Die Doppelfrage steht im Titel.
Die antisemitische(?) Karikatur Hanitzsch’ findet sich im BILD-Bild.
Wolffsohns rechte Hetze(?) im BILD-Text.
Gruß
F.
Die Doppelfrage steht im Titel.
Die antisemitische(?) Karikatur Hanitzsch’ findet sich im BILD-Bild.
Wolffsohns rechte Hetze(?) im BILD-Text.
Gruß
F.
Zu viel der Ehre, diesen BILD-Artikel zu verlinken.
Das Niveau dieser Zeitung und die fanatische pro-israelische Haltung ( die auch beide ohne Argumente auskommen) des Springer- Verlages sind doch eigentlich hinreichend bekannt.
Was an der Karikatur ist denn antisemitisch? Ich finde sie gelungen und unfeige. Jeder andere Politiker einschliesslich Frau Merkel wurde schon vielfach und noch schlimmer karikiert.
„Ich bin zu alt, aber mein deutschjüdischer Patriotismus bekommt täglich neue Beulen.“
Schlimmer geht´s nimmer.Dass ihm das nicht peinlich ist…
Die Karikatur empfinde ich NICHT als antisemitisch. Sie ist unverkennbar nur gegen die aktuelle (Über-)Reaktion Israels gegen die Intifada der HamasHETZER gerichtet. Wohlgemerkt: Überreaktion Israels, nicht des Judentums. Wolfssohns Kommentar ist wiederum Hetze gegen Liberale, Linke und Progessive unseres Landes. Der Vorwurf: Auch nicht anders zu sein als die Faschisten und zudem die Islamisten zu verschonen. Ein beschämendes Beispiel, intellektuellen Versagens.
Grüße mki
Oh Mann, jetzt blicke ich es erst! Riesen Sprung von der Leitung mach…
So funktioniert das also. Ich habe mich immer gewundert, wie man gleichzeitig ausländerfeindlich sein kann und trotzdem die teilweise völkerrechtswidrigen Aktionen der Israelis gutheißen kann. Genau deswegen! Weil die bösen Moslems den guten Israelis das Land wegnehmen! Ist ja nicht zu fassen. Man darf sich jetzt aussuchen, was. Meine Naivität oder die absolut verquere Argumentation der Moslemhasser und Israelfreunde. Der Feind meines Feindes ist mein Freund?
Danke dir für diesen Artikel. Habe mich gerade etwas sortiert und zitiere Volker Pispers zur Qualität der Bildzeitung: Dieses Drecksblatt, das so widerlich ist, dass man toten Fisch beleidigt, wenn man ihn drin einwickelt.
Soon
Die Karikatur kann antisemitisch interpretiert werden, muss es aber nicht. Mit anderen Worten: Sie ist zugleich antisemitisch (gemeint) und nicht-antisemitisch - ähnlich wie Schrödingers Katze, die zugleich tot und lebendig ist. Das Unbewusste funktioniert nun einmal ambivalent - bewusste Aussagen sind nie eindeutig, sondern unbewusst immer mit ihrem Gegenteil (dem Jung´schen Schatten) verknüpft.
Beispiel: Sagt einer: „Ich liebe die Frauen“, dann heißt das übersetzt: „Eigentlich hasse ich sie“. Sagt er: „Ich hasse die Frauen“, dann überdeckt er damit seine frustrierte Begierde nach ihnen.
Hanitzsch hat also, gleich ob mit oder ohne Absicht, eine antisemitische Karikatur produziert, selbst wenn ihm das nicht bewusst ist. Wahrscheinlich ist es ihm aber bewusst, er gibt es nur nicht zu. Andererseits kann die Karikatur auch anders gelesen werden, nämlich als legitime politische Kritik im Rahmen der Meinungsfreiheit.
Wie gesagt: Schrödingers Katze.
Was FBH unter einer „antimuslimischen“ Haltung bei Wolfssohn versteht, ist mir unklar. Meint er „islamkritisch“? Dann ist W.s Haltung sicher korrekt getroffen. Ich stimme mit dieser überein. Das hat nichts mit „anti“ zu tun, sondern mit rationaler und ethisch begründbarer Kritik.
15. Mai 2018, 17:09 Uhr
Aus der Redaktion
In eigener Sache
Die Süddeutsche Zeitung hat am Dienstag, den 15. Mai 2018, auf der Meinungsseite eine Karikatur veröffentlicht, die den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in Gestalt der Sängerin Netta zeigt, der Gewinnerin des Eurovision Song Contest (ESC). Der Karikaturist zeichnete den Schriftzug des Eurovision Song Contest und benutzte dabei statt des „v“ einen Davidstern. Der Stern ist auch auf einer Rakete abgebildet, die Netanjahu in der Hand hält. Dies hat innerhalb und außerhalb der SZ-Redaktion zu Diskussionen geführt. Der Karikaturist Dieter Hanitzsch sagt, er habe mit seiner Darstellung lediglich darauf hinweisen wollen, dass das nächste ESC-Finale 2019 in Jerusalem stattfinden soll. Trotz dieser Intention des Karikaturisten kann man die Zeichnung auch anders verstehen und als antisemitisch auffassen. Ihre Veröffentlichung war deshalb ein Fehler, für den wir um Entschuldigung bitten.
Wolfgang Krach, Chefredakteur
Uups… Wieso ist eine Kritik, bloß weil sie dir nicht gefällt, gleichbedeutend mit „Hetze“? Gerade diese hochgepuschte unsachliche Wortwahl ist selbst ein Kennzeichen von Hetze. Indem du W. „Hetze“ vorwirfst, hetzt du ja selbst gegen ihn bzw. seine Meinung. Ein beschämendes Beispiel intellektuellen Versagens…
Warum muss für diese Aussage Jung`s Schatten an den Haaren herbei gezogen werden?
Uups… diese Formuierung mutet eher nur abgeklärt an. Als ob es nicht Menschen geben würde (und gibt), die sich zwar islamkritisch äußern, parallel dazu jedoch puren Antislamisus propagieren und protegieren. Wie weit ist es dann noch mit angeblich rationaler und ethisch begründbarer Kritik bestellt, fragt…
mki
Schon Interessant dass sich Leute über das „Völkerrecht“ echauffieren in einem Land das schon zig Angriffskriege über sich ergehen lassen musste.
Selbst Geiselbefreiungen wie in Entebbe werden da kritisiert weil sie das Völkerrecht brechen würden. Da kann man nur noch kotzen.
Es ist nun mal so dass Agressoren wenn sie ihre Angriffskriege verlieren hinterher nicht sonderlich gut dastehen. Das führt im Falle Deutschlands auch nicht dazu dass man ständig Katjuscha Raketen auf Polen abschießt und wild brüllend polnische Flaggen verbrennt.
Wolfsohn lässt die vielen, vielen Menschen außer Acht, die weder das eine noch das andere richtig sein wollen und doch sind: Linke, Liberale, Progressive, Konservative oder Patrioten etc. Wie ich zum Beispiel. Der Mann mit seinem Revolvermundwerk setzt unseren Gemeinsinn auf die Weise unter Druck, wie dieser auch den Staat Israel leiden lässt. Zerrissenheit. Vorherrschend ist bloßes Gegeifere. Tiefe Gräben ziehen, Mauern errichten. Sollte Dir dessen Hetze gerade mal recht kommen, rutscht Du auf gleiche Weise aus. Wäre bedauerlich, meint…
mki
Wenn schon, sollten Dich beide Seiten der Medaillie interessieren. Angriffskriege, denen Israel ausgesetzt war und ist und Verletzungen des „Völkerrechts“, zu denen wiederum Israel sich zumal hinreißen lässt.
Jeder andere Staat hätte nach den ganzen Kriegen der Araber Fakten geschaffen, das ganze eroberte Gebiet annektiert und alles arabische im Land platt gemacht. Dann ist es nicht mehr notwendig das Völkerrecht zu verletzten.
Zuallererst haben sich ja die Zionisten das Land genommen , das ihnen nicht gehörte und die Araber vertrieben+ .
Die paranoide Haltung der meisten israelischen Staatsführungen, vor allem auch wieder der aktuellen, ist sicherlich darum auch damit zu erklären, dass sie zu Recht die Rache der Araber fürchten. (Nicht nur für die Landnahme vom letzten Jahrhundet, sondern inzwischen mehr noch für die weiter konsequente Umsetzung dieser aggressiven Linie und Haltung.)
Nun, Israel ist dennoch klein und wäre unbedeutend, würden nicht die USA es absichern und protegieren.
Und damit ist auch die oben ziitierte Größenphantasie: vom Tisch. Das können die einfach nicht, sonst würden sie es tun
Mühe gibt man sich ja in Israel gerade wieder besonders große ein großes Feuer anzuzünden, es ist der Iran mal wieder. Natürlich nicht ohne die Hilfe des großen Bruders.
Ich zitiere:
Ja, und genau so kommt es dann zu solchen Karrikaturen, da steht ein Netanjahu mit einem Rakletenphallus in der Hand auf der europäischen Bühne und sieht aus, als würde er mitten drin stehen in diesem Brot und Spiele-Schwach- oder Irrsinn.
Ein kleiner Größenwahnsinniger, der ohne big brother schon längst getilgt worden wäre. Aber getilgt werden in Israel gerne die Guten, wie Rabin.
Das hatte Israel als ein Volk dieser Region 2000 Jahre lang tatsächlich durchlitten. Darum sind die Reaktionen Israels auch nicht völlig unverständlich. Dennoch, das sollte sich nicht wiederholen dürfen, so oder so…
Dass es aber genau so ist und man dies leider auch immer wieder sehen und lesen kann, stört dich nicht in deiner künstlichen Aufregung?
Letztendlich ist es beschämend, dass in Deutschland Menschen, die zum Beispiel nur eine Kippa tragen, auf der Straße angegriffen werden und deutsche „Intellektuelle“ dies mit dem Nahostkonflikt relativieren, während sie gleichzeitig von kulturfremder Einwanderung gar nicht genug bekommen können. Da ist man in der Tat in der Tradition deutscher Nationalsozialisten: Klares Streben nach deutsche Hegemonie (früher deutlich geworden an der angeblichen Überlegenheit des deutschen Wesens, heute nicht viel anders zu sehen an der angeblichen deutschen Weltoffenheit, mit der man anderen überlegen sei), gepaart mit Rasseelementen (früher: deutsche Herrenrasse, heute natürlich moderner und subtiler versteckt in Inzest-Andeutungen, wenn Völker sich nicht mit anderen Völkern vermischten, siehe Schäuble) und leider, leider wieder begleitet von fanatischem Judenhass, der sich auch so stark ähnelt. Früher waren es religiöse Rituale, bei denen angeblich Kinder geopfert worden seien, heute nennt man Israel Kindermörder. Früher hieß es „Kauft nicht bei den Juden“, heute BDS. Früher strebten die Juden angeblich nach Weltherrschaft, heute redet man von jüdischer Finanzelite oder von „Sonderstellung“, vor der sich wir Deutschen angeblich zu ducken hätten.
Falsa demonstratio non nocet. Will sagen: Sie nennen sich anders, gedanklich und politisch sind die Augsteins, Schäubles usw. den Nationalsozialisten von damals heute objektiv näher, als man denkt. Wolfssohn hat das ganz pointiert herausgestellt, dass ich sagen muss: Danke für den Link, @anon56793850. Es gibt wenige, die das Spiel nüchtern und sachlich beurteilen und die Lage ohne Konventionen und Vorurteile beleuchten, einen davon hast du uns präsentiert.
Ich fürchte, bei allem Respekt, dass du ziemlich wenig „blickst“. Deine Aussage
belegt, dass du die Zusammenhänge nur oberflächlich durchschaust. Ist jeder Israelfreund für dich gleich ein „Moslemhasser“?
Ich sehe überhaupt wenig „Islamhass“, obwohl es ständig postuliert wird. Wir haben bei uns die Freiheit, Religion auch abzulehnen. Und wenn es doch so wenig Buddhisten- oder Sikh-Hass gibt, wohl aber angeblich so viele Menschen einfach so, scheinbar grundlos also Muslime hassen, dann ist doch an dieser Sichtweise etwas faul im Staate Dänemark. Der Islam kennt ausdrücklich die Höherwertigkeit seiner Ideen und seiner Anhänger. Das impliziert und wird auch offen klargestellt, dass Ungläubige weniger wert seien, Sklaverei möglich ist usw. Jeder kann das alles nachlesen und sich über die Situation in muslimischen Ländern informieren.
Wenn dann Demokraten sich mit der Lage Israels befassen und es nicht ausblenden, dass Israel ein moderner, demokratischer Staat ist, der deswegen in seiner Existenz bedroht ist, dann brauchst du berechtigte Kritik am Islam bei gleichzeitiger Sympathie mit Israel nicht vollkommen unangemessen in einen Topf werfen und so tun, als hätten sich da „Moslemhasser und Israelfreunde“ zusammengetan, sich Kapuzen übergezogen, am brennenden Kreuz getroffen und beschlossen, Moslems mal ganz doll zu hassen und Israel zu bewundern.
Israel ist einer von vielen demokratischen Staaten. Auch Russland könnte mehr Sympathie haben, wenn nicht vielleicht ein Präsident eine Alleinherrschaft anstrebte, das Land korrumpierte und politische Gegner übern Jordan schickte. Auch Saudi-Arabien zum Beispiel kann viel Respekt gewinnen, wenn es sich stärker öffnete. Anfänge gibt es ja. Auch ein Assad könnte als Partner gelten, wenn er mal etwas weniger Bürgerkrieg veranstaltete.
Die Antisemiten springen immer in eine Kerbe. Sie nutzen Unwissen und Ungewissheit aus. Früher kannten die Menschen die Religion wenig. Es entwickelten sich Geschichten von Ritualmorden usw. und das war eine der Grundlagen für den Holocaust. Nach dem zweiten Weltkrieg herrschte Unsicherheit, wie Israel und die Welt nun mit Deutschland umgehen würde. Es entwickelten sich Gerüchte darüber, wir müssten viel Geld zahlen und uns unterwürfig zeigen usw. Daraus entwickelte sich dann die Schlussstrich-Debatte, Historiker-Streit, Neo-Nazis. Heute sind viele unsicher über die Geschichte Israels, wer kennt schon das ganze Hin und Her im Nahen Osten? In diese Lücke wollen einige mit Geschichtsfälschung springen, wie man in diesem Thread anschaulich sieht:
Du bist eigentlich zu schlau, um nicht zu erkennen, dass Antisemiten immer die Unsicherheit und Nichtwissen ausnutzen wollen.
Naja, der Wolfssohn hat seinen Kommentar halt nun mal für die BILD geschrieben.
Wo könnte ich den anders finden?
Gruß
F.
Ich rate sehr dazu, diesen hochkomplexen Konflikt zwischen Israel und seinen Nachbarländern nicht in einem polemischen Satz zu beurteilen. Dabei kann nur Unsinn rauskommen.
So ungefähr sehe ich das auch.
Jedenfalls völlig krank im Kopf, wenn Wolfssohn hier sogar den Bezüg zum „Stürmer“ herstellt.
Das sehe ich ein bisschen anders.
Es geht nicht um die Alternative
„antisemitisch oder legitime politische Kritik“,
sondern um die Alternative
„politische Kritik an Israel/Netanyahu mit oder ohne antisemitischen Gehalt“,
denn ob man politische Kritik an Israel/Netanyahu üben darf, sollte völlig außer Frage stehen.
Bei einer Karikatur ist es immer eine besonders schwierige Gratwanderung, weil man dort unweigerlich mit Stereotypen arbeiten muss, also letztlich mit dem gleichen Stilmittel wie die „Hetze“ auch.
Yepp.
„Islamkritisch“ ist ein verharmlosender Scheißbegriff, darum vermeide ich ihn normalerweise.
In den aller meisten Fällen geht es den sog. „Islamkritikern“ gerade nicht um eine, ich zitiere dich, „rationale und ethisch begründbare Kritik am Islam“, sondern um simple Schmähung der Muslime.
Gruß
F.
In dem, wogegen sie sich richtet, erscheint sie mir auch keinesfalls antisemitisch.
Die Frage ist, ob sie in der Darstellung antisemitische Formen verwendet.
Bei allem anderen stimme ich dir zu.
Gruß
F.