Hätte Angela Merkel aus eurer Sicht den Friedensnobelpreis verdient?

Ein oder zwei recht öffentlichkeitswirksame Auftritte und Aktionen hat sie ja in letzter Zeit gehabt.

Hallo!

Seit wann gibt es den Friedensnobelpreis dafür, von Kriegführenden den Druck zu nehmen, sich über betroffene Menschen Gedanken machen zu müssen?

Was genau taten die Regierungen Merkel und ihre Vorgänger dafür, dass die Region zwischen Nordafrika und Afghanistan nicht destabilisiert wurde? Kommen aus Afghanistan heute womöglich mehr Flüchtlinge als vor dem Brunnenbohr-Mädchenschulbau-Demokratiebring-am-Hindukusch-Freiheit-Verteidigungs-Einsatz der Bundeswehr? War D womöglich als Drehkreuz für militärische Dummheiten auch im Irak dabei? Was genau tat D gegen die Vernichtung staatlicher Strukturen in Libyen? Wie hat sich die Regierung Merkel bei der Befriedung Syriens hervor getan? Womöglich nur kontraproduktiv mit den Geschichten von IS, Fassbomben und Assad muss weg, damit nach Vernichtung noch funktionierender Staatsstrukturen Anarchie die Folge sein wird? Gehört Frau Merkel womöglich auch zu den Leuten, die jede Parole der westlichen Führungsmacht abnicken, denen es an Rückgrat, Verstand und Weitsicht mangelt, um sich Gedanken über einen realistisch durchführbaren Plan nach dem Waffengang zu machen? Gehört sie womöglich auch zu den Leuten, die auf Sicht fahrend den Moment sehen, die kein Konzept haben und in deren Gedankenwelt die betroffenen Menschen bei militärischen Aktionen gar nicht vorkommen?

Die betroffenen Menschen - neben den Flüchtlingen ist es auch die Bevölkerung Deutschlands - kommen auch jetzt in den Überlegungen der Merkel-Regierung nicht vor. Erst einmal ins Land, aber damit ist das fragwürdige Konzept schon am Ende und entlarvt sich als mit hohlen Sprüchen verbrämte Ahnungs-, Rat-, Plan- und Tatenlosigkeit.

Die Idee der von Alfred Nobel gestifteten Auszeichnung würde mit Füßen getreten, bekäme irgendein Mitglied einer Regierung eines Nato-Staates seit 2001 den Friedensnobelpreis. Sie waren allesamt an militärischen Machtspielchen mit verlogener Begründung und fatalen Folgen beteiligt, haben allesamt Blut an den Händen, auch Frau Merkel.

Gruß
Wolfgang

Natürlich hätte sie den Preis nicht verdient.

Wolfgang hat objektiv dagegen sprechende Gründe genannt; es gibt sicher noch weitere, die aufzulisten ich mir jetzt erspare.

Eigentlich war - trotz des partikularen öffentlichen Optimismus für die Preisvergabe an Merkel (auch die Wetten standen klar auf sie) - deutlich abzusehen, dass sie leer ausgeht. Ich begründe das wie folgt:

Merkel wurde, was in diesem Forum nur wenige zu wissen scheinen, spätestens am 1. Februar 2015 als Kandidatin nominiert, da dies die Deadline für die Nominierung für das Jahr 2015 war. Damals begann sie in der Ukraine-Krise eine potentiell ´friedenstiftende´ Rolle zu spielen (2 Wochen vor Minsk I), was einige Parteigenossen veranlasste, Merkel in Oslo anzumelden. Es gab neben ihr etwa 265 weitere Kandidaten, darunter auch Edward Snowden.

Nun floppten sowohl Minsk I als auch Minsk II total. Bis Sept. 2015 gab es in der Ukraine praktisch keinen kriegsfreien Tag. Nobelpreis futsch? Von wegen: Der Angela kam die Flüchtlingskrise gerade recht. Hier konnte sie ein preisverdächtiges Profil gewinnen, das ihr im Ukraine-Kontext abhanden gekommen war. Hätte sie zurückhaltender gehandelt als faktisch geschehen, dann hätte sie den Preis endgültig vergessen können. Nominiert war sie bereits, es bedurfte aber einer neuen Rechtfertigung, da die ursprüngliche verfallen war.

Als der medial gepushte Willkommens-Hype nachließ und die Stimmung in der Bevölkerung stark gegen Merkel kippte (so etwa seit einer Woche), trat eine Situation ein, die es dem Nobelkomitee objektiv unmöglich machte, der Angela den von ihr sicher sehr begehrten Preis zuzusprechen, denn:

Eine Vergabe an sie wäre gleichbedeutend mit einem massiven Eingriff in die deutsche Innenpolitik gewesen, den das Komitee nicht riskieren wollte, denn ihm war bekannt, dass die große Mehrheit in der BRD Merkels Willkommenspolitik entschieden ablehnt und stattdessen einen Aufnahmestopp wünscht. Merkel mit dem Preis zu bedenken, hätte bedeutet, ihren gegen den ´Volkswillen´ gerichteten Kurs moralisch abzusegnen, und hätte jede rationale innenpolitische Debatte über weitere Maßnahmen unendlich erschwert. Ein Aufnahmestopp, wie er von der Bevölkerung und vielen Politikern gefordert wird, wäre angesichts der ´Heiligsprechung´ Angelas bis auf weiteres innenpolitisch nicht durchsetzbar, denn er würde die auf Merkels Öffnungspolitik basierende Preisvergabe als pure Luftnummer erscheinen lassen.

Das Komitee war also vernünftig genug, das Risiko einer solchen politisch nicht zu verantwortenden Preisvergabe zu meiden und stattdessen den Lorbeer einer Gruppe zuzusprechen, die ihn 1000mal mehr verdient hat als unsere Wir-schaffen-das-Angie.

Chan

Objektiv gesehen tut sie was getan werden muss - ich sehe da nichts besonderes dran was eines solchen Preises würdig wäre.

Wenn man aber betrachtet wie besch… sich manche europäischen Nachbarländer in der derzeitigen Situation verhalten und wenn man bedenkt wie besch… sich zu viele Deutsche - ich sach jetzt nicht „Seehofer“ - verhalten ist es dringend Notwendig, ihr den Rücken zu stärken und ein Zeichen zu setzen!!!

Angesichts dieser und anderer Situationen des Weltgeschehens wäre es völlig ausreichend, wenn das Nobelkomitee auf jegliche Nominierung verzichtete und statt dessen ein Fass Surströmming pro Regierung verschickte.

Natürlich eines, welches sich 5 Minuten nach Ankunft von selbst öffnet… versteht sich!

Somit wäre das Thema dann da wo es von Anbeginn hingehört:
ins Elektronik- (Sensoren, Zündkreise) und/oder Chemie- (Mikrosprengladungen) Brett.

Hi,

Wenn sie das tun würde. Ich habe sie bei Anne Will gesehen: „Ich habe einen Plan“. Aber wie der aussieht hat sie nicht verraten. DAS wäre ein Zeichen gewesen.

Um die Frage zu beantworten: ich bin bei den 73% die meinen sie hat den Preis nicht verdient.

Gruss
K

Nein.
Ich sehe es so wie @KleinerDummer.

Beatrix

Eher nicht. Man sollte keine Auszeichnung bekommen, wenn man seine Pflicht erfüllt.

Wäre das nun ein Grund, einen Friedensnobelpreis zu bekommen?

Gut, dann schlage ich vor, dass der nächste Islamist, der seine B*mben in der nächstliegenden Einkaufspassage hochgehen lässt, auch den Friedensnobelpreis bekommt. Das ist zugleich Aktion und öffentlichkeitswirksam …

Nein, diese Frau hat nichts geleistet, wofür sie einen derartigen Preis verdient hätte. Sie hat ja noch nicht einmal etwas geleistet, wofür sie verdient hätte, gewählt oder wiedergewählt zu werden (Aber das Wahlvolk in Deutschland ist ja geistig mehrheitlich nicht in der Lage, derartige Gründe mehr als 4 Wochen zu behalten).

Wir können nur hoffen, dass es ihr bzgl. des FNP so ergeht wie ihrem Saumagen-liebenden Vorvorgänger.
Der hatte ihn auch nicht verdient und zurecht auch nicht bekommen (Und nicht, dass hier einer meint, ich wäre einseitig: Ich hätte Goldkettchen-Gerd auch keinen gegeben!)

Ich glaube, der Friedensnobelpreis wird derzeit massiv missbraucht (Auch Obama hatte ihn nicht wirklich verdient).

Obama hat ihn auch bekommen - und noch bevor er richtig aktiv wurde. Quasi als Ansporn. Hat aber alles nix genutzt. Ausser „bring the boys home“ ist nicht viel passiert.

Ja und die EU hat ihn auch - und duckt sich jetzt kollektiv weg vor der Verantwortung … außer einiger weniger.

Wenn überhaupt - warum dann jetzt? Warum nicht ein paar Jahre warten und sehen, was passiert? Sollte sie führend in der Bewältigung der Krise sein, dann kann man das in ein paar Jahren immer noch honorieren. Aber warum immer im Vorweg?

In allen anderen Sparten bekommt man ihn auch erst für Ergebnisse …

Hallo!

Nicht wirklich. Was hat die Frau gemacht, dass die ein solch anerkannten Preis bekommt? Das ist ihr Job, sich um solche Situationen zu kümmern.

Gruß
Falke

Sind das wohl die berühmten Fassbomben, über die jedesmal wieder siebzehn Mal am Tag berichtet wird, wenn der Migrantenstrom abzuebben droht?

Schöne Grüße

MM

Hintergrund der FRage war bei mir auch eher Befürchtung als Wunsch. Ich hoffe sehr, dass sich noch jemand passenderes als Preisträger finden lässt und die Buchmacher nicht recht behalten.

Hallo Wolfgang,

das hier

zeugt von großem Optimismus. Muss man den jedes Konzept gleich öffentlich machen, wenn ein paar Ministerien voll Mitwisser auch genügen?

Es würde mich freuen, wenn das bereits das Ende wäre, aber es würde mich nicht wundern, wenn davon noch ein paar weitere Kapitel in der Schublade lägen.

Schöne Grüße

MM

Ein normaler deutscher Bundesbürger würde für die gleiche Tat vor Gericht gezerrt und wegen Hochverrats zu langjähriger Haft verurteilt werden:

… und wenn dann die ersten PickUps mit grünen Fahnen und MK auf der Ladefläche um die Ghettos und durch die Straßen patroullieren (nach dem Koran eine Pflicht für gläubige Araber) … nimmt man ihr ihn dann wieder weg?

Hat sich ja, zum Glück, erledigt. FNP geht an eine „Dialoggruppe in Tunesien“.

yep :slight_smile: