Großbritannien, die Türkei und die EU

Hallo zusammen,

neulich fiel mein Blick auf einen „Times“ Artikel den ich für wenig
lustig halte:
http://www.timesonline.co.uk/article/0,2-2473501,00…

Dort wird von einem Projekt berichtet, dass sich nunmehr in der
Probephase in fünf Londoner Bezirken befindet, bei dem es um ein
aufspüren von Gewaltverbrechern geht, noch bevor sie ein Verbrechen
begehen. Während im Hollywoodstreifen „Minority Report“ wenigstens
noch Menschen für diese Entscheidung zuständig sind, sollen das in
England nun Computerprogramme vollautomatisch übernehmen.

Für mich wären das die ersten fehlerfreien Programme die obendrein
auf die weltweit erste nicht manipulierbare, 100% hackersichere
Datenbank zurückgreifen können.

Ganz besonders empörend finde ich die Aussage der Projektleiterin, es
sei dann an der Polizei, zu entscheiden, ob sie die so
identifizierten Leute gleich einsperren oder lieber unter behördliche
Aufsicht stellen möchte.

Ms Richards said that once an individual had been identified,
police would decide whether to make moves towards an arrest, or to
alert the relevant social services who could steer those targeted
into “management programmes.”

Es ist mir unbegreiflich, wie die Erfinder des „Habeas Corpus Act“
solche Aussagen vollkommen ohne jedes nennenswerte Echo so zwischen
Sportnachrichten und der Wettervorhersage durchgehen lassen.

Ich habe mir die EU Beitrittsverhandlungen mit der Türkei bezüglich
Menschenrechte eigentlich nicht so vorgestellt, dass wir uns jetzt
auf das Niveau der Türkei begeben, damit einem Beitritt nichts mehr
im Wege steht.

Ich möchte nicht, dass irgendwelche für niemanden nachvollziehbare
Computerprogramme darüber entscheiden, ob ich morgen eingesperrt
werde, oder nicht.

Was müssen wir denn im Nahmen der „Terrorbekämpfung“ noch alles über
uns ergehen lassen?

Fragt sich

Fritze

Hallo Fritze
Ich verstehe Deine Befürchtungen, aber ich verstehe auch die Briten, die sich ihres Lebens nicht mehr sicher fühlen, weil in letzter Zeit furchtbare terroristische Aktivitäten in ihrem Land stattfanden.
Gruß,
Branden

Hallo!

Ob man sich aber sicherer fühlt, wenn man den jetzigen Terrorismus durch organisierten Staatsterrorismus bekämpft wage ich eher zu bezweifeln. Das würde aber voraussetzen, dass die Leute, die Menschenrechte und Terrorismusbekämpfung in einen Gegensatz stellen, etwas weiter denken würden.

Gruß
Tom

Leute, die Menschenrechte und Terrorismusbekämpfung in
einen Gegensatz stellen

Ja, Tom, von denen gibt es sicherlich zu viele.
Gruß,
Branden

Was müssen wir denn im Nahmen der „Terrorbekämpfung“ noch
alles über
uns ergehen lassen?

Wieso über uns? Reihst du dich etwa in die Gruppe der Verdächtigen ein oder hast Mitleid mit Terroristen? Irgendwann wird dei Frage auch in Deutschland lauten „Wie lange müssen wir den Terror noch über uns ergehen lassen“

Gruß
d.

Was müssen wir denn im Nahmen der „Terrorbekämpfung“ noch
alles über
uns ergehen lassen?

Wieso über uns? Reihst du dich etwa in die Gruppe der
Verdächtigen ein oder hast Mitleid mit Terroristen? Irgendwann
wird dei Frage auch in Deutschland lauten „Wie lange müssen
wir den Terror noch über uns ergehen lassen“

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, bekommt weder Freiheit noch Sicherheit. Eventuell ist es dir entgangen, aber in D gab es mal ein ernstes Terrorproblem. Schon mal was von der RAF gehört?

Mike

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, bekommt weder
Freiheit noch Sicherheit.

Aber sein nacktes Überleben?

Gruß
d.

Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, bekommt weder
Freiheit noch Sicherheit.

Aber sein nacktes Überleben?

Ich lass mich ehrlich gesagt lieber in einer freiheitlichen Demokratie von einer Bombe zerreissen, als in in einer Diktatur von einer Bombe zerreissen oder eventuell auf Staatskosten auf eine kleine „Reise in die Dunkelheit“ geschickt zu werden.

Gruß
Mike

Ich lass mich ehrlich gesagt lieber in einer freiheitlichen
Demokratie von einer Bombe zerreissen

Jupp, das ist auch das Ziel. Freiwillig in den Tod gehen für seine Überzeugungen, sprich Selbstmord aus ideologischen Gründen - das ist exakt der Fanatismus, den man sonst von religiösen Radikalen kennt. Wenn der Westen erstmal so weit ist, dann ist er restlos verloren.

Gruß
d.

Ich lass mich ehrlich gesagt lieber in einer freiheitlichen
Demokratie von einer Bombe zerreissen

Jupp, das ist auch das Ziel. Freiwillig in den Tod gehen für
seine Überzeugungen, sprich Selbstmord aus ideologischen
Gründen - das ist exakt der Fanatismus, den man sonst von
religiösen Radikalen kennt. Wenn der Westen erstmal so weit
ist, dann ist er restlos verloren.

Ich möchte dich dringen bitten, nicht entstellend zu zitieren.
das ist Strolchewismus.

Meine These lautet: Freiheit aufzugeben, um Sicherer zu leben, führt nicht zu mehr Sicherheit. Freiheit steht nicht im Gegensatz zur Sicherheit!

Jetzt verstanden?
(Du musst nicht mit meiner Ansicht einverstanden sein)
-mkl-

Meine These lautet: Freiheit aufzugeben, um Sicherer zu
leben, führt nicht zu mehr Sicherheit. Freiheit steht nicht im
Gegensatz zur Sicherheit!

OK verstanden.
Die These ist durch die Realität leider widerlegt.

Beispiel:

Maßnahmen wie das Screening/selecting/profiling von Flugpassagieren durch ausgebildetes Personal schränken definitiv die Freiheit ein und verletzen sogar Prinzipien wie Gleichbehandlung, führen aber erwiesenermaßen zu mehr Sicherheit (sonst würde man auf diese geld- und zeitintensive Spielerei liebend gern verzichten).

Jetzt kannst du immer noch auswählen mit welchem Flug DU lieber fliegen würdest: In einem, in dem die Passagiere ethnisch gescreent wurden oder in einem, in dem schwedische Omas per Zufallsprinzip dieselbe Behandlung bekamen wie junge arabischsprachige Männer?

Gruß
d.

Was müssen wir denn im Nahmen der „Terrorbekämpfung“ noch
alles über uns ergehen lassen?

Wieso über uns?

Weil wir alle in diesen Datensammlungen auftauchen. Ich weiss, Du bist nun weit weg von EU-Europa, daher hast Du es vielleicht nicht mitbekommen. Es wurde gerade beschlossen, spätestens ab dem 15.09.2007 die gesamte Bevölkerung der EU (immerhin mehr als 350 Mio. Menschen) unter Generalverdacht zu stellen und alle Kommunikationsdaten (wer hat wann mit wem) für mindestens 6 Monate zu speichern. Sowas war bis dato nur mit richterlichem Beschluss in Einzelfällen möglich.

Reihst du dich etwa in die Gruppe der
Verdächtigen ein oder hast Mitleid mit Terroristen?

Du verstehst das leider überhaupt nicht. Wir sind hier alle längst in der Gruppe der Verdächtigen, solange wir nicht unentwegt unsere Unschuld beweisen.

Irgendwann wird dei Frage auch in Deutschland lauten „Wie lange :müssen wir den Terror noch über uns ergehen lassen“

Die Frage sollten sich die Briten bereits jetzt stellen. Nur das der Terrorismus dort vom Staat ausgeübt wird. Elementare Rechte wurden in GB bereits außer Kraft gesetzt. So ist es jetzt bereits möglich, Personen ohne weitere Angabe von Gründen oder gar eine ordentliche Gerichtsverhandlung bis auf weiteres aus dem Verkehr zu ziehen. Das nennt sich „Anti-terrorism, Crime and Security Act“ und wurde 2001 kurz nach dem 11.09. erlassen. Trotz dieser rigorosen Beschneidung der Freiheitsrechte hat er übrigens die Anschläge von 2005 genauso wenig verhindert, wie die weltweit wohl dichteste, flächendeckende Videoüberwachung.

Noch ein paar „Anti-Terror“ Gesetze mehr, und wir leben hier genau wie in Teheran, nur ohne Kopftücher.

Gruß

Fritze

Es wurde gerade beschlossen,
spätestens ab dem 15.09.2007 die gesamte Bevölkerung der EU
(immerhin mehr als 350 Mio. Menschen) unter Generalverdacht zu
stellen und alle Kommunikationsdaten (wer hat wann mit wem)
für mindestens 6 Monate zu speichern. Sowas war bis dato nur
mit richterlichem Beschluss in Einzelfällen möglich.

Wovor hast du mehr Angst? Daß irgendwer dein Geflüster mit deiner Freundin mithört oder daß dir ein Kindergarten um die Ohren fliegt, weil den Behörden dieser eine Anruf entgangen ist? Sicher sagst du jetzt „ersteres“, deswegen, weil in deiner Nähe noch keiner hochgegangen ist.

Wir sind hier alle
längst in der Gruppe der Verdächtigen, solange wir nicht
unentwegt unsere Unschuld beweisen.

Das ist doch Unsinn, Paranioa.

Die Frage sollten sich die Briten bereits jetzt stellen.

Das sind die Früchte, die man eben gesät hat mit der britischen Einwanderungspolitik.

hat er übrigens die Anschläge von 2005
genauso wenig verhindert, wie die weltweit wohl dichteste,
flächendeckende Videoüberwachung.

Weil es die falschen Maßnahmen waren? man lernt noch, glaube es mir :wink:

Noch ein paar „Anti-Terror“ Gesetze mehr, und wir leben hier
genau wie in Teheran, nur ohne Kopftücher.

Londonistan sieht bereits JETZT aus wie Teheran, und zwar inklusive der Kopftücher. Und jetzt steht ihnen das Wasser bis zum Hals.

Gruß
d.

Hallo,

Die These ist durch die Realität leider widerlegt.

Das wäre ja mal was.

Beispiel:

Maßnahmen wie das Screening/selecting/profiling von
Flugpassagieren durch ausgebildetes Personal schränken
definitiv die Freiheit ein und verletzen sogar Prinzipien wie
Gleichbehandlung

Da bin ich ganz Deiner Meinung.

führen aber erwiesenermaßen zu mehr
Sicherheit (sonst würde man auf diese geld- und zeitintensive
Spielerei liebend gern verzichten).

Wo ist das erwiesen? Bis jetzt ist es – wie immer wieder eindrucksvoll entweder von 12jährigen Schuljungen oder dem Privatfernsehen praktisch vorgeführt wird – jedem Halunken jederzeit möglich beliebige Gegenstände und sich selbst an Bord von Flugzeuge zu bekommen. Natürlich nicht durch die ethnischen screenenden, Analsonden schwingenden, mit Röntgen- und Metallsonden ausgestatteten Sicherheitsschranken, sondern einfach durch den Lieferanteneingang. Es wäre nicht das erste mal, dass man auf Geldintensive Spielerei trotz kompletter wirkungslosigkeit *nicht* verzichtet, weil eben so schön viel Geld fließt. Das ist übrigens auch der einzige nachweisebare positive Effekt von mehr Videoüberwachung. Die Videoüberwachungs-Zubehör-Hersteller verdienen sich dumm und dämlich und schaffen ein paar neue Jobs in Deutschland.

Jetzt kannst du immer noch auswählen mit welchem Flug DU
lieber fliegen würdest: In einem, in dem die Passagiere
ethnisch gescreent wurden oder in einem, in dem schwedische
Omas per Zufallsprinzip dieselbe Behandlung bekamen wie junge
arabischsprachige Männer?

Ich möchte weder das eine noch das andere. Ich vermeide es derzeit soweit möglich überhaupt Flugreisen anzutreten. Die damit verbundene entwürdigende Behandlung und die elenden Wartezeiten sind mir einfach zu dumm geworden. Es ist einfach zu lächerlich, dass es jetzt selbst in der Businessclass kein vernünftiges Besteck mehr zum Essen gibt, weil man damit angeblich was böses anfangen könnte.

Und da die Bahn immer mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken endlich fertigstellt, ist es mittlerweile innerhalb von Mitteleuropa beinahe gleich schnell, mit der Bahn zu fahren. Vom Komfort einmal ganz abgesehen. Anonym kann ich dabei auch bleiben, wenn ich will.

Über den Atlantik geht es derzeit praktisch nur per Flugzeug, aber die QM2 ist ja (auf der klassischen Southampton - New York Route) auch überaus beliebt. Wenn man da noch ein klein wenig am Preis arbeitet, dann nehm ich für längere Aufenthalte lieber das Schiff.

Aber machen wir es Dir doch auch mal ein wenig persönlicher:

Wie fändest Du es denn, wenn Du aufgrund einer Computerpanne morgens um vier aus vom SEK aus dem Haus direkt in das neue Anti-Terror-folter-light-Spezialgefängnis verschleppt würdest und man Dich dort ein bis zwei Jahre bearbeiten würde, bevor Du wieder ans Sonnenlicht darfst? D.h. seit el-Masri wird man wohl eher mit Deiner Entsorgung in irgend einem Hafenbecken rechnen müssen.

Gruß

Fritze

Meine These lautet: Freiheit aufzugeben, um Sicherer zu
leben, führt nicht zu mehr Sicherheit. Freiheit steht nicht im
Gegensatz zur Sicherheit!

OK verstanden.
Die These ist durch die Realität leider widerlegt.

Dein Beispiel ist nicht ganz korrekt.
natürlich ist es legitim und sinnvoll, in sicherheitsrelevanten Bereichen gezielte Sicherheitsüberprüfungen vorzunehmen.

Was die Freiheit einschränkt, ist eben das ungezielte Ansammeln von allen möglichen und unmöglichen Daten, die unkontolliert von der Judikative und Legislative alleine durch die Exekutive beliebig weitergegeben und verwurstet werden können. dadurch wird dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet.
Auf diese Art und Weise wanderten z.B. Geschäftsgeheimnisse ausser-US-Firmen in die USA. Dass die eigentliche Erhöhung der Sicherheit mit dem Wust der gesammelten Daten mangels passender Auswertemöglichkeiten gar nicht mehr gegeben ist, geht dann unter.

Eine weitere gerne als Sicherheitsmaßnahme verkaufte Maßnahme sind persönlichkeitseinschränkende Maßnahmen, die nur durch die Exekutive angeordnet werden müssen, ohne Richterliche Kontrolle.
ganz tolle Wurst, wenn dann Bürger durch den netten Geheimdienst mal schnell für ein paar Monate verschwinden und die kleine Rundtour über Kabul machen.

Freiheit und Sicherheit ist vereinbar. Nicht die grenzenlose anarische Freiheit, sondern die Freiheit, dass staatliche Stellen nicht jeden Pups von mir mitbekommen müssen.
und wenn jetzt das Argument kommt, dass „ehrliche Bürger“ nichts zu verbergen haben, dann ist das schlichtwegs Unsinn.
Es gibt eine ganze menge, die absolut niemanden was angehen, und ich glaube nicht daran, dass die Aiswerter alle so edel, zwieback und gut sind, dass da niemalsnienicht was durchsickert.

Mike

Hallo,

Wovor hast du mehr Angst? Daß irgendwer dein Geflüster mit
deiner Freundin mithört oder daß dir ein Kindergarten um die
Ohren fliegt, weil den Behörden dieser eine Anruf entgangen
ist? Sicher sagst du jetzt „ersteres“, deswegen, weil in
deiner Nähe noch keiner hochgegangen ist.

Du hast es mal wieder – wie üblich – nicht verstanden. Es geht gar nicht um den Inhalt, sondern um das „wer wann mit wem wie lange“. Das nennt sich „Kommunikationsprofil“. Das wird nun aufgrund der Masse (350 Mio. Verdächtige) nur noch vollautomatisch per Software gehen. D.h. genau wie das von mir im ursprünglichen Posting genannte skandalöse Verfahren in London kommt am Ende ein Blatt Papier aus einem Drucker auf dem steht, dass man jetzt den Fritze (oder auch die Datafox) bitteschön verhaften müsse, weil diejenigen mit 95% Wahrscheinlichkeit Terroristen seien. Daraufhin setzt sich ein Rollkommando in Bewegung. Dank der tollen Anti-Terror-Gesetze hast Du aber nicht einmal mehr die Gelegenheit, gegen dieses Vorgehen Einspruch einzulegen. Soweit kommts noch, dass Terroristen sich auf Rechte berufen könnten!

Wir sind hier alle
längst in der Gruppe der Verdächtigen, solange wir nicht
unentwegt unsere Unschuld beweisen.

Das ist doch Unsinn, Paranioa.

Nein, leider Tatsache. Ein weiters Beispiel gefällig? Man hat in Hamburg z.B. lange Zeit herumargumentiert, dass man unbedingt alle möglichen bis dato unverknüpften Datenbanken gemeinsam in einer großen „Rasterfahnung“ zusammenführen müsse, um Terroristen unter den Studenten zu ermitteln. Nachdem das dann unter großem Protest und mit dem Versprechen „jaja, nur gegen Terroristen! Großes Indianerehrenwort!“ gebilligt wurde, haben es die Experten trotz aller Bemühungen nicht geschafft, Atta & Co. herauszufischen. Es hat sich gezeigt, dass einfach kein Ansatzpunkt besteht. Was man bei der Gelegenheit aber herausgefunden hat, ist eine Methode um BAFöG-Schummler ausfindig zu machen. Davon hat man dann natürlich ausgiebig gebrauch gemacht. Mittlerweile ist BAFöG-Rasterfahndung üblich. Warum das nicht unbedingt eine gute Sache ist, liest man unter anderem im 19. Tätigkeitsbericht des hamburgischen Datenschutzbeauftragten: „Rechtlich ist der Datenabgleich problematisch, weil die Rechtsgrundlage im Einkommensteuergesetz nicht ausreichend ist. Das Einkommensteuergesetz sieht zwar einen Abgleich von Sozialdaten - also auch von BAföG-Daten - mit Daten des Bundesamtes für Finanzen vor. Es fehlt aber an einer ausdrücklichen Datenerhebungsbefugnis für die Sozialleistungsträger und an einer entsprechenden gesetzlichen Befugnis zur Weitergabe von Sozialdaten an das Bundesamt für Finanzen. Um nicht missverstanden zu werden: Es geht keineswegs darum, „Mogelstudenten“ zu schützen. Ziel muss es sein, ein rechtlich ordnungsgemäßes Verfahren auf rechtlich sicherer Grundlage zu entwickeln.“

hat er [ATCSA 2001] übrigens die Anschläge von 2005
genauso wenig verhindert, wie die weltweit wohl dichteste,
flächendeckende Videoüberwachung.

Weil es die falschen Maßnahmen waren? man lernt noch, glaube
es mir :wink:

Da sind wir ja mal wieder einer Meinung. Aber warum wird der ATCSA nicht aufgehoben und die Kameras wieder abgebaut?

Noch ein paar „Anti-Terror“ Gesetze mehr, und wir leben hier
genau wie in Teheran, nur ohne Kopftücher.

Londonistan sieht bereits JETZT aus wie Teheran, und zwar
inklusive der Kopftücher. Und jetzt steht ihnen das Wasser bis
zum Hals.

Das wiederum ist unglaublicher Unfug, der sich durch einen Besuch in der Stadt jederzeit wiederlegen lässt. Du guckst wohl zuviel verblödendes Privatfernsehen?

Gruß

Fritze

Hallo,

Freiheit und Sicherheit ist vereinbar.

Sind sie meines Erachtens nicht. Sie sind gegeneinander abwägbar. Und ich entscheide mich lieber für die Freiheit. Derzeit versucht man uns eine unglaubliche Einschränkung der bürgerlichen Freiheit durch einen vermeintlichen Sicherheitsgewinn schmackhaft zu machen. Wenn aber überhaupt ein Sicherheitsgewinn zu verzeichnen ist, dann höchstens in homöopathischer Dosis.

Mir passt es vor allem überhaupt nicht, dass man fundamentale Menschenrechte wie die Unschuldsvermutung (man hat solange als unschuldig zu gelten, bis das Gegenteil rechtskräftig bewiesen ist) und das ausschließen willkürlicher Verhaftung (keine Festnahme ohne zeitnahe richterliche Anhörung) abschafft. Und dabei ist es vollkommen unerheblich, dass man versucht, Ausnahmen zu konstruieren (Ja, aber das gilt doch nur für böse Terroristen). Diese Rechte haben für ausnahmslos *alle* zu gelten. EU-Bürger, Ausländer, terrorverdächtige Turbanträger und von mir aus sogar Marsmännchen. Ohne diese beiden fundamentalen Prinzipien moderner Rechtsstaatlichkeit ist der ganze Rest nichts mehr wert.

Mit dem „präventiven Verhaften“ setzt man dem ganzen noch einen obendrauf. Nicht nur wird man vor kein ordentliches Gericht gestellt, es gibt nicht mal eine konkrete Tat, die einem überhaupt zur Last gelegt werden könnte! Das ist in der Tat sonst nur in Ländern wie dem Iran oder einigen „Volksrepubliken“ üblich

Gruß

Fritze

Wo ist das erwiesen?

Dort wo die Lieblingsziele der Flugzeugentführer täglich vor ihrer Nase abstarten - Ben Gurion Airport. Das letzte „erfolgreiche“ Attentat da - wann war das? Das letzte auf eine El Al Maschine? (In Frankfurt hätte es fast „geklappt“, aber daran war nicht die Linie schuld sondern die falsche Auswahl beim Bodenpersonal!) Was jmeinst du wie sähe die Statistik OHNE die berüchtigen „Verhörmethoden“ aus?

Bis jetzt ist es – wie immer wieder
eindrucksvoll entweder von 12jährigen Schuljungen oder dem
Privatfernsehen praktisch vorgeführt wird – jedem Halunken
jederzeit möglich beliebige Gegenstände und sich selbst an
Bord von Flugzeuge zu bekommen.

Das liegt einfach daran, daß man nicht das Gepäck oder den Körper durchsuchen muß sondern DIE PERSON. Das geht nur durch dementsprechend geschultes Personal, viel Zeit und „unakzeptierte“ Methoden (profiling).

einfach durch den Lieferanteneingang

Siehe oben: Falsche Auswahl des Personals an sensiblen Stellen.

Ich möchte weder das eine noch das andere. Ich vermeide es
derzeit soweit möglich überhaupt Flugreisen anzutreten.

meinst du Züge, Schiffe und Busse wären sicherer?

zu lächerlich, dass es jetzt selbst in der Businessclass kein
vernünftiges Besteck mehr zum Essen gibt, weil man damit
angeblich was böses anfangen könnte.

Wir sind einer Meinung!

Und da die Bahn immer mehr Hochgeschwindigkeitsstrecken
endlich fertigstellt, ist es mittlerweile innerhalb von
Mitteleuropa beinahe gleich schnell, mit der Bahn zu fahren.

Die Bahn ist terrortechnisch noch unsicherer als das Flugzeug, da es nicht einmal Taschenkontrollen gibt. (Als ich das letzte Mal in Österreich fuhr, gab es keinerlei Sicherheitsmaßnahmen.)

Wie fändest Du es denn, wenn Du aufgrund einer Computerpanne
morgens um vier aus vom SEK aus dem Haus direkt in das neue
Anti-Terror-folter-light-Spezialgefängnis verschleppt würdest
und man Dich dort ein bis zwei Jahre bearbeiten würde, bevor
Du wieder ans Sonnenlicht darfst? D.h. seit el-Masri wird man
wohl eher mit Deiner Entsorgung in irgend einem Hafenbecken
rechnen müssen.

Davon gehe ich einfach nicht aus. Warum sollte man das tun? Ich bin bereits aus Sicherheitsgründen, die nicht hierhergehören, mehrmals gecheckt worden - ich habe nichts zu verbergen.

Gruß
d.

Was die Freiheit einschränkt, ist eben das ungezielte
Ansammeln von allen möglichen und unmöglichen Daten, die
unkontolliert von der Judikative und Legislative alleine durch
die Exekutive beliebig weitergegeben und verwurstet werden
können. dadurch wird dem Mißbrauch Tür und Tor geöffnet.

Wie immer die Frage: Wovor hast du mehr Angst? Mit ziemlicher Sicherheit kann inzwischen JEDES Telefonat, JEDES Handyegespräch und die KOMPLETTE Internetkommunikaiton jedes beliebigen Bürgers eingesehen werden. Wovor hast du Angst? Daß du dadurch geschützt wirst? Das ist wie Taschenkontrolle im großen Stil.

Gruß
d.

Das ist in der
Tat sonst nur in Ländern wie dem Iran oder einigen
„Volksrepubliken“ üblich

Könnte daran liegen, daß sich die Verbrecher eben auch nach Pinzipien verhalten, die sonst nur in Ländern wie dem Iran oder einigen „Volksrepubliken“ üblich sind. Gegen diese nutzen unsere Prinzipien nicht. Man kann Viren nicht mit Antibiotika bekömpfen.

Gruß
d.