Hallo!
seit einigen Jahren wird bei einigen Energieversorgern die :Wärmespeicherheizung mit Nachtstrom als nicht mehr zeitgemäß dargestellt
Es ist nicht besonders schlau, aus fossilen Energieträgern mit reichlich 60% Verlusten Strom zu produzieren, nur um den Strom beim Verbraucher zu verheizen. Klüger ist, den fossilen Energieträger ohne den Umweg über die Stromerzeugung beim Verbraucher direkt für die Wärmeerzeugung einzusetzen (bei einer guten Heizungsanlage mit über 90% Wirkungsgrad). Wer das nicht glauben mag, merkt den Unterschied an den Kosten: 1 kWh aus Gas kostet ca. 8 ct/kWh, aus Strom deutlich über 20 ct/kWh und mit dem Strom-Nachttarif immer noch erheblich mehr als der Gaspreis.
In anderen Antworten wurden schon die Wirkungsgrade von Pkw-Verbrennungsmotoren genannt. Ergänzen möchte ich, dass der im praktischen Fahrbetrieb erreichte Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren noch deutlich geringer ist. Im Gegensatz dazu erreicht ein E-Motor weitgehend unabhängig von Last und Drehzahl einen Wirkungsgrad in der Größenordnung von 90%.
Interessantes Detail für das Laden des Batterie eines Fahrzeugs mit E-Antrieb: Das Laden einer Batterie kann man mit den altbekannten Rundsteuergeräten (früher für die Nachtspeicherheizungen) auf lastschwache Zeiten legen oder auf Zeiten mit besonders hohem Angebot an Strom aus Windkraftanlagen. Ein Energieproblem existiert nämlich nicht wirklich, wir haben vielmehr ein Energiespeicherproblem. Für den Fall sehr vieler E-Fahrzeuge existieren Ideen, die am Netz hängenden Batterien zur Teillösung des Energiespeicherproblems zu machen. Die Ideen sind derzeit noch unausgegoren, u. a. weil die Fahrzeugbatterien zusätzlichen Lade-/Entladezyklen ausgesetzt wären.
Nicht hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Technologie, aber hinsichtlich der tatsächlich vorhandenen intelligenten Haustechnik gibt es bisher erhebliche Defizite. Bei vielen Verbrauchern von der Geschirrspülmaschine bis zur Batterie eines E-Fahrzeugs kann man den Zeitpunkt des Betriebs weitgehend frei wählen und damit auch automatisch z. B. je nach Energieangebot steuern. Intelligent gemacht, gehen damit keine Komforteinbußen einher.
Private Verbraucher sind gewöhnt, zu beliebigem Zeitpunkt beliebige E-Geräte in Betrieb zu nehmen. Dieses Verhalten führt zu großen Spitzenlasten, für deren Deckung erheblicher Aufwand getrieben wird. Bei größeren gewerblichen Stromverbrauchern sind schon seit Jahrzehnten Steuerungen üblich, die den Stromverbrauch zu Spitzenlastzeiten einschränken. Die Installation in privaten Haushalten beschränkt sich in der Hauptsache auf ein paar eingegipste Leitungen. Mit etwas mehr Steuerungstechnik im privaten Bereich - das kommt ganz sicher - bräuchten wir weniger Kraftwerkskapazität.
Gruß
Wolfgang