Hallo Nemo,
ja, was die Lächerlichkeit betrifft. Ungefähr so wie der Latte Matschiato und sowas.
Im Russischen gibt es eine ganze Reihe von Wörtern für Dinge, die im 17. - 18. Jahrhundert zusammen mit den Deutschen nach St. Petersburg gekommen sind. Besonders hübsch finde ich die Buterbrody und den Parikmacher (= „Perückenmacher“, Friseur). Aber auch der Woksal (= Wachsaal > Wartesaal = Bahnhof) hat einen Charme.
Wie auch immer: Die inkriminierte „messengers’ bag“ ist auch so ein Gegenstand, den es ohne US-amerikanische Kulturkolonialisierung hier nicht gäbe, weil nämlich die Tasche eines Postboten ganz anders ausschaut und vor allem nicht aus irgendwelchen Plastik-Textil-Mischungen gemacht ist, sondern aus Kernleder, und ungefähr dreißig Jahre lang hält (mindestens).
Insofern darf die „messengers’ bag“, wie ich meine, ruhig so heißen, wie sie heißt, weil dieser Name einen elenden Kruscht bezeichnet, dem mit der Bezeichnung „Postbotentasche“ eine Ehre angetan würde, die er nicht verdient hat.
Schöne Grüße
MM