Hefesorten für Wein u.ä

Hallo,

Kennt sich jemand ein bischen besser mit der Weinherstellung aus?

Ich habe unterschiedliche Angaben bzgl der zu verwendenden Hefe: Einmal ist es simple Bäckerhefe (das hat schon gut funktioniert bei einem Kräuterwein) dann aber soll es wohl unbedingt Reinzuchthefe (Typ Portwein) sein. Letztere benötigte wohl auch Nährsalz und Milchsäure. Ebenso soll mit Kaliumpyrosulfat geschwefelt werden, was beim ersten Rezept nicht nötig war.
Weiss jetzt jemand welche Kulturen sich hinter den Angaben verbergen (Ich kenn ja nur Sacharomyces Cervisiae)?
Was passiert denn wenn ich einen Fruchtwein ohne Reinzuchthefe mache sondern meine bewährte Bäckerhefe nehme?
Und zu guter letzt: Wo krieg ich denn SCHNELL Kaliumpyrosulfit (=Kaliumdisulfit?) her? Die Apo hat´s nicht im Katalog und einen Fachhandel für Weinbauern gibt´s hier in der Gegend auch nicht.

Grüße

Mopedhexle

Hallo auch,

Kennt sich jemand ein bischen besser mit der Weinherstellung
aus?

a bissarl .-)

Ich habe unterschiedliche Angaben bzgl der zu verwendenden
Hefe: Einmal ist es simple Bäckerhefe (das hat schon gut
funktioniert bei einem Kräuterwein) dann aber soll es wohl
unbedingt Reinzuchthefe (Typ Portwein) sein. Letztere
benötigte wohl auch Nährsalz und Milchsäure.

Hefe ist und bleibt Hefe!
AUch die von Dir angesprochene Rasse Portwein ist nix anderes als Sacharomyces. ABER in einer Varianz. Das bedeutet jetzt nicht, dass man mit dieser Hefe nur Portwein herstellen kann, aber durch Versuch und Irrtum hat sich herausgestellt, dass bei den verwendeten Traubensorten an diesem speziellen Standort (Porto) dieser Hefestamm ein gutes Ergebnis hervorbringt.
Prinzipiell tut es cervisiae genau so… wenn Du es nicht auf das letzte Alkoholprozent abgesehen hast. AUch nach Beendigung des Gärvorganges, wenn die Hefe langsam abstirbt und in Autolyse macht, dann schmeckt es bei Bäckerhefe ien wenig anders. Das kannst Du aber locker umgehen, indem Du den Wein alsbald von der Hefe abziehst.
Nährsalze benötigt Hefe grundsätzlich. Das von Dir angesprochene Hefenährsalz ist nichts anders als eine Phosphorverbindung, die die Gärung/Hefewachstum unterstützt. Jetzt weiß ich nicht, wo Du wohnst, aber es ist Herbst und viele große Gartenmärkte und auch evtl. Baumärkte haben jetzt ein kleines Sortiment an Weinzubehör. Das bekannteste hefenährsalz kommt von der Firma Paul Arauner aus Kitzingen. Jetzt kommts darauf an, was für nen Wein Du machen willst… Phosphorverbindungen sind z.B. in Getreide drin (MALZ)… Aber wie gesagt: geht auch ohne… einfach den Ansatz ein wenig wärmer stellen.

Ebenso soll mit

Kaliumpyrosulfat geschwefelt werden, was beim ersten Rezept
nicht nötig war.

*klugscheiss/on*
Kaliumpyrosulfit
*klugscheiss/off*

Früher hat man in dem Lagerbehälter eine Schwefelschnitte verbrannt, das wurde zu schwefeliger Säure (NICHT: Schwefelsäure) und unterband das Wachstum von Mikroorganismen wie wilden Hefen (Kamhefen), Schimmelpilzen etc. Kaliumpyrosulfit gibts auch von Arauner in Tablettenform. Auch hier wieder: Gartenmarkt… Hilfsweise: Geh in die Apotheke und frag nach nem Mittel zur Saftkonservierung :wink: Arauner-Para (was nix anderes ist als Benzoesäure etc).

Thema Milchsäure:

Säure erfüllt mehrere Zwecke: Zum einen konserviert Säure indem das Wachstum von wilden Hefen (die nicht sooo säureresistent sind) gehemmt wird, zum anderen bewirkt Säure einen besseren Geschmack. Desweitern wird Fruchtsäure bei der Gährung in höhere Alkohole etc. zum Teil abgebaut, was wiederum dem Geschmackl zu Gute kommt.

In der Hausweinbereitung nimmt man eben 80% ige Milchsäure, weil das eine natürliche Säure ist. Theoretisch ginge auch Schwefelsäure, Salzsäure… idealerweise Phosphorsäure (s. Hefenährsalz) würd ich Dir aber total davon abraten.

Milchsäure gibt es (Na??? Du errätst es sicher…)

bei Paul Arauner :wink:

Schau doch einfach mal zur BayWa oder so…:wink:

Weiss jetzt jemand welche Kulturen sich hinter den Angaben
verbergen (Ich kenn ja nur Sacharomyces Cervisiae)?#

des ham ma…

Was passiert denn wenn ich einen Fruchtwein ohne Reinzuchthefe
mache sondern meine bewährte Bäckerhefe nehme?

Nix, s.o.

Und zu guter letzt: Wo krieg ich denn SCHNELL Kaliumpyrosulfit
(=Kaliumdisulfit?) her? Die Apo hat´s nicht im Katalog und
einen Fachhandel für Weinbauern gibt´s hier in der Gegend auch
nicht.

So schnell muss es nicht gehen… kaliumpyrosulfit wird normalerweise erst nach Gärende zugegeben, um zu konservieren. Ja, es gibt Weinrezepte, die wollen gleich mit ein paar Milligramm zu Anfang schwefeln. das hat aber nur damit zu tun, dass die wilden Hefen und Essigsäurebaktierien keine Chance haben.

Aber genaueres kann ich Dir erst sagen, wenn Du mir verrätst welchen Wein Du herstellen willst :wink:

Grüße

Mopedhexle

Ebenso Grüße

Midir

Nachtrag
Wenn Du zur Apotheke gehst, kannste auch danach fragen:

Ammoniumdihydrogenphosphat (NH4)H2PO4
Geht auch

Wie viel Du davon nimmst? kommt drauf an, wie viel Wein Du machen willst :wink:

Ich kanns nicht genauer im Moment sagen :smile:)))))))))))))))))))))

Sach Du wat, dann sach ich wat

Grüße

Midir

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www.fruchtweinkeller.de

beantwortet fast alle Fragen.

Wilde und Bäckerhefe gärt auch, der Unterschied zu Zuchthefen ist, sie produzieren mehr Methanol - das ist der Alk, welcher einen Schädel und im BRanntwein ggf. blind macht. Zuchthefen liefern bekömmlichere Weine und bieten einige Extras.

Der Link nennt auch etliche Bezugsquellen. Wir kaufen bei Brouwland.
Hicks, dalga

Hi,

a bissarl .-)

Oha, ein Untertreiber!!! :o)

Nährsalze benötigt Hefe grundsätzlich. Das von Dir
angesprochene Hefenährsalz ist nichts anders als eine
Phosphorverbindung, die die Gärung/Hefewachstum unterstützt.

Meintest Du dafür das Ammoniumhydrogenphosphat aus dem Nachtrag?

Wie siehts denn mit Natriumdihydrogenphosphat oder Kaliumdihydrogenphosphat (oder mono) aus? Das hätten wir vorrätig…

Beim Löwenzahnwein hab ich nichts als Zucker, Hefe und Zitronenscheiben zugegeben zum Blüten-Rosinen-Ansatz…

Jetzt weiß ich nicht, wo Du wohnst, aber es ist Herbst und
viele große Gartenmärkte und auch evtl. Baumärkte haben jetzt
ein kleines Sortiment an Weinzubehör.

Bei uns wächst kein Wein und die Baywa ist mini und leider nicht annähernd so gut sortiert wie ich das aus Franken kenne. :o(

Müsste in der Stadt kucken (aber die arbeiten immer nur dann wenn ich auch arbeite) :o(

Das bekannteste

hefenährsalz kommt von der Firma Paul Arauner aus Kitzingen.
Jetzt kommts darauf an, was für nen Wein Du machen willst…
Phosphorverbindungen sind z.B. in Getreide drin (MALZ)… Aber
wie gesagt: geht auch ohne… einfach den Ansatz ein wenig
wärmer stellen.

Apropo: Ich ahb immer nur im Frühjahr Wein gemacht, wenn es wärmer war. Nun ist es so, dass meine Räume schon mal auf 6°C abkühlen…unserer Laborhefe macht sowas nix, aber wie ist das mit Wein???

Ebenso soll mit

Kaliumpyrosulfat geschwefelt werden, was beim ersten Rezept
nicht nötig war.

*klugscheiss/on*
Kaliumpyrosulfit
*klugscheiss/off*

O da war ein selbiges zuviel ;o)

Früher hat man in dem Lagerbehälter eine Schwefelschnitte
verbrannt, das wurde zu schwefeliger Säure (NICHT:
Schwefelsäure) und unterband das Wachstum von Mikroorganismen
wie wilden Hefen (Kamhefen), Schimmelpilzen etc.
Kaliumpyrosulfit gibts auch von Arauner in Tablettenform. Auch
hier wieder: Gartenmarkt… Hilfsweise: Geh in die Apotheke
und frag nach nem Mittel zur Saftkonservierung :wink:
Arauner-Para (was nix anderes ist als Benzoesäure etc).

Warum nicht gleich „Vitamin C“? Das kommt bei mir in den Sirup zum konservieren.

In der Hausweinbereitung nimmt man eben 80% ige Milchsäure,
weil das eine natürliche Säure ist. Theoretisch ginge auch
Schwefelsäure, Salzsäure… idealerweise Phosphorsäure (s.
Hefenährsalz) würd ich Dir aber total davon abraten.

Zitronensäure? Essigsäure? Welchen pH-Wert sollte der Ansatz denn haben?

So schnell muss es nicht gehen… kaliumpyrosulfit wird
normalerweise erst nach Gärende zugegeben, um zu konservieren.
Ja, es gibt Weinrezepte, die wollen gleich mit ein paar
Milligramm zu Anfang schwefeln. das hat aber nur damit zu tun,
dass die wilden Hefen und Essigsäurebaktierien keine Chance
haben.

Hmmm, die Rezepte die ihc heute fand nehmen das zu allem (aber die haben auch nen Online-Shop)

Aber genaueres kann ich Dir erst sagen, wenn Du mir verrätst
welchen Wein Du herstellen willst :wink:

Ja gut, ich hab meinen Sonntag damit verbracht eine Art Krafttraining an Quitten auszuführen und habe jetzt Saft aus 20kg Quitten (Leider nicht die versprochenen 75%Saftausbeute, sondern ca 10L). Und der steht jetzt in der Werkstatt und wartet drauf dass was passiert. Heute hab ich Bäckerhefe und Zucker geholt.
Wenn dU mir noch schnell sagen kannst was ich ggf aus dem LAbor noch entführen kann…dann könnte es doch losgehen…

Wie weit kann ich den Saft eigentlcih verdünnen wenn ich einen relativ leichten Wein möchte?

Grüße

Mopedhexle

Tach…

Sorry, wenn ich hier einhake…

Methanol wird nicht aus (Frucht-)Zucker produziert.

Methanol entsteht bei der Vergärung von Pektin. Ja, manche Hefen vergären davon mehr, manche weniger… aber im Prinzip ist der Pektingehalt massgebend…

Drum: Im Whisk(e)y ist kein Methanol, weil wegen keinem Pektin

Für Details: http://de.wikipedia.org/wiki/Hefe

Grüße

Midir

Hoppla,

Methanol entsteht bei der Vergärung von Pektin. Ja, manche
Hefen vergären davon mehr, manche weniger… aber im Prinzip
ist der Pektingehalt massgebend…

Dann hab ich bei Quitte aber ein Problem, oder???

Harre Deiner Weisheit Midir! :o)

Grüße

Mopedhexle

Hallo,

Oha, ein Untertreiber!!! :o)

Ne… nich wirklich… wirst schon sehen… jetzt wirds dünn :wink:

Meintest Du dafür das Ammoniumhydrogenphosphat aus dem
Nachtrag?

Ganz genau

Wie siehts denn mit Natriumdihydrogenphosphat oder
Kaliumdihydrogenphosphat (oder mono) aus? Das hätten wir
vorrätig…

Ich hab jetzt meine Bücher nicht da… aber Kalium ist glaub ich ein Treffer!!
Auf jeden Fall mitnehmen :wink:

Beim Löwenzahnwein hab ich nichts als Zucker, Hefe und
Zitronenscheiben zugegeben zum Blüten-Rosinen-Ansatz…

Da hast Du ja die Fruchtsäure!

Apropo: Ich ahb immer nur im Frühjahr Wein gemacht, wenn es
wärmer war. Nun ist es so, dass meine Räume schon mal auf 6°C
abkühlen…unserer Laborhefe macht sowas nix, aber wie ist das
mit Wein???

Seh ich jetzt erst mal kein Problem… ausprobieren…

Zu Kalt darf es natürlich nicht sein. Sonst bekommst Du eine Gär-Stockung… und dann sind die Sacharomyces beleidigt. Die wollen dann nicht mehr so richtig… auch wenns warm ist :frowning:

Warum nicht gleich „Vitamin C“? Das kommt bei mir in den Sirup
zum konservieren.

Puh… schwierig… also wenn ich tief im Hirn krame, glaube ich, das auch mal in dem Zusammenhang gelesen zu haben… aber sicher ist was anderes :wink:

Zitronensäure? Essigsäure? Welchen pH-Wert sollte der Ansatz
denn haben?

Da liegt genau das Problem! PH Wert ist nicht massgebend (gepufferte Lösung!)
Es geht hier tatsächlich um die freie Säure. Hilft nix… musssu austitrieren

Essigsäure ist am besten… sorry

Hmmm, die Rezepte die ich heute fand nehmen das zu allem (aber
die haben auch nen Online-Shop)

Den hat die Firma Arauner auch: Guckst Du: http://arauner.de
Tja… sicherer ist das wie gesagt… sauber arbeiten und den saft mal kochen??? bin mir nicht sicher, ob das bei Quitten praktikabel ist…

Ja gut, ich hab meinen Sonntag damit verbracht eine Art
Krafttraining an Quitten auszuführen und habe jetzt Saft aus
20kg Quitten (Leider nicht die versprochenen 75%Saftausbeute,
sondern ca 10L). Und der steht jetzt in der Werkstatt und
wartet drauf dass was passiert. Heute hab ich Bäckerhefe und
Zucker geholt.
Wenn dU mir noch schnell sagen kannst was ich ggf aus dem
LAbor noch entführen kann…dann könnte es doch losgehen…

Blaulauge, 25 ml. Glaszylinder zum titrieren

HA!!! grad gefunden: Kitzinger Hefenährsalz besteht aus Diammonphosphat und Ammoniumsulfat!

also… ja… geht :wink:

Wie weit kann ich den Saft eigentlcih verdünnen wenn ich einen
relativ leichten Wein möchte?

Nu musste mir Zeit geben! Morgen kann ich dazu evtl. was sagen. Muss erst Bücher gucken gehn :smile:

Auch Grüße

Midir

Argl… also… wie war das noch…*denk denk*

Ja, es ist richtig, Pektin wird zu Methanol, welches dann inner Leber zu Formaldehyd und dann zu *upps* Ameisensäure (mein ich) abgebaut wird…

Kinners, ich bin Hobbykoch… kein Chemiker! Mögen mir die Biologen und Chemiker verzeihen :wink:)

Nun ist es so, dass generell in Traubenwein, Cognac usw usw Methanol drin ist. (Im Gegensatz zu Whisk(e)y - ich weiss, warum ich mich damit immer zulöte :wink:) )

ABER: Die MEngen sind jetzt soooo schlimm nicht. Ich glaub nach dem deutschen Lebensmittelgesetz dürfen 4 Gramm oder so pro liter in Branntwein sein… und das ist schon ne ziemliche Menge… Soll heißen: vor dem Methanol-Problem liegst Du normalerweise eh schon mit nem Schlauch im Rüssel irgendwo inner Klinik.

mach Dir also keine Sorgen… das is nich schlimm

Grüße

Midir

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Schädelspalter
Hi nochmal,

Ja, es ist richtig, Pektin wird zu Methanol, welches dann
inner Leber zu Formaldehyd und dann zu *upps* Ameisensäure
(mein ich) abgebaut wird…

Grad hab ich auch mal rumgesucht zu dem Thema - stimmt genau!
Dummerweise haben die Quitten sehr viel Pektin (Sagt auch Wiki), was auch der Grund sein dürfte warum man seit jeher gutes Gelee draus machte.

ABER: Die MEngen sind jetzt soooo schlimm nicht. Ich glaub
nach dem deutschen Lebensmittelgesetz dürfen 4 Gramm oder so
pro liter in Branntwein sein… und das ist schon ne ziemliche
Menge… Soll heißen: vor dem Methanol-Problem liegst Du
normalerweise eh schon mit nem Schlauch im Rüssel irgendwo
inner Klinik.

Aaaber, jetzt wo man drüber spricht: Mir fällt doch ein, dass die diversen Fruchweinchen bei mir schon zu respektabelen Nächsttagausfällen geführt haben.
Nun werde ich ja nur ein paar Fläschchen Wein machen und habe nicht vor den in größeren Mengen reinzukippen…aber wenn´s gut schmeckt… ;o)

Hilft evtl nur eine Probantenstudie :oP

Grüße

Mopedhexle

Nochn Nachtrag…
Wenn de blöd bist (doch Methanol erwischt?— neee wirkt anders… kucken kann ich ja noch) musste eben nochn Nachtrag schreiben…

im Brett Ess und Trinkkultur gings grad auch um Wein… guckste in den Thread so als ergänzende Info : „wein im eichenfass lagern oder wein selbst machen“

Jetzt weiss ich nich, ob man das darf auf sein eigenes Getipsel in nem anderen Thread verweisen… aber tu ich einfach mal… ansonsten meine Bitte an den MOD: einfach löschen :wink:

Sorry, aber ich bin ja noch nich lange hier

Grüße

Midir

nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnichganz…

Was am nächsten Tag Aua (aka Brainfuck) macht ist nicht Methanol. Es sind die höheren Alkohole (sog. Fuselalkohole - das heisst wirklich so!).

Wenn man den Destillationsvorgang anschaut: Methanol u.a. siedet zuerst = sog. Vorlauf
Ethanol etwas später = Mittellauf
Höhere Alokohole noch später = Nachlauf

Das ist ja im Wein noch alles drin. Und zusammen mit dem Zucker quirlt es dann am andern Tag einfach das Hirn ein wenig durch…

Nu Aber :wink:)

Midir

Auch hier nochmal hallo,

Warum nicht gleich „Vitamin C“? Das kommt bei mir in den Sirup
zum konservieren.

Puh… schwierig… also wenn ich tief im Hirn krame, glaube
ich, das auch mal in dem Zusammenhang gelesen zu haben… aber
sicher ist was anderes :wink:

Da hat mich ne Apothekerin drauf gebracht als ich Zitronensäure für den Hollersirup kaufen wollte. Seither kauf ich das billigere Vitamin C beim Schlacker und gut ist (oxidiert bei Erwärmung angeblich eh zu Zitronensäure

Standardwerk: Das Kitzinger Weinbuch, Paul Arauner KG ISBN und so: ISBN 3806807027 Buch anschauen

Alles weitere, wenn der neue Tag anbricht :wink:

n8

Midir

Guten Morgen,

Habe Deinen Tip auch schon bei Esskultur gefunden. :o)

Der Saft steht noch unbehandelt rum, vielleicht kann ich heute früher Feierabend machen und mich auf die Suche nach Antigel und co machen.

Grüße

Mopedhexle

Methanol wird nicht aus (Frucht-)Zucker produziert.

Es geht ja um die Herstellung von Fruchtwein - der muss mit "Haushalts"zucker versetzt werden, da er sonst nicht ausreichend Alk zur Selbstkonservierung produzieren kann. Es wird also ausreichend Zucker zugegeben.

Den Pektingehalt der Quitten kann man verringern, indem man

  • das Kernhaus ausschneidet, in dessen Bereich sich max. pektin befindet
  • Pektinase zusetzt

dalga

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Hallo Dalga,

Den Pektingehalt der Quitten kann man verringern, indem man

  • das Kernhaus ausschneidet, in dessen Bereich sich max.
    pektin befindet

Da hab ich ja dann mal Glück gehabt. Ich hab mir die Mühe nämlich gemacht - ursprünglich allerdings um keine Blausäure freizusetzen beim Shreddern der Quitten.

  • Pektinase zusetzt

Da weiss ich noch nicht woher ich die bekomme. Internet dauert zu lange und einen Spezialladen kenn ich keinen in der Gegend.

Grüße
Mopedhexle

Sendung mit der Maus - Quittenwein
Es ist Sonntag; es ist 11:30 Uhr und wir gucken ARD….

Was kommt? _ DIE SENDUNG MIT DER MAUS!!!

Tüüü tü tü tü tü tütütütütütütütüüüüüüüüüüüüüü

Lach- und Sachgeschichten – Heute
Mit dem Mopedhelxle, dem dicken Midir
Jeder Menge Quitten
Und: Chemie / Biologie

Lustige und Zeich-Gschichtn – Heit:
Mitm Mofa-weiberl, m gwampertn Midir
A haffa Obst
Und: Wissnschaftszeigl

Das war: bayrisch

Das ist das mopedhexle

Das Mopedhexle hat eine Menge Obst
Das Obst nennt man Quitten. Das sind ganz harte Früchte, die man so nicht essen kann.
Das Mopedhexle möchte daraus Wein machen
Wein, das ist das Zeug zum trinken, bei dem Eure Eltern immer so ganz viel lustig werden und komische Sachen machen.

Das Mopedhexle hat aber keine Ahnung, wie sie jetzt aus den Quitten Wein macht.

Macht aber nix, sie fragt einfach den dicken Midir

Der hat zwar auch keine Ahnung, hilft aber gerne.

Zuerst hat das Mopedhexle mit viel Arbeit versucht aus den Quitten Saft zu bekommen. Ging aber nicht so gut, weil das Mopedhexle keine Pektinase dazugetan hat.

Pektinase (enthalten in Antigel von der Firma Paul Arauner) ist so ein Zeug, dass die Quitten ganz matschig machen tut. Damit hätte das Mopedhexle nicht 30% Saftausbeute, sondern 75% gehabt. Macht aber nix, das nächste Mal weiss sie es.

Die Pektinase ist übrigens ganz doll harmlos. Die macht nur die Früchte matschig, und sorgt nicht dafür, dass mehr Methylalkohol entsteht.

Methyl kann man nicht trinken… das ist giftig

Nun hat das Mopedhexle ungefähr 10 Liter Quittenmatsch-Saft – wo sie jetzt ganz schnell verarbeiten muss, dass das Zeug nicht schlecht wird.

Weiter geht’s nach der nächsten MAUS

Sodala… und dass das nun jetzt nicht ins unermessliche weitergeht:

In Kurzform ,-)

Hier mein gefundenes Rezept für Quittenwein:

Für 10 Liter Wein

7 KG Quitten (= etwa normalerweise 4-5 Liter Saft)
2,5 KG Zucker
3-4 Liter Wasser
25 g Milchsäure 80%
4 g Hefenährsalz
10 ml Antigel (Hat sich schon erledigt – der Vollständigkeit halber)
Hefe Kultur Haut Sauternes / Portwein / Bäckerhefe :wink:

Du hast 10 Liter Saft? dann mal 2 :wink:

Die Quitten nicht nur waschen, sondern mit einer Bürste von den feinen Härchen befreien, wegen dem enthaltenen ätherischen Öl.
Quitten kalt – nicht heiss entsaften.
Zur vollständigen Entsaftung den Treberrückstand noch mit Wasser versetzen und nochmals auspressen (einige Stunden vorher ruhen lassen)
Die Zusammensetzung des gepressten Saftes ist nicht optimal. Zu wenig Zucker, zu viel Gerbstoffe. Entweder Zuckern oder bis ca 30% Anteil mit Apfelsaft o.ä. verschneiden.

Das sind Durchscnittswerte – chemische Analysen usw nicht notwendig.

Nochmals zum Hefenährsalz:

Diammonphosphat (NH4)2HPO4
Ammoniumsulfat (NH4)2SO4

Wenn Kein Hefenährsalz zugegeben wird, kommt es laut Arauner zu einer frühzeitigen Gärunterbrechung mit einem geringeren Alkoholgehalt ca 10% was ihn anfälliger für Kahmhefen macht.

Kaliumpyrosulfit K2S2O5 Hier im Rezept zwar nicht notwendig, aber Prinzipiell:

K2S2O5 --> 2SO2 + K2O

10 g Kaliumpyrosulfit werden ca 5 g schwefelige Säure.

Lass Dir die benötigte Schwefelige Säure einfach im Labor herstellen ,-)

Noch was: 1 Grad Oechsle im Saft entspricht rund 1 g Alkohol im Wein (jeweils pro Liter)

1 g Zucker + 0,47 = Alkohol in g
1g Alokohol x 1,25 = Alkohol in Milliliter

Zur Zuckerlösung: Aufzuckern immer mit Lösung

1000 g Zucker in ca 400 – 420 ml Wasser + 2 g Zitronensäure = Invertzucker!
Obacht: Invertzucker hat im Verhältnis zu Rübenzucker nur noch eine Süßkraft von 0,75

Alkohol bleibt gleich :wink:

Noch was: 1000 g Zucker nehmen nach Lösung und Invertierung nur noch 0,6 l Volumen ein.

Blaulauge: 0,5 & NAOH in aqua dest und Phenolphtalein Lösung. Selber herstellen bringt nix, Du bräuchtest das Acidometer Set vom Arauner. Kostet nicht die Welt, ich glaub 14 Euronen.

Antigel jetzt noch zusetzen bringt nüscht. Das Zeug hilft nur bei der Saftgewinnung :wink:

Viel Spass beim Panschen und Mantschen

Midir

2 Like

Ich kanns einfach nicht lassen…

Zum Quittenwein-Rezept.

Bei der Wasserzugabe ist es mir jetzt nicht ganz kla, ob Du noch Wasser zugeben solltest.

Das Wasser wurde ja dafür verwendet, den Treber nochmals auszulaugen.

Hierbei tritt ja auch eine Verdünnung ein. Also. Vorsichtig m it der Wasserzugabe - einfach probieren :wink: Wenn süss, und noch ausreichend fruchtig - dann ists gut

Midir

Hi Midir,

Drum: Im Whisk(e)y ist kein Methanol, weil wegen keinem Pektin

in Whisky (und anderen Spirituosen) ist kein Methanol, weil das Destillate sind.

In Wodga ist auch kein Methaol drin (wenn denn ein Vorlauf genommen wurde), obwohl in der Maische das Verhältniss Ethanol zu Methanol nicht selten 10 : 1 oder noch übler ist.

Gandalf