Wer kann mir erklären, wo der Ausdruck „haudig beianander sein“ herkommt. Nicht die Bedeutung, sondern die Herkunft (Wortstamm).
Wer kann mir erklären, wo der Ausdruck „haudig beianander
sein“ herkommt. Nicht die Bedeutung, sondern die Herkunft
(Wortstamm).
Da Du leider weder die Region angibst noch den Zusammenhang, in dem dieser Ausdruck gebraucht wird, kann man nur spekulieren:
Vielleicht ist „hautig“ gemeint http://www.duden.de/definition/hautig , z. B. zur Beschreibung eines Menschen, dem seine Haut „zu groß“ geworden ist, weil er stark abgenommen hat.
Zur Etymologie siehe http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu… und http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…
Falls diese Erklärung nicht zutrifft, gib bitte an, wo und in welchem Zusammenhang der Ausdruck gebraucht wird.
Gruß
Kreszenz
Servus Kreszenz,
den Begriff kenne ich (Ballungsraumrand München) schon auch. Etymologische Spekulationen verkneife ich mir lieber, aber vielleicht hat das ‚haudig‘ eher mit Hauen, als mit Haut zu tun.
Die Bedeutung, die ich kenne:
sich sehr schlecht fühlen, übel beisammen sein.
Gruß
Kai Müller
Servus, Kai,
vielleicht hat das ‚haudig‘ eher mit Hauen, als mit Haut zu
tun.
das glaub ich eher weniger, um nicht zu sagen: fast kaum
Die Bedeutung, die ich kenne:
sich sehr schlecht fühlen, übel beisammen sein.
Da ließe sich ja sogar ein Bogen spannen zu - krankheitsbedingter - extremer Gewichtsabnahme (vgl. XY ist ja nur noch Haut und Knochen).
Belege hab ich bisher weder für das eine noch das andere gefunden.
Gruß
Kreszenz
Servus, kreszenz,
da spekuliere ich mit (ohne Beitrag zur Etymologie): haudig kommt wohl kaum von häutig. Ein halb verhungerter Zosse, dem die Rippen durchs Fell stechen, heißt Heita. Von Heita zu haudig ist aber ein weiter Weg
Gruß Ralf
Servus, Ralf,
Ein halb verhungerter Zosse, dem
die Rippen durchs Fell stechen, heißt Heita.
Von Heita zu
haudig ist aber ein weiter Weg
… zumal beim Heita (Häuter) die Haut wohl unter einem anderen Aspekt gesehen wird, siehe Schmeller:
verächtliche Benennung … eines Pferdes, (das gleichsam schon dem Schinder um die Haut zugefallen ist).
und http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10010&p…
… ein ausgemergeltes, altes Pferd. Dazu sagt man „Häuter (Heita)“; denn die Haut, die ihm der Schinder abzieht, verbleibt als der einzige Wert eines solchen Tieres.
Gruß
Kreszenz
Hallo,
nein, falsche Suche,
haudig würde ich eher mit dem anderen „Dialektwort“ „malad / marod“ (beides franz.) gleichsetzen, auch Ö kennt haudig: http://www.ostarrichi.org/wort-6156-at-haudig.html
Schmeller kennt einen Hauderer: Kutschfahrer, haudern: jmd. kutschieren,
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00005026/…
finde ich aber auch nicht passend…
grüße
miamei
Ich gehe mittlerweile davon aus, dass der ausdruck eher von " hauen" kommt - heißt es doch in einem ähnlichen ausdruck : Ich fühl mich wie "dahaut ", also wie (v)erschlagen !! --> bin dann also „haude beianander“ , also wie (v)erschlagen
Wer kann mir erklären, wo der Ausdruck „haudig beianander
sein“ herkommt. Nicht die Bedeutung, sondern die Herkunft
(Wortstamm).
Ludwig Zehetner
(in: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern.
ISBN 3-88034-983-5 Buch anschauen)
schreibt es als „hautig“, erklärt die Bedeutung für Menschen und Sachen, gibt aber keine etymologische Erklärung.
Gruß!
H.
wild spekuliert
Hi,
vielleicht ist es aus dem französischen, da gibt es ja auch eine Haute Volaute
haute = laut, lebhaft, hoch, erhoben …
Gruss
PW
Hallo,
vielleicht ist es aus dem französischen, da gibt es ja auch
eine Haute Volautehaute = laut, lebhaft, hoch, erhoben …
wenn man von „haud/tig beieinand(er)“ spricht, ist aber genau das Gegenteil gemeint: schwach, erschöpft, elend.
Gruß
Kreszenz
wenn man von „haud/tig beieinand(er)“ spricht, ist aber genau
das Gegenteil gemeint: schwach, erschöpft, elend.
Hallo,
tja, das habe ich nicht gewusst … bliebe noch der Tag danach …
Gruss
PW
Servus,
Vielleicht auch gemeint
http://www.ostarrichi.org/wort-1504-at-hantig.html
„hàntig“ mit bairischem überhellem a, bedeutet in der Grundbedeutung „bitter“. Das Wort wird bereits im Bairisch der Setti-Communi-Zimbern verwendet.
Eine persönliche Einschätzung:
„haudig beinand sein“ kommt eher von „der Haut“, man denke etwa an starkes abgemagert sein.
Gruß
R
Bei uns im Pinzgau ist ein Heita ein bedauernswerter Mensch, aus welchen Gründen auch immer; auch Menschen mit körperlichen oder/und geistigen Behinderungen werden oft liebevoll als Heita bezeichnet, Kinder als Heiterl.
Und wenn jemand besonders bemitleidet werden möchte, kann es sein, dass er den Spottreim hören muss: „Heiterl, sollst Milch geben und hast noch kein Eiterl(=kleines Euter).“
Servus,
Auch!
Ein Substantiv „hantiga“ (Schärfe, Strenge, Qual) gibt es bereits im Ahd.
Gruß!
H.
Servus,
uns im Pinzgau ist ein Heita ein bedauernswerter Mensch,
aus welchen Gründen auch immer; auch Menschen mit körperlichen
oder/und geistigen Behinderungen werden oft liebevoll als
Heita bezeichnet, Kinder als Heiterl.
Und wenn jemand besonders bemitleidet werden möchte, kann es
sein, dass er den Spottreim hören muss: „Heiterl, sollst Milch
geben und hast noch kein Eiterl(=kleines Euter).“
„Dirra Haita“ war bei den alten Bauern immer ein beliebtes Spottwort für die Kühe des anderen („Gä wos mechst n mid deine dirra Heidda!“)- vor allem wenn sie viel Milch gegeben haben, den solche Kühe waren früher wohl aufgrund der weniger ausgereitzten Zucht und Ernährungssituation dann besonders „dürr“!
)
Gruß
r