Gramatische frage

Weide/Weide (OT)
Hallo André!

Wie gesagt - ich hatte das Thema schon einmal bei WWW. Und es ist nach 6 Jahren WWW immer noch mein Lieblingsthread, weil ich noch nie so viel über meinen Dialekt bzw. meine Muttersprache gelernt habe wie damals. Diesen Thread habe ich noch einmal rausgesucht. Und siehe da: Derjenige, der mir damals so kompetent geantwortet hat, warst Du selbst!

/t/dialekt-witze-gesucht/3607954/64

Ergänzend dazu wollte ich noch sagen:

Der Unterschied zwischen Wayde und Weide (meine eigene Lautschrift) ist derjenige, den ein Schwabe macht, wenn er hochdeutsch spricht (bzw. wenn er meint, hochdeutsch zu sprechen). Im Dialekt heißt der Baum „Weid’“ und die Wiese „Woid’“.

Zum Auslaut: Sowohl das Substantiv Tod als auch das Adjektiv tot werden im Dialekt „dod“ ausgesprochen. (In sehr breitem Schwäbisch auch „daud“, -au- wie in Englisch „Wow“). Du kannst also durchaus recht haben, dass der Unterschied zwischen „-d“ und „-t“ von Schwaben im Hochdeutschen nur durch die Orientierung an der Schriftsprache gemacht wird, denn die Endkonsonanten werden im Schwäbischen immer weich ausgesprochen, z. B. auch in „Rad“ (= wheel) und „Rat“ (= advice), schwäbisch in beiden Fällen „Rad“. Selbst „Fett“ wird eher „Fädd“ ausgesprochen. Die fehlende „Auslautverhärtung“ (klingt wie eine Krankheit) macht sich im Schwäbischen also wegen der „binnendeutschen Konsonantenschwächung“ (auch so eine Krankheit …) nicht bemerkbar.

Michael

PS: zur Konsonantenschwächung eine Anekdote:

Österreicher: „Wie hoaßt?“
Italiener: „Pietro Sapienza.“
Österreicher: „Wie? Sabienza, Biedro?“
Italiener: „Nein, nein, … P ietro …“
Österreicher: „Ja, scho, mit hartem ‚B‘?“
Italiener: „Nein, mit P!!!“
Österreicher: „Sag I doch, mit hartem ‚B‘.“

(ad infinitum)