Gramatische frage

warum Wird der Tod mit D am Ende geschrieben wennn das Adjektiv tot mit T am Ende geschrieben wird?

Als ich neulich in der schule den Tod versehentlich mit T am ende schreib und deswegen eine schlechteren Note bekamm haben wir darüber diskudtiert Warum man zwei Worte die dass geleich bedeuten so unterschiedlich geschrieben werden Leinder sind wir zu keinem ergebniss gekommen

wer kann uns da weiter helfen ??

vielen dank schon mal im vorraus

Hallo!

Weil die beiden Worte unterschiedlich ausgesprochen werden. Man hört es besonders deutlich, wenn danach noch ein Vokal kommt. „Ein totes Tier“ klingt anders als „Die Todesnacht“.

(Ich weiß aber, dass in (vor allem nördlichen) Teilen von Deutschland das Wort „der Tod“ eher wie „der Tot“ ausgesprochen wird.)

Übrigens bedeuten sie nicht dasselbe. Oppenheimer (der Erfinder der Atombombe) sagte die berühmten Worte: „Nun bin ich der Tod geworden.“ Damit wollte er natürlich etwas anderes sagen als: „Nun bin ich tot geworden.“ (= Nun bin ich selbst gestorben), was ja keinen Sinn ergibt.

Im Englischen Original gibt es diesen Unterschied auch: „Now I have become death“ statt: „Now I have become dead.“ Im Englischen ist der Aussprache-Unterschied freilich deutlicher.

Michael

Hallo, Michael,

Weil die beiden Worte unterschiedlich ausgesprochen werden.

da üblicherweise wohl doch die Auslautverhärtung zum Tragen kommt (http://books.google.de/books?id=sZGwuIt2FEMC&lpg=PP1… - 16.3), halte ich das allerdings für kein verlässliches Kriterium.

Man hört es besonders deutlich, wenn danach noch ein Vokal
kommt.

Deshalb empfiehlt es sich, in Zweifelsfällen eine abgeleitete Form zu bilden.

Weitere Unterscheidungshilfen sind hier zu finden:

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache… (Page 2)
http://www.korrekturen.de/sprachleben/rechtschreibun…

Gruß
Kreszenz

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OT: Oppenheimer
Hallo,

du weißt es wahrscheinlich, aber wir wollen ja, das Lena rundum gebildet dieses Forum verlässt:

Oppenheimer (der
Erfinder der Atombombe) sagte die berühmten Worte: „Nun bin
ich der Tod geworden.“

Hier hat Oppenheimer selbst zitiert, und zwar aus der Bhagavadgita - einer heiligen Schrift des Hinduismus.

Zum Thema: Im Plattdeutschen werden sowohl Adjektiv als auch Nomen mit „d“ geschrieben (jedenfalls in vielen Regionen).

Gruß

Anwar

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Hallo,
Ich muss hier etwas richtigstellen:

Weil die beiden Worte unterschiedlich ausgesprochen werden.
Man hört es besonders deutlich, wenn danach noch ein Vokal
kommt. „Ein totes Tier“ klingt anders als „Die Todesnacht“.

Den Unterschied hört man allerdings nur nach der Erweiterung des Wortes, also wenn man eine Endung anfügt.

(Ich weiß aber, dass in (vor allem nördlichen) Teilen von
Deutschland das Wort „der Tod“ eher wie „der Tot“
ausgesprochen wird.)

Nein, in allen Teilen. Die Wörter tot und Tod sind in allen Dialekten, sowie im Standarddeutschen homophon, d.h. sie klingen absolut identisch. Das liegt an der Auslautverhärtung. Im Deutschen gibt es keine Wörter, die lautlich auf [d], [b], [ɡ] oder [v] oder [z] enden, diese werden alle zu [t], [p], [k], [f] bzw. [s]. Daher reimen sich z.B. auch „Wald“ und „alt“.

Im Englischen Original gibt es diesen Unterschied auch: „Now I
have become death“ statt: „Now I have become dead.“ Im
Englischen ist der Aussprache-Unterschied freilich deutlicher.

Nicht nur deutlicher, im Englisch ist ein Ausspracheunterschied vorhanden, im Deutschen allerdings nicht. :smile:

Wünsche noch einen schönen Ta[k],

  • André
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Zum Thema: Im Plattdeutschen werden sowohl Adjektiv als auch
Nomen mit „d“ geschrieben (jedenfalls in vielen Regionen).

Interessant. Warum? Ich nehme eigentlich nicht an, dass es im Platt eine Art „Auslauterweichung“ gibt. Oder liegt das an der Sprachhistorie, so dass germ. *dauþ- (Tod) und *daud- (tot) beide zu etwas mit [d] am Ende wurden? Im Niederländischen werden die beiden Wörter auch dood geschrieben, im Dänischen ist’s beides død. Anscheinend hat also nur das Englische den lautlichen Unterschied am Wortende in death und dead bewahrt, während in den anderen germanischen Sprachen die Auslaute und -d wohl zusammenfielen.

Ich hab ein Platt-Wörterbuch fürs Mecklenburger Platt, nur ist es leider gerade verliehen, schade…

Grüße,

  • André

Weil die beiden Worte unterschiedlich ausgesprochen werden.

Jein. Wie Andre schon richtig geschrieben hat: In der Grundform sind beide Worte ausspracheidentisch - „Ich bin tot“ und „Ich bin der Tod“ werden identisch ausgesprochen.

Man hört es besonders deutlich, wenn danach noch ein Vokal
kommt.

Man hört es NUR, wenn danach ein Vokal kommt.

Sorry, daß ich das nochmal schreibe - ich halte das aber für so wichtig, daß ich nicht umhin konnte, hier meinen Vorpostern den Rücken zu stärken.

gruß,
Max

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Hallo!

Nein, in allen Teilen. Die Wörter tot und Tod sind in allen
Dialekten, sowie im Standarddeutschen homophon, d.h. sie
klingen absolut identisch. Das liegt an der Auslautverhärtung.

Was macht Dich so sicher, dass das wirklich in allen Teilen Deutschlands so sei? Ich lebe hier im Schwäbischen und ich meine, dass der Unterschied bei uns sehr wohl gemacht wird. Ich selbst mache ihn jedenfalls.

Ich hatte vor einiger Zeit hier schon einmal eine Diskussion, wo bebautet wurde, „ei“ hätte im Deutschen immer den gleichen Lautwert. Das stimmt aber nicht. Das Wort „Weide“ wird im Schwäbischen unterschiedlich ausgesprochen, je nachdem, ob es sich einen Baum oder eine eingezäunte Wiese handelt. Menschen, die nicht aus dem Schwäbischen kommen, kennen diesen Unterschied nicht und verblüffenderweise hören sie ihn nicht einmal, wenn man es ihnen vorspricht. Vielleicht ist es mit dem Laut am Ende von Tod/tot genauso?

Michael

Was macht Dich so sicher, dass das wirklich in allen Teilen
Deutschlands so sei? Ich lebe hier im Schwäbischen und ich
meine, dass der Unterschied bei uns sehr wohl gemacht wird.
Ich selbst mache ihn jedenfalls.

Ich dachte bisher, dass die Auslautverhärtung ein Phänomen aller deutschen Dialekte ist. Mir ist keine Ausnahme bekannt, aber natürlich kann ich mich irren. Übers Standarddeutsche (und auch über meinen eigenen Dialekt, das Obersächsische) kann ich mit Gewissheit sagen, das Tod und tot gleich ausgesprochen werden, dasselbe übrigens bei Rad und Rat.
In einigen Gegenden wird allerdings zwischen Rad und Rat unterschieden, da liegt der Unterschied aber beim Vokal: Rat klingt dann wie „Raat“ (wie im Standarddeutschen also) und Rad wie „Ratt“.

Ich hatte vor einiger Zeit hier schon einmal eine Diskussion,
wo bebautet wurde, „ei“ hätte im Deutschen immer den gleichen
Lautwert.

Das hat es im Standarddeutschen auch. In der Hochsprache wird der Baum und die Wiese wirklich gleich gesprochen, da gibt es keinen Unterschied, beides ist [ˈvaɪ̯də]. Wenn die beiden Wörter aber z.B. unterschiedlichen Ursprungs sind, können diese in den Dialekten auch anders gesprochen sein. Anderes Beispiel: zwei und drei reimen sich perfekt in der Hochsprache, beide Male wird der Diphthong gleich ausgesprochen. Aber in vielen Dialekten eben nicht. Im Sächsischen heißt’s da „zwee“, aber „trai“ (und nicht etwa *tree). Das liegt daran, dass da im Alt- und Mittelhochdeutschen andere Laute standen. Ich denke, das könnte auch bei „Weide“ der Fall sein. Das weiß ich aber mangels Verwendung dieser beiden Wörter nicht für meinen eigenen Dialekt. :smile:

Das stimmt aber nicht. Das Wort „Weide“ wird im
Schwäbischen unterschiedlich ausgesprochen, je nachdem, ob es
sich einen Baum oder eine eingezäunte Wiese handelt. Menschen,
die nicht aus dem Schwäbischen kommen, kennen diesen
Unterschied nicht und verblüffenderweise hören sie ihn nicht
einmal, wenn man es ihnen vorspricht. Vielleicht ist es mit
dem Laut am Ende von Tod/tot genauso?

Für „Weide“ glaub ich dir das; vermutlich habt ihr Schwaben da einmal den „drei“-Laut und einmal den „zwei“-Laut drin. Im Sächsischen würde ich da auch „Weede“ und „Waide“ erwarten, weiß es aber nicht, weil ich die Wörter nie auf Sächsisch verwendet oder gehört habe.
Bei Tod/tot glaube ich es nicht, da ich wie gesagt nie davon gehört hätte, dass einige Dialekte keine Auslautverhärtung hätten.
Es kommt aber oft vor, dass Leute denken, da wäre ein Unterschied, obwohl es eigentlich keinen gibt. Dann artikulieren sie einen künstlichen Unterschied, weil sie vom Schriftbild her gehen, während sie diesen Unterschied nicht machen, wenn sie „normal“ (unaufmerksam) frei sprechen.

Also kurzgefasst: im Standarddeutschen („Hochdeutsch“) sind Tod/tot, Rad/Rat und Weide/Weide jeweils identisch gesprochen. Bei Weide könnte der Vokal evtl. in manchen Dialekten anders sein, wenn einmal Mittelhochdeutsch î und einmal ei zugrundeliegt.
Da wir aber nicht im Dialektebrett sind und es in der Frage um die Schreibweise im Deutschen ging, muss man hier schon von der Standardsprache ausgehen. Es hilft einem Berliner da nicht viel, zu wissen, dass es im Schwäbischen da einen Unterschied in der Aussprache geben mag. :smile:

Habe grade noch mal wikigepediat und gefunden:

"Sie [die Auslautverhärtung] ist heute in den meisten deutschen Dialekten anzutreffen, mit Ausnahme der hoch- und höchstalemannischen sowie der südbairischen."

Gut, okay, das wusste ich tatsächlich nicht ( *merk* ). Also vielleicht gehört da auch Schwäbisch mit dazu, das würde das erklären. Wieder was gelernt. ^^

Grüße,

  • André
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Prinzipiell haben die beiden Worte natürlich nicht die gleiche Bedeutung, denn während „der Tod“ durchaus figürlich (wie auch in früheren Zeiten oft geschehen --> „Gevatter Tod“) verstanden werden kann, als auch ein Hauptwort ist, kennzeichnet „tot sein“ einen Seinszustand.
Abgesehen davon meinst Du wahrscheinlich den Unterschied zwischen „Tod sein“ und „tot sein“, wobei ersteres also sich darauf bezieht, „den Tod (Personifizierung) darzustellen“, bzw. seine Rolle (aktiv) auszuüben, wogegen letzteres den Seinszustand des „Nichtlebens“ (passiv) bezeichnet.
Diese beiden zu unterscheiden, haben sich aus den variablen früheren Schreibweisen (etwa toth, todt, dodt, etc.) die heutigen Formen „Tod“ (Substantiv), bzw. „tot“ (Adjektiv) herausgebildet. Leider bin ich kein Germanist (an einen solchen könntest Du Dich mit dem Wunsch nach exakterer Erklärung wenden), sodaß ich dazu auch nicht mehr sagen kann.
Definitiv aber solltest Du, wie mir nach (etwas anstrengendem) Lesen Deiner Frage für Dich ratsam erscheint, vehementest an der Verbesserung Deiner Rechtschreibkünste arbeiten, denn sonst könnte die „Verwechslung“ von „Tod“ und „tot“ nicht der einzige Grund (?) bleiben, aus dem Du schlechte Noten im Gegenstand „Deutsch“ bekommst…:wink:)

liebe Grüße
nicolai

…pardon, soll natürlich heißen : „der Tod“ (Nomen), da „der Tod“ (Substantiv) nicht zwingend gegeben ist…:smile:

nicolai
(auch nicht immer ganz fehlerfrei)

Weide/Weide (OT)
Hallo André!

Wie gesagt - ich hatte das Thema schon einmal bei WWW. Und es ist nach 6 Jahren WWW immer noch mein Lieblingsthread, weil ich noch nie so viel über meinen Dialekt bzw. meine Muttersprache gelernt habe wie damals. Diesen Thread habe ich noch einmal rausgesucht. Und siehe da: Derjenige, der mir damals so kompetent geantwortet hat, warst Du selbst!

/t/dialekt-witze-gesucht/3607954/64

Ergänzend dazu wollte ich noch sagen:

Der Unterschied zwischen Wayde und Weide (meine eigene Lautschrift) ist derjenige, den ein Schwabe macht, wenn er hochdeutsch spricht (bzw. wenn er meint, hochdeutsch zu sprechen). Im Dialekt heißt der Baum „Weid’“ und die Wiese „Woid’“.

Zum Auslaut: Sowohl das Substantiv Tod als auch das Adjektiv tot werden im Dialekt „dod“ ausgesprochen. (In sehr breitem Schwäbisch auch „daud“, -au- wie in Englisch „Wow“). Du kannst also durchaus recht haben, dass der Unterschied zwischen „-d“ und „-t“ von Schwaben im Hochdeutschen nur durch die Orientierung an der Schriftsprache gemacht wird, denn die Endkonsonanten werden im Schwäbischen immer weich ausgesprochen, z. B. auch in „Rad“ (= wheel) und „Rat“ (= advice), schwäbisch in beiden Fällen „Rad“. Selbst „Fett“ wird eher „Fädd“ ausgesprochen. Die fehlende „Auslautverhärtung“ (klingt wie eine Krankheit) macht sich im Schwäbischen also wegen der „binnendeutschen Konsonantenschwächung“ (auch so eine Krankheit …) nicht bemerkbar.

Michael

PS: zur Konsonantenschwächung eine Anekdote:

Österreicher: „Wie hoaßt?“
Italiener: „Pietro Sapienza.“
Österreicher: „Wie? Sabienza, Biedro?“
Italiener: „Nein, nein, … P ietro …“
Österreicher: „Ja, scho, mit hartem ‚B‘?“
Italiener: „Nein, mit P!!!“
Österreicher: „Sag I doch, mit hartem ‚B‘.“

(ad infinitum)

Hallo,

zunächst einmal: das mit „zwei“ „drei“, was Andre schreibt, ist in meinem Dialekt (dem Bairischen) genauso - es heißt „zwoa“, aber nicht „*droa“, sondern „drei“.

(bzw. wenn er meint, hochdeutsch zu
sprechen)

Dialektsprecher, die glauben, hochdeutsch zu sprechen - oh, das ist ein Thema für sich. :smile: Im Dialektbrett wurde von Plattdeutschen ja uch schon mehrfach berhauptet, sie könnten neben ihrem Dialekt auch perfekt hochdeutsch, während das Bayern nicht könnten … *hüstel*

Im Dialekt heißt der Baum „Weid’“ und die Wiese
„Woid’“.

Es geht auch umgekehrt: „ich lehne“ und „ich meine“ reimen sich im Bairischen pefekt: „i loan“ und „i moan“. Auch „Scherbe“ und „Schirm“ klingen ähnlich: „Scherm“ und „Schirm“. Beim Rückübersetzen ins Hochdeutsche wird dann gerne genau der falsche laut genommen: „Da leint er ja, mein Regenschirben, und ich meine, es feilt ihm auch nichts.“

Gruß,
Max