Mein Töchterlein hat heute Halbjahreszeugnis bekommen. Schnitt M/D/Englisch also 3-4, 3+, 2 = 2,75 und Gesamtnotendurchnitt mit 2,53. Wie werten das denn die Experten/Lehrer hier? Ich find das gut, aber ich bin auch die Mutti von daher bisschen voreingenommen
du bist die Mutti, wie also sollen wir das werten? In Mathe 3-4 würde bei meiner Tochter heißen, dass sie lernen muss, weil sie das Fach nicht so beherrscht wie sie sollte. Deutsch 3+ ist auch nicht prall. Aber das ist meine Meinung, sie muss nicht die deine sein.
insgesamt liegt das doch näher bei 3 (mittel) als bei 2 (gut) - freundlich könnte man sagen: „gutes Mittelfeld“ - klingt besser als mittelmäßig. Wer will schon mittelmäßig sein.
Ich würde aber meinen Gesamteindruck was ein Zeugnis betrifft, nicht auf die von Dir benannten „Kernfächer“ beschränken, aber darüber hast Du nichts geschrieben.
gehe mal von mir aus: meinen Eltern war’s ziemlich egal, was ich heimbrachte. Mir denn auch.
Von meiner Natur aus aber: ich musste das gut bis sehr gut können - meine 4er rührten denn von Störung im Unterricht (meist passende Satire), keine Hausaufgaben, Schludern und Schwänzen.
Als es dann schon langsam brenzlig wurde, haben meine Eltern mir einen faszinierenden Anreiz gegeben: Mein üppiges Taschengeld reichte nicht für die Sonermodelle von Märklin… Jede 1 wurde mit einer Lok, jede 2 mit Waggons belohnt…
Innerhalb eines halben Jahres kam ich von knappen 4er Schnitt auf 1,2… Und meine Sammlung erfreute sich großer Erweiterung
Will sagen: Noten sind relativ - Können ist wichtig! (noch, ab 11. Klasse siehts dann anders aus)
Ich würde aber meinen Gesamteindruck was ein Zeugnis betrifft,
nicht auf die von Dir benannten „Kernfächer“ beschränken, aber
darüber hast Du nichts geschrieben.
Ich dachte dass die Kernfächer eher wichtig sind aber ok:
Bio 2-
sport 2-3
Musik 2-3
Bildende Kunst 2
Geographie 3+
In Mathe 3-4 würde bei meiner Tochter heißen, dass sie lernen muss, weil sie das Fach nicht so beherrscht wie sie sollte.
Das auf jeden Fall. Sie macht viele Leichtsinnsfehler
Das wissen wir von uns selber: Sowas passiert bei mangelnder Routine. Es reicht eben nicht, eine Sache verstanden zu haben, auch nicht in Mathe. - Wenn sie also genug Zeit hat, noch ein bissel zu üben, dann sollte sie das vielleicht tun.
ich denke mal, dass da eh schon viel gekämpft wird, dass es
keine 5 ist. Verbraucht vielleicht zu viel Ressourcen
?
und Englisch 2
dem einen fällts auch eher leicht - scheint hier der Fall zu
sein…
Wo hat sie denn ihre Stärken? Was sagt sie selbst zu den
Noten?
Ihre Stärken hat sie wie du schon an der zwei siehst in Englisch. Deutsch mag sie auch gerne - nur kein Kasus und Numerus
Leider ist mein Kind nie besonders zufrieden mit sich, obwohl ich garnicht so streng bin. Sie hatte in der Grundschulzeit nie eine 3 und ich glaub daher ist sie verwöhnt.
natürlich fließt auch Geschichte im Kunstunterricht mit ein, Epochen, die großen Namen und deren Stile - aber es wird eben (anders als im Musikunterricht) mehr praktische Arbeiten verlangt, wobei die Vorgaben recht klar formuliert sind.
Das Fach Musik hat im Übrigen sehr wenig mit Talent zu tun. Du bekommst keine gute Note, weil Du ein Instrument spielst - hier wiegt eindeutig die Theorie vor der Praxis - Analysen, Interpretationen und Harmonielehre - und das hat alles tatsächlich mehr mit Mathematik zu tun als mit künstlerischem Talent.
Leider ist mein Kind nie besonders zufrieden mit sich, obwohl
ich garnicht so streng bin.
Wenn ich nicht mit mir zufrieden bin, dann würde es mich auch rasend machen, wenn jemand mir auf die Schulter klopft und sagt „hey, ist doch super!“. Tatsache ist aber „da geht noch was“ und das wird Deine Tochter wurmen. Dazu musst Du gar nicht streng sein, nur ernst nehmen solltest Du sie und ihre Ansprüche.
Da braucht man sich nichts vorzumachen: das Zeugnis ist ok, aber es ist eben auch nicht der Burner. Unterstütze sie doch lieber darin besser zu werden, wo sie es möchte - es ist doch super, dass sie überhaupt diesen Ehrgeiz hat.
Sie hatte in der Grundschulzeit
nie eine 3 und ich glaub daher ist sie verwöhnt.
Klar ist die Grundschulzeit eine andere. Beim Sprung auf das Gymnasium wird noch mal kräftig das Niveau angehoben und jede Nachlässigkeit in der Grundschulzeit wird schonungslos auf den Tisch gepackt. Das Zeugnis zeigt einfach, dass sie mehr als bisher dafür tun muss ihr Ziel zu erreichen.
Superwichtige Frage?
Sicher?
Bitte beantworte mal ehrlich: Wie wichtig wird dieses Zeugnis in 4 Jahren sein?
Mein Töchterlein hat heute Halbjahreszeugnis bekommen.
Schnitt M/D/Englisch also 3-4, 3+, 2 = 2,75 und
Gesamtnotendurchnitt mit 2,53.
Durchschnitt auf zwei Nachkommastellen genau gerechnet. Was mögen diese Stellen hinterm Komma aussagen?
Wie werten das denn die
Experten/Lehrer hier?
Bin weder „Experte“ noch Lehrer.
Aber: Gymi ist für das Töchterlein und die Mutti eine neue Situation. Damit müssen sich beide erstmal zurechtfinden. Nach einem halben Jahr sollte man oder auch frau sich noch keine grauen Haare wachsen lassen. Ich würde erstmal abwarten. Wie wird das nächste Zeugnis aussehen?
Wichtig sind doch letztendlich nur die Zeugnisse, die „nach aussen“ gezeigt werden, beispielsweise das Abschlusszeugnis. Bei den anderen ist die „Zwei-Nachkommastellen-Genauigkeit“ nicht sooo furchtbar wichtig.
Wenn es Dich wirklich drückt, dann solltest Du - statt hier zu fragen - eher ein nettes Gespräch mit der Lehrerin suchen.
Ich find das gut, aber ich bin auch die
Mutti von daher bisschen voreingenommen
Oder ist deine Tochter selbst
enttäuscht von dem Durchschnitt?
Begeisterung sieht anders aus. So ist es.
Meine Erfahrung dazu: Kinder, die in der Grundschule geglänzt haben und oft bei den Klassenbesten waren, kriegen beim Wechsel zum Gymnasium erstmal einen Dämpfer. Schließlich sind die besseren Schüler aus verschiedenen Grundschulen zusammen und auch der Stoff ist komplexer, die ganze Struktur des Unterrichts ist anders. Irgendwann reguliert sich das.
Es gibt aber auch die Schüler, die in der Grundschule einfach nur gut waren, bei denen aber das Niveau der Grundschule höher als der Durchschnitt war. Die kommen auf’s Gymnasium und plötzlich fliegen ihnen die Einser zu (ich kenne einige, denen das so ging). Das Problem bei denen ist, dass sie aufpassen müssen, nicht irgendwann den Antritt zum Lernen zu verpassen.