Grundsatzfrage

Hi!

Was in Frankreich seit zwei Wochen abgeht, hat ja nun jeder mitbekommen. Natürlich tauchen jetzt die Frankreich-Experten in den Medien auf, um mit allen vorhandenen Fingern auf alle möglichen Ursachen für die Randale zu zeigen. Und selbstverständlich tauchen auch die bundesdeutschen Schulterklopfer auf, die vollmundig verkünden, dass so etwas in Deutschland nicht möglich sei (warten wir die nächsten fünf bis zehn Jahre ab, sage ich dazu).

Beiden Gruppen aber, den Frankreichkennern wie auch den bundesdeutschen Schulterklopfern, geht derzeit ein Wort so flüssig wie nichts über die Lippen: Integration.

In Frankreich, so heißt es, sei die Integration gescheitert (deshalb die Randale). In Deutschland müsse man an der Integration arbeiten (das verhindert Randale).

Meine Fragen:
Was ist - ganz grundsätzlich - eigentlich Integration?
Was macht Integration aus?
Was muss ein Mensch erfüllen, um als integriert angesehen zu werden?

Die randalierenden Jugendlichen in Frankreich sind französische Staatsbürger und sie beherrschen die französische Sprache - trotzdem werden sie jetzt als „nicht integriert“ bezeichnet. Was also fehlt zur Integration, gerade in Abgrenzung zur Assimilation? Gelten Menschen türkischer Herkunft, die einen deutschen Pass besitzen und der deutschen Sprache mächtig sind, aber ihre eigene Kultur pflegen, als in Deutschland integriert?

Grüße
Heinrich

Heinrich,

niemand gilt irgendwo als integriert, der randaliert, es sei denn Du hälst rechte und linke Radikale Deutsche (in 10. Generation) für integriert.

Wie weit man den Begriff noch auf andere Dinge beziehen kann, da scheiden sich die Geister, aber grundsätzlich ist fehlende Integration an Obigen zu erkennen.

Besten Gruß
Mathias

„Integration“ kann als der Zustand der Einheit eines Sozialsystems verstanden werden, geschaffen durch die verbindliche Festlegung der Positionen der verschiedenen Elemente und die Definition ihrer Beziehungen untereinander. (Heinz Epskamp)

Für den einzelnen kann „Integration“ auch heißen: Die Eingliederung, insbesondere Akzeptierung eines Individuums in seiner Gruppe. (Rüdiger Lautmann)

Damit dem Individuum eine Gruppe zu seiner Gruppe wird, ist eine „normative Integration“ erforderlich, nämlich die „Verankerung der Ziele und Werte eines sozialen Systems im handlungsbestimmenden Einstellungs- und Motivationssystem der Systemmitglieder. Normative Integration geschieht durch den Mechanismus der Verinnerlichung dieser Normen, also über Sozialisation.“ (Bruno W. Reimann, Heinz Epskamp)

Sozialisation ist, nach Rolf Klima die „Bezeichnung für den Prozeß, durch den ein Individuum in eine soziale Gruppe eingegliedert wird, indem es die in dieser Gruppe geltenden sozialen Normen, insbesondere die an das Individuum als Inhaber bestmimter Positionen gerichteten Rollenerwartungen, die zur Erfüllung dieser normen und Erwartungen erforderlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die zur Kultur der Gruppe gehörenden Werte, Überzeugungen usw. erlernt und in sich aufnimmt…“

Gruß

Pavel

Hi!

„Integration“ kann als der Zustand der Einheit eines
Sozialsystems verstanden werden, geschaffen durch die
verbindliche Festlegung der Positionen der verschiedenen
Elemente und die Definition ihrer Beziehungen untereinander.
(Heinz Epskamp)

Für den einzelnen kann „Integration“ auch heißen: Die
Eingliederung, insbesondere Akzeptierung eines Individuums in
seiner Gruppe. (Rüdiger Lautmann)

Damit dem Individuum eine Gruppe zu seiner Gruppe wird, ist
eine „normative Integration“ erforderlich, nämlich die
„Verankerung der Ziele und Werte eines sozialen Systems im
handlungsbestimmenden Einstellungs- und Motivationssystem der
Systemmitglieder. Normative Integration geschieht durch den
Mechanismus der Verinnerlichung dieser Normen, also über
Sozialisation.“ (Bruno W. Reimann, Heinz Epskamp)

Sozialisation ist, nach Rolf Klima die „Bezeichnung für den
Prozeß, durch den ein Individuum in eine soziale Gruppe
eingegliedert wird, indem es die in dieser Gruppe geltenden
sozialen Normen, insbesondere die an das Individuum als
Inhaber bestmimter Positionen gerichteten Rollenerwartungen,
die zur Erfüllung dieser normen und Erwartungen erforderlichen
Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die zur Kultur der Gruppe
gehörenden Werte, Überzeugungen usw. erlernt und in sich
aufnimmt…“

Ist das wirklich noch „Integration“ und nicht „Assimilation“, gerade wenn es um die Akzeptanz der Werte und Normen der Gruppe durch das Individuum geht?

Wenn jemand einen Kulturkreis (bzw. soziale Gruppe) verlässt, in dem ganz bestimmte Regeln herrschen (z.B. striktes Patriarchat, Recht auf Blutrache, Kinderehen, bestimmte Formen der Rechtsprechung) und einen anderen Kulturkreis (bzw. soziale Gruppe) betritt, in dieser Gruppe leben will, aber weder seine eigenen Lebensregeln aufgeben noch die Regeln der neuen Gruppe akzeptieren will (oder kann, durch welche Gründe auch immer), dann muss man die Integration doch als gescheitert betrachten. Oder gibt es Grenzwerte, wo die aufnehmenden Gruppe sagen kann: Bis hierher können wir die Nichtannahme unserer Regeln akzeptieren, obwohl sie gegen unser Selbstverständnis verstoßen (etwa strikt patriarchalische Familienordnungen, Zwangsehen o.ä.), um zumindest eine Teil-Integration zu erreichen.

Oder sollte die aufnehmende Gruppe die bedingungslose Akzeptanz der eigenen Regeln und Maßstäbe verlangen, um möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen?

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich!

Oder sollte die aufnehmende Gruppe die bedingungslose
Akzeptanz der eigenen Regeln und Maßstäbe verlangen, um
möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen?

Warum so nebulös von „Regeln und Maßstäben“ reden? Die Akzeptanz der Rechtsordnung muß die aufnehmende Gruppe verlangen. Aber damit muß es auch gut sein, denn mehr wird von keinem Gruppenmitglied verlangt.

Gruß
Wolfgang

Ist das wirklich noch „Integration“ und nicht „Assimilation“,
gerade wenn es um die Akzeptanz der Werte und Normen der
Gruppe durch das Individuum geht?

Das ist eher Assimilation.

Wenn jemand einen Kulturkreis (bzw. soziale Gruppe) verlässt,
in dem ganz bestimmte Regeln herrschen (z.B. striktes
Patriarchat, Recht auf Blutrache, Kinderehen, bestimmte Formen
der Rechtsprechung) und einen anderen Kulturkreis (bzw.
soziale Gruppe) betritt, in dieser Gruppe leben will, aber
weder seine eigenen Lebensregeln aufgeben noch die Regeln der
neuen Gruppe akzeptieren will (oder kann, durch welche Gründe
auch immer), dann muss man die Integration doch als
gescheitert betrachten.

Wenn man die obigen Definition von „integration“ als Integration nimmt, dann ist sie zum Scheitern verdammt.
Oder gibt es Grenzwerte, wo die

aufnehmenden Gruppe sagen kann: Bis hierher können wir die
Nichtannahme unserer Regeln akzeptieren, obwohl sie gegen
unser Selbstverständnis verstoßen (etwa strikt
patriarchalische Familienordnungen, Zwangsehen o.ä.), um
zumindest eine Teil-Integration zu erreichen.

Genau das ist dann Integration. Die GEGENSEITIGE AKZEPTANZ von Werten ohne die eigene dem anderen aufzuzwingen und ohne die eigenen Werte aufzugeben.

Oder sollte die aufnehmende Gruppe die bedingungslose
Akzeptanz der eigenen Regeln und Maßstäbe verlangen, um
möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen?

Dieser Ansatz (das ist nämlich das was man in Europa bis her als „integration“ betrachtete)hat gerade (wie man auh in Frankreich sieht) Konflikte heraufbeschworen. Das heisst sie wirkt eher kontraproduktiv. Weil das AUfzwingen von Werten führt eher zu Konflikten als dass sie Konflikte abschafft.
MfG

Hi!

Oder gibt es Grenzwerte, wo die
aufnehmenden Gruppe sagen kann: Bis hierher können wir die
Nichtannahme unserer Regeln akzeptieren, obwohl sie gegen
unser Selbstverständnis verstoßen (etwa strikt
patriarchalische Familienordnungen, Zwangsehen o.ä.), um
zumindest eine Teil-Integration zu erreichen.

Genau das ist dann Integration. Die GEGENSEITIGE AKZEPTANZ von
Werten ohne die eigene dem anderen aufzuzwingen und ohne die
eigenen Werte aufzugeben.

Oder sollte die aufnehmende Gruppe die bedingungslose
Akzeptanz der eigenen Regeln und Maßstäbe verlangen, um
möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen?

Dieser Ansatz (das ist nämlich das was man in Europa bis her
als „integration“ betrachtete)hat gerade (wie man auh in
Frankreich sieht) Konflikte heraufbeschworen. Das heisst sie
wirkt eher kontraproduktiv. Weil das AUfzwingen von Werten
führt eher zu Konflikten als dass sie Konflikte abschafft.

Ist das wirklich so?

Fallbeispiel:
Eine Familie aus dem Kulturkreis A siedelt sich in einem Land des Kulturkreises B an.

Im Kulturkreis A ist es allgeine Rechtspraxis, dass eine Frau keine Rechte besitzt. Will sie arbeiten gehen, muss sie die schriftliche Genehmigung ihres Mannes bzw. des männlichen Familienvorstandes vorlegen. Die Ausübung jeglichen Wahlrechtes ist der Frau im Kulturkreis A untersagt. Muss ein medizinischer Eingriff an einer Frau vorgenommen werden, so benötigt sie hierzu die schriftliche Erlaubnis ihres Mannes bzw. des männlichen Familienvorstandes. Eheschließungen werden zwischen den männlichen Familienvorständen der beteiligten Familien vereinbart.

Im Kulturkreis B gilt die Frau als gleichberechtigt und eigenverantwortlich. Sie kann ihren Beruf frei wählen, hat aktives wie passives Wahlrecht, gibt selbst die Zustimmung zu medizinischen Eingriffen und wählt ihren Lebenspartner (ehelich oder unehelich) selbst.

Aufgrund der moralischen, ethischen und rechtlichen Vorstellungen des Kulturkreises A werden Frauen, die im Kulturkreis B leben, die Rechte verweigert: die Männer verweigern ihren Frauen das Wahlrecht, sie bestimmen für ihre Töchter den Ehepartner, sie verbieten ihren Frauen und Töchtern die freie Berufswahl. Muss Kulturkreis B dieses Verhalten, wie von dir gefordert, als „gegenseitige Akzeptanz“ hinnehmen oder muss Kulturkreis B darauf hinarbeiten, dass Menschen aus dem Kulturkreis A die Lebensumstände von B für sich akzeptieren, die Menschen aus Kulturkreis A also in ihrem Denken und Empfinden verändern, sie „assimilieren“?

Grüße
Heinrich

Meine Fragen:
Was ist - ganz grundsätzlich - eigentlich Integration?

Wenn Personengruppen sich an die Gesetze und Sitten eines Landes anpassen.

Integration ist: (ernst gemeint!)
… das was man tut, wenn man die Fläche unter einer Kurve berechnet.

Für verschiedene (politische Gruppen) hat es aber ganz andere Bedeutungen:

Einwanderer:
Integration ist erklärt zu bekommen, was man tun und lassen soll, und die *verständliche* Aufzeigung von Konsequenzen, falls man sich nicht dran hält.

Linke:
Integration ist Friede-Freude-Eierkuchen-Sozialhilfe-Multikulti-Lagerfeuer-Romantik.

Rechte:
Integration ist Deutsch lernen, ein Deutscher Haarschnitt. Gegenteil von Integration ist Kopftuch.

Mitte:
Integration ist den Einwanderern beizubringen, dass man einfach nur friedlich nebeneinander und miteinander leben will.

Politiker:
Integration ist sowas wie Naturschutz, soziale Gerechtigkeit, Steuersenkung, …

Nick

P.S. bis auf den Mathematiker wollen also alle ungefähr das gleiche. Das Problem ist, dass der Mathematiker der einzige ist, der beweisen kann, dass er Recht hat.

Hallo,

Oder sollte die aufnehmende Gruppe die bedingungslose
Akzeptanz der eigenen Regeln und Maßstäbe verlangen, um
möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen?

Dieser Ansatz (das ist nämlich das was man in Europa bis her
als „integration“ betrachtete)hat gerade (wie man auh in
Frankreich sieht) Konflikte heraufbeschworen. Das heisst sie
wirkt eher kontraproduktiv. Weil das AUfzwingen von Werten
führt eher zu Konflikten als dass sie Konflikte abschafft.

Ist das wirklich so?

Fallbeispiel: […]

Meines Erachtens hat Wolfgang Dreyer den Unterschied klar gemacht. Das Problem ist in „Regeln und Maßstäbe“ zu suchen. Diese sind so nicht klar genug definiert. Um es klar zu machen: Die aufgenommene Gruppe muss nicht die Kultur der aufnehmenden Gruppe vollständig aufnehmen (wäre sowieso sehr schwierig), aber die Gesetze müssen von beiden Seiten eingehalten werden. Da in einer Demokratie theoretisch die Mehrheit die Gesetze schafft, muss sich jedes Individuum entscheiden, ob es mit diesen Gesetzen (vollständig) leben möchte, oder eben auswandern. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob er gerade eingewandert ist, oder schon länger an dem Ort residiert! Es muss (in einer Demokratie) auch möglich sein, gegen ein Gesetz zu sein. Man muss zwar damit leben, solange dieses Gesetz existiert, allerdings kann man durch politische Partizipation die Änderung dieses Gesetzes herbeiführen…

Gruss, Omar Abo-Namous

math. Integration
Hallo,

P.S. bis auf den Mathematiker wollen also alle ungefähr das
gleiche. Das Problem ist, dass der Mathematiker der einzige
ist, der beweisen kann, dass er Recht hat.

Mit der mathematischen Definition ist man auch am liberalsten: Wenn ein weiterer Mensch hinzukommt (zur Gruppe), dann muss eben auch über ihn integriert werden. Das Resultat der Gesellschaft ergibt sich aus der Summe der einzelnen Menschen. Dabei denkt man implizit mit daran, dass die Menschen (sowohl Alt- als auch Neumigranten) alle unterschiedlich sind, sonst würde man sich nicht die Arbeit mit der Integration machen, sondern einfach den Flächeninhalt eines Rechtecks berechnen…

Auf der anderen Seite muss man sich immer noch auf die Einheit einigen - man kann nicht über Äpfel und Birnen integrieren…

Gruss, Omar Abo-Namous

Hallo,

Gegenbesipiel :

A wandert in den Kulturkreis von B ein.

In dem Kulturkreis von B gibts keinen familiären Zusammenhalt: die Alten werden in Heime abgeschoben, die Kinder wachsen in zersplittenen Teilfamilien auf.

Muss A jetzt seine Ansichten bzgl. Familie diesen Gegebenheiten anpassen?

In dem Kulturkreis von B scheint es nicht absonderlich zu sein, dass Väter oder andere Erwaschsene ihre Kinder sexuell missbrauchen.

In dem Kulturkreis von B fangen Menschen von Klein auf an ALkohol zu konsumieren.

Und so weiter … Muss sich jetzt A soweit die Kultur des anderen verinnerlichen, dass er seine eigenen ANsichten von Familie, Respekt vor ALten, Sorgfalt und Verantwortung gegenüber den Kindern ändert?

Mit freundlichen Grüßen

Ist das wirklich noch „Integration“ und nicht „Assimilation“,
gerade wenn es um die Akzeptanz der Werte und Normen der
Gruppe durch das Individuum geht?

Ich setze dem nun eine Definition von Rolf Klima entgegen, wonach Assimilation eine "allgemein Bezeichnung für ein Ähnlichwerden auf Grund eines Angleichungs- oder Anpassungsprozesses (ist). Soziale Assimilation: Angleichung eines Individuums oder einer Gruppe an die soziale Umgebung durch Übernahme ähnlicher Verhaltensweisen und Einstellungen. Sie kann als notwendige, aber nicht zureichende Bedingung für die Verscxhmelzung von Minoritäten mit ihrer Umwelt angesehen werden .

Wenn wir bei der Begrifflichkeit bleiben, wie sie z.B. in dem Referenzwerk „Lexikon zur Soziologie“ dargestellt ist, dann liegt der Unterschied zwischen „Integration“ und „Assimilation“ im wesentlichen darin, daß „Integration“ ein Begriff aus der Gruppentheorie ist, und „Assimilation“ der Ausdruck der Wahl sein müßte für das Hineinwachsen von Einwanderern in ein vorhandenes Volk.

Ein Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit zeigt, daß die Integration mancher Migranten z.B. in die deutsche Familie, in die man eingeheiratet hat usw., gelingt, wie auch z.B. die Assimilation der Hugenotten, wohl auch mancher Juden im Laufe der Jahrhunderte gelungen ist, viele Migranten mit beidem jedoch überhaupt nichts am Hut zu haben scheinen.

Umgekehrt heißt das, wer keine Gruppenzugehörigkeit anstrebt, will sich nicht integrieren, wer sein exotisches Volkstum beibehalten will, der will sich nicht assimilieren. Daraus folgt zwanglos die Pflicht zur baldigen Heimreise, denn der bloße Verzicht auf die Verübung von Straftaten begründet selbstverständlich nicht, wie manche hier schreiben, das Recht, sich in D auf Dauer niederzulassen, sondern lediglich das Recht auf Besuch als Tourist.

Woher nun kommt die allgegenwärtige Forderung nach „Integration“ in dem Sinne, daß die Einheimischen immer noch größeren Aufwand zu treiben haben, um den Migranten eine „Integration“ zu bereiten? Wie ist diese Absurdität begrifflich herzuleiten?
Die Antwort darauf finden wir abseits der blauäugigen BRD-Soziologie der 70er-Jahre im Sprachgebrauch der Amerikaner vor deren geschichtlichem Hintergrund.
Später mehr dazu, aber bis jetzt kann man dazu schon sagen:

Ihr lieben Leut Marokko!

Pavel

Hallo,

niemand gilt irgendwo als integriert, der randaliert

interessant wäre jetzt zu klären, ob randaliert wird, weil man nicht integriert wird, oder ob man nicht integriert ist, weil man randaliert. Ist die Randale sozusagen ein „opt-out“, oder doch eher das Ergebnis verzweilfelter aber vergeblicher Versuche eines „opt-in“?

Während sich in Frankreich die Randalierer des-integrieren, erledigt das hier die Regierungspolitik, die > 5,0 Mio Mitbürger ausgrenzt (ist wohl als Gegenteil von Integration zu verstehen) und ihnen nach und nach die Existenzgrundage entzieht. Verloren haben nicht nur alle beteiligten.

Gruß

Fritze

Auch Hallo
Du vergleichst Äpfel mit Birnen

Hier geht es um die Akzeptanz von Rechtsvorschriften.
nicht um kulturelle Verschiedenheiten, die von Rechtsnormen unberührt sind.

Im übrigen ist sexuelle Belästigung von Kindern in allen Staaten strafbar… eine der wenigen, weltweiten Rechtsvorschriften.

Wenn ich in ein tiefislamisches Land reise/bzw mich dort aufhalte, dann habe ich mich ebenfalls an die dort geltenden Rechtseinschränkungen zu halten. Gleichzeitig darf ich natürlich Freiheiten, die mir das Recht lässt, nutzen, auch wenn ich diese Freiheiten bei mir zu Hause nicht habe. (ich muss sie nicht nutzen, ich darf aber :smile:)

Jetzt klarer?

Mike

Hi!

Gegenbesipiel :

A wandert in den Kulturkreis von B ein.

In dem Kulturkreis von B gibts keinen familiären Zusammenhalt:
die Alten werden in Heime abgeschoben, die Kinder wachsen in
zersplittenen Teilfamilien auf.

Muss A jetzt seine Ansichten bzgl. Familie diesen
Gegebenheiten anpassen?

Das hängt ganz davon ab, ob A mit der Verweigerung, sich den Regeln von B zu unterwerfen, gegen bestehende Gesetze verstößt. Angenommen, es ist gesetzliche Pflicht in B, Rentner/innen in staatlichen Heimen unterzubringen, und der Einwanderer aus A verweigert sich dieser Vorschrift, dann liegt ein Gesetzesverstoß vor. Frage also erneut: Was soll mit A passieren, wenn A sich den bestehenden Gesetzen verweigert? Schafft B seine Gesetze ab oder wird A als nicht integrationsfähig angesehen?

Grüße
Heinrich

Auch Hallo
Du vergleichst Äpfel mit Birnen

Ich weiss.

Hier geht es um die Akzeptanz von Rechtsvorschriften.
nicht um kulturelle Verschiedenheiten, die von Rechtsnormen
unberührt sind.

Das wollte ich zeigen, weil oben die Integration „als Verinnerlichung von kulturellen Werten der aufnehmen Gruppe“ beschrieben worden ist.

Hallo,

Das hängt ganz davon ab, ob A mit der Verweigerung, sich den
Regeln von B zu unterwerfen, gegen bestehende Gesetze
verstößt. Angenommen, es ist gesetzliche Pflicht in B,
Rentner/innen in staatlichen Heimen unterzubringen, und der
Einwanderer aus A verweigert sich dieser Vorschrift, dann
liegt ein Gesetzesverstoß vor.

Also da haben wir dann die Lösung des „problems“. Sobald ein Gesetzesverstoß vorliegt wird eingegriffen. Das ist die Grenze der Akzeptanz. Aber sobald kein Rechtsverstoß vorliegt, darf auch nicht eine darüberhinausgehende „Verinnerlichung“ verlangt werden.

Und wie man merkt ist dann auch die Debatte um „Integration“ eine Scheindebatte. Denn es wird jetzt schon eingegriffen sobald ein rechtsvertsoß vorliegt.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen

Ich weiss.

warum machst du es dann

Hier geht es um die Akzeptanz von Rechtsvorschriften.
nicht um kulturelle Verschiedenheiten, die von Rechtsnormen
unberührt sind.

Das wollte ich zeigen, weil oben die Integration „als
Verinnerlichung von kulturellen Werten der aufnehmen Gruppe“
beschrieben worden ist.

Es tut mir furchtbar leid, meine Kristallkugel ist runtergefallen und zeigt seitdem blos noch das Fernsehprogramm an, und den Palantir hat sich so ein blöder Kerl namens Aragorn unter den Nagel gerissen.
Ich kann also nicht deine Gedanken lesen.
Es wäre sehr nett von dir, wenn Deine Antworten zumindest ab und zu mal zum Problem passen würden.
danke

Mike

P.S.
EOD und PLONK

Es tut mir furchtbar leid, meine Kristallkugel ist
runtergefallen und zeigt seitdem blos noch das Fernsehprogramm
an, und den Palantir hat sich so ein blöder Kerl namens
Aragorn unter den Nagel gerissen.
Ich kann also nicht deine Gedanken lesen.
Es wäre sehr nett von dir, wenn Deine Antworten zumindest ab
und zu mal zum Problem passen würden.
danke

Ich meine schon dass meine Antworten zum Problem passen. Zugegeben manchmal wähle ich den Weg um die Ecke, womit dann leider die Leute, denen die Kristallkugeln runterfallen, nichts mehr anfangen können.
Aber manchmal hilft es die Beiträge im Zusammenhang zu lesen und nicht mittendrin reinzuschnallen. Weil ansonsten hat man halt das Problem - zumal wenn die Kristallkugel nicht mehr so funktioniert- dass man es „nicht versteht“.

Ganz oben gings es darum dass die Integration als die Verinnerlichung der aufnehmen Kultur beschrieben wurde. (Also eben nicht nur die Akzeptanz von Gesetzen). Es wurden dann zum Teil Besipiele gegeben die nur die schlechten Seiten der Einwandererkultur belegen sollten.

Ich wollte dann mit einem Gegenbesipiel zeigen, dass eine Orientierung an Kulturellen Werten keine gute Sache ist, weil es „subjektiv“ ist.

Wie es Sachen geben kann, die den Deutschen an unserer Kultur nicht gefällt, so gibt es auch Sachen, die uns an der deutschen Kultur nicht gefällt.

Das heisst um hier nicht aufgrund subjektivem Überlegenheitsempfinden eine andere Kultur zur Aufgabe ihrer eigenen Werte zu zwingen sollte man dann als Grenze nicht das Empfinden des EInzelnen nehmen sondern objektivere Kriterien, klar Text Gesetze.

Ich hoffe, dass ich dir jetzt den ganzen Zusammenhang erklären konnte und dass du bald eine neue Kristallkugel kriegst zu Weichnachten, damit du auch einiges von alleine „verstehst“.
Bedanke Mich

P.S.
EOD und PLONK

P.S.: ABC und DEF