Hallo Andreas,
als „Militarist“ möchte ich dich mal ganz dezent darauf
hinweisen,
das die Deutschen Streitkräfte in echten Kriegen seit 1914
einen
erheblichen „Karriere-Knick“ aufweisen…
Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland sehe ich es nicht
ein,
warum bei „Otto Nornmalverbraucher“ gespart wird,während wir
uns
mehr Admiräle als „Schiffe“ leisten…
Tja, falscher Denkansatz. Erstens heißt Admiral nicht gleich Marine, er kann nämlich genauso in der SKB oder direkt im BMVg oder internationalen Stäben eingesetzt sein, so ist z.B. der Inspekteur SKB Admiral. Zweitens: Wieviele Admirale haben wir eigentlich und meinst du, wenn du von Schiffen sprichst alle schwimmenden Einheiten, oder nur die schwimmenden Einheiten, die per Definition kein Boot sondern Schiff sind? Frei nach dem Motto „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ können das durchaus total unterschiedliche Ergebnisse sein. Im übrigen werden Generale/Admirale, die nicht mehr gebraucht werden (weil kein Dienstposten frei ist) in den Ruhestand versetzt.
Insbesondere in Bezug auf die Bezahlung der Zeit- und Berufssoldaten ist kaum noch Einsparpotential vorhanden, da nach Wegfall von Urlaubsgeld und Neubemessung (aber effektiver Kürzung) des Weihnachtsgeldes im Schnitt für Soldaten bis 30 kaum noch etwas über bleibt. Urlaub können sich längst nicht mehr alle leisten, immer mehr Soldaten haben auf Grund hoher Fahrtkosten massive Finanzprobleme.
Wenn jetzt noch die leistungsbezogene Besoldung der Bundesbeamten, die automatisch auch für Soldaten gilt, in Kraft tritt treten noch mehr Probleme auf: 1) Ist diese Besoldung eigentlich in einer Armee kaum umsetzbar 2) Sehe ich Soldaten, die nicht mehr am Wochenende zu ihrer Familie fahren können, weil sie aus irgendeinem Grund nur noch 90% der Grundbezüge bekommen. Aber das Thema kann man sicherlich unendlich fortführen.
Ein General/Admiral bekommt netto ca. 9500 €. Was meinst du würde eine zivile Führungskraft in vergleichbarer Position pro Monat erhalten? 100000-200000 € wohl, wenn nicht mehr.
Nur mal zur Info für die hier nicht so involvierten Leser:
Admiral erhält Gehalt nach Stufe B 10 des
Bundesbesoldungsgesetzes
das sind mal eben Locker 10.000,00 € im Monat (ohne Kinder und
sonstige Zuschläge gerechnet…)
Für das Geld könnte man ein Einsatz-Team von 5 Mann
aufstellen…
(Und das ist jetzt nur ein Beispiel…)
Und eine Berufsarmee wäre schon deswegen „billiger“ weil sie
viel kleiner gehalten werden kann…
Klar, die Frage ist nur, welche Aufträge sie wahrnehmen soll.
Wenn sie nur den Fahrdienst für den Bundesminister der Verteidigung übernehmen soll genügt ein Soldat.
Wenn sie Deutschland verteidigen können soll sind wohl ca 100000 Soldaten Minimum.
Wenn sie weltweit einsetzbar sein soll sind wir schon im Bereich der 150000 bis 200000 und dann würde sich nichts ändern. Im Gegenteil, mehr Zeit- und Berufssoldaten sind nötig, um die gleichen Aufgaben wahrnehmen zu können, wie vorher mit 90000 Grundwehrdienstleistenden. Zeit- und Berufssoldaten MÜSSEN besser ausgebildet werden, als Grundwehrdienstleistende. Um Nachwuchs zu rekrutieren muss Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden (und Löhne erhöht werden), auch nicht billig.
Mach dir doch einfach mal die Mühe nach England oder Frankreich zu schauen, wo die Berufsarmee mittleweile seit Jahren vorhanden ist.
Weniger Soldaten, weniger Nachwuchs, mehr Kosten, letzten Endes aber ineffektivere Strukturen und fast überall höhere Kosten.
Ich sage es noch einmal,dieses festhalten an „Antiquierten
Zöpfen“
passt nicht mehr ins 21.Jahrhundert…
Die Zeiten,da der „Feind“ sich an die gleichen Ausbildungs-und
Kriegsführungslehren hielt,sind lange vorbei…
Eben…die Bundeswehr ändert sich täglich. Aubildung und AUsrüstung bestimmt soweit wie es finanziell möglich ist der Bedarf. Eventuell sind deine Infos teilweise einfach „Antiquierte[…] Zöpfe“.
Gruß Andreas