Hawking, Gott und die Physik

Hallo liebe Experten!

Einleitend zu meinem Artikel, möchte ich vorher noch ein paar Bitten an euch richten. Ich weiss, dass viele Naturwissenschaftler sich als Agnostiker bzw. Atheisten bezeichnen - abgesehen von der Definition davon. Ich will hier keinem seinen persönlichen „Glauben“ rauben. Ich bin nur im Internet auf etwas, für mich als ziemlich unerfahrener Physiker, sehr spannendes gestoßen. Jeder Mensch macht sich im Laufe seines Lebens über das „Wie?“ und „Warum?“ Gedanken. Da ich in den, hoffentlich, Kinderschuhen meines Lebens stecke, bitte ich euch, auch wenn es euch vielleicht auf die Nerven geht, mir eine Antwort zu geben, die mich auch zufrieden stellt. Deshalb bitte ich inständig darum, Kommentare wie „Gott gibt es nicht.“ oder Ähnlichem zu unterlassen. Ich kann es euch sicher nicht verbieten, aber ich denke es wäre angebracht, wenn jeder jedem seinen individuellen Glauben lässt. In diesem Sinne danke ich euch schon einmal im Voraus für eure Antworten, über die ich sehr gespannt bin. Mir liegt wirklich viel an der Frage =)

Auf geht’s!

Ich habe gerade im Internet folgendes Zitat aus Stephen Hawkings Buch „Eine kurze Geschichte der Zeit“ gefunden:

„Wenn das Universum einen Anfang hatte, können wir von der Annahme ausgehen, dass es durch einen Schöpfer geschaffen worden sei. Doch wenn das Universum wirklich völlig in sich selbst abgeschlossen ist, wenn es wirklich keine Grenze und keinen Rand hat, dann hätte es auch weder einen Anfang noch ein Ende; es würde einfach sein. Wo wäre dann noch Raum für einen Schöpfer?“

Ich möchte dieses Zitat einmal, um der Anschauung Willen meiner Frage, in zwei teilen.

  1. „Wenn das Universum einen Anfang hatte, können wir von der Annahme ausgehen, dass es durch einen Schöpfer geschaffen worden sei.“

  2. „Doch wenn das Universum wirklich völlig in sich selbst abgeschlossen ist, wenn es wirklich keine Grenze und keinen Rand hat, dann hätte es auch weder einen Anfang noch ein Ende; es würde einfach sein. Wo wäre dann noch Raum für einen Schöpfer?“

Zu 1. Heisst das, dass wenn jemand beweisen könnte, dass das Universum einen Anfang hatte, d.h. dass es räumlich, sowie zeitlich in irgendeiner Form abgegrenzt ist, man davon Ausgehen kann (oder muss?) dass es einen Schöpfer gibt? Oder wäre dies dann lediglich der Glaube Hawkings, den er aus dieser Erkenntnis gewinnen würde?

Zu 2. Ich habe gelernt, dass es Theorien gibt, die besagen, dass das Universum weder Anfang noch Ende hat (räumlich und zeitlich). Dass es Theorien gibt, die das Gegenteil besagen soll es jedoch auch geben. Welche Theorie genießt denn zur Zeit das größte Allgemeine Einverständnis? Um meine Überlegung auf den Punkt zu bringen: Wenn es eine Zeit gibt, und wenn es einen Raum gibt - sagt mir mein Verstand (bis jetzt) dass es einen Anfang geben muss (Oder gibt es Sachen, die keinen Anfang haben? Ich denke hier an Universum, das mich stark an eine Kugel erinnert. Diese Kugel begrenzt Raum und Zeit, diese Begrenzung kann man als Innerer Beobachter jedoch nicht wahrnehmen.). Befände sich Gott jedoch ausserhalb dieser Kugel, auch wenn es keinen Zeit und Raum gibt und er ist von Zeit und Raum sozusagen befreit, da er diese erschaffen hat (dies ist möglich, da in diesem „Raum“ ausserhalb der Kugel nicht unsere physikalischen Gesetze gelten, da Gott sie selbst erschuf), wäre es doch möglich, dass aufgrund dieser Nicht-Existenz von Regeln ein Gott ohne Anfang und ohne Ende frei von Raum und Zeit existieren kann, da es dort vielleicht keine bzw. andere physikalische Regeln gibt, die wir mit unserem Verstand aus inner Beobachtung nicht begreifen können.

Ich will von euch nun keine Bestätigung oder etwas in der Art. Ich will nur wissen, ob meine Annahmen korrekt sind und ob sie theoretisch möglich wären und wenn nicht, vielleicht warum nicht.

Ich danke euch nochmals, allein dafür dass ihr zu Ende gelesen habt =)

Grüße Aqib

Huhu!

Zu 1. Heisst das, dass wenn jemand beweisen könnte, dass das
Universum einen Anfang hatte, d.h. dass es räumlich, sowie
zeitlich in irgendeiner Form abgegrenzt ist, man davon
Ausgehen kann (oder muss?) dass es einen Schöpfer gibt? Oder
wäre dies dann lediglich der Glaube Hawkings, den er aus
dieser Erkenntnis gewinnen würde?

Weder noch.
Hawkins sagt, das der Glaube an einen Schöpfergott nur dann einen Sinn macht, wenn man davon ausgeht, das das Universum einen Anfang hatte.
Wenn man also nachweise kann, das das Universum keinen Anfang und kein Ende hat, macht der Gedanke an einen Schöpfergott keinen Sinn.

Das bedeutet im Umkehrschluss, das man (nach Hawking) nur „sinnvoll“ an einen Schöpfergott glauben kann, wenn man davon ausgeht (zeigen kann), das das Universum halt einen Anfang hat.
Er sagt weder, das er in dem Falle zum Gläubigen konvertieren würde, noch das man den Schluss ziehen muss, das es Gott gibt. Nur, das es sonst keinen Sinn macht zu glauben.

Viele Grüße!
Ph.
Biologe, kein Physiker, trotzdem Bewunderer von Hawkings Schriften.

Hallo Aqip
ich möchte hier nicht die geforderten Antworten bringen, weil die Voraussetzungen der Fragen nicht richtig gewählt sind.
Du gehst von einem eindeutig polarisiertem Weltbild aus, das es so nicht gibt und auch nicht geben wird.
Zunächst gibt es den Gott, den Du und viele andere so nennen wollen, nicht.
Gott ist etwas Großes, jetzt und wahrscheinlich auch später nicht beschreibbares, aus uns Entstandenes, das uns Normen und ein erstrebenswertes Ziel vorgibt.
Gott kann die Welt nicht erschaffen haben, weil es Gott erst seit dem Zeitpunkt gibt, seitdem er in unserem Bewusstsein aufgetaucht ist.
Den Beweis der Ausdehnung des Weltalls werden wir sobald nicht erbringen können, dafür müssten wir die -noch unbekannten- Dimensionen und Formen des Weltalls messen können.
Die Frage, ob Gott außerhalb des Weltalls alles überwacht oder noch eine zweite Welt gebastelt hat, ist müßig, denn es ist unser Gott, wir haben ihn geschaffen.
Spötter neigen hier zu der Aussage, je größer die Unwissenheit, desto mehr Platz ist für Gott. Das will ich nicht so bestätigen, aber ganz falsch ist diese Aussage nicht.
Denn die vorzeitliche Annahme, dass Gott die Welt allein für uns
geschaffen hat, und wir uns während unseres mühevollen Daseins auf ein besseres Leben im „Jenseits“ vorbereiten, ist natürlich völliger Humbug.
Mit zunehmender Aufklärung und zunehmendem Wissen können wir davon ausgehen, dass die klassischen Gottheiten (ebenso die dazu erfundenen Gegenspieler, wie Teufel etc) nur einen Vorwand geliefert haben, sich so oder so zu verhalten.
Ich bestreite nicht, dass es eine höhere Ordnung oder meinetwegen auch eine höhere „Macht“ geben kann, aber die hat mit dem alten Mann übeer dne Wolken nicht gemeinsam.
Dass sowohl aufgeklärte als auch unwissende Menschen solch einen „göttlichen Hauch“ verspüren, ist eine genetische Gemeinsamkeit wie z.B. fünf Finger an einer Hand.
Es ist natürlich für Einige ein deprimierendes Gefühl, nur kleiner Teil einer umfassenden und gewaltigen Entwicklung zu sein, die nicht mal in uns die Spitze gefunden hat.
Davon abgesehen, finde ich diese Art Fragen besser im Philosophie Brett
zu posten.
Vielleicht entscheidet da mal der MOD.
Gruß
Rochus

Hallo Aqib,

Hallo liebe Experten!

das ist schon zu hochgegriffen, niemand kann sich als Experte bezeichnen, das ist so oder so Glaubenssache.

… Ich denke hier an Universum, das mich stark an
eine Kugel erinnert. Diese Kugel begrenzt Raum und Zeit, diese
Begrenzung kann man als Innerer Beobachter jedoch nicht
wahrnehmen.).

So ungefähr sehe ich das auch. Die Stringtheorie nimmt ja auch 10, 11 oder mehr Dimensionen an. Nur - das ist meine Meinung - wenn es diese schon gibt, ist es absurd anzunehmen, dass diese überall sozusagen stillgelegt sind. Sie sind es nur in dem Teil des Ganzen, das wir als unser Universum bezeichnen.

Der Urknall ist der Beginn von Raum und Zeit in unseren Universum. Ob man nun den Teil des Ganzen, das unser Universum hervorgebracht hat, als Beginn (zeitlich) und Umgebung (nicht zeitlich) bezeichnet, ist letztlich nicht entscheidend.

Ich denke, das Hawking einfach mal ein Statement abgeben wollte, bzw. seinen Senf dazugeben. (Natur)Wissenschaftliche Argumente gegen Gott gibt es ebensowenig dafür.

Im Übrigen hat Hawking anfangs behauptet, dass die Zeit igendwann rückwärts läuft, bis zum Urknall - eine Auffassung die er später korrigierte. Da zeigt sich, dass auch hochrangige Wissenschaftler manchmal neben ihrer Mathematik den gesunden Menschenverstand vergessen. Was wäre denn mit einem Menschen, der genau am Umkehrpunkt lebt. Für den endet auf einmal alles, ohne jeden Anlass.

Gruß, Zoelomat

Hallo Aqip,

  1. „Wenn das Universum einen Anfang hatte, können wir von der
    Annahme ausgehen, dass es durch einen Schöpfer geschaffen
    worden sei.“
  2. „Doch wenn das Universum wirklich völlig in sich selbst
    abgeschlossen ist, wenn es wirklich keine Grenze und keinen
    Rand hat, dann hätte es auch weder einen Anfang noch ein Ende;
    es würde einfach sein. Wo wäre dann noch Raum für einen
    Schöpfer?“

wie schon erwähnt, ist dies hier eine philosophische Fragestellung.
Doch ist hier „Gott“ mit der zweigeteilten Frage schon mit einer
„Vorgabe“ belegt.
Diese Vorgabe besagt:„Gott IST, wenn er sich unserer Logik unterwirft“
Ich brauche Dir nicht zu erläutern, daß Gott mit unserer Vorgabe eben
nicht Gott IST.
Weder Frageteil 1 oder 2 sind deshalb relevant dafür, einen Gott
(wie auch immer) als Ursprung allen SEINs zu begründen oder zu
verwerfen.
Der Hawking sollte besser bei seiner Physik bleiben, da spekuliert er
schon genug rum.
Gruß VIKTOR

Weder Frageteil 1 oder 2 sind deshalb relevant dafür, einen
Gott
(wie auch immer) als Ursprung allen SEINs zu begründen oder zu
verwerfen.

Natürlich nicht. Sie setzen einen Schritt früher an - nämlich bei der Frage, ob das SEIN überhaupt einen Ursprung hat. Wenn das nicht der Fall ist, erübrigt sich die Frage wer oder was das gewesen sein mag.

Hallo,

es ist der Begriff „Ursprung“ welcher hier als Entscheidungskriterium
herhalten soll.
Wann beginnt Ursprung ?
Er wird eben nach unseren menschlichen Vorstellungen auf eine
Zeitskala gesetzt.
Nur wenn wir „Gott“ dieser Zeitskala unterordnen würde sich die
Frage erübrigen.Dann aber nicht Gott.
Gruß VIKTOR

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Zu erstens: Heisst das, dass wenn jemand beweisen könnte;dass das
Universum einen Anfang hatte, d.h. dass es räumlich, sowie
zeitlich in irgendeiner Form abgegrenzt ist, man davon
Ausgehen kann (oder muss?) dass es einen Schöpfer gibt?

Hallo Aqib. Ich gehe mal davon aus, dass mit dem Anfang des Universums nicht vom Urknall gesprochen sondern von einem Ereignis, welches die Ursache für den Urknall und damit die Entstehung des Universums war, da wir die Zustände in dem Quantenvakuum, welches der Ursprung des Urknalls war wissenschaftlich recht gut beschreiben können und sich daher nicht die Frage nach einem „Schöpfer“ stellen würde( jedenfalls nicht für einen ungläubigen Menschen). Wenn wir allerdings von einem Ereignis sprechen, welches der Ursprung dieses Quantenvakuums war und damit aller daraus entstandenen uns bekannten physikalischen Gesetze würde das diesem Schöpfergedanken eher entsprechen. Das muss aber nicht als Beweis für einen Gott gelten. Es bedeutet lediglich, dass die Ursache für dieses Universum und die physikalischen Gesetze etwas war, was wir uns nicht erklären können( im wissenschaftlichen Sinne ), da unser Denken auf Logik und Physik aufgebaut ist. Das macht es für den Menschen unmöglich etwas zu verstehen, was jenseits dieser Denkvorgänge liegt. Wir können uns schließlich noch nicht einmal die Größe unser Galaxie bewusst werden. Für einen Gläubigen Menschen mag diese Tatsache als Beweis für einen Schöpfer gelten, doch ist das eine Sache des Glaubens. Zu deiner zweiten Annahme kann ich dir keine Antwort geben, da es davon abhängig ist wie du dir diesen „Schöpfer“ vorstellst, d.h. als eine Art Lebewesen oder eher als eine Art Intelligenz, die ganz ohne physikalische Gesetze und Materie existieren kann. Hoffe ich habe in etwa geschrieben, was du erwartet hast. Gruß: Hawk11

Hallo!

Eine Schneeflocke hat einen Anfang. Behauptet deshalb jemand, Gott hätte sie geformt?

Wenn man aber nun argumentiert, dass die Schneeflocke schon vorher da war, bevor es sie gab, nur eben nicht als Schneeflocke, sondern als Wasserdampf, ist das dann ein Beweis, dass auch jeder Schneemann von selbst und ohne menschliches Zutun entstand?

Grüße

Andreas

Huhu!

Nachdem die Diskussion in eine ziemlich merkwürdige Richtung geht, noch mehr Senf von mir:

Man kann die Hypothese „Existiert ein Gott?“ weder beweisen noch wiederlegen.
Sie ist nicht falsifierbar.

Wenn jemand (wie Hawking) sagt:
Es kann nur sinnvoll ein Gott existieren, wenn das Universum einen Anfang hatte, dann übersieht er die „Gott ist ein Scherzkeks“-Hypothese - nämlich, das ein Allmächtiges (wenn auch vielleicht nicht Allgütiges) Wesen unser Universum vor genau 6004 Jahren geschaffen haben kann, und es so geschaffen hat, das es aussieht als hätte es keinen Anfang und kein Ende.

Ein sehr schönes Buch, das ich in solchen Fällen gern empfehle ist
„Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren“, von Hubert Schleichert, ISBN:3406511244 Buch anschauen.

(Um die Fundamentalisten unter uns zu beruhigen: Es geht allgemein ums Diskutieren und überzeugen, also können auch Fundemantalisten wertvolle Anregungen aus ihm ziehen.)

Viele Grüße!
Ph.

Hallo!

Um Deine Fragen zu beantworten, müsste man sich einig werden, was Zeit ist und was Gott ist.

Zeit: In der Physik ist Zeit ein Parameter, mit dem man Ereignisse in eine sinnvolle Reihenfolge bringen kann. Dabei ist die Kausalität das wichtigste Ordnungskriterium. Ein Ereignis A, das die Ursache für das Ereignis B ist, muss zeitlich vor B liegen. Die Frage, ob die Welt einen Anfang hat oder nicht, ist gleichbedeutet mit der Frage, ob es für jedes Ereignis eine Ursache gibt, die innerhalb der Grenzen des Universums zu suchen ist. Für den Urknall, der nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft der Ursprung der Welt, wie wir sie kennen, ist, lässt sich keine Ursache finden. Die Frage nach einem Davor ergibt hier - wohl gemerkt: - physikalisch keinen Sinn. Die Zeit ist also eine innere Eigenschaft des Systems „Universum“.

Gott: Es gibt die unterschiedlichsten Gottesbilder. Sie reichen von dem naiven Bild des alten Mannes mit dem weißen Bart auf der Wolke bis hin zu so akademischen Vorstellungen wie einem Urgrund für alles Seiende, also eine Ursache, die sich nicht in die oben beschriebene Kausalitätskette einordnen lässt. Wenn man letzteres Gottesbild verwendet, dann ist Gott natürlich auch die Ursache der Zeit - und besitzt keine Existenz in ihr.

Insofern halte ich Hawkings Argumentation für falsch. Wenn man an die Existenz Gottes glaubt, dann steht das nicht notwendigerweise im Widerspruch zur Kosmologie (egal ob man ein Urknall-Universum, ein pulsierendes Universum, ein Steady-State-Universum oder ein anderes Modell favorisiert). Der Urknall hat für gläubige Christen nur den Vorteil, dass er sich mit der biblischen Schöpfungsgeschichte eher in Einklang bringen lässt.

Michael

Hallo,

Ich bestreite nicht, dass es eine höhere Ordnung oder
meinetwegen auch eine höhere „Macht“ geben kann,

als „aufgeklärter“ Mensch schließt Du eine höher Macht nicht aus ?
Diese könnte aber nur transzendent vorgestellt werden, wie es die
„unwissenden“ Menschen auch machen.
Eine physikalische „höhere Macht“ gibt es nicht.

aber die hat
mit dem alten Mann übeer dne Wolken nicht gemeinsam.

kann auch nicht, denn der „alte Mann über den Wolken“ ist eine Erfindung der Atheisten mangels überzeugender Rhetorik.

Dass sowohl aufgeklärte als auch unwissende Menschen solch einen
„göttlichen Hauch“ verspüren, ist eine genetische Gemeinsamkeit wie
z.B. fünf Finger an einer Hand.

Na so was.„Aufgeklärte“ Menschen mit göttlichen Hauch ?
Genetisch bedingt ?
Ich lache mich schief.
Gruß VIKTOR

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Hallo Michael,

Gott: Es gibt die unterschiedlichsten Gottesbilder. Sie reichen von
dem naiven Bild des alten Mannes mit dem weißen Bart auf der Wolke

eigentlich ist dies kein wirkliches Gottesbild sondern eine
künstlerische Darstellung welche auch dazu mißbraucht wird zu
belegen,wie bescheuert gottgläubgige Menschen doch sind

bis hin zu so akademischen Vorstellungen wie einem Urgrund für alles Seiende

Was eigentlich keine „akademische Vorstellung“(gibt es die überhaupt)
ist sondern die elementare christliche (jüdische, moslemische ) Vorstellung von Gott überhaupt

Der Urknall hat für gläubige Christen nur den Vorteil, dass er
sich mit der biblischen Schöpfungsgeschichte eher in Einklang
bringen lässt.

gläubige Christen brauchen keinen Urknall weil sie die
Schöpfungsgeschichte nicht brauchen, also keinen „Vorteil“.
Die Schöpfungsgeschichte brauchen nur diejenigen, welche immer wieder
beweisen müssen, wie „unsinnig“ die Annahme sei, daß Gott IST.
Gruß VIKTOR

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Hallo Michael

Zeit: In der Physik ist Zeit ein Parameter, mit dem man
Ereignisse in eine sinnvolle Reihenfolge bringen kann. Dabei
ist die Kausalität das wichtigste Ordnungskriterium. Ein
Ereignis A, das die Ursache für das Ereignis B ist, muss
zeitlich vor B liegen.

Ergänzend: und mit einem Energieübertag verbunden sein. Sonst reden wir berechtigt vom Zufall.

Gruß

Balazs

Huhu!

gläubige Christen brauchen keinen Urknall weil sie die
Schöpfungsgeschichte nicht brauchen, also keinen „Vorteil“.
Die Schöpfungsgeschichte brauchen nur diejenigen, welche immer
wieder beweisen müssen, wie „unsinnig“ die Annahme sei, daß Gott IST.

Das stimmt so nicht.
Siehe z.B. Werner Gitt, Buch „Fragen, die immer wieder gestellt werden“, einfach mal willkürlich aufgeschlagen:

S.49:„Nach biblischer Sicht hat die Zeitachse jedoch einen definierbaren Anfangspunkt, der mit dem ersten Vers der Bibel markiert ist und der einige Jahrtausende (nicht Jahrmillionen!) zurückliegt.

S.51:„Mit unserem naturwissenschaftlichen Bemühen (Denken und Forschen) gelangen wir zeitlich maximal bis zum Ende der Schöpfungswoche zurück. Zum Verständniss der GEschehnisse innerhalb der Schöpfungswoche kommen wir nur, wenn wir die offenbarten Details durch Studium der Bibel erschließen.

Wenn ich aufstehen und zum Bücherregal gehen würde, könnte ich noch mindestens 2 weitere Autoren zitieren, die ähnliches schreiben.

Natürlich gibt es auch Christen, die da entschieden anderer Meinung sind.

Was in der Natur von Religionen (bzw. Ideologien) liegt:
Dogmen, bzw. Glaubenssätze sind nicht falsifizierbar, niemand kann sie beweisen oder wiederlegen.
Und letztendlich sind sie frei formulierbar:
Du kannst mit dem selben Recht behaupten, das die Schöpfungsgeschichte unwichtig „für Christen“ ist, wie du behaupten kannst, das sie eines der „Fundamente des Glaubens“, und damit wörtlich zu nehmen ist.

Dieses Poster illustriert das ganz gut:
http://www.allthumbsthinker.com/wp/wp-content/upload…

(Und William von Occam war ein Mönch.)

Viele Grüße!
Ph.

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Hallo! =)

S.49:"Nach biblischer Sicht hat die Zeitachse jedoch einen
definierbaren Anfangspunkt, der mit dem ersten Vers der Bibel
markiert ist und der einige Jahrtausende (nicht
Jahrmillionen!) zurückliegt.
"

Auch das stimmt nicht zwingend. Es mag vielleicht bestimmte religiöse Gruppen, die die Bibel so wörtlich nehmen. Geht man aber davon aus, das ein „Tag“ bei Gott nicht dem Erdentag entspricht, wie es in verschiedensten religiösen Schriften auch erwähnt wird, kann man durchaus in den nach der Urknall-Theorie geforderten 10 - 20 (?) Milliarden Jahren durch Multiplikation gelangen.

S.51:"Mit unserem naturwissenschaftlichen Bemühen (Denken
und Forschen) gelangen wir zeitlich maximal bis zum Ende der
Schöpfungswoche zurück. Zum Verständniss der GEschehnisse
innerhalb der Schöpfungswoche kommen wir nur, wenn wir die
offenbarten Details durch Studium der Bibel erschließen.
"

Auch dies bezieht sich wiederum nur auf das Christentum, welches diverse verschiedene Auslagen hat. Natürlich können wir die Handlungen mit unserem rationalen Menschenverstand nicht erfassen, und müssen uns hierbei auf den jeweiligen Glauben berufen. Wir können doch auch wissenschaftlich gesehen nicht bis zum letzten Tag der Schöpfung (Urknall) zurück blicken, da irgendetwas viel zu dicht aneinander liegt? Was wir mit Wissenschaft aber doch hinkriegen könnten, wäre doch einen Raum für Gott (und nicht den Vater der im Himmel sitzt) schaffen. Um das für weiter antworten zu klären, ich beziehe mich keinenfalss auf das Christentum sonder auf den Islam und darf mir da prinzipiell kein Bild von Gott machen.

Natürlich gibt es auch Christen, die da entschieden anderer
Meinung sind.

Die Frage bitte nicht nur auf das Christentum beziehen.

Grüße Aqib

Hallo Aqib, wir können über Gott grübeln, aber keine Aussagen machen. Der große Logiker Gödel hat einen Gottesbeweis erdacht. Eine knappe Druckseite, nachzulesen in „GÖDEL, ESCHER, BACH“ von Hofstadter, Konklusion: Also existiert Gott. Ich habe den Beweis nicht verstanden, was nichts heißt. Gruß, eck.

Hallo!

Mir ist es wichtig anzumerken, das die beiden Zitate nicht meiner Meinung entsprechen.
Ich sammele nur fundamentalchristliche Propaganda, und habe einfach ein Buch zufällig aus meinem Bücherregal gezogen, und es dann mehr oder weniger willkürlich aufgeschlagen.
Das waren die beiden passendsten Stellen, die mir ins Auge sprangen.

Die Frage bitte nicht nur auf das Christentum beziehen.

Du hast recht, entschuldige bitte.
Es gibt natürlich auch kreationistische Islamisten, Juden u.s.w.

Ich hatte auch eigentlich einen Artikel geschrieben, der sich allgemein auf „Religionen“ und nicht das Christentum bezog, leider hat mein Browser an der Stelle nicht mehr mitgespielt. Der nun im Forum befindliche Artikel ist teilweise auf genervtheit mit der Technik zurückzuführen.

Viele Grüße!
Ph.

Anfang / Ursprung / Principium
Die Frage ist doch die: Passen „Gott“ und „Physik“ tatsächlich in dasselbe Sprachspiel (Wittgenstein)? Hilfreich könnte sein, den Begriff „Anfang“ bzw. „Ursprung“ mal ins Lateinische zu übersetzen. Das „Principium“ meint dann nämlich zwei Aspekte: einen zeitlichen und einen logischen. Da über den zeitlichen (s. Urknall) schon viel gesagt wurde, sollte mehr über den logischen nachgedacht werden. „Schöpfung“ ist demnach nicht nur rein zeitlich zu verstehen, sondern als „creatio continua“ als etwas, das beständig geschieht. Viele Physiker denken „Gott“ als ersten Beweger, Uhrmacher oder sonst einen „Mechaniker“. Gott kann auch als das gedacht werden, das das Sein im Sein hält. Das Universum hat (je nach Definition) keinen Anfang und kein Ende. Ihm kommt – wie Gott – das Attribut „ewig“ zu. „Schöpfung“ könnte hier heißen, dass Gott es ist, der aus dem CHAOS KOSMOS werden lässt (z.B. Genesis 1).

Hallo!

Das Universum hat (je nach Definition)
keinen Anfang und kein Ende.

Das ist keine Frage der Definition, sondern eine Frage der Kosmologie.

Michael

PS: Abgesehen davon bin ich ganz Deiner Meinung.