Gutes einfaches Brettspiel gesucht

Hallo,
ich suche zur Auflockerung der Weihnachtstage ein gutes einfaches Brettspiel. Da gibt es eine Person in der Familie, die nicht mehr so ganz fit ist und bei anspruchsvollen Spielen leicht überfordert und „nicht konkurrenzfähig“ ist. Kennt jemand so ein Spiel, das alle mit Spaß spielen können (ausser Mensch ärgere dich nicht…). Ich bin da nicht mehr so auf dem Laufenden. Danke für Tipps.
MfG Ltuzi

Hi, @Lutzi54!
Wie sieht es denn mit der Geschicklichkeit/Motorik aus?
Muss es unbedingt ein Brett sein? Ansonsten fielen mir Klassiker wie Mikado, Jenga, Uno ein.
Dame, Halma, Fang den Hut, …
Scrabble?
Monopoly

Oder Puzzles?

Gruß, k.

Bei uns hat „Malefiz“ generationenübergreifend über viele Jahre hinweg sehr gut funktioniert.

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Ich finde Spiele wie Carcassone oder Alhambra schön für den Zweck. Auch weil sie… schön sind. Jemand, der einen gewissen Sinn für Ästhetik hat, kommt schon auf seine Kosten. Ausserdem fällt das hektische Würfeln weg, so dass man das Spiel insgesamt ruhiger gestalten kann. Insgesamt ist auch möglich, beide Spiele kooperativer zu spielen und sich ggf Tipps zu geben.

Es ist natürlich schwer einzuschätzen, was „nicht ganz fit“ bedeutet. Grundsätzlich gilt, Spiele sind umso einfacher, je weniger Entscheidungsmöglichkeiten der Spieler hat.

Das macht „das Leiterspiel“ zum einfachsten aller Spiele, weil der Spieler wortwörtlich keinerlei Freiheitsgrade hat, während „Go“ eines der schwersten Spiele ist, weil es quasi kaum Einschränkungen gibt.

Spiele in der oberen Mittelklasse, die sich für Anfänger und Profis eignen gibt es eine ganze Reihe. Hier mal ein paar meiner Favoriten:

  1. Azul - Steine legen für Punkte. Leicht zu lernen, leicht zu spielen, relativ schnell
  2. Quirkle - erneut - Steine legen für Punkte. Auch recht simpel aber gut gemacht
  3. Port Royal - Karten sammeln für Punkte - einer meiner Favoriten
  4. El Dorado - Deck builder meets Tabletop - Ein Wettrennen bei dem man Karten ausspielen muss, die man aus einem persönlichen Deck zieht, dass man im Laufe des Spiels verbessern kann.
  5. Karneval of Monsters - Punkte sammeln, indem man Monsterkarten sammelt.

Alle diese Spiele haben gemeinsam, dass sie nur wenig negative Interaktion beinhalten. Man steht im Wettkampf zu den Mitspielern, kann diesen aber nicht schaden. Das verhindert, dass unerfahrene Spieler zu sehr frustriert werden.

Tiroler Roulette (ab zwei Spieler)
Abalone (zu zweit)
Kalaha :slight_smile: oder Oware (ähnliches Prinzip)

Danke für die vielen Tipps. Kenne ich alle nicht und muß mir die erst mal alle ansehen. Danke.

Vielleicht wäre da ein Kooperationsspiel interessant. Die gibt es in verschiedenen Settings und Schwierigkeitsstufen und der Spielspaß kommt da auch nicht zu kurz. Hier ein paar Beispiele:

https://www.spieletest.at/gesellschaftsspiel/3989/die-legenden-von-andor

Wobei Galactica etwas anspruchsvoller ist. Aber grundsätzlich gewinnt (oder verliert) man hier gemeinsam.

Eigentlich klingt das nach einem ganz normalen 3-5 jährigen Einzelsohn :joy: eventuell mal in der Alterklasse suchen :grin:

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Vielleicht sollt man angesichts der genannten Spiele auch vor Augen haben, dass neben der Einstellung zum Spiel an sich auch eine Rolle spielt, welche Themenwelt aufgetan wird. Die von mir genannten Beispiele sind, das hatte ich geschrieben, auch einfach schön. Jemand mit einem gewissen Faible für Reisen, der sich dann auch Bauwerke anschaut, ist mit Alhambra gut bedient.

Jemand, der mehr auf Geschichten steht, vielleicht Krimis mag, oder Old Britain oder Thema Raumschiff, ist mit ganz anderen Spielen möglicherweise besser dran.
So haben wir hier bspw Troja zu liegen, dass die Kernfamilie eher so semi fand. Trotz gewissem Interesse am Stoff. Aber als geübte Spieler war uns das Spielerisch zu fad. Den Nichtspieler aber Trojafan hat es begeistert.
Wer klassisch wenn überhaupt auf Kartenspiele steht, den haut man nicht mit allen genannten raus, da wäre wahrscheinlich Phase 10 oder etwas in der Art besser. Das geht Richtung Romme.

Zug um Zug ist auch ein Klassiker, der immer noch Reiz hat für Reisefans….

Was macht derjenige denn sonst so? Und soll nur gespielt werden, weil man bloß nicht reden will oder nicht weiß, worüber, oder ist das Spiel eher Neiwerk?

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Nicht alle… nicht alle… :slight_smile: außerdem gibt es immer das Potential, dass einige Leute danach für ein paar Tage nicht mehr miteinander sprechen^^ je nach Rahmen kann das so einen gemeinsamen Weihnachtsurlaub durchaus belasten…

Paleo ist tatsächlich ein sehr einfaches und kurzweiliges kooperatives Spiel, dass durchaus zur Anfrage passt.

Die Legenden von Andor hingegen ist so anspruchsvoll, dass ich das für ein Profi-Spiel halte. Wobei ich glaube, dass es da mal eine deutlich vereinfachte Version von gab. Das Original-Spiel war ausgesprochen knackig und hat überhaupt keine Fehler verziehen…

Ich hab meinen Kollegen eine Woche lang nicht mehr getraut :smile:

Es gibt eine Version für Kinder:

Haben wir schon gut ab 6 gespielt.

Ich hab Andor gar nicht so kompliziert in Erinnerung. Muss es mal wieder aus dem Keller holen.

Das ist ja eine rege Diskussion - hätt ich nicht gedacht. Ich denke ich werde unter den Vorschlägen schon was finden. Aber nur so zur Klarstellung:
Es geht nicht um ein verzogenes Kind, daß mit Spielsachen überhäuft wird, sondern um eine kranke erwachsene Person, die körperlich und geistig eingeschränkt ist. Und es geht auch nicht darum, reden zu vermeiden. Nur, unsere früheren Weihnachtsfeiern mit 20 Personen, die noch von meinen Eltern organisiert wurden, sind vorbei. Alle nicht mehr da. Und unser erwachsener Sohn hält sowieso nicht mehr soviel von Blockflöte und Weihnachtsgedicht oder auch nur weihnachtliches Singen. Na gut, ich auch nicht… Aber ich möchte uns wenigstens noch etwas über das Essen hinaus zusammenhalten. Und zwar nicht mit Fernsehen. O tempora, o mores. Achso: Was ist Neiwerk?

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Dann würde ich dir wirklich ein Kooperationsspiel empfehlen. Da wird schon während des Spiels viel geredet und man entscheidet gemeinsam über die jeweiligen Spielzüge. Manche haben auch veränderbare Schwierigkeitsgrade und man kann sich das Spielerlebnis ein Stück weit individualisieren.

Ich denke, du bist bei deiner Spieleempfehlung etwas zu sehr in der Perspektive des Spieleprofi. Ein Spiel, das du so kommentierst, passt zur Ausgangsfrage überhaupt nicht.

… ganz egal, ob es um Spiele, Kochen, Sportarten… geht. Jemand, der etwas sehr leidenschaftlich und intensiv macht, hat immer einen ganz anderen Ausgangslevel und einen ganz anderen Zugang. Ich kenne gerade beim Thema Spielen viele, denen es überhaupt nichts ausmacht, ja bei denen es sogar zum Vergnügen gehört, sich erst einmal in eine Anleitung einlesen und einfuchsen zu müssen.

Auch wäre ich grundsätzlich vorsichtig mit „Kooperativspielen“. Ich bin sehr stark im Bereich Barrierefreiheit und Umgang mit Menschen mit unterschiedlicher Behinderung unterwegs und habe auch Erfahrungen, mit inklusiven Gruppen zu spielen. So etwas artet sehr schnell in einem Parternalismus aus, wenn man nicht aufpasst. Wenn die Beteiligung darin liegt, nur beteiligt zu sein, artet das sehr schnell in Bevormundung aus. Der/Diejenige lässt dann mit sich machen, dass ständig irgendwer in den Karten rumfummelt oder irgendwelche Bewegungen mit Figuren „zeigt“ (in Wirklichkeit weil es nicht schnell genug geht).

Das war eine Spielrunde von mehreren. Ich habe das Spiel auch schon problemlos mit einer Achtjährigen gespielt und es hat allen sehr viel Spaß gemacht.

Zum Rest: Ich gehe davon aus, dass der OP die Person gut genug kennt, um sich entsprechend zu verhalten. Man kann jedes Spiel so spielen, dass den anderen gründlich die Lust vergeht. Das liegt aber dann am Spieler und nicht am Spiel.

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Die Fragen meinerseits hatten tatsächlich nur den Sinn, etwas Gefühl für die Gruppe zu bekommen.

Mir ist nach deiner Beschreibung noch eine Idee gekommen, die vielleicht etwas sein könnte. Ice Cool. Das ist eigentlich ein Kinderspiel, aber wirklich witzig. Wir haben es schon einige Male mit inklusiven Erwachsenengruppen gespielt. Selten wird so viel gelacht. Man baut quasi aus der Verpackung eine Art Eis-Labyrinth (verschiedene Räume mit Türen), durch das/die man seine Spielfigur
Die einzige Voraussetzung ist, dass derjenige in der Lage ist, zu schnipsen. Wobei die Technik des Schnipsens jedem selbst überlassen ist.
Dass genau das dann nicht abhängig ist von irgendwelchen, jedenfalls den meisten Einschränkungen, egal ob kognitiv oder physisch, zeigt sich bei dem Spiel genauso wie beim Flitschen von Steinen über Wasser. (Darin war meine Oma mit 90 noch die Königin der Greenwichpromenade, da konnte sie mit BMI von 32 kaum noch länger stehen. Nur am See ging es dann :sweat_smile:)

Ähnlich ist es bei diesem Spiel. Wenn die Truppe grundsätzlich Willens ist, über dieses „Kinderspiel“ wegzugucken und auch mal Lust auf albern hat, dann kann ich das nur empfehlen. Wir haben auch die Erweiterung und spielen das auch mal „für zwischendurch“ in reiner Erwachsenenrunde.

Ich finde deine Reaktion schade. Brettspiele sind hier ja gelegentlich Thema und ich finde deine Tipps an sich super. Weil wir gerne spielen. In dem Fall funktioniert das aber nicht. Nicht nur ich bin ja der Auffassung, dass Andor zu anspruchsvoll für den Zweck ist. Auf die genannten Argumente gehst du erst gar nicht ein.
Genau genommen ist das dann eine Reaktion, wie sie übrigens in so einem Spiel eher wenig optimal wäre.
Und nein, dass man jedes Spiel blöd spielen kann, ist nun gerade nicht das Argument, um das es hier geht. Übrigens auch nicht die Idee, dass ein Spiel, das für 8-Jährige gut ist, für den Zweck automatisch gut ist. Das setzt Empathie für die Situation voraus.

Bitte keinen Streit meinetwegen! Ich denke, ich kann da jetzt durchaus was finden…

Oder das gute, alte „Solitär“ (das Brettspiel). Ist nicht anspruchsvoll, kann man gut nebenbei spielen und sich unterhalten, ohne sich zu sehr vertiefen oder konzentrieren zu müssen. (Auch alleine zum Zeit totschlagen, auf Bereitschaft z.B.)

Gruß & Viel Spaß

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