Hahnengeschrei ab 5 Uhr morgens - muss ich das dulden ?

Unser Nachbar hält einige Hühner - kein Problem mit Lärmbelästigung.
Aber dieses Jahr hat er sich auch noch einen Hahn zugelegt, der ab ca. 5 Uhr morgens in unterschiedlichen Abständen und Dauer kräht. Mein Schlafzimmer liegt ca. 6-7 m vom Stall entfernt.
Da Hühner auch ohne Hahn ihre Eier legen, ist der Hahn nicht, wenn nicht gezüchtet werden soll, unbedingt nötig.
Wir wohnen zwar ländlich, aber ohne landwirtschaftliche Nutzbetriebe im näheren Umfeld, außer ringsum vielen Wiesen und Wald.
Kann ich die Abschaffung des Hahns oder zeitweise Einsperrung in schallisolierten Stall wegen Lärmbelästigung fordern ?

Hallo,
so, jetzt ist es ein Hahn - bei uns waren es nicht nur der Hahn, nein, es waren auch die Glocken der Kirche und es waren die Fussballspiele auf dem nahegelegenen Fussballplatz.
Allesamt wurde beanstandet von Menschen, die bewusst genau dahingezogen sind und es eigentlich wissen mussten, dass es eben auf dem Lande so etwas gibt.
Also bei uns war es so - dass der Hahn geschlachtet wurde (freiwillig, um des lieben Frieden willens), die Glocken der Kirche nachts nur noch die vollen Stunden verkünden - lediglich beim Sportplatz, da ging nix.
Antwort auf die Frage - fordern darfst du das und wenn du Glück hast wird der Hahn abgeschafft.
Gruss
Czauderna

Hallo.
Hoffentlich gehörst Du nicht zu der Sorte Menschen, die denken: „wo ich lebe, hat die Natur nichts zu suchen. Und sollte ich, ewentuel, in der Natur Erholung suchen, soll sie gefälligst ganz angenehm leise sein.“ Ich würde es, an Deiner Stelle, überdenken.
Gruß
Sch

Naja… „auf dem Lande“ heißt nicht immer „in einem typischen Bauerndorf“. In der ländlichen Neubausiedlung rechnet wohl kaum jemand mit Hühnerhaltung im Nachbargarten - geben kann es sie trotzdem.

Ja. Ob ein Gericht für oder gegen den Hahn entscheiden und/oder bestimmte Auflagen machen würde, kommt auf die Situation vor Ort an.
Idealerweise einigt man sich außergerichtlich mit dem Nachbarn. Möglicherweise fühlen sich ja noch andere Anwohner gestört, die „um des lieben Friedens willen“ bloß nix sagen oder der Meinung sind, „auf dem Land“ muss man das eben hinnehmen.
Um den Hahn zu erhalten (er hat ja im Hühnerhaufen schon eine Funktion, auch wenn man keinen Nachwuchs will), könnte man anregen, eine automatische Hühnerklappe zu installieren.

Gruß,

Kannitverstan

der auch nicht jeden Tag um fünf geweckt werden möchte

1 Like

Was sachtn der Nachbar zu der Problematik?

Danke für Deine Meinung, aber wir sind nicht zum Hahn gezogen, sondern ein junges Paar ins Nachbarhaus, die nun „ökologisch“ leben möchten. Die Hühner und Bienen sind ja auch noch ok., aber wir haben Schichtdienst und brauchen unseren Schlaf.

Hi!

Und warum muß das ökologische in Hochkomma reingezwängt werden?

Das und die Hochkomma sagen doch einiges über die Einstellung aus …

Grüße,
Tomh, der vom Land in die Stadt zog, aber den ein beschleunigendes Auto viel eher als ein krähender Hahn aufweckt

7 Like

Würde ich nicht so sagen.
Im ländlichen Hochsauerlandkreis und auch im angrenzenden Paderborner Land ist das gar nicht so unüblich - und auch nicht neu.

In der Neubausiedlung wär’s aber dann doch neu :wink: Wie gesagt: Am Ende läuft es drauf hinaus, wie die konkrete Situation ist.
In unserem Ort fallen mir auf Anhieb mehrere Leute ein, die schon mit der Hühnerhaltung ein Problem hätten - es gibt auch nur einen, der sie praktiziert. Glücklicherweise sind die beiden keine Nachbarn :slight_smile:
Im Nachbardorf einen Kilometer weiter hat sich m.W. noch niemand über einen krähenden Gockel beschwert, obwohl dort auch schon die Gentrifizierung Einzug gehalten hat.

Gruß,

Kannitverstan

Hallo,
na ja, das verändert die Sachlage ein klein wenig.
Es ist also so, dass es Menschen aufs Land zog (wahrscheinlich aus der Stadt kommend), die auch entsprechend ländlich leben wollten, also mit Hahn und Henne und natürlich „ökologisch“ - was immer man auch darunter verstehen will oder kann. Und genau dieser Wille stört die bereits auf dem Land wohnenden. Da kann man eigentlich nix dagegen sagen. Also, wenn bei mir in der Nachbarschaft, wo es eigentlich nur Weinbau gibt jetzt jemand einen Hühnerhof aufmachen würde, das würde mich mich schon stören, wo es doch seit über 60 Jahren anders ländlich war - also, lange Rede , kurzer Sinn - ich kann jetzt deine Frage nachvollziehen, es ist nicht so, wie Anfangs vermutet.
Gruss
Czauderna

1 Like

Hallo,
ich danke für die bisher 5 Daumen hoch, aber nach dem neuen Beitrag der Fragestellerin scheint es doch nicht so klar zu sein mit „Städterin kommt aus Land und stört sich an den Sitten und Gebräuchen oder sonstigen Verhältnissen dort“ - eigentlich könnten die Daumen wieder weg.
Danke und Gruss
Czauderna

Die Franzosen sind uns schon einen Schritt voraus:

Wobei nach meiner Erfahrung auf dem Land eigentlich immer irgendwo in hörbarer Entfernung eine Landstraße ist, auf der am Wochenende die Motorräder knattern und unter der Woche die Pendler rauschen. In der Stadt lebt es sich geräuschärmer, wenn man nicht gerade an einer Hauptverkehrsstraße wohnt.

Und du bist sicher, dass du deine Nachbarn mit deinen Geräuschen nicht störst, wenn du zu Unzeiten das Haus verlässt oder nach Hause kommst?

:paw_prints:
Die froh wäre, wenn sich alle Rasenmäher, Sägen, Laubbläser, Autos und Quads in der Nachbarschaft in Hähne verwandeln würden

2 Like

dumme Frage vielleicht:
Aber kann der Hahn nicht samt (evtl. neuem) Stall auf die andere Seite des nachbarschaftlichen Grundstücks umziehen? Dann wäre das Haus als Schallschutzwand schon mal — mildernd

Mit den Nachbarn haben wir noch nicht gesprochen, da ich erst einmal wissen wollte, ob man überhaupt das Recht hat, gegen dieses neu entstandene Geräusch Einspruch zu erheben und um wieder Abschaffung zu bitten.

Leider nein - denn Haus an Haus wohnt dort ja der nächste Nachbar, der schon die 5 Bienenkästen trotz Kleinkind duldet.

Vielleicht könnt ihr Hahn gegen Bienen tauschen, da wäre auch das Kleinkind nicht so gefährdet. :smile:

Blödsinn.
Jeder Mensch braucht seinen Schlaf.
Ich habe auch jahrelang Schichtdienst gemacht und wäre dennoch nie auf die Idee gekommen, dass deswegen alle anderen tagsüber den Schnabel zu halten haben. Weder Hähne noch Menschen.
Und wenn der Hahn morgens um halb 5 kräht, hat das ja nicht nur für Schichtdienstler Auswirkungen.
Vielleicht kann man sich mit dem Hahnbesitzer einigen, dass er den Hahn nachts einsperrt.
Tipp von Schichtdienst- und Lärmerprobten: Kopfhörer, leise Musik auf die Ohren, und fertig.

2 Like

Recht hin oder her. Sinnvoll ist es auf jeden Fall erst mal mit den Nachbarn reden. Das hilft ungemein. Vielleicht ist es ihnen gar nicht bewusst, wie sehr der Hahn euch stört. Sollten sie uneinsichtig sein, kann man immer noch mit der Rechtskeule schwingen.
Ich wohne auf dem Dorf und finde es ungemein beruhigend, morgens von Vögelgzwitscher geweckt zu werden statt von Fluglärm oder Geräuschen ein vierspurigen Autobahn. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Soon

2 Like