gänzlich OT: Studie
Hallo,
Und wo liegt deiner Meinung nach der entscheidende
Unterschied, ob Hausaufgaben nachmittags in der Ganztagsschule
oder zu Hause gemacht werden, der einen anderen Einfluss auf
den Lernerfolg rechtfertigen würde?
Das war nicht das, was ich mit meiner Antwort bezwecken wollte (dazu weiter unten mehr), aber trotzdem:
Ich war noch nie an einer Ganztagsschule, deswegen kann ich nur Vermutungen äußern. Aber einen Vorteil von Hausaufgaben sehe ich darin, dass man sich in ruhiger Umgebung nochmal mit dem Stoff auseinandersetzt, dass man verschiedene Aufgabentypen übt, die man dann schneller in der Prüfung „abrufen“ kann. Auch in den Fremdsprachen, dass man durch das Selbst-Texte-Schreiben Vokabeln und Grammatik wiederholt.
Ich weiß nicht, wie eine Hausaufgabenbetreuung in einer Ganztagsschule aussieht, aber alleine die Vorstellung, dass ich nicht meine Ruhe habe, wenn ich irgendetwas rechne oder eine Vokabel nachschlage, finde ich furchtbar. Auch die Tatsache, dass ich persönlich dann am schlechtesten arbeite, wenn ich jetzt auf der Stelle sofort etwas tun soll. Vielleicht will ich an dem einen Tag meine Hausaufgaben abends nach dem Volleyballtraining machen und nicht direkt im Anschluss an die Schule.
Außerdem sehe ich einen großen Unterschied darin, dass ich mich daheim selbst darum kümmern muss, dass ich alles mache, während das in der Schule wohl eher nicht so ist. Außerdem ging es ja anscheinend um betreute Hausaufgaben, was wahrscheinlich nochmal etwas anderes ist.
Aber wie gesagt, eigentlich habe ich dir nicht wegen diesem Punkt geantwortet.
Mich nerven nur diese ganzen Artikel in den Zeitungen „Hausaufgaben überflüssig, wir haben es ja schon immer gewusst!“ ohne dass irgendeiner weiß, was eigentlich wo und wie erforscht wurde.
Ich habe auch die Originalstudie noch nicht gelesen (da nicht online gefunden), aber was mir in den diversen Zeitungsartikeln (z.B. der hier: http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,532362,00…) auffällt, ist, dass es klingt, als ob sich die Erkenntnisse auf Umfragen stützen und sonst nichts weiter bekannt ist:
Rund 1300 Schüler und 500 Lehrer wurden befragt. Die Umfrage ergab, dass etwa ein Drittel der Lehrer zugab, nicht einschätzen zu können, ob Hausaufgaben den Schülern überhaupt irgendwas bringen. Bei etwa drei Viertel aller Schüler beobachteten die Lehrer keinen Erfolg
70 Prozent der Schüler gaben zwar an, durch eine Hausaufgabenbetreuung weniger Fehler zu machen und die Aufgaben insgesamt schneller erledigen zu können. Doch nur ein Drittel der Schüler glaubt, dass ihre Noten sich dadurch verbessern.
Klingt jetzt erstmal furchtbar schockierend, ist für mich aber noch kein Ergebnis.
Über das wirklich Interessante, zwei Vergleichsgruppen, ist weiter nichts bekannt oder wird nicht verraten (in dem Artikel). Wie haben sich deren Schulleistungen verbessert/verschlechtert?
Oder hier:
In zwei Schulen verzichten die Lehrer ganz auf Hausaufgaben in Deutsch, Englisch und Mathe und richten stattdessen Trainingsstunden ein, die sich an dem Leistungsniveau der Schüler orientieren. „Die Schüler erledigen hier keine Aufgaben - sondern sie arbeiten an ihren Defiziten und bekommen zusätzliche Lernmotivation,“
Ich würde das so verstehen, dass es eine Art „persönlich zugeschnittene Hausaufgabenhilfe“ ist. Ich kann mir vorstellen, dass das besser als normale (betreute) Hausaufgaben ist, aber daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass die anderen Hausaufgaben komplett überflüssig sind?
Aber ohne irgendetwas genaueres zu wissen, will ich nicht wirklich darüber diskutieren, ist ja auch nicht das Thema hier
Viele Grüße
Kati