Das ist sicher auch in unserer Geschichte begründet. In Spanien und Italien hat man wohl nicht so viel mit Amerikanern zu tun gehabt wie in Deutschland, auch durch die Besetzung.
Es ist sicher auch eine Art Anbiederung, dass sich viele förmlich überschlagen, wenn es um die möglichsr häufige Benutzung von Anglizismen geht.
Bei all dem sollte man aber nicht übersehen, dass Sprache der Verständigung dient. Chat heißt eben auch im Russischen чат. Ich bin da nicht für Säuberungskampagnen. Aber auch nicht für modisch=finanziell bedingte Forcierung. Ich sehe keinen Grund, seit langen im Deutschen bekannte (und teils sogar erfolgreich exportierte) Wörter die Strickjacke und Rucksack durch Cardigan oder Backpack zu ersetzen. Und zu u-törnen statt zu wenden.
Noch schlimmer finde ich die (Halb-)Bildungsbürger, die sich damit wichtig tun, englische Grammatik zu übernehmen: „ich erinnere das“ - ich ich muss kötzen.
Aber zu deiner Frage, ich kenne einige Sprachen, Englisch konnte ich sogar fließend, bin aber etwas außer Übung. Ich finde die Deutsche Sprache recht präzise, und v.a. liebe ich die Konkretheit oder Bildhaftigkeit. Sie ist nicht ein Sammelsurium von Wörtern, egal wo sie herkommen.
Schätzen heißt im Englischen estimate oder appriciate, Schatz Treasure oder Precious. Dabei ist es ein Vorgang, den Wert einer Sache (als hoch) bestimmen. Dafür könnte ich hunderte Beispiele finden.
Das ist ja das schöne an Moden, je nach Neigung:
Sie vergehen.
Sie kommen wieder.
Und mitunter ist es lustig, das Wort „chic“ kommt aus dem Deutschen, „schicklich“, und das Wort „Bistro“ aus dem Russischen, „быстро“=schnell.