Natürlich kann man Türken auch als Kanacken und Afroamerikaner als Neger bezeichnen, aber das ist halt scheiße. Genauso verhält sich das mit dem Begriff „Clankriminalität“, weil eben nicht die ganze Familie kriminell ist, sondern die kriminellen Familienmitglieder. Und es vermittelt halt den Eindruck, als sei es in manchen Kulturen normal, dass ganze Familien kriminell sind. Dass diese Darstellung bei manchen auf fruchtbaren Boden gefallen ist und dort Wurzeln geschlagen hat, ist ja auch hier wieder erkennbar.
Das geschah auch schon, bevor dieser unsägliche Begriff in die Welt gesetzt wurde und die Springerpresse ihre Hetze verbreitete. Dennoch handelt es sich um eine im Gesamtkontext viel zu unbedeutende Sonderform der organisierten Kriminalität, um darum so ein Trara zu machen und den Rassisten und Ausländerfeinden auf diesem Wege in die Hände zu spielen.
Dann wäre es vielleicht ganz gut, von dem stigmatisierenden Begriff Clankriminalität abzulassen und die Sache als das zu bezeichnen, was sie ist. nämlich organisierte Kriminalität, bei der es völlig irrelevant ist, welche Staatsbürgerschaft die Täter haben oder hatten oder welche Staatsbürgerschaft die Eltern oder Großeltern hatten.