Hallo liebe Diskussionspartner,
ich möchte vorerst allen recht herzlich danken, die am vorigen Brett mitgewirkt haben, besonders auch jenen, die konträre Stellungen abgaben. Ich konnte sehr viel daraus lernen.
Ich lernte, dass man mit Begriffen wie Deportation und Holocaust nicht so bedenkenlos um sich werfen kann, da sie doch vor allem im deutschen Sprachgebrauch sehr negative Assoziationen hervorrufen.
Ich lernte daraus auch, dass es eine sehr wichtige und zentrale Grundsatzfrage ist, aus welchem Grund die Vertreibung Adams erfolgte. Es sollte keinesfalls ein böser Demiurg dahinterstehen, es war daher auch keine Deportation sondern eine Vertreibung, und diese erfolgte durch Eigenverschulden.
Das möchte ich hier aber bitte nicht diskutieren. Es würde mich etwas anderes interessieren. Das Essen vom Baum der Erkenntnis, hat es ihnen Gott nicht schon verziehen? Folgendes fällt mir auf:
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die Bestrafungen erfolgten: Schlange, Frau, Mann. Die Schlange wurde am härtesten bestraft. Gott gab ihr offenbar die meiste Schuld.
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Adam und Eva mussten nicht unmittelbar sterben, so wie angekündigt: an dem Tag an dem ihr davon esst, … -> also verziehen?
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Adam nannte seine Frau Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen (das steht noch vor der Vertreibung)
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Gott machte ihnen Fellröcke und bekleidete sie. Sie lebten also noch weiterhin im Garten Eden, und Gott beschenkte sie sogar mit Bekleidung.
Heißt das nicht alles, dass er ihnen das Essen vom Baum der Erkenntnis schon verziehen hat? Oder kann man das so interpretiern: er hat ihnen zwar verziehen, doch die Folgen ihrer Tat konnten nicht ausbleiben?
Gruß FraLang