Haben Mädchen bei Mathe resigniert?

Hallo,

Hast Du bestimmte bzw. entsprechende Erfahrungen gemacht mit
Mädchen/Frauen und Mathe? Ich kann mir vorstellen, dass Du als
Mathematikerin in Deinem Umfeld einen besonderen Status hast?

Ich weiß nicht, „früher“ kam es mir völlig normal vor, Mathe gerne zu machen. Ich würde sagen, auch die Leistungen Jungen/Mädchen waren nicht signifikant unterschiedlich. Die Mathelehrer waren übrigens auch meist Frauen.
Im Studium waren die Geschlechter eigentlich auch hälftig verteilt.

Ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man neuerdings in der Öffentlichkeit damit kokettiert, in Mathe ein Dummchen zu sein.
Und ich denke, das gilt für beide Geschlechter.

(Naja, ein bisschen exotisch fühle ich mich schon so als einzige Frau mit 11 Männern in einer Abteilung - das fühlt sich aber gut an :wink: )

Beatrix

Hallo Jürgen,

Es heisst aber, dass die Tendenz der Jungs zu Mathe etwas
grösser ist.

Kluger Spruch, frägt sich nur, woher die Tendenz kommt. Du
behauptest, sie sei vor allem biologistisch bestimmt, ich
behaupte, sie ist gesellschaftlich geprägt,

Du gibst mir das Stichwort. Ich habe vor langer, langer Zeit in der DDR an einem Rechenzentrum gelernt (sehr viel Mathematik und anderes, was man heute Informatik nennen würde). Ja, und wie war die Zusammensetzung in meiner Klasse: 5 Jungs und ca. 25 Mädchen. Und das waren nicht etwa die fleißigen Frauen, die dann später stupide Lochkarte für Lochkarte durchlöchert haben, sondern genau diejenigen, die die großen Rechner bedient und programmiert haben. Und gewundert hat sich eigentlich niemand darüber. Gewundert habe ich mich später hier in Köln, als ich Bücher mit dem Titel „PC für Frauen erklärt“ gesehen habe und das Niveau des Buches war so, daß man es auch „PC für Drittklässler“ hätte nennen können.

Viele Grüße
Marvin

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Praxisnah?

Das Problem ist meines Erachtens, dass sich Mädchen in
Textaufgaben oft nicht wiederfinden. Die beginnen z.B. häufig
in der Form: „Frau Meyer kauft auf dem Wochenmarkt 20 Eier“

Wie sollte die Aufgabe dann aussehen, so wie in Amerika?

Jimmie kriegt von seinem Dealer zehn Gramm Crack für nen Hunnie.
Ein Trip hat normal zwei Gramm.
Wenn Jimmie den Trip für 20 Mäuse unter die Leute bringen kann, und jeder Trip um 30% gestreckt werden kann ohne daß es auffällt - wieviel Trips muß er dann unter die Leute bringen, um sein I-Phone ($300) zu finanzieren?

Oder:
Bob pimpt sechs Mädels bei 40%. Jede von denen schafft fünf Freier pro Nacht. Im Schnitt macht jede 300 Ocken dabei. Wie lange muß Bob warten, bis sein Mercedes ($50,000) abbezahlt ist?
Zusatzfrage: Wie lange dauert es, wenn Bob Konkurrenz bekommt und die Mädels deswegen nur noch 4 Freier kriegen - ohne daß er die Preise hochdrehen kann?

Wäre das besser? ;D

Schelmische Grüße,
Michael

Hihi…

seht her, ich bestimme zwar über den Bundeshaushalt, schreibe oder talke über wirt. Zusammenhänge, aber wer braucht schon mathematisches Gespür dafür.

Ja, das breitet sich immer mehr aus.

Da gab es schon damals so einen fiesen Bilderwitz:
Lehrer droht dem Schüler, der an der Tafel Müll rechnet:
„Wenn Du nicht rechnen lernst, wachsen Dir ganz große schwarze Augenbrauen!“

Moin,

im Herbst soll bei uns im Sekretariat ein(e) Auszubildende®
anfangen. Beim Durchschauen der Zeugnisse in den
Bewerbungsmappen ist es schon ziemlich auffällig, dass fast
alle Mädchen (Hauptschul- oder Realschulabschluß) so schlechte
Noten in Mathe haben.

Dann nehmt doch einfach einen der zahlreichen Jungs mit guten Mathe-Kentnissen, die sich beworben haben, wenn Mathe für den Job wirklich wichtig ist.

Vielleicht solltest du einfach von dem Gedanken Abstand nehmen, unbedingt ein Mädel einstellen zu wollen.

Gruß
Marion

off topic

Hi,

(…)

Nun ja, wie andere Nationen beweisen, ist hier D, was den
Anteil der Freuen angeht, rückständig. Woran das wohl liegt?

Möglicherweise an den Äpfeln und Birnen.

Vorsicht bei Vergleichen über Staaten hinweg, denn die Messkriterien können durchaus erheblich unterschiedlich sein.
(Ganz besonders indrucksvoll ist immer der [unsinnige] Vergleich von Arbeitslosenquoten zwischen verschiedenen Staaten).

Oder behauptest Du jetzt, dass speziell Deutsche Frauen einen
„Gendefekt“ in dieser Hinsicht haben?

Andersherum ergibt es genausoviel Sinn:
Alle Fraue haben in dieser Hinsicht einen „Gendefekt“, nur fällt er in anderen Ländern aufgrund anderer Rahmenbedingungen weniger auf.

Wie es jetzt nun wirklich ist, ist nebensächlich.
Aber ich denke, es ist klar, was ich meine.

Gruss,
TR

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Hi

im Herbst soll bei uns im Sekretariat ein(e) Auszubildende®
anfangen. Beim Durchschauen der Zeugnisse in den
Bewerbungsmappen ist es schon ziemlich auffällig, dass fast
alle Mädchen (Hauptschul- oder Realschulabschluß) so schlechte
Noten in Mathe haben. Da gibt es Zeugnisse, die voller 1en und
2en sind, und in Mathe eine 4 gar 5?!

Und? Schüler haben 4en und 5en. Das Gender Problem machst du daraus.

Dass Mädchen schlecht in Mathe sind, ist legendär. Dass sich
dieses Phänomen heutzutage auf ungute Weise bestätigt, habe
ich schon öfters gelesen, war da aber ein wenig ungläubig -
man kennt das ja, dass die Presse gerne irgendetwas
aufbauscht.

Ja, kenne ich. Gender Studies fallen mir spontan dazu ein.

Doch nun habe ich das selbst erfahren und finde das gar nicht
gut. Prozent rechnen ist das Minimum an Können, was ich von
einem Berufsanfänger erwarte, und habe feststellen müssen,
dass meine 20jährige Kollegin dabei total schwimmt *grusel*

Und? Sie ist 20 und Berufsanfängerin. Augenscheinlich hast du den Bezug zu Berufsanfängern verloren. Sie fängt - wie der name Berufsanfänger schon sagt - an.

Meiner Berufs- und Lebenserfahrung nach kann man Vieles, das
man im Mathe-Unterricht hatte, immer wieder brauchen, dazu
muss ich nicht unbedingt Ingenieur als Berufsziel angestrebt
haben.

Bestreitet die Azubine das?

Haben Mädchen bei Mathe resigniert?

Mir ist keine Absprache unter ihnen bekannt.

Werden sie schlecht
gefördert und gefordert?

Nein.

Ist das ein Gender-Problem?

Nein. Wenn man damit anfängt durch 3/4 Ponys zu teilen, schlafen die Jungs ein.

Ich freue mich über jeden Gedanken dazu, und erhoffe mir von
einer Diskussion, dass meine momentane Sichtweise (Mädchen
sind zu doof zum Rechnen) ein objektiveres Lot erlangt.

Hat es nicht. Objektivität ist seit bestimmt 100 Jahren nicht mehr das Maß der Dinge. Außerdem habe ich Mathe auch nie verstanden, nur dass ich genügend Arsch in der Hose habe, um es nicht auf Diskriminierung zu schieben.

Cheers,

Hilmar

Spiralprinzip?
Ich habe während meiner (kurzen) Zeit als Lehrer und daraus resultierend die möglicherweise unzutreffende Erfahrung gemacht, dass ganz unabhängig vom Fach Mädchen mit dem Spiralprinzip Schwierigkeiten haben.

So nach dem Motto: Letztes Jahr haben wir Gleichungen mit zwei Unbekannten umgeformt, jetzt machen wir das gleiche mit Gleichungssystemen. Das Wissen ist zwar noch irgendwie auswendig gelernt da, aber so abgeschlossen und abgekapselt, dass es praktisch nicht nutzbar ist.

Wenn man ein Stoffgebiet in einem Rutsch durchzieht z.B. Unregelmäßige Verben oder sowas, dann sehe ich Mädchen im Vorteil.

Mathe kommt nun ins Spiel, weil hier das Spiralprinzip extrem stark angewendet wird.

Seht Ihr das auch so?

Nick

Hi Samira,

vielleicht liegt es daran, dass Mädchen die gute Noten in
Mahte (und allgemein in Naturwissenschaften) haben, sich nicht
auf eine Stelle im Sekretariat bewerben.

Diese Mädchen werden sich eher andere Stellen suchen,
vielleicht im technischen Bereich.

das trifft wahrscheinlich den kern der Sache. Alle Frauen, die trotz der immerwährenden Sprüche über ihr angebliches Unvermögen für Mathematik sich trotzdem dafür begeistern und es lernen, sind dann nämlich meistens auf dem Level der besten 10% der männlichen Kollegen.
Ich denke, es fehlt die „Mittelschicht“ der mathematisch versierten Frauen.

Grüße,

JPL

Ich kenne fast nur Mädchen, die gut in Mathe sind
…und Jungen, die schlecht in Mathe sind, liebe Reni.
Für mich und viele andere (Männer) war und ist Mathematik ein Angstfach oder etwas, was uns nicht interessiert oder was wir verachten. Das Einzige, was ich in Mathe interessierte, war durch null zu teilen und mit unendlich mal zu nehmen. Das mache ich immer noch gern. Beispiel:
5:0=5 weil die 5 ja dann nicht geteilt wird, denn sie wird null mal geteilt.
Außerdem langweilte mich alles Genaue. Mich interessi8ert die Annäherung, das Ungefähre, die Kunst, das Sontane, der Charme der Ästhetik.
Mathe fand ich schrecklich und auch schrecklich langweilig.
Aber die Mädchen und Frauen, die ich kenne, waren zum Teil sehr gut in Mathe. Eine war sogar Oberstudienrätin für Mathe. Leider ist sie vorletztes Jahr gestorben.
Gruß,
Branden

Hallo Branden,

die Frage bei einer Division ist nicht, wie im praktischen Leben, wieviel jeder kriegt, sondern wie oft der Teiler im Nenner enthalten ist.
Wenn also 1 fünfmal in 5 enthalten ist, dann muss Null unendlich oft darin enthalten sein.

Eigentlich ist Mathe eine hohe Kunst, es gibt nur leider sehr wenig Lehrer die das vermitteln und bei den Schülern Interesse erwecken können. Zu meinen Schulzeiten war ich in Mathe stets so gut, wie meine Lehrer.

Die meisten lernen nur auswendig, was sie können müssen und verstehen den höheren Sinn, der dahinter steckt nicht.

Als Vergleich: Viele Menschen können zwar lesen und schreiben, aber nehmen nie ein Buch in die Hand, lernen Gedichte (gezwungenermaßen) auswendig, aber erfassen nie die Schönheit eines Gedichts.

Im übrigen gebe ich denen Recht, die schrieben, dass Mathe oft als Nebensache abgetan wird, vermutlich von all denen, die sie nie verstanden haben.

Ebenfalls stimmen dürfte, dass jemand, der in Mathe schlecht ist sich bevorzugt für einen Beruf bewirbt, in dem Mathe nicht so gefordert wird.

Gruß, Nemo.

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Andere Ebene
Hallo Nemo

die Frage bei einer Division ist nicht, wie im praktischen
Leben, wieviel jeder kriegt, sondern wie oft der Teiler im
Nenner enthalten ist.

Du musst meine Divison nicht zu ernst nehmen, schon gar nicht mathematisch. Ich schrieb ja bereits, dass ich das uninteressant, nachgerade langweilig, finde.
Hast du mal in meine ViKa geschaut? Mein Spruch dort ist seit langem ein Satz von T.W. Adorno: „Ästhetische Phänomene sind nicht mathematisierbar.“
Und mich interessieren seit je her ästhetische Phänomene weit mehr als mathematische.

Eigentlich ist Mathe eine hohe Kunst, es gibt nur leider sehr
wenig Lehrer die das vermitteln und bei den Schülern Interesse
erwecken können. Zu meinen Schulzeiten war ich in Mathe stets
so gut, wie meine Lehrer.

Ja, man kann Mathe als hohe Kunst ansehen, aber man kann Mathe auch als das Gegenteil von Kunst betrachten. In der Kunst liegt mir das Ungefähre, das nicht-Festlegbare, das nicht Kalkulierbare.

Als Vergleich: Viele Menschen können zwar lesen und schreiben,
aber nehmen nie ein Buch in die Hand, lernen Gedichte
(gezwungenermaßen) auswendig, aber erfassen nie die Schönheit
eines Gedichts.

Und eben diese Schönheit liegt jenseits der Mathematik.

Im übrigen gebe ich denen Recht, die schrieben, dass Mathe oft
als Nebensache abgetan wird, vermutlich von all denen, die sie
nie verstanden haben.

Oder die von ihr gelangweilt sind.
Ich bin seit Jahrzehnten dafür, dass Mathematik nicht mehr Pflichtfach in der Oberstufe ist. Viele Studiengänge brauchen die Mathematik nicht.
Gruß,
Branden

Völlig off topic
Hallo,

(…)

Ich bin seit Jahrzehnten dafür, dass Mathematik nicht mehr
Pflichtfach in der Oberstufe ist. Viele Studiengänge brauchen
die Mathematik nicht.

Das kann man von jedem Fach sagen, und auf die meisten Schulfächer trifft das sogar noch mehr zu als für Mathe.
Wollen wir die Oberstufe nicht gleich komplett abschaffen?

Gruss,
TR

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Ist gar nicht völlig off topic
Hallo Thomas

Das kann man von jedem Fach sagen, und auf die meisten
Schulfächer trifft das sogar noch mehr zu als für Mathe.

Eben weil die Menschen / Schüler so unterschiedliche Neigungen und Talente und Interessen haben, würde ich persönlich in der Oberstufe eine weitaus größere Wahl- (und Abwahl-)Möglichkeit schaffen. Wie viele junge Leute müssen sich furchtbar mit einem Fach (wie z.B. Mathe) quälen, weil dieses bis zum Abitur Hauptfachqualität hat.
Gruß,
Branden

Hallo,

Hast du mal in meine ViKa geschaut? Mein Spruch dort ist seit
langem ein Satz von T.W. Adorno: „Ästhetische Phänomene sind
nicht mathematisierbar.“
Und mich interessieren seit je her ästhetische Phänomene weit
mehr als mathematische.

Ich lese gerade „Gödel, Escher, Bach“ von D. Hofstädter
Hier geht es u.a. auch um einen engen Zusammenhang zwischen Mathematik und Ästhetik :wink:
Mal etwas vereinfacht ausgedrückt: Dinge, die uns ästhetisch erscheinen, können auch sehr gut durch mathematische Konstrukte ausgedrückt werden.

Beatrix

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Hi,

Das kann man von jedem Fach sagen, und auf die meisten
Schulfächer trifft das sogar noch mehr zu als für Mathe.

Eben weil die Menschen / Schüler so unterschiedliche Neigungen
und Talente und Interessen haben, würde ich persönlich in der
Oberstufe eine weitaus größere Wahl- (und Abwahl-)Möglichkeit
schaffen. Wie viele junge Leute müssen sich furchtbar mit
einem Fach (wie z.B. Mathe) quälen, weil dieses bis zum Abitur
Hauptfachqualität hat.

Und mit demselben Grund wird Sport auch abgeschafft, weil die heutige Jugend sich wegen ihrer zunehmenden Fettleibigkeit auch zu sehr quälen muss?
Und wer braucht eigentlich Kunstunterricht? Fand ich auch totale Quälerei …
Sorry, nur weil sich jemand mit etwas schwer tut, kann man nicht Fächer mit eleentarem Inhalt von der Liste streichen.
Über den zu vermitteltenden Inhalt allerdings ließe sich wohl noch einmal nachdenken, auch für Mathematik.

Grüße,

JPL

Mord ist Sport… eh… so ähnlich

Und mit demselben Grund wird Sport auch abgeschafft, weil die heutige Jugend sich wegen ihrer zunehmenden Fettleibigkeit auch zu sehr quälen muss?

Sportunterricht != Sport.
Es gibt Kinder, die sehr gerne und ausgiebig Sport betreiben, aber aufgrund gewisser, hmm sagen wir mal „körperlicher Defekte“, im Sportunterricht nicht nur körperlich, sondern insbesondere seelisch (sprich, Hänselei durch Klassenkameraden) gequält werden. Dabei rede ich nicht von „Dickerchen“ sondern von sowas wie Herz-, Lungen-, Wahrnehmungs-, Koordinations- etc. Störungen.
Und wenn da dann Dinge wie Bundesjugendspiele noch dabei helfen, so ein Individuum vor der Gemeinschaft bloßzustellen („alle in dieser Klasse haben eine Sieger- oder Ehrenurkunde, bis auf eine Person… jetzt ratet mal wer“) - erreicht man damit etwas ganz Anderes als Qualifikation und Fortschritt.
Wäre es da nicht besser, wenn jene Person sich aussuchen könnte, statt dem Schulsport Bio oder Latein zu machen?

Und das kann in Mathe durchaus ähnlich sein, wenn es auch weniger auffällt: kann sich ein Mathe-unfähiger Schüler in seine Bücher eingraben und ohne aufzufallen zum Abi kommen, muß der körperlich minderbemittelte Schüler vor allen vorturnen und jeder weiß, wen man zum Gespött der Klasse machen kann.

Naja, das hat schon nichts mehr mit „gender“ sondern mit generellen Schwächen des Bildungssystems zu tun.

In Amiland gibt es bei Mathe speziell nicht nur „Grundkurs“ und „Leistungskurs“, sondern Trigonometrie, Analysis, Algebra und Statistik, und dann jeweils noch normal, „Honors“ und AP.
Dadurch ist es deutlich einfacher, Mathe-Unterricht nach seinen Qualifikationen zu bekommen - und die Wahrscheinlichkeit, daß man wenigstens etwas lernt, steigt.
Gruß,
Michael

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Hi Branden,

Und später wollen dann genau diese Leute ein Fach studieren, in dem man fähig sein sollte, einfache mathematische Beziehungen zu verstehen und gucken blöd aus der Wäsche.

Wirklich tolle Idee ist das…

Gruss,
coco

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Micheal,

Es gibt Kinder, die sehr gerne und ausgiebig Sport betreiben,
aber aufgrund gewisser, hmm sagen wir mal „körperlicher
Defekte“, im Sportunterricht nicht nur körperlich, sondern
insbesondere seelisch (sprich, Hänselei durch
Klassenkameraden) gequält werden. Dabei rede ich nicht von
„Dickerchen“ sondern von sowas wie Herz-, Lungen-,
Wahrnehmungs-, Koordinations- etc. Störungen.

Ich glaube nicht, dass es jemadnen gibt, der ausgiebig Sport (also nicht gerade so etwas wie Schach) treibt und auf der anderen Seite nicht in der Lage sein sollen, den profanen Schulsport absolvieren zu können.
Und was keinst du mit „quälen“? Dass ihnen vorgewirfen wird, dass sie etwas wegen ihrer x-beliebigen Störung nicht können? I.a. sind die, die du genannt hast angeboren und dann können diejenigen damit schon umgehen.
Wenn es dem Lehrer entsprechend „verkauft“ wird, bekommt der Schüler ohnehin eine Befreiung von bestimmten Aktivitäten oder gar der ganzen Teilnahme am Sportunterricht.

Und wenn da dann Dinge wie Bundesjugendspiele noch dabei
helfen, so ein Individuum vor der Gemeinschaft bloßzustellen
("alle in dieser Klasse haben eine Sieger- oder
Ehrenurkunde, bis auf eine Person… jetzt ratet mal
wer
") - erreicht man damit etwas ganz Anderes als
Qualifikation und Fortschritt.
Wäre es da nicht besser, wenn jene Person sich aussuchen
könnte, statt dem Schulsport Bio oder Latein zu machen?

Äh, nein. Wahlfächer schützen nicht vor dem Unvermögen anderer Leute, die Schwächen ihrer Mitmenschen zu akzeptieren.
Ausserdem: Selbst wenn man sich jedes Fach aussuchen könnte, kann man trotzdem der Schlechteste sein.

In Amiland gibt es bei Mathe speziell nicht nur „Grundkurs“
und „Leistungskurs“, sondern Trigonometrie, Analysis, Algebra
und Statistik, und dann jeweils noch normal, „Honors“ und AP.
Dadurch ist es deutlich einfacher, Mathe-Unterricht nach
seinen Qualifikationen zu bekommen - und die
Wahrscheinlichkeit, daß man wenigstens
etwas lernt, steigt.

Ich gebe dir recht, dass bei freier Wahl der Fächer die Motivation der Schüler höcher ist und sie deswegen (möglicherweise) mehr lernen. Auf der anderen Seite fördert das u.U. das reine Spezialistentum und die breite Bildung geht wieder den Bach runter.

Vorsicht bei Vergleichen über Staaten hinweg, denn die
Messkriterien können durchaus erheblich unterschiedlich sein.

Messkriterien wie Anteil Frauen an technischen Studiengängen? Würde mich interessieren, was hieran zweifelhaft ist, es sei denn, mann wolle einen Zweifel herbeireden …

Oder behauptest Du jetzt, dass speziell Deutsche Frauen einen
„Gendefekt“ in dieser Hinsicht haben?

Andersherum ergibt es genausoviel Sinn:
Alle Fraue haben in dieser Hinsicht einen „Gendefekt“, nur
fällt er in anderen Ländern aufgrund anderer Rahmenbedingungen
weniger auf.

Wie es jetzt nun wirklich ist, ist nebensächlich.
Aber ich denke, es ist klar, was ich meine.

Nun ja, auf dieser Ebene kann man natürlich jede Diskussion scheinsachlich killen …

lustlose Grüße
Jürgen