Moin,
Allerdings bleibt es ein Fakt, das es keine gezielte(!)
großräumige(!)Vertreibung gab, insbesondere nach dem
Unabhängigkeitskrieg.
Das kommt auf die Definition an. Seitdem sind z.B. ca. 60 Prozent der Westbank von Israel als „Staatsland“ annektiert worden. Auf diesem Gebiet ist es Palästinensern untersagt zu bauen, zu siedeln oder Landwirtschaft zu betreiben. Ein weiteres aktuelleres Beispiel ist die Vertreibung von Palästinensern, damit die Israelis ihre Mauer bauen können. Zwar finden all diese Vertreibungen innerhalb der besetzten Gebiete statt, aber Vertreibungen und Enteignungen bleiben sie allemal.
Seit dem 2.
Weltkrieg ist es immer Ziel von internationaler
Flüchtlingspolitik gewesen, Flüchtlinge wieder in ihre Heimat
zurückführen zu können, schon allein aus dem Grund, Staaten
keinen Anreiz zu geben, ethnische Säuberungen durchzuführen.Und deswegen soll man Flüchtlinge jahrelang unter
menschenunwürdigen Bedingungen halten und sie von der UNRA
ernähren lassen?
Nein, man sollte endlich die UNO-Resolutionen durchsetzen und den Palästinensern eine Rückkehr nach Palästina ermöglichen oder ihnen Kompensation zukommen lassen.
Mal ganz ehrlich, wer hat denn ahnen können, das Israel sich jahrzehntelang keinen Deut um UNO-Resolutionen schert und auch kein Mensch sich bemüht diese durchzusetzen ? Und wieviele unzählige Male waren die Verhandelungen schon so weit, dass man wenigstens hoffen konnte, dass die Palästinenser in die besetzten Gebiete würden zurückkehren dürfen ?
Wenn sowas bei uns passiert wäre, möchte ich
nicht den sehr berechtigten politischen Aufstand erleben.
Sowas passiert allein deshalb nicht, da „wir“ schon dafür sorgen, dass wir die Kriegsflüchtlinge, die wir aufnehmen, auch wieder loswerden.
Da stellen sich mir doch einige Fragen bezüglich der Politik
Jordaniens und Ägyptens nach dem Ende des
Unabhängigkeitskrieges. Das sind zwar olle Kamellen, aber
nachdem sich die ganze Geschichte ja nicht erst seit 1967
hinzieht…
Vor allem stellt sich die Frage, warum man den Palästinensern nicht bereits 1948 die Möglichkeit einer Wahl und einer demokratisch legitimierten Repräsentation ermöglicht hat. Immerhin war es ja mal so vorgesehen, nicht wahr ?
Das ist vieleicht das tragischte, die Palästinenser haben
international keine Freunde. Politische Manöveriermasse, die
bei Gelegenheit wieder rausgekramt wird…
Manchmal ist internationale Politik so was von zum Kotzen.
Da kann ich dir vorbehaltlos zustimmen.
Gruß
Marion