Und was ist der „sozial anerzogene Charakter“ bei der dritten Generation gut integrierter Muslime?
Schon klar, für Dich sind das alles Schläfer, die uns morgen alle bei erstbester Gelegenheit in die Luft jagen. Schon alleine diese Verallgemeinerung zeigt doch, wes Geistes Kind zu bist. Es gibt eben in deinem Weltbild einfach keinen Platz für Muslime, die keine Bomben werfen. Und tun sie es gerade mal nicht, dann werden sie es eben morgen tun. Anders kann man tumben Anti-Islamismus ja auch nicht begründen.
Und natürlich ist Irland kein Argument dafür, dass es „irgendwie auch religiös motivierten Irrsinn“ auch in anderen Religionen gibt. Da muss man einfach Dinge ausklammern, die das eigene Weltbild stören könnten.
Ich sehe die Welt keineswegs durch eine rosarote Brille. Sehe sehr wohl, dass nicht jeder, der hier her kommt, lautere Motive hat, integrationswillig ist, … Ich sehe auch Vollzugsdefizite im Rahmen rechtsstaatlicher Gesetze und Verfahren, die ich keineswegs gut heiße.
Aber ich sehe ganz persönlich auch viele Menschen, die ich teilweise schon seit Jahrzehnten kenne und schätze, oder die kaum hier angekommen, sich unglaublich ins Zeug legen, um hier Teil der Gesellschaft zu werden, gerade nicht rumhängen und dem Sozialstaat auf der Tasche liegen wollen, und die zufällig ggf. auch Muslime sind, aber genau aufgrund dieser einzelnen Eigenschaft von Menschen angefeindet, ausgegrenzt werden, die sie nicht einmal persönlich kennen, aber ihren Teil der braunen Sauce des Anti-Islamismus trotzdem voll abbekommen. Und auch gegenüber denjenigen, die sich nicht so ins Zeug legen, mag zwar diesbezüglich Kritik angemessen sein, und muss man sehr deutlich machen, was die Voraussetzungen sind, hier bleiben zu dürfen, und dann auch die nötigen Konsequenzen ziehen, wenn dies nötig ist. Aber auch dass sind nicht alles kurzzeitig verhinderte Vergewaltiger und Bombenleger, nur weil sie es sich hier zu bequem machen wollen.
Aber bekanntlich sind Differenzierungen und objektive Sachlichkeit nun mal die größten Feinde wohl genährter Vorurteile.