Hallo,
falls Du noch Weihnachtsurlaub hast: Einfach mal in WWW nach dem historischen Jesus suchen.
Vielleicht ist die Frage hier schon 100mal gestellt worden:
Hat Jesus wirklich gelebt? Dass es in der Bibel steht, reicht
mir nicht „als Beweis“ - da steht auch drinnen, dass die Frau
aus einer Rippe Adams geformt wurde.
Die BIbel ist eine Literatursammlung. Sagen wir mal so: Deine Argument ist so stichhaltig, als ob ich der Tagesschau nicht glaube, weil danach ein Märchenfilm kommt.
Richtig ist, dass man schon ein wenig Kenntnis (Geschichte, Sprache etc.) haben sollte, um die Bibel (wie jedes literarische Werk) auf historische Aussagen überprüfen zu können.
Aber kurzum:
An der Existenz einer historischen Person Jesus von Nazareth kann es wissenschaftlich keinen Zweifel geben.
Auch nicht an seinem Tod am Kreuz (diese Indien-Geschichte ist einfach bescheuert).
Auch nicht daran, dass es sich um einen offensichtlich ziemlich charismatischen Wanderprediger gehandelt hat, der sich aller Wahrscheinlichkeit zwar „Menschensohn“, sicher aber nie Gottes Sohn bezeichnet hat.
Man sollte außerdem nicht meinen, die Menschen in der Antike seien so viel blöder gewesen als wir heute.
Die Behauptung einer Existenz eines Nichtexistenten, mal abgesehen davon, dass man sich dann vielleicht eine etwas geeignetere Persönlichkeit hätte aussuchen sollen, klappt nur mit einem anachronistischen Verständnis der „katholischen“ Kirche, deren Existenz man wiederum in eine Zeit ihrer nachweilsichen Nichtexistenz (also um 50nChr) setzt.
Und das heutige Volk Israel glaubt nicht, dass damals Jesus
über die Erde wandelte. Sollten es die Juden nicht wissen? Es
soll sich ja vor rund 2000 Jahren in ihrem Land zugetragen
haben.
Darauf wurde ja schon geantwortet.
Die Juden werden sicherlich davon ausgehen, dass dieser Jesus von Nazareth weder Gottes Sohn noch der MEssias ist. Selbst Moslems, die in Bethlehem leben, gehen ja davon aus, obwohl er doch in ihrer Stadt geboren worden sein soll.
Scherz beiseite:
Jegliche Versuche, die NIchtexistenz eines Jesus von Nazareth zu beweisen stehen in der Tradition, das Christentum zu widerlegen.
Die meisten Juden und Moslems und auch Agnostiker und Atheisten, die ich kenne, sind da wesentlich weiser: Anstatt auch hier (ähnlich wie irgendwelche KReationisten) eine ungute Verquickung zwischen Wissenschaft und Glauben vorzunehmen, nehmen sie die historische Tatsache hin ohne dabei zu übersehen, dass die historische Tatsache der Existenz einer Person noch lange nicht deren Göttlichkeit, Messianität oder sonst irgendetwas beweist.
Daher bekennen Christen ja auch einen Glauben, keine wissenschaftliche Tatsache, wenn sie Christus als den Sohn Gottes bekennen.
Alles andere (der Versuch, Wunder zu beweisen oder sie zu widerlegen) ist präaufklärerischer Schwachsinn.
Grüße
Taju
Danke für konstruktive Antworten.
Gruß, Dietmar