Gründe für den Höhenflug an den Börsen

Wenn du das als unredlich bezeichnest, dann ist meine Diskussion hier beendet.

Den norwegischen Fonds gibt es seit 27 Jahren. Was ist deiner Meinung nach der passende Richtwert um seine Performance zu beurteilen: Ein einziges dieser 27 Jahre oder der Schnitt dieser 27 Jahre?

  1. Halt dich mal nicht so fest an diesem Fonds. Die Performance ist wie bei allen Anlagenformen stets von der Auswahl der Produkte abhängig. Norway ist da sehr breit und konservativ aufgestellt. Da ist die durchschnittliche Rendite eben nicht so üppig.
  2. Das Finanzierungsmodell des Fonds ist ein sehr spezifischer. Das kann man hier in D sicherlich nicht so umsetzen. Aber solange man positiv abschneiden kann, egal in welcher Höhe (und wenn es nur 1% wäre), ist jede Art von Investition und Finanzierung geeignet.
  3. Die Höhe des Ertrags hängt vom Kapitaleinsatz ab. Auch der Norwegische Fonds - ein gigantischer übrigens - lebt vom angesammeltem Kapital. Ohne jetzt nachzusehen, 214 Mrd. Ertrag im letzten oder vorletzten Jahr waren es. Und darum geht es. Kapitalstock aufbauen und von einer mehr oder weniger hohen Rendite vieles finanzieren.

Natürlich kann man seine Argumentationen auf den Annahmen fußen lassen, dass die Erde eine Scheibe und der Mond aus Käse ist, aber die Annahme, dass die Erde eine Kugel ist (was auch nicht ganz zutreffend (= eine Annahme) ist), ist halt weitaus sinnvoller und zielführender.

Und genauso ist halt die Annahme, von einer Rendite auszugehen, die sich langfristig als erzielbar herausgestellt hat, sinnvoller, als anzunehmen, dass sich das Ergebnis eines Rekordjahres langfristig in die Zukunft fortschreiben lässt.

Mal abgesehen davon eben, dass das norwegische Modell ein ganz anderes ist als das, was DU vorschlägst. Die Norweger sparen seit Jahrzehnten Gewinne an, um sie irgendwann in ferner Zukunft zu verwenden, während wir uns verschulden müssten, um einen Kapitalstock aufzubauen, von dem wir eigentlich ab sofort zehren müssten.

Auch eine hübsche Annahme. Aktiv gemanagte Aktienfonds haben Verwaltungskosten von 1,5-2,5%, Lebensversicherungen liegen bei 2,5% und die deutsche Rentenversicherung irgendwo zwischen 1 und 2%. Darüber, wie hoch die Verwaltungskosten bei einer kapitalstockgedeckten Rentenversicherung mit angegliedertem Staatsfonds wäre, kann man sicher spekulieren, aber 0,05% gehen als Annahme doch eher in Richtung „Mond aus Käse“-Qualität.

Sagen wir es mal so: mir fiel zu dem, was ich so kommentierte im Gegenteil sehr viel ein, ich entschied mich für die freundlichste Variante.

Was sich davon finanzieren lässt, hängt ganz massiv von der Rendite ab und wenn Du 13% als erzielbar in den Raum stellst, ein realistischer Wert aber eher bei 3% liegt, dann ist einfach offensichtlich, dass das, was Du Dir da vorstellst, einfach nicht funktioniert. Hinzu kommt eben, dass die die Buchgewinne entscheidend sind, sondern das, was man für laufende Rentenzahlungen entnehmen könnte und das wiederum reduziert den Kapitalstock. Norwegen hat keine sechs Millionen Einwohner, Deutschland aber schon das dreifache an Rentenbeziehern. Daher ist der notwendige Kapitalstock für eine solche Veranstaltung so riesig groß, dass der Zug jetzt quasi abgefahren ist. Vor ungefähr 25 Jahren, als ich hier dazu mal ausführlich etwas schrieb, hatten wir so um die 15 Millionen Rentner, ein um ungefähr 5 Prozentpunkte höheres Rentenniveau, keine Versteuerung der Renten, weniger versicherungsfremde Leistungen und noch 65 Jahre als Regelaltersgrenze.

Hätte man 2000 das Steuer herumgerissen, hätten wir heute schon ein bis zwei Billionen im Kapitalstock zusammen. Natürlich kann man damit heute auch noch anfangen, aber es ist heute sehr viel weniger Spielraum im System, so dass die Ansparrate so gering wäre, dass allenfalls heutige Neugeborene davon spürbar profitieren würden.

Das ist schon eine sehr lustige Aussage, da deine gesamte Argumentation auf diesem Fonds fußt. Sollen wir immer raten, welcher Teil deiner Aussagen ernst zu nehmen ist? Das ist doch lächerlich…

1 Like

Ist ja auch wirklich Quatsch, bei einer Anlage, die die Sozialversicherungssysteme dauerhaft stützen soll.

Ja, wirklich schade, dass es den Neuen Markt nicht mehr gibt. Da ließen sich noch richtige Renditen erzielen…sogar noch, als die Unternehmen faktisch schon pleite waren.

Es gibt übrigens kapitalgedeckte Rentenversicherungen in Deutschland. Rat mal, in was die investieren.

Das Problem ist übrigens nicht die Idee der kapitalgedeckten Rente. Die - wie gesagt - vertrat ich schon vor vielen Jahren. Das Problem liegt darin, dass Du mit den letztjährigen Buchgewinnen eines Fonds argumentierst, der sich seit Jahrzehnten aus den Gewinnen aus der Förderung von Gas und Öl speist.

Dass das nicht - auch nicht ansatzweise - auf Deutschland zu übertragen ist, das weder über eine ähnliche Einnahmenquelle verfügt noch Jahrzehnte warten kann, bis aus dem Fonds mal substantielle Gelder fließen, liegt auf der Hand. Die Unterschiede sind in wirklich jedem Teilaspekt schlichtweg riesig, Wenn schon kapitalgedeckt, dann individuell finanziert.

Anscheinend hast du das Memo nicht bekommen. Sowohl der Fonds, auf dem seine gesamte Argumentation fußt, als auch das eine Bilanzjahr, an dem er besagten Fonds alleinig misst, sind völlig irrelevant und dürfen in der laufenden Diskussion nicht mehr erwähnt werden. Klingt komisch, ist aber so.

2 Like

nu muss ich doch mal reinsenfen:

  1. der Fonds hat sich selbst Restriktionen (wachstumsschwächend???) auferlegt
  2. gehe ich davon aus, dass die Entwicklung „netto“ sind (also Verwaltung und sonstige Kosten bereits berücksichtigt sind
  3. bin ich mir selbst nicht sicher, ob Rückzahlung von Krediten nicht zukunftsträchtiger wären
  4. seit Blüms „die Renten sind sicher“ weiß man, dass dem nicht so ist*
  5. So ein Fonds wächst langsam - wenn man Geld wirklich über hat (wie Norwegen), dann kann man darüber nachdenken
  6. sind die Diskussionen über zukünftig zu erwartenden Gewinne reinste Spekulation (vgl: 2000 - 2024 waren historisch mit die erfolgreichsten Jahre - Globalisierung vs. abzeichnenden Kolonialismus)
  7. wenn man jetzt was investieren wollte, wo sollte man kürzen?
  8. hätte, wäre und damals ist vorbei - kommt so nicht (oder wer weiß schon wann?) wieder
  9. fällt mir nur noch ein Unwort des Jahres ein: sozialverträgliches Frühableben…
1 Like

Die Regierung weist dem Fonds jährlich einen (schwankenden) Betrag zu, von dem die Managementkosten abgezogen werden. Wenn das Geld erst einmal im Fondsvermögen angekommen ist, fallen m.W. keine Verwaltungskosten mehr an (wenn man mal von Porto, Depotgebühren o.ä. absieht).

Naja, aber woher soll das Geld kommen? Kreditaufnahme zur Rückführung von Krediten?

Die Rente ist schon sicher, nur halt nicht die Höhe der Beiträge, die Höhe der Renten und das Renteneintrittsalter.

„Der Fonds investiert seit 1998 auch in Aktien und hat in den 20 Jahren seither im Schnitt eine höhere jährliche Rendite als der deutsche Leitindex DAX erzielt.[14] Der Fonds hat zwischen dem 1. Januar 1998 und dem Ende des ersten Halbjahres 2024 eine jährliche Rendite von 6,30 Prozent erzielt. Die reale jährliche Nettorendite des Fonds beträgt 4,00 Prozent. Im ersten Halbjahr 2024 war die relative Rendite des Fonds um 0,04 Prozentpunkte niedriger als der Referenzindex, an dem der Fonds gemessen wird. Seit 1998 hat sich der Fonds um 0,27 Prozentpunkte besser entwickelt als der Referenzindex.[15] Die Verwaltungskosten (TER) werden mit attraktiven 0,05 % angegeben.[16]

Steht da so halt.

Oh, dann erklär doch al wie du zu deinen Spekulationen kommst. Wenn ander das Problem offensichtlich nicht haben.

Anscheinend gehst Du davon aus, dass ich den Wikipedia-Artikel nicht gelesen habe. Nun ja…

OK, dann nehmen wir den Wert. Abzüglich Verzinsung für das aufgenommene Kapital bleiben noch 1% jährliche Verzinsung. Ist das nun mehr oder weniger als die von Dir in den Raum gestellten 13%? :thinking:

Schauen wir mal, wie der Artikel titelt, der als Referenz angegeben wird:
„Norwegens Staatsfonds: 150 Mrd. Euro Verlust“

Ui.

Und zur Höhe der Verwaltungskosten: hast Du meinen vorherigen Artikel gelesen? Wenigstens den ersten Satz?