Hallo Hang_over,
in der persönlichen Beziehung zwischen Kunden und Bank sind die Interessen meist gegensätzlich. Daher habe ich noch nie ein Produkt von einer Bank gekauft.
Das hat mich nicht davon abgehalten, von gestern auf heute über 10.000 Euro zu verlieren, weil ich nicht an den Brexit geglaubt habe. Ich bin dem Rat von manchen Investmentbankern nicht gefolgt. Meine Entscheidung. Meine Dummheit.
Die Börse richtig zu „lesen“ ist das eigentliche Problem. Wenn in einem Land die Arbeitslosigkeit sinkt, sollten die Kurse steigen, weil es der Wirtschaft gut geht. Das ist im allgemeinen auch so.
Als vor Monaten in den USA die Arbeitslosenzahlen sanken, fielen die Kurse. Warum? Yellen beabsichtigte die Zinsen zu erhöhnen, aber erst wenn es der Wirtschaft wieder besser ginge. Jetzt die Argumentationsfigur: Weniger Arbeitslose = bessere Wirtschaftslage = Zinserhöhung. Weil mit den Zinserhöhungen auch die Einlagen der Anleger wieder Zinsen abwarfen, wurde Geld aus den Aktienmärkten herausgenommen und vermeindlich sicherer angelegt. Der Dow Jones fiel.
Dass Banken in den letzten Jahrzehnten auch viel kriminelle Energie entwickelt haben, um sich ungerechtfertigt zu bereichern, steht außer Frage. Das gibt es aber auch in anderen Zweigen der Wirtschaft.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider