Der Witz ist: „Definieren“ heißt „ab-GRENZEN“. Man kann also nicht etwas als unbegrenzt „definieren“ wollen, weil dann gar nicht mehr klar ist, wogegen man es abgrenzen will. Wenn man indes etwas abgrenzen kann, ist es nicht mehr unendlich oder ewig oder was auch immer…
Hallo,
„Schöpfung“ ist demnach nicht
nur rein zeitlich zu verstehen, sondern als „creatio continua“
als etwas, das beständig geschieht.
Viele Physiker denken
„Gott“ als ersten Beweger, Uhrmacher oder sonst einen
„Mechaniker“. Gott kann auch als das gedacht werden, das das
Sein im Sein hält. Das Universum hat (je nach Definition)
keinen Anfang und kein Ende. Ihm kommt – wie Gott – das
Attribut „ewig“ zu. „Schöpfung“ könnte hier heißen, dass Gott
es ist, der aus dem CHAOS KOSMOS werden lässt (z.B. Genesis
1).
Deinen Gedankengang finde ich hier sehr gut angebracht.
Es würde der Größe Gottes nichts nehmen.
Es könnte ebenso gedacht werden, daß „Gott“ ständig hervorbringt,
nicht nur ständig geschehen läßt,daß alles IN IHM IST.
Dies entspricht auch der christlichen (ich denke auch in etwa der
jüdischen und moslemischen) Gottesvorstellung wie sie auch in
Joh.1.1-4 angedacht ist.
Die Frage welche sich noch stellt:Hat eine solche „Macht“ auch
Persönlichkeit ??
Ich denke, eine solche Qualität wie Persönlichkeit müßte ihm
mindestens zugedacht werden (wenn er IST) denn ohne wäre er weniger
als der Mensch, also nicht Gott.
Die sich daraus ergebende Frage ist natürlich:Warum erschließt sich
uns nicht die Persönlichkeit Gottes ?
Doch hier verlassen wir philosophische Betrachtungen, wenn man
Gott überhaupt so betrachten kann.
Gruß VIKTOR
Gott - Persönlichkeit? - Person!
Ich kann nicht anders, als auch an dieser Stelle begriffsanalytisch tätig werden. Bei „Gott“ geht es m.E. nicht um „Persönlichkeit“, sondern um „Personalität“ oder eben „Person-Sein“. Dafür könnte Trinität ein Modell abgeben. Ich will es nicht komplizierter machen, muss aber hinzufügen, dass „Person“ nicht (mehr) als Substanz, sondern als Relation (Beziehung) zu denken ist. „Gott“ ist nicht Substanz, sondern Beziehung. So erhält der biblische Satz einen Sinn: „Gott ist Liebe“. Und wieder muss gleich hinzu gesagt werden, dass „Liebe“ nicht einfach einen „Schmusekurs“ meint. Soll ich ausführlicher werden?
Ja, das stimmt. Nein, es stimmt nicht. Natürlich können wir Aussagen über „Gott“ machen. Wir müssen es sogar. Denn schon die Aussage: „Wir können über Gott grübeln, aber keine Aussagen machen“, ist keine Grübelei, sondern eine handfeste behauptende Aussage. Und wer derlei behauptet, der hat vermutlich zuvor schon viele Aussagen über Gott gemacht und bemerkt, dass man die immer mal wieder durchstreichen muss (via negativa). Und diese Denkfigur wird sogar der „große Logiker Gödel“ und jeder, der dies hier liest, begreifen.
Hallo!
(Eigentlich habe ich mangels Fachkenntnis in diesem Brett eh nichts verloren, aber wenn schon mal ein Physik-Thread hierher verschoben wird …)
Ich habe mir nun alle Deine drei Postings zu diesem Thema durchgelesen und jedesmal zäumst Du meiner Meinung nach das Pferd vom falschen Ende auf. Du analysierst die Begriffe (Anfang, Ursprung, Definition, Gott). Das mag bei den rein philosophischen Fragestellungen ja vielleicht noch angehen. Im Allgemeinen ist es jedoch nicht so.
In der Bibel steht: „Am Anfang war das Wort.“ Das ist meiner Meinung nach großer Käse. Am Anfang war das Ding, und wir haben ihm einen Namen gegeben - nicht umgekehrt! Es ist wohl richtig, dass manche abstrakten Begriffe erst dadurch geschaffen wurden, dass man ihnen einen Namen gegeben hat. Wenn man aber nur an den Worten herumdeutet, wie Du das machst, gelangt man nicht zum Wesen der Dinge.
Um Dir ein Beispiel zu geben: Ich sagte, dass die Frage, ob das Universum einen Anfang habe oder nicht, keine Definitionsfrage sei. Darauf hast Du geantwortet, dass „definieren“ „eingrenzen“ bedeute. Wenn man also das Universum „definieren“ könne, setze das voraus, dass es räumliche oder zeitliche Grenzen für das Universum gebe. Ob das Universum aber begrenzt oder unbegrenzt ist, das ist eine Eigenschaft des Universums und nicht eine Eigenschaft des Wortes „definieren“.
Michael
Huhu!
Der Witz ist: „Definieren“ heißt „ab-GRENZEN“. Man kann also
nicht etwas als unbegrenzt „definieren“ wollen, weil dann gar
nicht mehr klar ist, wogegen man es abgrenzen will. Wenn man
indes etwas abgrenzen kann, ist es nicht mehr unendlich oder
ewig oder was auch immer…
Du fällst auf einen ewigen Fallstrick der Philosophie herein:
Du versucht, eine Diskussion eines Fachgebietes (der Physik, z.B.) durch eine Wortdefinition aus einem anderen Fachgebiet (der Philosophie, z.B.) zu entscheiden
Das funktioniert nicht besonders gut.
Das Wort „unendlich“ hat in der Physik und der Mathematik eine wohldefinierte Bedeutung, und impliziert, das man etwas auf eine Weise „abgrenzt“, die das dann definierte (oder abgegrenzte) unendlich (und unter Umständen auch ewig) definiert.
Semantisch „Abgegrenzt“ ist der Betrachtungsgegenstand in dem Fall dann gegen nicht-endliche Modelle des Universums, oder andere (meist mathematische) Unendlichkeiten, nicht räumlich oder zeitlich.
(Natürlich kann ein Gläubiger gern „Gott“ als nichtdefinierbar, da unbegrenzbar und ewig definieren. An der Stelle kann man dann aber mit ihm nicht mehr vernünftig diskutieren. Und vermutlich fängt dann zumindest ein Flame-War an.)
Viele Grüße!
Ph.
Definieren - Ab-Grenzen
Na, das kann ich doch nicht auf sich beruhen lassen. Es sind nicht die Philosophen, die da auf etwas hereinfallen, sondern die vermeintlichen Naturwissenschaftler. Die „borgen“ sich die Begriffe bei der Philosophie aus und machen dann damit, was sie wollen. Was „definieren“ heißt, ist nicht Sache der Physik selbst, sondern ist ihr vom Begriff her vorgegeben. Und wenn die Physiker etwas machen, was nicht mit dem Sinn von „definieren“ übereinstimmt, dann müssen sie sich halt einen anderen Begriff holen – woher auch immer
Aber die Sache mit den Wortspielen im Sinne Wittgensteins hatte ich schon an anderer Stelle erwähnt. So muss man die Sachlage mal umkehren: HAWKING mischt da fleißig die Welten und Begriffe durcheinander. Er spricht von UNIVERSUM und meint das im Sinne der Physik. Und dann kommt GOTT ins Spiel? Wie geht das denn? Ist GOTT eine physikalische Größe? Wohl kaum!
Und nun noch dies: HIER hat die Philosophie Heimvorteil, denn es ist dies der Bereich der Philosophie und nicht der Physik
WORT - LOGOS
Scheint so, dass sich manche Aussagen in einem solchen Forum wiederholen und u.U. – abweichend von Ausgangsfragen – neue Diskussionsstränge entstehen. Denn eigentlich ging es mal um diesen Physiker und dessen Aussagen. Wie dem auch sei.
Wenn schon von „Käse“ die Rede ist, stelle ich mal die Frage, welcher Käse größer ist: „Am Anfang war das Wort“ oder „Am Anfang war das Ding“? Es kommt – gerade wenn man biblische Texte (die keine physikalischen sind) heranzieht, sehr auf die Hermeneutik, d.h. auf deren Auslegung an. Dort steht nämlich eigentlich der Begriff „LOGOS“: „Am Anfang war der Logos“. Nun hat man, weil kein „normaler“ Mensch etwas mit dem Begriff „LOGOS“ anfangen kann, diesen mit „WORT“ übersetzt. Das ist zwar nicht falsch, aber eben auch nur eine der möglichen Übersetzgen. Ähnlich verhält es sich mit dem „ANFANG“. Das kann, muss aber nicht rein zeitlich gedacht und übersetzt werden. Aber das hatten wir schon…
Ganz großer Käse ist: „Am Anfang war das Ding“. Denn „das Ding an sich“ kann man gar nicht erkennen. Es klingt ein wenig ungewohnt, aber der Ort der Erkenntnis ist nun einmal der Geist und nicht das DING. Und das WESEN der DINGE, was auch immer das sein mag, liegt – wenn überhaupt – nicht allein in den DINGEN. Es ist in der Tat die Sprache, die dem SEIN einen SINN zuschreibt.
Das Beispiel UNIVERUM ist ganz wunderbar geeignet, weil es das UNIVERSUM an sich gar nicht gibt. Was es hingegen gibt, ist ein wenig Wahrnehmung und viel DENKEN und dann mal die eine und andere THEORIE. Die kann man dann – gelobt sei Karl R. Popper – durch bessere ersetzen. Man kann annehmen, dass das UNIVERSUM unbegrenzt und zeitlos ist und schauen, ob sich das kohärent und vernünftig denken lässt etc. Das UNIVERSUM an sich ist fast uninteressant, weil es ja nicht GEGENSTAND der Erkenntnis sein kann
Es ist schon wichtig, dass am Anfang erst einmal der LOGOS ist, sonst könnte man sich über das DING und andere DINGE gar nicht den Kopf zerbrechen. (Und jetzt bitte nicht behaupten, das GEHIRN sei die URSACHE für das Denken und Denken nur ein Epiphänomen der Materie.)
Ganz großer Käse ist: „Am Anfang war das Ding“. Denn „das Ding
an sich“ kann man gar nicht erkennen. Es klingt ein wenig
ungewohnt, aber der Ort der Erkenntnis ist nun einmal der
Geist und nicht das DING.
Hier, mein Freund, liegst Du grundlegend falsch. Denn dem Ding (also der gegenständlichen Wirklichkeit) ist es vollkommen egal, ob wir sie erkennen oder nicht. Erkenntnis spielt sich zwar im Geist ab - das ist richtig - aber Ziel der Erkenntnis ist es, die Wirklichkeit zu erfassen. Der erkenntnistheoretische Gemeinplatz, dass die Erkenntnis nie absolut, sondern immer nur eine relative Annäherung sein kann, bezieht sich ja nur auf die Unzulänglichkeit unserer geistigen und wahrnehmerischen Fähigkeiten, und nicht auf die Unzulänglichkeit der Wirklichkeit.
Michael
Hallo!
Na, das kann ich doch nicht auf sich beruhen lassen. Es sind
nicht die Philosophen, die da auf etwas hereinfallen, sondern
die vermeintlichen Naturwissenschaftler.
Warum „vermeintlich“?
Die „borgen“ sich die
Begriffe bei der Philosophie aus und machen dann damit, was
sie wollen.
Hat die Philosophie ein Copyright auf das Wort „definieren“?
Was „definieren“ heißt, ist nicht Sache der Physik
selbst, sondern ist ihr vom Begriff her vorgegeben. Und wenn
die Physiker etwas machen, was nicht mit dem Sinn von
„definieren“ übereinstimmt, dann müssen sie sich halt einen
anderen Begriff holen – woher auch immer
Inwiefern wird denn der Begriff der Definition in der Physik missbräuchlich verwendet?
Du hingegen wendest die Definition des Begriffes „Definition“ auf den zu definierenden Begriff („Universum“) an - und vergreifst Dich daher ziemlich in der Bedeutungsebene. Ist Dir das eigentlich klar?
Michael
kleine Berichtigung
Dies entspricht auch der christlichen (ich denke auch in etwa
der
jüdischen und moslemischen) Gottesvorstellung wie sie auch in
Joh.1.1-4 angedacht ist.
Zur jüdischen kannst du wahrscheinlich mehr sagen als ich, die islamischen Attribute für Gott verbieten diesen Gedanken jedoch, da man indirekt Gott mit etwas materiellem vergleicht, was nicht erlaubt ist, weil wir ihm keine Materie, Zeit, Raum etc. zuordnen dürfen, oder annäherend mit ihm vergleichen.
Gruß VIKTOR
Grüße Aqib
(Ich finde deine Antworten ziemlich hilfreich, hat mich schon auf neue Ideen gebracht Danke!)
Hallo,
Sein oder Nichtsein - diese Frage ist meiner Meinung nach von großer Bedeutung.
Keiner würde bezweifeln, dass wir sind, also existieren. Auch alles um uns herum ist.
Existenz und Nichtexistenz sind absolut. Entweder gibt es das eine oder das andere.
Ich bin der Meinung, dass das Dasein ( unserer lebendiges Dasein, sowie das Vorhandensein materieller Dinge ) nicht aus dem NICHTS, also aus der Nichtexistenz resultiert. Wir sind, weil das SEIN vorherrscht.
Deshalb drängt sich mir der Schluss auf, dass wir sind, weil Gott ist. Gott ist das SEIN, ohne einen Anfang, absolut. ER ist der Grund für unser Dasein, denn nur weil es das SEIN gibt, existieren wir.
Ich sehe keinen Anlass dafür, dass aus einer vorherrschenden Nichtexistenz plötzlich etwas ins Dasein gebracht werden soll.
Außer es gab von Anfang an nur das SEIN ( Gott ) und alles andere was existiert kam allein durch diese Existenz ins Dasein.
Gott ist das absolute SEIN, die antreibende Kraft aller Dinge. Wir haben einen Anfang, Gott nicht.
Weil wir existieren und einen Anfang haben, genauso wie das Universum existiert und einen Anfang hat( nicht als festgesetzte Grenze, sondern als Beginn der Existenz zu verstehen ) muss es das SEIN, also GOTT geben.
Ich hoffe ihr könnt meinen Gedankengang verstehen.
Ganz nach dem Motto : Wo nix ist kann auch nix herkommen!
Viele Grüße
F._K.
Hallo,
Ich kann nicht anders, als auch an dieser Stelle
begriffsanalytisch tätig werden. Bei „Gott“ geht es m.E. nicht
um „Persönlichkeit“,
nun, so ganz verkehrt ist dieser Begriff nicht, wenn es überhaupt
möglich ist, einen Gott unseren Begriffen „unterzuordnen“ oder
ihn einzuordnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6nlichkeit#Per…
Wir wissen jedenfalls beide, was hier gemeint ist.
Nicht eine undefinierbare übergeordnete Macht, sondern Person
im eigentlichem Sinne, über der menschlichen Qualität „Person“
hinaus zu denken.
sondern um „Personalität“ oder eben
„Person-Sein“. Dafür könnte Trinität ein Modell abgeben.
Von mir aus auch so.
Ich
will es nicht komplizierter machen, muss aber hinzufügen, dass
„Person“ nicht (mehr) als Substanz, sondern als Relation
(Beziehung) zu denken ist.
Dies geht über die philosophische Betrachtung hinaus.Du kannst
solche Annahmen nur aus geglaubter „Offenbarung“ betrachten also
innerhalb religiöser Vorstellungen.
So erhält der biblische Satz einen Sinn: „Gott ist
Liebe“.
Dies wiederum ist a priori nicht zu verstehen.
Liebe ist ein zwischenmenschliches Verständnis und nach der
christlichen Botschaft eigentlich die vollendete Form von
Gerechtigkeit.Sie stellt sich in einem „Spannungsfeld“ dar und
ist als „Zustand“ nicht denkbar, ohne daß man sich verrenken muß.
Jesus:frowning:frei zitiert)
„Wie könnt ihr Gott lieben, den ihr nicht seht, wenn ihr nicht
diejenigen liebt die um (bei) euch sind“.
Und wieder muss gleich hinzu gesagt werden, dass
„Liebe“ nicht einfach einen „Schmusekurs“ meint.
Richtig, jedenfalls nicht nach der Botschaft von Jesus.
Doch würde es im Rahmen dieser Fragestellung hier zu weit führen.
Es gehört dann in das Religionsbrett.
(Im Physik-Brett hat das Thema angefangen)
Gruß VIKTOR
Hallo Aqip
Dies entspricht auch der christlichen (ich denke auch in etwa
der
jüdischen und moslemischen) Gottesvorstellung wie sie auch in
Joh.1.1-4 angedacht ist.Zur jüdischen kannst du wahrscheinlich mehr sagen als ich, die
islamischen Attribute für Gott verbieten diesen Gedanken
jedoch, da man indirekt Gott mit etwas materiellem vergleicht,
was nicht erlaubt ist, weil wir ihm keine Materie, Zeit, Raum
etc. zuordnen dürfen, oder annäherend mit ihm vergleichen.
so richtig verstehst Du wahrscheinlich die angeführte Schriftstelle
nicht.
Dein aufgeführtes islamisches Verständnis deckt sich mit der
christlichen (und wahrscheinlich auch jüdischen) Auffassung von Gott.
Wenn aber alles aus Gott ist (ich denke dies geht auch mit islamischer
Vorstellung konform)dann ist Materie , Zeit und Raum, wie wir
diese Erscheinungen zu unserer Orientierung wahrnehmen nicht
außerhalb von Gott.Und diese Feststellung ist kein Vergleich oder
eine Gottes einschränkende Zuordnung.
Denn darum geht es doch hier im Verständnis, daß nichts was IST
ihn einschränken kann, da es aus und durch ihn ist.
Oder sind im Islam religionsphilosophische Betrachtungen verboten
welche nicht explizit im Koran vorgegben sind ?
Gruß VIKTOR
Hallo,
Ich sehe keinen Anlass dafür, dass aus einer vorherrschenden
Nichtexistenz plötzlich etwas ins Dasein gebracht werden soll.
Außer es gab von Anfang an nur das SEIN ( Gott ) und alles
andere was existiert kam allein durch diese Existenz ins
Dasein.
so wird dies aus religiöser Sicht gesehen.
Ich hoffe ihr könnt meinen Gedankengang verstehen.
Ganz nach dem Motto : Wo nix ist kann auch nix herkommen!
Gott, wenn er IST, ist diesem Motto nicht unterworfen.
Unsere menschliche Erkenntnis (oder auch Erfahrung) zeigt uns, daß
SEIN ständiges WERDEN und VERGEHEN ist also Bewegung.
Ohne Bewegung ist das NICHTS.
Dies gilt für alle Erscheinungsformen des SEINs.
Die materielle physikalische Komponente.
Die belebte Seinsweise.
Die geistige und oder transzendente Erscheinung.
Sollte Gott etwas „statisches“ sein ?
Daß er, wenn er IST, unser Begriffsvermögen übersteigt ist wohl
anzunehmen.Er steht dann wohl über unserem beschränkten Begreifen
und auch „Begriffen“.
Und damit müßten wir uns dann eben abfinden.
Gruß VIKTOR
Philosophie und Trinität - Vernunft und Glaube
Ich bin fast mit allem einverstanden, was Du da schreibst. Wunderbar. Trinität ist natürlich nicht durch „Philosophie“ zu erkennen, sondern tatsächlich eine Aussage christlicher Offenbarung. Aber: Trinität muss so ausgesagt werden, dass sie philosophischem Denken nicht einfach widerspricht. Insofern hat das hier einen gewissen Platz.
Dass sich die Liebe als Relation unter den Menschen zeigen muss, erscheint mir evident. Rede von Gott hat zumeist etwas Anthropomorphes in sich. Ich denke, dass die Reden Jesu klar machen wollen, dass zwischen dem, was von Gott geglaubt wird und dem, wie Menschen sich benehmen, ein glaubwürdiger Zusammenhang bestehen sollte. Dennoch bleibt es eine Analogie.
Aber in der Tat ist das nicht mehr Sache der Philosophie.
Konstruktivismus
Dein Denken entspricht auf jeden Fall den landläufigen Verhältnissen. Aber die klassische Beziehung Subjekt – Objekt trägt nicht viel aus. Man kann sich das bestimmt und einleuchtend vorstellen: Da steht ein Baum (Objekt) und ich (Subjekt) erfasse ihn oder versuche, das Ding zu erkennen. Aber so einfach ist es m.E. eben nicht. Erst die Sprache konstruiert die Wirklichkeit…
Ein wenig überrascht mich Deine Art, mir „philosophische Fallstricke“ und „Hier, mein Freund, liegst Du grundlegend falsch“ unterschieben zu wollen. Stelle Deine Argumente einfach sachlich dar, dann gewinnen sie eventuell an Überzeugungskraft. Denn es gibt keine Verpflichtung, die Welt so zu erfassen, wie Du das gerne möchtest. Die Welt wird nicht einfach erfasst oder erkannt, sondern durch den menschlichen Geist geformt und erst strukturiert.
Aber auch das bräuchte eine eigene Diskussion und hat mit HAWKING nur noch am Rande zu tun.
FRAGE an Aqib - Wurde Dir hier geholfen?
Ich frage mich, ob dem Verfasser der Ausgangsfrage (AQIB) nun schon ausreichend geholfen ist oder nicht. Wir eröffnen hier permanent neue Baustellen, springen lustig zwischen Physik und Philosophie hin und her und haben möglicherweise aus den Augen verloren, worum es am Anfang ging. Deshalb gehe ich an dieser Stelle nicht mehr auf Deine Erwiderungen ein. Du kannst ja eine neue Diskussion eröffnen, wenn Dir daran gelegen ist. Das wäre dann eventuell etwas zum Streit zwischen Natur- und Geisteswissenschaft oder etwas zur Sprachphilosophie. Das sind spannende Felder…
Mich würde ernsthaft interessieren, ob AQIB von der Fülle der Aussagen hier irgendwie profi-tieren konnte.
Hallo,
Zu 1. Heisst das, dass wenn jemand beweisen könnte, dass das
Universum einen Anfang hatte, d.h. dass es räumlich, sowie
zeitlich in irgendeiner Form abgegrenzt ist, man davon
Ausgehen kann (oder muss?) dass es einen Schöpfer gibt? Oder
wäre dies dann lediglich der Glaube Hawkings, den er aus
dieser Erkenntnis gewinnen würde?Zu 2. Ich habe gelernt, dass es Theorien gibt, die besagen,
dass das Universum weder Anfang noch Ende hat (räumlich und
zeitlich). Dass es Theorien gibt, die das Gegenteil besagen
soll es jedoch auch geben. Welche Theorie genießt denn zur
Zeit das größte Allgemeine Einverständnis? Um meine Überlegung
auf den Punkt zu bringen: Wenn es eine Zeit gibt, und wenn es
einen Raum gibt - sagt mir mein Verstand (bis jetzt) dass es
einen Anfang geben muss (Oder gibt es Sachen, die keinen
Anfang haben?
Die Weltanschauungen ändern sich.
Fundamentale „Wahrheiten“ einer Weltanschauung erscheinen in einer anderen Weltanschauung als lächerlich falsch.
Z.B. war vor ein paar Jahrhunderten in unserem Kulturkreis eine grundlegende Wahrheit, das die Erde der Mittelpunkt des Weltalls ist…
Vor knapp 100 Jahren war es noch eine fundamentale „Wahrheit“, das Raum und Zeit absolute Konstanten sind. Das wird heute bekannterweise ja als völlig falsch gesehen.
Dabei ist zu beachten, das nicht auf vorhandenen „Wahrheiten“ aufgebaut und weiterentwickelt wird, sondern das öfter mal, ehemalige „Kardinal-Wahrheiten“ völlig umgeworfen werden.
Man kann wohl davon ausgehen, das dieser Trend sich in der Zukunft fortsetzen wird.
Vielleicht ist es daher sinnvoller eine Weltanschauung als geistigen Allgemeinplatz zu begreifen - erschaffen und aufrecht erhalten durch die Konventionen, der daran teilhabenen Individuen.
Eine Kommunikationsplattform die Kommunikation erlaubt und soziales Miteinander funktionieren(!) läßt.
Weswegen man vielleicht sogar sagen könnte, das „Wissenschaft“ + „Glaube“ in der „Wahrheitsfindung“ selbst identisch sind - und das es Unterschiede „nur“ in den Mechanismen von Kommunikation und sozialer Interaktion gibt. Also „nur“ in der Art wie die Leute miteinander umgehen um ihre gemeinsame Weltanschauung aufrecht zu erhalten.
Das heißt vielleicht auch, das es eine „Wahrheit“ in diesem Sinne vielleicht gar nicht gibt und das eine Frage nach Ursprung der Welt und Gott etc. … in den jeweiligen Weltanschauungen zwar Sinn macht - letztlich aber gar keine der ersehnten Antworten hervorbringen kann - weil die Frage - egal in welcher Weltanschauung gestellt - letztlich nichts anderes ist als eine Arbeit an dem gemeinsam geschaffenen geistigen Marktplatz, menschlicher Begegnung.
Vielleicht ist das Unbefriedigende an so einer Vorstellung und das Sehnen und Drängen nach einer echten Antwort zu Wahrheit und Wirklichkeit - nichts anderes als ein sozialer Drang - vergleichbar mit dem individuellen Drang von Durst und Hunger. Nach kurzer Zeit der Ruhe kehrt er zurück und sorgt dafür das wir nicht nur als Individium, sondern auch als Gemeinschaft überleben.
Grüße
K.
Oder sind im Islam religionsphilosophische Betrachtungen
verboten
welche nicht explizit im Koran vorgegben sind ?
Ja, dadrauf wollte ich hinaus. Ich darf nur genau die Attribute verwenden, die im Quran vorgegeben sind. Aber ich bin durchaus dazu berechtigt, selbst überlegte Anschauungen mittels dieser Attribute auf mögliche Gültigkeit zu prüfen - auch wenn ich sie niemals als die Realität ansehen darf (die Anschauungen) sondern nur als Möglichkeit, die mit dem Islam vereinbar ist.
Gruß VIKTOR
Gruß Aqib