Haiti-Hilfe

Hallo,

auch hier in www wird zur Hilfe für Haiti aufgerufen. Wann kommt sie an?

In Haiti steht seit 2 Tagen eine Lieferung mit Dosen-Bohnen, die nicht beim hungrigen Volk ankommen! Der LKW wartet seit 2 Tagen mit dieser Lieferung und darf nicht ausladen, während die Menschen hungern.

Warum? Erstmal muß geklärt werden: Wer darf helfen? Wer darf der „Retter“ sein? Selbst wenn Deutschland mit unserer Spende an Lebensmitteln in Haiti ankommt, müssen wir in langer Schlange warten, bis wir ausladen können.

Die Frage ist: Wer hat ein Anrecht darauf, dieses kaputte Land zu besitzen? Der und nur der darf als ERSTER mit Lebensmittel Leben retten.
Und - es ist wie immer - zuerst verteilt die USA und alle anderen müssen warten, selbst wenn es um die Rettung von Menschen geht und die Bohnen im Flieger liegen!

Warum warten Hilfmittel aus Deutschland tagelang in einer „Warteschleife“ und werden nicht verteilt?

In Entsetzen
Karin

Soll das jetzt wieder eine die-böse-USA-Verschwörung sein, die du da unterstellst?

Ansonsten sind die Probleme ganz klar logistische. Wenn die Straßen kaputt sind, kann man schlecht irgendwo hin fahren. Außerdem schonmal dran gedacht, was passiert, wenn man irgendwo 'nen Laster mit Nahrung zur Verteilung hinstellt? Da gibt’s mindestens Tumulte mit Verletzten.

Hi,

Soll das jetzt wieder eine die-böse-USA-Verschwörung sein, die
du da unterstellst?

NEIN!

Ansonsten sind die Probleme ganz klar logistische.

???

Wenn die
Straßen kaputt sind, kann man schlecht irgendwo hin fahren.
Außerdem schonmal dran gedacht, was passiert, wenn man
irgendwo 'nen Laster mit Nahrung zur Verteilung hinstellt? Da
gibt’s mindestens Tumulte mit Verletzten.

Dann stell ich den Laster hin, öffne ihn und lasse die Menschen Nahrung holen, damit sie überleben können.
So einfach wäre das.

Die Frage war: Warum kann man massenhafte Bohnendosen aus Deutschland in Haiti nicht verteilen? Logistische Gründe? Da wird mir schlecht, dann sind Spenden auch sinnlos.

Karin

Dann stell ich den Laster hin, öffne ihn und lasse die
Menschen Nahrung holen, damit sie überleben können.
So einfach wäre das.

Wäre es, ja? Ganz schön naiv.

Die Frage war: Warum kann man massenhafte Bohnendosen aus
Deutschland in Haiti nicht verteilen? Logistische Gründe?

Ja, sagte ich doch schon. Die andere Frage wäre, wie man ohne geeignetes Werkzeug Dosen öffnen soll…

Ja, sagte ich doch schon. Die andere Frage wäre, wie man ohne
geeignetes Werkzeug Dosen öffnen soll…

Glaubst Du, die Leute dort haben noch nie eine Dose gesehen, geschweige denn geöffnet?

Gruß S

Hi

Dann stell ich den Laster hin, öffne ihn und lasse die
Menschen Nahrung holen, damit sie überleben können.
So einfach wäre das.

Ein Laster und davor ein paar hundert hungernde Menschen. Und Du meinst tatsächlich, daß die friedlich den Laster ausräumen und die Nahrung verteilen würden?

Hast Du denn die Nachrichten aufmerksam verfolgt? Ich meine jetzt nicht nur die Bilder von den Leichenbergen und den verzweifelten Menschen, sondern auch das was sich sonst noch so in dem Land abspielt?

Gruß
Edith

Glaubst Du, die Leute dort haben noch nie eine Dose gesehen,
geschweige denn geöffnet?

Die hier gezeigte Realitätsresistenz von Leuten wie dir oder der guten Karin ist tatsächlich mehr als erschreckend…

Gruß Andreas

Ja, sagte ich doch schon. Die andere Frage wäre, wie man ohne
geeignetes Werkzeug Dosen öffnen soll…

Glaubst Du, die Leute dort haben noch nie eine Dose gesehen,
geschweige denn geöffnet?

Zugegeben: ich gehe jetzt von mir aus, aber wenn ich mich aus einem einstürzenden Haus retten müßte, würde ich wohl nicht daran denken, ausgerechnet Dosenöffner und Campingkocher mitzunehmen.

Gruß
C.

Hallo Andreas,

Die hier gezeigte Realitätsresistenz von Leuten wie dir oder
der guten Karin ist tatsächlich mehr als erschreckend…

Die Realität sieht so aus: Hilfs- und Nahrungsmittel stehen da und können seit 2 Tagen nicht verteilt werden. Die Frage war, warum. Da hoffe ich immer noch auf Antworten.

Karin

Die Realität sieht so aus: Hilfs- und Nahrungsmittel stehen da
und können seit 2 Tagen nicht verteilt werden. Die Frage war,
warum. Da hoffe ich immer noch auf Antworten.

Das hat dir Olaf bereits beantwortet - sogar mit leicht verständlichen Worten. :wink: Dir hat die Antwort nur nicht gepasst, weil dir die Fakten nicht passen.
Auf Grund der bestehenden Situation vor Ort können die Hilfsgüter mit Masse derzeit ungefähr so sinnvoll genutzt werden, wie Carepakete, die gleichzeitig mit einer Atombombe abgeworfen werden.
Die Übernahme der Kontrolle über den Flughafen durch US-Streitkräfte lässt aber wenigstens darauf hoffen, dass das Chaos am Flughafen (was alle Hilfsmaßnahmen zusätzlich erschwert) aufgelöst wird und Hilfskräfte und Mittel koordiniert werden und koordiniert ins Land gelassen werden.

Gruß Andreas

Die Realität sieht so aus: Hilfs- und Nahrungsmittel stehen da
und können seit 2 Tagen nicht verteilt werden. Die Frage war,
warum. Da hoffe ich immer noch auf Antworten.

Was verstehst du an logistischen- und Verteilungsproblemen aufgrund zerstörter Infrastruktur nicht?

Zugegeben: ich gehe jetzt von mir aus, aber wenn ich mich aus
einem einstürzenden Haus retten müßte, würde ich wohl nicht
daran denken, ausgerechnet Dosenöffner und Campingkocher
mitzunehmen.

Mein Gott Christian, bist du unpraktisch. Ein offenes Feuer und ein faustgroßer Stein tuns doch auch.

Ralph

Mein Gott Christian, bist du unpraktisch. Ein offenes Feuer
und ein faustgroßer Stein tuns doch auch.

Um jetzt genau was zu machen? :wink:

Hi

Die Realität sieht so aus: Hilfs- und Nahrungsmittel stehen da
und können seit 2 Tagen nicht verteilt werden. Die Frage war,
warum. Da hoffe ich immer noch auf Antworten.

Die Antworten hast Du doch erhalten. Du willst sie nur nicht hören oder wahrhaben.

Am besten wäre es, wenn Du selber hinfliegst und Dich vorort überzeugst was dort los ist. Anders wirst Du es wohl nie glauben, daß es nach so einer Katastrophe - vorallem in einem Land bzw. auf einer Insel, das schon vorher nicht über die beste Infrastruktur usw. verfügte - nicht so einfach möglich ist Hilfsgüter zu verteilen.

Du wirst auch nicht glauben, wenn Du es nicht selber siehst, daß nicht alle Menschen gut sind und brav warten, bis sie ihnen geholfen wird. Da gibt es durchaus Menschen, die sich mit Waffengewalt - sei es aus Verzweiflung, sei es weil sie zu den Schwerverbrechern gehören, die aus den Gefängnissen geflohen sind, sei es weil es immer Menschen gibt, die sich bereichern wollen - schauen, daß sie nicht zu kurz kommen.

Gruß
Edith

Hallo,

Die Realität sieht so aus: Hilfs- und Nahrungsmittel stehen da
und können seit 2 Tagen nicht verteilt werden. Die Frage war,
warum.

Weil Haiti schon vor dem Beben eine wirtschaftliche und politische Bananenrepublik war und sich jetzt die letzten Reste jedweder Ordnung aufgelöst haben.
Die Hälfte der Regierung, die früher immerhin rudimentär funktionierte, ist tot. Gesetze, Regeln, und Organe, die sie über wachen und für Ordnung sorgen, sind nicht mehr existent.

Die logistische Infrastruktur ist zusammengebrochen weil es keinen Treibstoff zum Transport von Hilfslieferungen gibt, weil kein Einheimischer die Verteilung koordinieren kann und weil es keine Wasser- und Energieversorgung mehr gibt.

Diese Form der Sekundärkatastrophe ist prinzipiell eine häufige Begleiterscheinung derartiger Desaster, aber in den meisten halbwegs organisierten Ländern lässt sich doch wieder eine Ordnung herstellen. In New Orleans zum Beispiel gab es auch Plünderer, aber da rückte dann eben die Nationalgarde an und hat dafür gesorgt, dass wieder Recht und Gesetz gelten und die Stadt konnte mit den allgemein üblichen amerikanischen Gesetzen und Abläufen wieder strukturiert werden.

In Haiti ist komplettes politisches, gesellschaftliches und organisatorisches Chaos. Es herrscht das Recht des Stärkeren. Wenn der eine eine Dose Bohnen hat, haut ihm der nächste den Schädel ein, um sie zu bekommen. Du kannst ja gerne mit einer Kiste Bohnen losziehen und schauen, wie es dir ergeht…

Deswegen versuchen die USA möglichst schnell, irgendeine Infrastruktur und eine Organisation zu errichten, um die Hilfsaktionen in koordinierte Bahnen zu lenken. Die Amis machen es nicht, weil sie sich dort Macht sichern wollen, sondern weil sie eine recht nahe liegende und schnell einsatzbereite Großmacht sind.

Haiti liegt aber auf der anderen Seite der Welt und auch wenn es für Betroffene vor Ort zynisch klingt, aber Geld und Hilfslieferungen lassen sich nicht in 3 Stunden um den halben Globus karren, es dauert einfach eine Weile. Für Betroffene vor Ort verständlicherweise immer viel zu lange, aber man kann der Weltgemeinschaft sicher nicht vorwerfen, nicht schnell zu handeln und Geld sowie Hilfslieferungen auf den Weg zu bringen.

Dass es vor Ort nicht reibungslos verteilt werden kann, ist sicherlich tragisch, aber ein Problem des Chaos dort und dass erstmal eine logistische Regie da sein muss bevor die Verteilung der Hilfsgüter anlaufen kann.

Chaos ist fester Bestandteil sämtlicher Katastrophenlagen. Man weiß es, man kalkuliert inzwischen sogar damit, aber man kann es nun mal nicht ändern. In einem solch maroden Staat, der schon vor dem Erdbeben mehr schlecht als recht funktionierte, geht halt irgendwann gar nix mehr und was soll die Welt deiner Meinung nach tun außer zu versuchen, es so schnell wie möglich zu strukturieren? Nur kann man kaum erwarten, dass sich das ruckzuck erledigen lässt.

Gruß,

MecFleih

Um jetzt genau was zu machen? :wink:

Dose auf- und Inhalt warmmachen

Ralph

Das Witzbrett ist weiter unten! owT

Zugegeben: ich gehe jetzt von mir aus, aber wenn ich mich aus
einem einstürzenden Haus retten müßte, würde ich wohl nicht
daran denken, ausgerechnet Dosenöffner und Campingkocher
mitzunehmen.

Wenn ich am Verhungern wäre und hätte eine Dose Bohnen vor mir, würde ich sie aufbekommen. Man kann den Inhalt auch kalt essen.

Warst Du noch nie in einem Entwicklungsland? Die Leute dort können sehr einfallsreich sein.

Naja, lassen wir das :wink:

Gruß S

Hi,

Dann stell ich den Laster hin, öffne ihn und lasse die Menschen Nahrung holen, damit sie überleben können.

So einfach wäre das.

Falls du in den letzten paar Stunden ferngesehen hast, dann hast du gesehen, wie das in der Praxis aussieht: es gab Bilder von 5-6 Menschen, die sich um einen Karton geprügelt haben, der von einem Laster gefallen war.

Bewaffnete, satte Menschen müssen es sein, die Nahrung an Hungernde verteilen.

die Franzi

guten abend, schlummerle,

es könnte aber doch auch sein, dass die haitianer keine dosen-bohnen mögen?
ich glaube wirkliche hilfe sieht anders aus.
und was die schnelle eingreiftruppe vereinigte staaten von allamerika betrifft:
nun, wenn du auf die weltkarte guckst und das neben haiti liegende kuba erblickst und dann mit dem zeigefinger ganz nach links fährst ---->
richtig du kannst da Guantanamo lesen.
(und überhaupt diese kuba, sehr unsichere lage, aber sehr guter moment für einen neuen stützpunkt.)
weisst du der amerikaner kann nicht anders handeln. wenn du einmal dort in urlaub warst und das weite land erblickt hast, kannst du das auch verstehen.der amerikaner sieht, so weit sein auge und sein auto reicht nur amerikanisches land.wen wundert es, dass in seinen augen und gedanken eigentlich nur ein unwürdiges nichts sein kann, dass man erst einmal kultivieren sollte? man versteht plötzlich auch die selektive hilfe des amerikaners.denken wir an new orleans. wieviele hubschrauber und rettungsgerät konnte da wegen generalausfalls der maschinen sehr spät vor ort sein? und jetzt haiti - - - gut, man war ja gerade in der nähe.

bartholomäus