die Anhänger der NaWi dazu zu bewegen, ihre starren Anschauungen ein bisschen zu überdenken, wer dann?
Dazu noch zwei Zitate:
„Der Laie meint gewöhnlich, wenn er ‚Wirklichkeit‘ sagt, spreche er von etwas Selbstverständlich-Bekanntem; während es mir gerade die wichtigste und überaus schwierige Aufgabe unserer Zeit zu sein scheint, daran zu arbeiten, eine neue Idee der Wirklichkeit auszubauen. Dies ist es auch, was ich meine, wenn ich immer betone, daß Wissenschaft und Religion etwas miteinander zu tun haben ‚müssen‘.“
(Wolfgang Pauli, Quantenphysiker und Nobelpreisträger 1945)
„Die wahrgenommene Vielheit ist nur Schein, sie besteht in Wirklichkeit gar nicht. Die Philosophie des Vedânta hat dieses ihr Grunddogma durch manches Gleichnis zu verdeutlichen gesucht, wovon eines der ansprechendsten das vom Kristall ist, der von einem einmal vorkommenden Gegenstand Hunderte von kleinen Abbildern zeigt, ohne daß doch der Gegenstand dadurch vervielfacht würde.“
(Erwin Schrödinger, Quantenphysiker und Nobelpreisträger 1933)
Chan