H wie Hola
Die Endjahreszensur in einem Fach muß stehts alle Zensuren aus
dem ersten Halbjahr beinhalten, weil es nach Schul*jahren*
geht und nicht nach Schulhalbjahren.
Versteh ich nicht…sorry
Zensur=Zeugnis…?
Zensur … Neudeutsch: Note.
Zeugnis … Urkunde, die für einen größeren Schulabschnitt (rechtskräftig) Zensuren (Noten)enthält.
Damit Du nicht durcheinanderkommst, spreche ich Dirzuliebe von ‚Noten‘.
Also denkst Du Endjahreszeugnis = 50% erstes Halbjahr, 50% zweites
Halbjahr? - Klingt auch logisch…
Nicht ganz. Normalerweise war es immer so:
Auf dem Endjahreszeugnis erscheint eine Endnote, die nach allen einzelnen Noten über das ganze Schuljahr berechnet ist. Sprich, auch alle Noten des ersten Halbjahres werden hinzugezogen.
Logisch völlig schlüssiger Grund dafür ist, daß man eigentlich das Zeugnis, welches man im Sommmer bekommt, für ein volles Schuljahr bekommt. Dies wiederrum ist damit zu erklären, daß normalerweise die Lehrpläne auf ein volles Jahr ausgerichtet und bemessen werden.
Es ergibt unter diesen Voraussetzungen schlicht keinen Sinn, dem ersten Halbjahr irgendeine Sonderrolle zu verpassen.
Das Halbjahreszeugnis (heutzutage eigentlich kein Zeugnis mehr, daher auch der Begriff „Halbjahresinformation“) dient eigentlich nur dazu, eine komplette Leistungsübersicht nach der Hälfte des Schuljahres zu geben.
Sprich, es werden in der Halbjahresinformation die Noten ausgerechnet, wie sie sich bis dahin ergeben haben.
Nicht mehr und nicht weniger. Für die Endnote am Schuljahresende hingegen werden - logischerweise - alle einzelnen Noten des ersten Halbjahres PLUS die im zweiten Halbjahr hinzugekommenen Noten gleichberechtigt zusammengerechnet.
Die Zwischenbilanz - also die Halbjahresnote selbst - spielt da keine Rolle.
Ich hoffe, trotzdem Du mit solchen merkwürdigen Methoden bei Dir in der Schule konfrontiert bist, daß Du die kurze Erklärung gerade verstanden hast.
Zu Erhellung ein Rechenbeispiel.
Lieschen Müller hat im 1. Halbjahr folgende Noten in Mathematik erhalten:
2, 3, 3, 2, 1, 3, 5, 2
Wir nehmen weiterhin an, daß alle Noten das gleiche Gewicht haben, also keine Note schwerer wiegt, als eine andere.
Die Halbjahresnote ergibt sich zu:
(2 + 3 + 3 + 2 + 1 + 3 + 5 + 2) / 8
= 2,625
= 3
Im zweiten Halbjahr schreibt Lieschen jetzt folgende Noten:
Die Endjahresnote - also die Note auf dem Zeugnis - ergibt sich jetzt
eigentlich (normalerweise) so:
(Noten 1. Halbjahr + Noten 2. Halbjahr) durch Anzahl
- HJ: 2, 3, 3, 2, 1, 3, 5, 2
- HJ: 2, 1, 2, 2, 3, 2, 1
(2 + 3 + 3 + 2 + 1 + 3 + 5 + 2 + 2 + 1 + 2 + 2 + 3 + 2 + 1) / 15
= 2,27
= 2,3
= 2
An diesem Beispiel kann man sogar noch einige Facetten des Lehrerberufes ansprechen.
Bspw. kann man die eine ‚5‘ von Lieschen in der Berechnung der Endnote durchaus herausfallen lassen. Es ist klar erkennbar, daß das ein einmaliger Aussetzer gewesen ist und sie sich sonst bei deutlich besseren Noten bewegt.
Für das Runden der Noten und die endgültige Notenentscheidung kann man auch Rückschlüsse ziehen. Es ist ja bekannt, daß man auch problemlos zum Beispiel bei einer 2,3 eine 3 bekommen kann. Nichts Neues.
Stünde jetzt Lieschen meinetwegen 2,4, so kann man bedenkenlos im Endjahreszeugnis zur ‚2‘ tendieren, weil das zweite Schuljahr tendenziell deutlich stärker ausgefallen ist. Lieschen hat sich sichtbar gesteigert. Und, und, und.
Es eröffnen sich also Möglichkeiten (Spielräume) für Fairneß und Feingefühl abseits der kalten Zahlen.
Bliebe aber bei meiner Aussage: Note kann geändert werden,
da neben der schlechten Leistung im zweiten Halbjahr auch die
sehr gute im ersten Hlabjahr mitgewertet wird.
Siehe oben.
Vergleiche das gezeigte Rechenmodell z.B. mit dem, was Du kennst oder mit dem, welches im Ausgangstext angedeutet wurde.
Du wirst erhebliche Unterschiede feststellen, je nach Spielart des Beispieles und am sinnvollsten kommt man immer nur mit dem weg, daß ich Dir versucht habe, zu erklären. 
In der Oberstufe wird es dann ganz anders,
weil dort jeder Kurs für sich abgeschlossen
benotet wird.
Versteh ich auch nicht.
Die verschiedenen Kurse in der
Oberstufe sind doch wie „Fächer“, oder?
Nein. Kurse sind Halbjahre, die notenmäßig und mehr oder weniger auch thematisch (inhaltlich) in sich geschlossen sind.
Beispiel Mathematik. Beim Abitur hast Du das Fach ‚Mathematik‘
in 4 Kursen: 11-1, 11-2, 12-1, 12-2.
Bekommst Du meinetwegen im Kurs 11-1 die Note ‚2‘, so wird trotzdem im Kurs 11-2 von vorne mit der Notenvergabe und der Bewertung begonnen.
Man kann also im Extremfall deutlich schwanken. Ein Kurs eine ‚1‘, im nächsten kann es schon eine ‚4‘ sein, im nächsten eine ‚2‘ und so weiter, und so weiter.
Diese Kursnoten werden dann auch in recht komplizierter Weise in das Abitur eingerechnet. Lassen wir das 'mal lieber. *gg*
Sorgt nur für Verwirrung und Kopfschütteln.
Aber man kann trotzdem ein halbes Jahr Mitarbeit doch nicht
vergessen, wie gesagt in einem Zeugnis, das doch auch die
Leistungen im ersten Halbjahr miteinbeziehen sollte.
Für Mitarbeit hat man eigentlich die Kopfnote „Mitarbeit“.
Wenn es sich um Noten handelt, die *durch* Mitarbeit entstanden sind, fallen sie eben gerade nicht heraus, wenn man das Schuljahr als Gesamtheit betrachtet und nicht so merkwürdige Dinge veranstaltet, wie Du genannt hast.
Betragen
Fleiß
Ordnung
Mitarbeit
noch mehr „bäh“. Da find ich unsere Kopfnoten schöner, auch
wenn sicherlich erst 5% aller Schüler rausgefunden haben,
worauf diese Noten denn wirklich gegeben werden. Uns scheinen
das inzwischen mehr so Sympathienoten zu sein…
Sieht, das ist der Unterschied. Schon die Benennung in diese vier Sachen schafft Klarheit, weil sofort klar ist, was gemeint wird.
Und unter dieser Voraussetzung kann man solche Noten dann auch unverblühmt und knallhart erteilen - also mit Aussagekraft und nicht wie bei euch mit zum Brechreiz anregender Kuschelpädagogik. 
MfG