Hautdesinfektion bei Blutentnahme nicht nötig?

Hallo,

ich war heute bei der Blutentnahme beim Arzt; er hat das Blut sogar selbst abgenommen. Allerdings hat er gleich mit der Nadel in die Vene im Arm gepiekst, ohne die Haut zu desinfizieren.

Auf meine Frage, warum man nicht die Haut desinfizieren müsse, hat er recht seltsame Antworten gegeben:

„ich gehe davon aus, dass Sie sich gewaschen haben“ und erklärte dann auf meine Frage mit den immer vorhandenen Hautkeimen, dass eine Blutentnahme was anderes sei als wenn man eine Spritze gäbe. Denn bei der Blutentnahme steche er in die Vene und sauge ja gleich das Blut wieder an in die Röhrchen, also etwaige Keime würden dann gleich wieder an- und rausgesaugt werden.

Mir ist das trotzdem nicht geheuer oder bin ich da zu pingelig?

Riskiert man bei solchen „Manövern“ nicht eine Blutvergiftung oder zumindest eine Infektion?

Danke.

Hallo,

ich denke einfach, er hat´s vergessen.
Allerdings stirbst du ja i. d. R. auch nicht, wenn du dich in den Finger schneidest. Also nicht soo schlimm.

Ich lasse mir grundsätzlich nur von den Arzthelferinnen Blut nehmen, die machen das 20 mal am Tag…

Manche niedergelassene Ärzte machen das 2 mal im Jahr und stechen dementsprechend…

Highlight war mal ein Arzt beim Gesundheitsamt, musste wg Verbeamtung AIDS-Test machen lassen.
Hat Blut abgenommen und Pflaster drauf gemacht. Nix abdrücken ect.
Als dann das Blut auf das PVC tropfte, traute er sich nicht mal das wegzuwischen und war völlig von der Rolle.
Ich glaube, der konnte kein Blut sehen…

grüsse
dragonkidd

Hallo,

nein, pingelig bist du ganz und garnicht.
Ich denke auch dass der Arzt es vergessen hat, aber eben einfach nicht zugeben wollte, dass ihm dieser Fehler unterlaufen ist.
Ärzte können im allgemeinen Fehler meist schlecht zugeben, wenn man Sie darauf anspricht werden Sie oft sogar etwas aggressiv. Diese Erfahrung hab ich auch schon oft gemacht…
Das hat auch mit vorher waschen nix zu tun. Beim waschen kann man schließlich keine Keime auf der Haut abtöten.
Also desinfizieren muss man immer, egal ob Spritze oder Blutentnahme!

MfG :smile:

Blutvergiftung?

Oh weh, danke - hatte ich befürchtet.
Aber was bedeutet das jetzt in dem Fall?
Wie machen sich dann Keime, die durch die Blutentnahme-Nadel in die Vene gelangen „bemerkbar“? :frowning:

Kann man davon eine Blutvergiftung bekommen, wie „merkt“ man die dann?

Beim waschen kann
man schließlich keine Keime auf der Haut abtöten.
Also desinfizieren muss man immer, egal ob Spritze oder
Blutentnahme!

Hallo,

also ich hoffe doch, dass er eine neue Nadel genommen hat…

Scherz beiseite, wenn du dich mit dem Küchenmesser in den Finger schneidest kommen mit Sicherheit mehr Keime in deinen Körper und in deine Blutbahnen rein, als durch eine sterile Nadel…

grüsse
dragonkidd

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Also eine Blutvergiftung wirst du davon nicht bekommen,
denke mal dass sich da höchstens die Einstichstelle etwas entzünden kann…
Du wirst ja sicher auch nicht gerade irgendwelche krankmachenden Keime auf der Armbeuge gehabt haben. Nur ein paar Hautkeime die halt bei jedem auf der Haut vorkommen…
Also mach dir mal keine Sorgen, die Wahrscheinlichkeit dass da jetzt irgendetwas draus entsteht ist seeeeeehr gering!!

Danke
Danke euch. Das nächste Mal werd ich schneller „schalten“ und vorher schon drauf achten, bevor er mit der Nadel kommt :wink:

Nee
Hi Juli

dass eine Blutentnahme was anderes sei als wenn
man eine Spritze gäbe.

Im Prinzip hat er recht und es ist unter uns Ärzten bekannt, dass diese Desinfektion mit dem Alkoholtupferchen da mehr dazu da ist, das beruhigende Ritual für den Patienten wie gewohnt lege artis darzubieten. In Wirklichkeit ist dies aber etwa so ünnötig wie der weiße Kittel oder das (in Fernsehserien beliebte) Um-den-Hals-Hängen des Stethoskopes.
:wink:
Gruß,
Branden

Hallo,

danke, na dann bin ich ja beruhigt :wink:
Er hatte auch noch irgendwas gesagt von wegen mit dem Tupfer würde man nur die Keime hin- und herschmieren, mehr nicht …

Ich lebe noch :smile:

Danke,
Christina

Hi du Ärmste,

Oh weh, danke - hatte ich befürchtet.
Aber was bedeutet das jetzt in dem Fall?

Du wirst sterben. Bald.

Wie machen sich dann Keime, die durch die Blutentnahme-Nadel
in die Vene gelangen „bemerkbar“? :frowning:

Sie zerfressen erst die Venen und dann das Gehirn.

Kann man davon eine Blutvergiftung bekommen, wie „merkt“ man
die dann?

Du kannst nicht, du WIRST! Trink´ noch ein paar Bier und mache keine Pläne mehr, die über das Wochende hinausgehen.

Gruß
BeLa

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Hallo,

Branden hat ja schon geschrieben, dass es nicht nötig ist. Ich habe das von einer Freundin erfahren, die sich als Diabetikerin regelmäßig spritzte (allerdings nicht in die Vene). Sie hat nie desinfiziert und auch schon mal durchs Unterhemd durch gespritzt. Nie kam es zu irgendwelchen Folgen (also, von der Wirkung des Insulins mal abgesehen!).

Aber ist doch schön, dass sich viele Ärzte solche Mühe geben mit Ritualen für den Patienten!

Schönen Gruß,

Jule

Entschuldige…
Hallo Mausebautz,
Entschuldige wenn ich dich zu nahe trete, aber das was Du hier verbreitest bzgl. „desinfizieren muß man immer“ oder „der Arzt hat es vergessen“ ist völliger Unsinn.
Schöne Grüße,
Helena
PS.

Beim waschen kann man schließlich keine Keime auf der Haut abtöten.

Weißt du was eine Impfung ist? Und was man dabei IM Körper reinbringt? Hast du es Dir mal überlegt wieviele Keime wieder in die Blutbahn eines Kranken rein kommt, wenn der Arzt mit seinem Daumen abtastet wo die Vene liegt? (Es ist schließlich NACHDEM diese Zone desinfiziert wurde!!!)
Dann überlege mal Deine Aussagen, bitte. *kopfschütteln, kopfschüteln*

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Hallo!

Der Vergleich mit dem Messer, mit dem man sich schneidet hinkt, weil der Körper in dem Fall ja „reinigend“ arbeitet in dem er blutet-- das wieder rauslässt, was evtl reingekommen ist!!–bei ner wirklich scharfen Nadel verschliesst sich bestenfalls die Verletzung dadurch wieder sehr schnell!–ansonsten soll man ja „drücken“

Sicherlich ist nicht von was Schlimmen auszugehen, wenn die Haut nicht desinfiziert wird.
Fakt ist auch- liest man sich die Anleitung durch,dann sieht man, daß Desinfektionsmittel normalerweise ne Weile brauchen-- und ich hab noch nie nen Arzt erlebt, der auch nur ne Minute das Zeug hat einwirken lassen :wink:

Ich denke, der Haupteffekt liegt darin, einfach das Risiko möglichst gering zu halten!
Auch, wenn man mal sicher keine Blutvergiftung bekommt- ist auch nur eine entzündete STelle durch den Einstich einfach eine unnötige Sache!!

kitty

Hallo Helena
Hallo Helena,

ich geh davon aus dass auch DU (wie ich auch!!!) in deiner Ausbildung gelernt hast dass man die Vene erst ertastet und DANACH desinfiziert!!

Hast du es Dir mal überlegt wieviele Keime wieder
in die Blutbahn eines Kranken rein kommt, wenn der Arzt mit
seinem Daumen abtastet wo die Vene liegt? (Es ist schließlich
NACHDEM diese Zone desinfiziert wurde!!!)
Dann überlege mal Deine Aussagen, bitte. *kopfschütteln,
kopfschüteln*

MfG
Deine „Kollegin“ Mausebautz

Hallo Frau Kollegin! ;o))

ich geh davon aus dass auch DU (wie ich auch!!!) in deiner
Ausbildung gelernt hast dass man die Vene erst ertastet und
DANACH desinfiziert!!

In die Ausbildung habe ich gelernt, daß eine Krankenschwester nicht Blut abnimmt es sei denn einen dringenden Notfall ist eingetreten und weit und breit niemand gibt die sonst eine Ahnung von Medizinin hat. Und erst recht nicht irgendetwas in die Vene zu spritzen.
Hast du es anders gelernt???

Darüber hinaus vermutlich hast du beobachtet, daß eins ist was in der Ausbildung gelehrt wird und etwas ganz anderes, was man in der Tat („Wenn man auf die Menschheit losgelassen wird“ -Das hast Du bestimmt auch des öfteren gehört, damals, stimmt’s?) macht, wenn man mit dem üblichen Stress arbeitet.

Und jetzt unabhängig von unseren Ausbildung: Ich habe es immer so erlebt (kann ich mich jetzt an kein einziges mal erinnern, wo es anders gemacht wurde), daß man so froh ist eine Vene zu ertasten (bei mir z.B. ist es sehr schwierig) und man will absolut keine Zeit verlieren, indem man auf die Desinfektion (die eh nichts bringt ausser Desinfektionsmittel in die Blutbahn) pocht.

Schöne Grüße,
Helena

Darüber hinaus vermutlich hast du beobachtet, daß eins ist was
in der Ausbildung gelehrt wird und etwas ganz anderes, was man
in der Tat („Wenn man auf die Menschheit losgelassen wird“
-Das hast Du bestimmt auch des öfteren gehört, damals,
stimmt’s?) macht, wenn man mit dem üblichen Stress arbeitet.

Das mag schon sein, aber selbst unter Stress muss man sich die Zeit für den Patienten einfach nehmen finde ich… (so strebermäßig das auch klingt…) Wenn bei uns damals in der Ausbildung jemand nicht ordentlich desinfiziert (egal ob vor Spritzen o. vor BE) hat dann gab’s erstmal richtig einen auf den Deckel!

Und jetzt unabhängig von unseren Ausbildung: Ich habe es immer
so erlebt (kann ich mich jetzt an kein einziges mal erinnern,
wo es anders gemacht wurde), daß man so froh ist eine Vene zu
ertasten (bei mir z.B. ist es sehr schwierig) und man will
absolut keine Zeit verlieren, indem man auf die Desinfektion
(die eh nichts bringt ausser Desinfektionsmittel in die
Blutbahn) pocht.

Mache jeden Tag ca. 10-12 Blutentnahmen und treffe (obwohl ich erst taste und dann desinfiziere) eigentlich so gut wie fast immer die Vene.
Auf jeden Fall ist auch der Patient viel entspannter wenn er sieht was alles für „Vorsichtsmaßnahmen“ für ihn eingeleitet werden. :wink:

MfG
„Mausebautz“

Mir ist das trotzdem nicht geheuer oder bin ich da zu
pingelig?

Nein, du hast völlig recht!

Riskiert man bei solchen „Manövern“ nicht eine Blutvergiftung
oder zumindest eine Infektion?

Ja, das kann passieren, auch wenn es nicht allzu wahrscheinlich ist.

Der Arzt hat eindeutig gegen bestehende Vorschriften zur Hygiene verstossen, die Desinfektion von Haut und Arzt-Händen vor der Blutentnahme ist durch die RKI-Vorschrift „Empfehlung zur Prävention gefäßkatheterassoziierter Infektionen“ aus dem Jahr 2002 klar vorgeschrieben. Übrigens ist damit auch das Tragen von Handschuhen vorgeschrieben!
Wie es korrekt gemacht wird ist zB auch hier gut beschrieben:

http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/khy/Hautdesinfek…

Evtl mal ne Meldung wg dem Arzt ans Gesundheitsamt machen…

Hallo,

danke dir für die Infos - das werd ich ihm mal unter die Nase halten :wink:
Oder einfach das nächste Mal rechtzeitig stoppen.

Erstaunlich, was Ärzte da für eine laxe Haltung haben!

Der Arzt hat eindeutig gegen bestehende Vorschriften zur
Hygiene verstossen, die Desinfektion von Haut und Arzt-Händen
vor der Blutentnahme ist durch die RKI-Vorschrift „Empfehlung
zur Prävention gefäßkatheterassoziierter Infektionen“ aus dem
Jahr 2002 klar vorgeschrieben. Übrigens ist damit auch das
Tragen von Handschuhen vorgeschrieben!
Wie es korrekt gemacht wird ist zB auch hier gut beschrieben:

http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/khy/Hautdesinfek…

Evtl mal ne Meldung wg dem Arzt ans Gesundheitsamt machen…

Hi Mausebautz,
Keine Ahnung welche Ausbildung du gemacht hast…

Das mag schon sein, aber selbst unter Stress muss man sich die
Zeit für den Patienten einfach nehmen finde ich…

Das hat bis dato keiner bestritten und ich werde mich hütten die erste zu sein. Aber wenn Du wirklich als Krankenschwester arbeitest, muß Dir wohl den Unterschied mal aufgefallen sein. Ob es sein mu/soll oder nicht.

Wenn bei uns damals in der
Ausbildung jemand nicht ordentlich desinfiziert (egal ob vor
Spritzen o. vor BE) hat dann gab’s erstmal richtig einen auf
den Deckel!

Das ist schon klar und darüber rede ich gar nicht. Es geht darum wie es in der „Wirklichkeit“, also weit jenseits der Schule und der Theorie tatsächlich zugeht.

Mache jeden Tag ca. 10-12 Blutentnahmen

Dann hast du, entweder:
-Eine andere Ausbildung gemacht als die der Krankenpflege
oder
-Eine Zusatzausbildung dafür.
Und dann ist es NICHT was ich sage.

und treffe (obwohl ich
erst taste und dann desinfiziere) eigentlich so gut wie fast
immer die Vene.

Gut für Dich! (Und für den Patienten!). Aber ich wette, wenn Du mal mein Arm zum Blutabnahme bekommst triffst es nicht gleich!

Darüber hinaus, wie hier schon dargestellt wurde, ist es mittlerweile bewiesen, daß eine Hautdesinfektion VOR der Blutabnahme nichts bringt, ausser Alkohol in die Blutbahn.

Auf jeden Fall ist auch der Patient viel entspannter wenn er
sieht was alles für „Vorsichtsmaßnahmen“ für ihn eingeleitet
werden. :wink:

Das muß Du mir zeigen, daß dem so ist. Was mich betrifft, weiß ich daß diese Maßnahme nicht unkritisch ist und daher lasse ich es gewähren: Desinfizieren sie, dann OK. Wenn nicht, umso besser.

Gruß und wech,
Helena

Darüber hinaus, wie hier schon dargestellt wurde, ist es
mittlerweile bewiesen, daß eine Hautdesinfektion VOR der
Blutabnahme nichts bringt, ausser Alkohol in die Blutbahn.

Warum ist die Desinfektion VOR der Blutabnahme etc. denn dann bloß vorgeschrieben??!! (siehe mein Beitrag weiter oben)
Wo finde ich denn diese Beweise daß Desinfizieren überflüssig ist? Immerhin gelten die Vorschriften des RKI ja nicht grundlos, auch wenn manche Leute diese offenbar ignorieren.

Übrigens ist es auch vorgeschrieben das Desinfektionsmittel VOLLSTÄNDIG trocknen zu lassen bevor man die Nadel einsticht, ergo KANN bei korrekter Anwendung gar kein Alkohol in die Blutprobe gelangen!

Jedem Arzt/jeder Krankenschwester die es bei mir anders versuchen würde, würde ich den Arm wegziehen und mich beschweren gehen.