Hi,
im grunde hat ja schon fast jeder eine Grenzerfahrung gemacht oder gar mehrere. Irgendein (Fast)Unfall hätte wohl schon fast jeden von uns in Grab befördert.
Klassische Frage ist dann immer: Warum hab ich es geschafft?
An sich kann man schlicht sagen: Na, Glück gehabt. Und Ende.
Manche denken dann aber auch: und wenn jetzt doch? und wie oft habe ich das denn schon überlebt? und binden viel Emotion in das Erlebte hinein. Verknüpfen es mit anderen, die eben kein Glück hatten. sehen sich als „Glückliche“ an. Da Menschen probleme mit dem Zufall haben ersinnen sie dann dinge, die kausal eingreifen können: Engel, Geister, Gott, der Teufel, Flüche, … je nachdem, was man schon so gehört hat und gerade irgendwie passend ist.
Im Grunde geben sie dem abstrakten Zufall nur einen anderen Namen, und diesen erzählen sie dann. (das gibt auch eine bessere story ab). andere verwenden eben dieses Gehörte dann möglicherweise bei nächster Gelegenheit selber und so geht es immer weiter.
Mithin hörst du aber auch nur solche Geschichten, niemals die Variante „eigentlich sollte sie an einen schutzengel glauben, bei dem was sie erlebt hat und sich der Eso zuwenden“. „Publication bias“ nennt man das.
wieviele sich also ohne erlebnis der Eso zuwenden udn viele mit Erlebnis es nicht tun, weißt du nicht und kannst es auf dieser Basis auch nicht abschätzen, ob es nun viele oder wenige sind.
Es gibt sie, das ist eigentlich alles.
Der zweite Teil deiner Frage
Und woran liegt es, dass diese Leute nicht nur
das subjektive Gefühl haben, es ginge ihnen besser, sondern
auch feststellen können, dass es ihnen tatsächlich besser
geht, dass sie sogar gesünder geworden sind?
liegt einfach an einem besseren Bewusstsein für sich selber. Zum einen hat er eine „neue Chance“ bekommen (an dieser Stelle ein nettes Buch: Nacht des Orakels) alles besser zu machen, zum anderen denkt er über sich nach. Letzten Endes ist es ein Prozess, der heutzutage sehr in Vegessenheit geraten ist: Sich „Was will ich?“ und „Was brauche ich?“ zu fragen.
am Bsp Essen: Unterscheiden zu können, ob man Hunger oder Appettiet hat und worauf eigentlich.
Das führt ingesamt zu einer besseren Wahrnehmung seiner Selbst und damit zu einem besseren Umgang mit sich selbst und damit zu einem effektiveren Gegensteuern schon auf psychischer Basis gegen Krankheit, Stress, und so weiter. Meistens treiben sie mehr Sport, essen gesünder und geniessen das Leben etwas mehr.
Schade, wenn die erst eine Grenzerfahrung dazu haben mussten.
Grüße,
JPL