Haben es die USA und GB

Hallo Hardey,

Freilich war es nicht schön, dass Palästinenser ihren Grund
und Boden und ihre Heimat seinerzeit verloren. Natürlich wäre
es klasse, könnte man diese historische Ungerechtigkeit
wieder ausgleichen.

Aber warum auf die Palästinenser beschränken? Sollen nicht auch
die 1923 vertriebenen Griechen zurück nach Kleinasien? Die
Türkei ist schließlich mit der Wiederaufnahme der Armenier
zu beschäftigt, um sich gründlich zu wehren. Ach ja, in Indien
und Pakistan gab es 1946 einen Bevölkerungsaustausch, je
6 Millionen mussten die ursprüngliche Heimat verlassen.
Wer kümmert sich um den Mord- und Totschlag, den die Rückführung
der alten Feinde auslösen wird?

Wollen diese Griechen/Inder/Pakistaner zurückkehren, schon immer seit ihrer Vertreibung? Wenn ja, fände ich es gut, man fände eine Lösung, muss aber zugeben, dass ich selber natürlich auch keine habe. Selbst wenn ich mich mit diesen beiden „Zwangsmigrationen“ besser auskennen würde, hätte ich wahrscheinlich keine.

Die Problematik ist mir durchaus bewusst. Heute darf eine
ethnische Säuberung nicht mehr akzeptiert werden. Andererseits
muss irgendwann ein historisches Faktum, und die Geschehnisse
von vor 60 Jahren sind ein solches, einfach anerkannt werden.
Schließlich willst du die deutsche Ostkolonisation auch nicht
wieder rückgängig machen und die Elbe zur
deutsch-polnischen Grenze, oder? Das war damals auch
schreiendes Unrecht.

Werden wir dadurch Berlin los? Nichts wie her mit Großpolen :wink:

OK, ernsthaft: Ich wüsste keinen Fall, auch nicht den von dir beschriebenen, wo ich die Ausbreitung monotheistischer Kolonisatoren zu Lasten polytheistischer Ureinwohner befürworten würde, und die Christianisierung war ein Hauptbestandteil der Ostkolonisation. Dieser Aspekt ist aber eh nicht mehr rückgängig zu machen, denn ein weiterer Hauptunterschied ist der dazwischenliegende Zeitraum. Das, was an die 1000 Jahre zurückliegt, ist nun wirklich Geschichte, unmöglich noch zu ändern. Aber 60 Jahre? Klar sind das auch schon 2 Generationen, aber dann hätte man z.B. auf die deutsche Wiedervereinigung auch verzichten können (interessanter Gedanke übrigens… ), schließlich gabs die DDR auch schon an die 40 Jahre.

Verstehe mich nicht falsch, ich finde es ein schreiendes
Unrecht, dass im Jahre 2010, nach 62Jahren,
noch immer Palästinenser in Flüchtlingslager,
teils in den palästinensischen Gebieten, teils aber auch
in den Nachbarstaaten leben müssen. In würde jede
Forderung unterstützen, in denen diesen eine Perspektive
geboten wird. Und ja, auch Israel muss seinen Beitrag
dazu leisten. Nur kein Staat der Welt kann es verkraften
ergo kann dazu gezwungen werden, 4 Mio glühende
Staatsfeinde aufzunehmen. Den Flüchtlingen muss eine
Zukunft dort gewährleistet werden, dort wo sie sind: In
den besetzten Gebieten, in Jordanien, im Libanon und in
Syrien. Dazu muss Israel :einen gehörigen Beitrag leisten,
aber auch die bislang arg unfreundlichen :arabischen Nachbarn,
die endlich den Enkeln der Flüchtlinge eine volle
Staatsbürgerschaft zu gewähren haben und das Recht
im Land gleichberechtigt zu leben.

Von den unter den gegeben Umständen in überschaubarer Zeit realistischen Lösungen wäre deine für die meisten Flüchtlinge wahrscheinlich die beste.
Das Verhalten der arabischen Länder ist hierbei sicher auch nicht einwandfrei, vor allem weil sie den Flüchtlingen ja sicher nicht nur die vollständige, gleichberechtige Aufnahme deshalb verwehren, um ihnen nicht die Rückkehrmöglichkeit zu nehmen. Vielmehr wird versucht, sie als politische Waffe einzusetzen, was nicht in Ordnung ist, auch wenn ich den dahinterstehenden Zweck billige, der aber nicht alle Mittel heiligt.
Andererseits: Haben die israelischen Gründerväter und –mütter die jüdischen Flüchtlinge nach dem zweiten Weltkrieg nicht in ähnlicher Weise als politisches Druckmittel eingesetzt und (auch) damit ihre Ziele erreicht? Dadurch wird es fast etwas schwierig, ihren Gegnern dieses Mittel zu verübeln, selbst wenn man den zeitlichen Unterschied berücksichtigt.
Dass Israel als Staat in seiner jetzigen Konstellation die Rückkehr der Flüchtlinge eventuell nicht verkraften würde, mag durchaus sein, allerdings wäre das nun für mich kein Hinderungsgrund.

Gruß,
Markus

Sehr gut. Dann sag mir doch bitte: wer war denn bei der
Staatsgründung 1948 die dort lebende Bevölkerung?
Recherchiere das doch mal bitte. Vielleicht kommen wir ja so
weiter.

Ganz einfach: 90 % Muslime und 10 % Juden. Das
wort Palästinenser gab es damals noch nicht. Nichtsdestotrotz
war es die Bevölkerung, gleichgültig welchen namen man ihne
geben will. Auf alle Fälle keine Israeli.

Auf dein restliches Posting lasse ich mich nicht ein, aber ich freue mich dass du mal zur Abwechslung harte Fakten an den Tag bringst. Und nun wundere ich mich auch nicht mehr wieso das so ist. Denn deine Zahlen sind einfach nur gelogen.

http://israelipalestinian.procon.org/viewresource.as…

Diese Grafiken und Zahlen zeigen eindeutig dass auf dem Gebiet auf dem der Staat Israel gegründet wurde bis heute nie mehr als 20% Araber gelebt haben.

Hast du andere Zahlen? Irgendeine Quelle die deine Angaben auch nur ansatzweise belegen? Ich bin gespannt…

Und wieder einmal zeigst du dich völlig resistent gegen jede Art von Wirklichkeit. Du dichtest dir irgendwas zusammen und verkündest das hier, als hättest du es gründlich recherchiert. Könntest du bitte zukünftig wenigstens versuchen, deinen Quatsch irgendwie zu belegen?!

Ganz einfach: 90 % Muslime und 10 % Juden.

Blödsinn!
http://www.lib-hilfe.de/pdfs/Ausstellung_Nakba.pdf
„Bis Ende 1946 waren 33% der Bevölkerung des gesamten britischen Mandatsgebiets Palästina Juden“

Das hättet Ihr Euch 1948 sagen sollen. Ich erinnere an die vielen ermordeten „Palästinenser“

Dann erinnere ich an die vielen ermordeten „Juden“.
Siehst du: was du für die einen gelten läßt, das doch bitte auch für die andern.

die damals in diesem Gebiet gelebt haben und sich politisch betätigten waren keinen Deut besser als die Hamas.

Wen genau meinst du denn damit? Oder meinst du wirklich gleich alle?
Und könntest du das mal irgendwie präzisiert belegen?

Ahhh - endlich: die Antisemitenkeule kommt wieder.

Ja, ich finde deinen offenen Antisemitismus, den du hier schon in zahlreich gelöschten Beiträgen offenbart hast, auch sehr bedenklich.

Hast wohl Dein Pulver verschossen?

Du wirst immer argumentativer :wink:

Die Israeli träumen von einem Großisrael von Ägypten bis Syrien und über den Jordan.

Die Israeli? Und wen genau meinst du diesmal damit? Wieder alle?
Und könntest du das mal irgendwie präzisiert belegen?

Ist dir eigentlich bewußt, daß 20% der Israeli muslimische Palästinenser sind? Wie kriegst du das in dein Weltbild gebastelt?

Die gesamte Führung bestand aus Kriminellen…

Auweia. Und wen genau meinst du damit? Wirklich wieder gleich alle?
Und könntest du das mal irgendwie präzisiert belegen?

Mit Waffenlieferungen und Logistik.

Blödsinn! Auch das hast du dir wieder zusammengereimt weil es dir dein kaputtes Weltbild bestätigt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Israelischer_Unabh%C3%A…
Da die USA und Großbritannien das Waffenembargo an die potenziellen Konfliktparteien einhielten, versorgten sich die jüdischen Paramilitärs mit Zustimmung der Sowjetunion aus Beständen des sich formierenden Ostblocks.

Arafat hat die Grenzen von 1967 anerkannt.

Ja, 1996. Deine Behauptung, er hätte dies 1967 getan, hast du dir ausgedacht, so wie du dir das meiste was du schreibst einfach ausdenkst. Der Laden hier heißt „wer-weiss-was“ und nicht „denk-dir-was-aus“
Komm: belege doch bitte einmal deine Aussage „1967 wurde ihnen dieses Gebiet mit Einverständnis von Arafat zuerkannt.“ irgendwie mit irgendwas. Da bin ich aber gespannt. Arafat selbst würde heftigst protestieren.

Wikipedia ist nicht immer richtig.

Auch eine tolle Aussage halt mal so in den Raum geplärrt.
Was bitte schön ist an Wikipedia nicht richtig? Doch bitte nicht wieder gleich alles? Oder nur das, was dir nicht in den Kram passt?
Und könntest du das mal irgendwie präzisiert belegen?

Könntest du mal überhaupt irgendeine deiner komischen Aussagen präzisiert belegen?

Eva

Hurra, Causa dichtet mal wieder.

da es eine sehr kleine Minderheit war und auch anerkannten, dass sie nicht in einem Staat Israel lebten, war das Verhältnis bestens.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt
Zu Pogromen von arabischer Seite kam es zunächst 1921. Das judenfeindliche Massaker von Hebron von 1929 konnte nur durch das Einschreiten der britischen Polizei gestoppt werden und führte zur vollständigen Vertreibung aller Juden aus Hebron.

Ja, das Verhältnis war in der Tat bestens :wink:)

Sag mal Causa: Mich würde wirklich einmal dein Alter interessieren. Leider hast du es in deiner Vika nicht angegeben.

Oder erlaubst du dir generell einen Spass mit uns?

Eva

eine absolute Geschichtsverfälschung. Denn dieses Gebiet war mehrheitlich von „Arabern“ (nicht alle die in Palästina leben sind Araber. Es gibt auch noch andere Volkstämme) bewohnt. Nur in einem hast du Recht: es wurde ab 1908 von Juden unterwandert. Mit Hilfe des Geldes von Rothschild.
Der Fehler der Besatzung war, dass sie das nicht verhindert haben.
Also: verdrehe nicht die Tatsachen.
Causa

Sehr schön!
Könnt Ihr Euch mal einig werden wie viel Juden und wieviel Araber waren?
Hier schreibt jeder was anderes.
Doch auch hier gilt: Unterwanderung ist kein Anspruch auf Staatsgründung.
Wie dem auch sei: die Grenzen von 1967 werdet Ihr einhalten müssen.
Anderfals werdet Ihr weiter Krieg gegen die Palästinenser führen müssen.
Ob es das wert ist?
Causa

Sehr schön!
Könnt Ihr Euch mal einig werden wie viel Juden und wieviel
Araber waren?
Hier schreibt jeder was anderes.

Nein. Du bist nur offensichtlich nicht in der Lage einen Unterschied zwischen Bis Ende 1946 waren 33% der Bevölkerung des gesamten britischen Mandatsgebiets Palästina Juden" und dem Gebiet auf dem der Staat Israel gegründet wurde zu sehen. Ich würde dich ja auf eine Karte verweisen, aber die würde vermutlich als zionistische Geschichtsfälschung abgelehnt werden.

Doch auch hier gilt: Unterwanderung ist kein Anspruch auf
Staatsgründung.
Wie dem auch sei: die Grenzen von 1967 werdet Ihr einhalten
müssen.
Anderfals werdet Ihr weiter Krieg gegen die Palästinenser
führen müssen.

Tja…bei dem Blödsinn hier gibt’s nur 3 Möglichkeiten:

  • du hast keine Ahnung von deutscher Grammatik
  • du verwendest den Pluralis majestatis
  • du hälst Eval und mich für zionistische Spione (oder was auch immer)

Die Qual der Wahl…

da ich hier nicht antworten darf (wurde mir mal wieder verboten) werde ich mich jetzt endgültig aus diesem forum: naher Osten heraus halten.
Vebiegt die Wahrheit wieIhr wollt.
Causa

Hallo,

Nur in einem hast du Recht: es wurde ab 1908 von Juden
unterwandert.
Der Fehler der Besatzung war, dass sie das nicht verhindert
haben.

Da ist was dran.
Diese Bevölkerungsstatistik zeigt doch einige sehr interessante Sachen:
Jüdischer Bevölkerungsanteil Anfang des letzten Jahrhunderts untern 10%, erst durch massive Einwanderung stetig mehr werdend. Wirkliches Umkippen des Mehrheitsverhältnisses erst zwischn 1946 und 1949 - klar, durch Flucht und Vertreibung der Araber 1948. Darauf basiert dieser Staat…

Gruß,
Markus

Vebiegt die Wahrheit wieIhr wollt.

Das ist frech :wink:
Keine einzige deiner Behauptungen hast du belegen können. Im Gegenteil haben wir dir bewiesen, daß deine Behauptungen völlig frei erfunden sind.

Und nun schreibst du, wir verbiegen die Wahrheit?

Völlige Resistenz gegen Wissenserweiterung ist in einem Wissens-Forum in der Tat unangebracht. Man sollte seine Ansichten schon korrigieren, wenn man erkennt, daß diese auf völlig haltlosen Behauptungen fußen.

Eva

Hallo Markus,

Wirkliches Umkippen des Mehrheitsverhältnisses erst zwischn 1946 und 1949

Deshalb wählte ich mit Absicht das Jahr 1946 und nicht 1949:
Bis Ende 1946 waren 33% der Bevölkerung des gesamten britischen Mandatsgebiets Palästina Juden

Das Gebiet, das im Teilungsplan für Israel vorgesehen war, war auch entsprechend nur ein Teil dieses britischen Mandatsgebiets Palästina

Causa antwortete auf die Frage der Bevölkerung 1948:
Ganz einfach: 90 % Muslime und 10 % Juden
was erwiesenermaßen falsch ist!

Nach der Staatsgründung Israels 1948 und der Kriegserklärung der arabischen Staaten wurden im Kriegsverlauf bis 1949 Palästinenser von Israelis vertrieben und ermordet bishin zu ethnischen Säuberungen.
Doch geschah dies nach der Staatsgründung während des Unabhängigkeitskrieges, der geführt werden mußte, weil alle arabischen Staaten den neu entstandenen Staat Israel vernichten wollten.

Darauf basiert dieser Staat

Nicht der Staat, der 1948 gegründet wurde.

Gruß Eva

Hallo Eva,

Causa antwortete auf die Frage der Bevölkerung 1948:
Ganz einfach: 90 % Muslime und 10 % Juden
was erwiesenermaßen falsch ist!

Richtig, in dem Fall hattest du recht. Ich stimme ja auch auf keinen Fall in allen Punkten mit Causa überein (sieht man schon daran, dass er ein Israel in den Grenzen von 1967 präferiert und ich eins in denen von 1947 :wink: ) und weiß, dass er manchmal „übertreibt“.

Nach der Staatsgründung Israels 1948 und der Kriegserklärung
der arabischen Staaten wurden im Kriegsverlauf bis 1949
Palästinenser von Israelis vertrieben und ermordet bishin zu
ethnischen Säuberungen.
Doch geschah dies nach der Staatsgründung während des
Unabhängigkeitskrieges, der geführt werden mußte, weil alle
arabischen Staaten den neu entstandenen Staat Israel
vernichten wollten.

Darauf basiert dieser Staat

Nicht der Staat, der 1948 gegründet wurde.

Das kann man so und so sehen.
Einerseits wirst auch du die Massaker an palästinischen Juden von 1948 ablehnen, andererseits verstehe ich deine obigen Zeilen so, dass du den Angriff der Araber 1948 ablehnst. Wann hätten sie dann anfangen sollen, sich gegen die massive jüdische Einwanderung mit dem letztendlich erreichten Ziel der Staatsgründung zu wehren?
Doch, eine Möglichkeit sehe ich noch: Die Araber hätten nicht angreifen sollen. Die Palästinenser hätten nicht fliehen und, da sie dann in dem neuen Staat die Mehrheit gehabt hätten, ihn gleich wieder auf demokratischem Wege auflösen sollen - alles ganz friedlich :wink:

Gruß,
Markus

Servus

Das kann man so und so sehen.
Einerseits wirst auch du die Massaker an palästinischen Juden
von 1948 ablehnen, andererseits verstehe ich deine obigen
Zeilen so, dass du den Angriff der Araber 1948 ablehnst. Wann
hätten sie dann anfangen sollen, sich gegen die massive
jüdische Einwanderung mit dem letztendlich erreichten Ziel der
Staatsgründung zu wehren?
Doch, eine Möglichkeit sehe ich noch: Die Araber hätten nicht
angreifen sollen. Die Palästinenser hätten nicht fliehen und,
da sie dann in dem neuen Staat die Mehrheit gehabt hätten, ihn
gleich wieder auf demokratischem Wege auflösen sollen - alles
ganz friedlich :wink:

Ich habe so das Gefühl dass du ein wenig die Realität hier verkennst. Die Araber und Juden hatten das gleiche Recht in Palästina zu leben. Nämlich das Recht dass ihnen der Völkerbund gab. Was sie daraus machten ist mehr oder weniger ihr Problem.

Aber wenn du was an den Grenzen von Israel auszusetzen hast dann wirst du an so ziemlich jeder heutigen Staatsgrenze etwas auszusetzen haben. Nenne mir einen Staat in Afrika oder Südamerika dessen Grenzen nicht willkürlich von europäischen Mächten bzw. darauf folgenden Kriegen geprägt wurde.

Schau dir mal Karten von Europa in den Jahren 1914, 1918, 1938, 1945 und 1989 an. Leute die fordern dass Israel Land an die Palästinenser abtreten müssen auch fordern, dass Südtirol wieder an Österreich geht. Oder Ostpreußen an Deutschland. Oder Nordirland an Irland. Oder Sachalin an Japan. Oder Tibet an die Tibeter. Oder Moldawien an Rumänien.
Natürlich gehört dann auch Texas wieder zu Mexiko, Kuba zu Spanien, Indonesien an die Niederlande und die halbe Welt zu GB.

Du kannst die Regeln kritisieren aber nicht Spieler…

Gruß,
Markus

Mfg
Christoph

Servus,

Ich habe so das Gefühl dass du ein wenig die Realität hier
verkennst. Die Araber und Juden hatten das gleiche Recht in
Palästina zu leben. Nämlich das Recht dass ihnen der
Völkerbund gab. Was sie daraus machten ist mehr oder weniger
ihr Problem.

Dazu paßt vielleicht der (Aus Dor-Federmann: Der politische Witz):

Arbeiten zwei frisch nach Palästina ausgewanderte Juden in der Wüste.
Es ist heiß, sie schwitzen, das Wasser ist knapp.
Sagt der eine zum andern: „Wenn uns der Völkerbund schon ein Land schenken mußte, dass ihm nicht gehört, warum dann diese unwirtliche Gegend? Warum nicht z.B. lieber die Schweiz?“

Im Original heißts glaub ich statt Völkerbund Engländer, aber ich denke, der Sinn ist klar und der gleiche.

Aber wenn du was an den Grenzen von Israel auszusetzen hast
dann wirst du an so ziemlich jeder heutigen Staatsgrenze etwas
auszusetzen haben. Nenne mir einen Staat in Afrika oder
Südamerika dessen Grenzen nicht willkürlich von europäischen
Mächten bzw. darauf folgenden Kriegen geprägt wurde.

Grade Afrika hat und hatte glaube ich genügend Kriege und Bürgerkriege, um zu zeigen, dass diese Regelungen nicht immer gut waren.

Schau dir mal Karten von Europa in den Jahren 1914, 1918,
1938, 1945 und 1989 an. Leute die fordern dass Israel Land an
die Palästinenser abtreten müssen auch fordern, dass Südtirol
wieder an Österreich geht. Oder Ostpreußen an Deutschland.
Oder Nordirland an Irland. Oder Sachalin an Japan. Oder Tibet
an die Tibeter. Oder Moldawien an Rumänien.
Natürlich gehört dann auch Texas wieder zu Mexiko, Kuba zu
Spanien, Indonesien an die Niederlande und die halbe Welt zu
GB.

Gegen alle von dir genannten Gebietsveränderungen hätte ich nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, ausgenommen die Koloniegeschichten, die ja nun doch etwas anderes sind.

Es liegt mir auch fern zu behaupten, dass Palästina weltweit die einzige Gegend mit Konfliktpotential sei, allerdings hat es schon seine Berechtigung, sich damit sträker zu beschäftigen.
Nehmen wir das Beispiel der Gebiete in Russland, Polen, Tschechien, die eigentlich deutsch sein müßten: Man weiß zwar, dass ihre Annektion nicht richtig und die Vertreibung der deutschen Bevölkerung nicht richtig war (auch wenn der Tschechei grade mehr oder weniger das Gegenteil von der EU bestätigt wurde), aber die BRD hat offensichtlich kein Interesse an einer Rückgabe dieser Gebiete (wahrscheinlich haben die Kosten der „Wiedervereinigung“ hier doch abgeschreckt :wink: ). Auch von den ehemaligen Besitzern will kaum einer wirklich sein Land zurück (m. E. gehts den meisten nicht mal um eine Entschädigung, nur um eine Anerkennung des Unrechts und eine Entschuldigung). Ich glaube, die meisten Araber sehen das bzgl. des von Israel mit oder ohne internationale Zustimmung beanspruchten Gebiets etwas anders.
Hätte kein Palästinenser etwas gegen den Staat Israel, bräuchten wir natürlich nicht weiterzureden.

Gruß,
Markus

Hi Markus,

Einerseits wirst auch du die Massaker an palästinischen (Juden? du meintest sicher:) Araber von 1948 ablehnen

Absolut!
Auch wenn man die Handlungsweise im Kontext betrachtet vielleicht nachvollziehen kann, ist hier ein großes Unrecht geschehen. So etwas ist nicht entschuldbar. Bei Mord und ethnischen Säuberungen heiligt der Zweck die Mittel nie!

andererseits verstehe ich deine obigen Zeilen so, dass du den Angriff der Araber 1948 ablehnst.

Selbstverständlich!

Wann hätten sie dann anfangen sollen, sich gegen die massive jüdische Einwanderung mit dem letztendlich erreichten Ziel der Staatsgründung zu wehren?

Das taten sie schon sehr früh:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahostkonflikt#Britisch…
"Seit 1920 gewann Mohammed Amin al-Husseini, Präsident des obersten islamischen Rats und Großmufti von Jerusalem, die Führung in der Bewegung des arabischen Nationalismus. Er lehnte weiteren Zuzug jüdischer Siedler aus Europa nach Palästina nun als Mittel der Briten ab, ihre Kolonialherrschaft im Nahen Osten zu festigen…
Zu Pogromen von arabischer Seite kam es zunächst 1921
"

Das hatte Erfolg:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fbuch_von_1939

Doch als es darum ging, einen eigenen Staat zu gründen, lehnten dies die Araber immer ab: entweder alles oder gar nichts.
Die Forderung der Araber in einfachen Worten: Solange ein Jude auch nur über einen Quadratmeter zu bestimmen hat, lehnen wir alles ab.

http://de.wikipedia.org/wiki/Peel-Kommission
Erster Teilungsplan: Juden stimmen zu, Araber lehnen ab.
Schau dir mal die Landverteilung an.

http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BC…
Zweiter Teilungsplan: Juden stimmen zu, Araber lehnen ab.

Man muß seinen Staat halt einfach auch gründen, wenn man dazu in der Lage ist. Wenn man das halt sein läßt mit der Begründung: wieso sollten wir? wir schlagen die andern eh alle tot, und dann gehört uns eh alles, der wird am Ende sehr oft leer ausgehen.

Die Palästinenser hätten nicht fliehen und, da sie dann in dem neuen Staat die Mehrheit gehabt hätten, ihn gleich wieder auf demokratischem Wege auflösen sollen

Und genau daraufhin läuft die Geschichte nun hinaus. Das israelische Angebot zur palästinensischen Staatsgründung ist nicht selbstloser Altruismus. Vielmehr haben viele Israeli Angst vor einer Ein-Staaten-Lösung als einzige Alternative zur Zwei-Staaten-Lösung:
http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArt.jhtml?itemN…
We don’t have unlimited time. More and more Palestinians are uninterested in a negotiated, two-state solution, because they want to change the essence of the conflict from an Algerian paradigm to a South African one. From a struggle against occupation, in their parlance, to a struggle for one-man-one-vote. That is, of course, a much cleaner struggle, a much more popular struggle - and ultimately a much more powerful one. For us, it would mean the end of the Jewish state.

Gruß Eva

Servus

Ich glaube dein Problem ist weder Israel noch der Nahe Osten sondern eher die Welt in der wir leben :wink:

Israel hat das Recht auf seiner Seite. Aber Recht hat mit Gerechtigkeit wenig zu tun. In einer gerechten Welt würde vieles anders aussehen.

Aber ich halte es für völlig falsch, einem Staat etwas vorzuwerfen was nicht nur jeder andere Staat auch tut (was es nicht besser macht) sondern dass auch vom (Völker)recht gedeckt wird.

Ich fürchte daher dass wir hier auf keinen grünen Zweig kommen werden. Man muss die Situation so beurteilen wie sie ist, nicht wie sie sein sollte/könnte.

Mfg
Christoph

Servus,

Ich glaube dein Problem ist weder Israel noch der Nahe Osten
sondern eher die Welt in der wir leben :wink:

Na klar, wenns nach mir gingen, würden die Menschen wieder durch Dinosaurier ersetzt - aber mich fragt ja wieder keiner :wink:

Israel hat das Recht auf seiner Seite. Aber Recht hat mit
Gerechtigkeit wenig zu tun. In einer gerechten Welt würde
vieles anders aussehen.
Aber ich halte es für völlig falsch, einem Staat etwas
vorzuwerfen was nicht nur jeder andere Staat auch tut (was es
nicht besser macht) sondern dass auch vom (Völker)recht
gedeckt wird.
Ich fürchte daher dass wir hier auf keinen grünen Zweig kommen
werden. Man muss die Situation so beurteilen wie sie ist,
nicht wie sie sein sollte/könnte.

OK, unter dem Gesichtspunkt… ich seh das wohl zu idealistisch :wink:

Gruß,
Markus

Hallo, mich interessiert, wie die Grenze zwischen dem Israel und dem Westjordanland aussieht. Gibt es dort eine Linie mit Grenzübergängen? Können die Israeli das Westjordanland normalerweise betreten, zum Beispiel bei der Reise nach Jordanien? Und wie funktioniert es umgekehrt? Was für Reisepässe haben Palestinenser? Danke.

Und daraus geht das grosse Problem mit Flüchtlingen hervor. Das traurige Schicksal der Menschen, die das eigene Land verlassen mussten. Und die benachbarten Länder tragen seit 1948 die Lasten dieser Tat.

Meiner Ansicht nach haben Sie sich geirrt. England und Frankreich spielten die Rolle in der Region viel mehr nach dem ersten Weltkrieg, auf den Trümmern des Osmanischen Reiches. Man hat Palestina auch ein Mandatgebiet genannt. Wahrscheinlich fand England die Bewohner von Palestina „unreif“ und deshalb musste es seinen Einfluss haben. Das Problem bestand darin, das England so Palestinänsern wie Juden etwas versprach, ohne das zu erfüllen. Hauptsache, dass England und auch Frankreich (in dem Libanon und in Syrien) die Macht ausüben konnten. Diese Tatsachen beeiflussten die Situation nach dem zweiten Weltkrieg wesentlich.