Heizung und trockene Luft

Hallo!
Meine Schwester und ich hatten gerade eine langwierige Diskussion darüber, wieso Heizungen die Luft austrocknen?
Wenn die Luft in einem geschlossenen Raum durch die Heizung erwärmt wird, wohin entweicht da die Feuchtigkeit? In der freien Natur steigt sie nach oben, bildet Wolken usw. Aber wie ist das in einer Wohnung? Klar ist so ein Raum nicht luftdicht, trotzdem fragen wir uns, wieso dann nur die feuchte Luft durch Fensterritzen den Raum verlässt und nicht die trockene?

Zweite Frage: Kann es wirklich sein, dass unterschiedliche Heizungsarten die Luft unterschiedlich stark austrocknen, oder ist das nur subjektives Empfinden, gemessen an trockener, juckender Haut?
Mein Schwester hat einen klassischen Ofen, ich Zentralheizung und ich könnte schwören, dass bei mir die Luft weit trockener ist als bei ihr obwohl ich in der Heizsaison sehr oft lüfte und nicht in allen Räumen heize.

Vielleicht können uns NaturwissenschafterInnen bei der Lösung dieser Fragen helfen (man merkt schon an der Fragestellung, dass der Herbst endgültig Einzug gehalten hat)!
Marie

Hallo Marie!

Meine Schwester und ich hatten gerade eine langwierige
Diskussion darüber, wieso Heizungen die Luft austrocknen?
Wenn die Luft in einem geschlossenen Raum durch die Heizung
erwärmt wird, wohin entweicht da die Feuchtigkeit? In der
freien Natur steigt sie nach oben, bildet Wolken usw. Aber wie
ist das in einer Wohnung? Klar ist so ein Raum nicht
luftdicht, trotzdem fragen wir uns, wieso dann nur die feuchte
Luft durch Fensterritzen den Raum verlässt und nicht die
trockene?

Angenommen der Raum ist dich, bleibt die Wassermenge im Raum konstant. Dieser Teil deiner Überlegung ist schon richtig.
Allerdings ist die „Aufnahmefähigkeit“ der Luft Temperaturabhängig. Mit zunehmender Temperatur, kann die Luft mehr Wasser aufnehmen. Deshalb wird die Luftfeuchtigkeit auch immer in % rel. (relativ zur Temperatur) angegeben.
Hier ist ein kleiner Artikel der dies etwas ausführlicher erklärt:
http://www.humidorbau.de/shop/info/db72.html

Zweite Frage: Kann es wirklich sein, dass unterschiedliche
Heizungsarten die Luft unterschiedlich stark austrocknen, oder
ist das nur subjektives Empfinden, gemessen an trockener,
juckender Haut?
Mein Schwester hat einen klassischen Ofen, ich Zentralheizung
und ich könnte schwören, dass bei mir die Luft weit trockener
ist als bei ihr obwohl ich in der Heizsaison sehr oft lüfte
und nicht in allen Räumen heize.

Ein klassischer Ofen benötigt Frischluft (Sauerstoff) um das Brennmaterial verbrennen zu können. Die heissen Abgase steigen durch den Schornstein und dadurch wird auch dauernd frische Luft von ausserhalb des Genäudes angesogen wodurch der Raum dauernd gelüftet wird. Deshalb dürfen in Räumen mit einem klassischen Ofen keine dichten Fenster eingebaut werden, bzw. es werden Lüftungsklappen eingebaut welche für Frischluft sorgen.

Die heutige Bautechnik, mit thermoisolierenden Gläsern und Fenstern mit Gummiabdichtung ist, zumindest für mich, auf einem absurden Weg. Rein rechnerisch ergen sich sehr gute Isolationswerte, aber die Bauphysiker fordern, dass bei einer solchen Konstruktion jede Stunde einmal eine Stosslüftung der Räume durchgeführt werden muss um ein angenehmes Raumklima zu erhalten und Feuchtikeitsproblemen vorzubeugen.
Da dies Praxisfremd ist, wer kann schone jede Stunde von der Arbeit aus schnell nach Hause und Nachts möchte man ja eigentlich auch lieber durchschlafen, wird dann einfach ein Fenster dauernd geöffnet, wodurch die ganzen Berechnungen irgendwie den Bach runter gehen.

MfG Peter(TOO)

MfG Peter(TOO)

Hallo Marie

Meine Schwester und ich hatten gerade eine langwierige
Diskussion darüber, wieso Heizungen die Luft austrocknen?

Das liegt nicht an der Heizung, die trocknet die Luft nicht aus, es liegt an der Lufttemperatur draussen.
Man heizt ja nur, wenn es kalt ist, kalte Luft kann aber viel weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft, die Feuchtigkeit kondensiert zu Wasser und regnet ab, die Luft wird trocken.
Kannst Du ganz einfach ausprobieren, nimm eine eiskalte Flasche aus dem Kühlschrank, darauf kondensiert sofort Wasser.
Probier mal Luftbefeucher oder häng ein nasses Handtuch über die Heizung, trockene Luft läßt die Schleimhäute austrocknen, man wird anfälliger für Erkältung.
Gruß
Rainer

off topic
Hallo Peter,

Die heutige Bautechnik, mit thermoisolierenden Gläsern und
Fenstern mit Gummiabdichtung ist, zumindest für mich, auf
einem absurden Weg. Rein rechnerisch ergen sich sehr gute
Isolationswerte, aber die Bauphysiker fordern, dass bei einer
solchen Konstruktion jede Stunde einmal eine Stosslüftung der
Räume durchgeführt werden muss um ein angenehmes Raumklima zu
erhalten und Feuchtikeitsproblemen vorzubeugen.
Da dies Praxisfremd ist, wer kann schone jede Stunde von der
Arbeit aus schnell nach Hause und Nachts möchte man ja
eigentlich auch lieber durchschlafen, wird dann einfach ein
Fenster dauernd geöffnet, wodurch die ganzen Berechnungen
irgendwie den Bach runter gehen.

Oder es bilden sich Schimmelecken, weil die Leute eben nicht lüften und so mit der Zeit immer mehr Feuchtigkeit an die Räume abgeben. Es ist wirklich nicht angenehm in Wohnungen mit dem Klima einer Plastiktüte zu leben.

Ein dichte Gebäudehülle macht eben nur Sinn zusammen mit einer kontrollierten Zwangsbelüftung, dann aber wird es richtig gut. Solche Häuser haben das angenehmste Raumklima, das ich bisher erlebt habe und sparen natürlich im Vergleich sehr viel Energie. Allerdings muss auch bei der Konzeption der Belüftungsanlage gwusst werden wie es geht, sonst ziehts, oder es scheppert in der Leitung.

Gruß
Burkh

Hallo Marie,

zur ersten Frage:

Kalte Luft kann weniger Luftfeuchtigkeit speichern als warme. Hast Du beispielsweise 80% Luftfeuchtigkeit in einem kalten Raum, dann beträgt die Luftfeuchtigkeit nach dem Aufheizen nur noch 40% (als Beispiel).

Der Körper empfindet es deshalb als „trocken“, weil bei 80% Luftfeuchtigkeit praktisch keine Austrocknung der Schleimhäute passiert. Bei 40% Luftfeuchtigkeit werden die Schleimhäute (Mund/Nase/Rachen/Lunge) ausgetrocknet und man empfindet das Klima dann als „trocken“.

Zu Frage 2. Ein Gasofen verbrennt Gas. Bei der Verbrennung entstehen Kohlendioxid und Wasser. Das Wasser ist derartig aufgeheizt, daß es sofort in die Luftfeuchtigkeit des Raumes übergeht. Das bedeutet: je mehr man heizt (mit dem Gasofen), desto mehr Feuchtigkeit entsteht auch durch die Verbrennung und sättigt damit quasi auch Raumklima.

Für ähnliche Verbrennungsöfen könnte ich mir ähnliches vorstellen (weiß dies aber nicht mit letzter Sicherheit).

Bei einer Zentralheizung gibt es keine Verbrennung im Raum, der geheizt wird. Das bedeutet, die Temperatur steigt, gleichzeitig aber nicht die Luftfeuchtigkeit (um etwa die 80% aufrecht zu erhalten). Je wärmer es wird, desto (prozentual) geringer wird also die Luftfeuchtigkeit.

Ok, genug Verwirrung gestiftet,

Stephan

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Hallo Maria,
um das, was meine Vorredner alle schon richtig erwähnt haben, graphisch darzustellen gibt es h/x-Diagramme. Darin kann man genau ersehen, um wieviel % die relative Luftfeuchte abnimmt, wenn die Temperatur um den Wert x steigt.
Klima- Anlagen werden daher auch im Winter mit Befeuchtern gefahren um den Verlust an Feuchte durch Erwärmung auszugleichen.
Gruß
Klaus

Hallo Burkh,

Ein dichte Gebäudehülle macht eben nur Sinn zusammen mit einer
kontrollierten Zwangsbelüftung, dann aber wird es richtig gut.
Solche Häuser haben das angenehmste Raumklima, das ich bisher
erlebt habe und sparen natürlich im Vergleich sehr viel
Energie. Allerdings muss auch bei der Konzeption der
Belüftungsanlage gwusst werden wie es geht, sonst ziehts, oder
es scheppert in der Leitung.

Eine kontrollierte Be- und Entlüftung von Häusern bzw. Wohnungen erzielt durchaus nicht immer das angenehmste Raumklima. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen wird die Raumluft extrem trocken. Das liegt daran, dass bei der Erwärmung die Aufnahmefähigkeit für Wasserdampf steig. Dadurch sinkt die relative Luftfeuchtigkeit sehr stark ab. Ich habe da Werte von 18% relativer Luftfeuchtigkeit bei längeren Kälteperioden selbst mit aufgestellten Luftbefeuchter (Ultraschallnebler) gemessen. Bei den Bewohnern kam es zu Schleimhautproblemen in der Nase, die ärztlich behandelt werden mussten.

Vom Standpunkt Heizenergieverbrauch und Schadstoffbelastung sind solche Wohnraumlüftungsanlagen sehr vorteilhaft. Eine energiefressende Luftbefeuchtung im Winter ist jedoch erforderlich, sonst treten Atemwegsprobleme wegen zu geringer Luftfeuchtigkeit auf.

Gruß
Tilo

Hallo Marie,

die Ursache für die Probleme liegt tatsächlich in den unterschiedlichen Heizungsarten begründet.

Bei Deiner Zentralheizung wird geheizt, indem die Raumluft durch Heizkörper erwärmt wird (Konvektionsheizung). Die erwärmte Luft kann nun mehr Feuchtigkeit aufnehmen, sie wird trockener. Außerdem entsteht durch die Temperaturunterschiede Zugluft (über dem Heizkörper ist die Luft am wärmsten, an den Fenstern jedoch kühl - Staub wirbelt umher usw.). Die Oberfläche von Wänden und Möbeln bleibt kalt. Daher kann sich dort in ungünstigen Fällen Feuchtigkeit niederschlagen (Befall mit Schimmel).

Im Gegensatz dazu entsteht beim Heizen mit dem Ofen bzw. Feuer WärmeSTRAHLUNG. Sie breitet sich durch den Raum aus, unabhängig davon, ob sich nun Luft, ein anderer Stoff oder auch totale Leere in diesem Raum befindet (vergleiche das mit der Sonnenstrahlung, die ja auch auf der Erde ankommt, obwohl ein Vakuum zwischen Sonne und Erde ist). Nicht die Luft sorgt hier für die Verbreitung der erzeugten Heizungswärme. Die Wärmestrahlung breitet sich durch den beheizten Raum aus, ohne daß die Raumluft davon beeinflußt (erwärmt) wird. Die Wärmestrahlung geht direkt über in die Hautoberfläche des Menschen, Haustieren oder die Oberflächen von Möbeln und Wänden (verhindert Schimmelbefall).

Es ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt, wie sich Strahlungswärme ausbreitet und warum. Es ist auch nicht geklärt, wie die Erwärmung der Luft so gesundheitsschädlich sein kann.

Fest steht, daß Heizungssysteme, die auf der Basis von Wärmestrahlung arbeiten, weniger Heizenergie benötigen. Bei gleich empfundener Temperatur ist die Lufttemperatur bei einem Strahlungsheizungssystem ein paar Grad niedriger - und das spart Energie ein.

Viele Grüße,
Snubbelfoot.

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Nachfrage
Hallo,

Zu Frage 2. Ein Gasofen verbrennt Gas. Bei der Verbrennung
entstehen Kohlendioxid und Wasser. Das Wasser ist derartig
aufgeheizt, daß es sofort in die Luftfeuchtigkeit des Raumes
übergeht. Das bedeutet: je mehr man heizt (mit dem Gasofen),
desto mehr Feuchtigkeit entsteht auch durch die Verbrennung
und sättigt damit quasi auch Raumklima.

Seit wann hat ein Gasofen keine Anschluß an den Schornstein? Oder sitzt da einer drin, der das Kohlendioxid vom Wasser trennt und beides auf verschiedenen Wegen loswird?

Axel

Hi Axel,

Hallo,

Zu Frage 2. Ein Gasofen verbrennt Gas. Bei der Verbrennung
entstehen Kohlendioxid und Wasser. Das Wasser ist derartig
aufgeheizt, daß es sofort in die Luftfeuchtigkeit des Raumes
übergeht. Das bedeutet: je mehr man heizt (mit dem Gasofen),
desto mehr Feuchtigkeit entsteht auch durch die Verbrennung
und sättigt damit quasi auch Raumklima.

Seit wann hat ein Gasofen keine Anschluß an den Schornstein?
Oder sitzt da einer drin, der das Kohlendioxid vom Wasser
trennt und beides auf verschiedenen Wegen loswird?

Axel

Deine Vermutung ist korrekt. Es sitzt tatsächlich jemand drin, der das Kohlendioxid vom Wasser trennt. Ähnlich den Tauben/Erbsen bei Aschenputtel.

Immer erfreut, aufklären zu dürfen,

Stephan

Danke Snubbelfoot für die sehr anschauliche Erklärung! Jetzt versteh ich es wirklich!
Danke auch an die anderen für die informativen Beiträge!
Marie

Wer oder was soll das sein???
Hi Stephan,

Wer oder was sorgt Deiner Meinung nach dafuer, das CO2 vom H2O zu trennen?

Henning.

Seit wann hat ein Gasofen keine Anschluß an den Schornstein?
Oder sitzt da einer drin, der das Kohlendioxid vom Wasser
trennt und beides auf verschiedenen Wegen loswird?

Axel

Deine Vermutung ist korrekt. Es sitzt tatsächlich jemand drin,
der das Kohlendioxid vom Wasser trennt. Ähnlich den
Tauben/Erbsen bei Aschenputtel.

Hallo Henning,

entweder ein Heinzelmännchen, oder lag ich mit meiner Vermutung (daß das Verbrennungswasser in die Raumluft gelangt) komplett daneben - aber das würde ich natürlich nie zugeben.

Frage beantwortet? :smile:

Stephan

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Keine Verbrennungsabgase ins Zimmer!!!
Hi Stephan,

es waere nicht gut, die Verbrennungsabgase in den Raum zu leiten :smile:, und eine saubere Trennung von Wasserdampf und CO2 (und was noch so alles dabei ist wie Russ, Verbrennungsprodukte von Holzschutzmitteln etc.) ist technisch schon ziemlich aufwaendig; natuerlich entweichen die Produkte durch den Schornstein. Frischluftzufuhr erfolgt durch „undichte“ Stellen im geheizten Zimmer (da hat glaube ich schon jemand was zu beigetragen)…

Schoenen Tag noch,

Henning.

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damfdruck und kondensat
Hallo Marie!

Wenn die Luft in einem geschlossenen Raum durch die Heizung
erwärmt wird, wohin entweicht da die Feuchtigkeit?

sie kondensiert an den kühlsten grenzflächen.

Mein Schwester hat einen klassischen Ofen, ich Zentralheizung
und ich könnte schwören, dass bei mir die Luft weit trockener
ist als bei ihr obwohl ich in der Heizsaison sehr oft lüfte
und nicht in allen Räumen heize.

wahrscheinlich streut die luftfeuchte innerhalb des raumes bei ihr stärker als bei dir.

herzlich,

Hallo, Biggi,

Wenn die Luft in einem geschlossenen Raum durch die Heizung
erwärmt wird, wohin entweicht da die Feuchtigkeit?

sie kondensiert an den kühlsten grenzflächen.

Du irrst! Da Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, wenn sie erwärmt wird, wird auch nichts kondensieren. Die Relative Feuchtigkeit der Luft nimmt ab.

Mein Schwester hat einen klassischen Ofen, ich Zentralheizung

streut die luftfeuchte innerhalb des raumes bei ihr stärker als bei dir.

Das wurde weiter unten gut erklärt: beim offenen Feuer(Ofen, Kamin) entsteht durch die Verbrennung Wasserdampf, durch den die rel.Luftfeuchte teilweise aufrechterhalten wird. Die Zentralheizung senkt die Rel.Feuchte durch Erwärmung der Luft.
Grüße
Eckard.

Eisberge & Seifenblasen
Hallo Eckhard,

Erwärmst du geschlossene Systeme,
a) können sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen und
b) kondensiert Wasser an den Grenzflächen.

Saurer Gruß.

1 Like

Quatsch
Hallo,

Erwärmst du geschlossene Systeme,
a) können sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen und

Das trifft so nicht zu, weil nicht jedes „System“ Wasser aufnimmt.
Falls es natürlich um ein abgeschlossenen Luftvolumen geht,
dann stimmt das.

b) kondensiert Wasser an den Grenzflächen.

Wasser kondensiert nur, wenn der Taupunkt unterschritten wird,
was bei Erwärmung eines „geschlossenen Systems“ eher
unwahrscheinlich ist, wenn da nicht vorher schon tropfbare
Nässe drin war (davon war aber nicht die Rede).

Wasser kondensiert also nur dann an Oberflächen, wenn die
Oberflächentemp. unter Taupunkt liegt. Dazu wäre bei Heizung
im System also zusätzlich Kühlung von außen nötig.
Gruß Uwi

Halbwahrheiten + phys. Nonsens
Hallo,
was hier in dem Artikel geschrieben steht mag zwar anschaulich
sein, ist aber trotzdem von Physik weit entfernt und eher unter
„physikalischen Nonsens“ einzuordnen.
Gruß Uwi

die Ursache für die Probleme liegt tatsächlich in den
unterschiedlichen Heizungsarten begründet.

Bei Deiner Zentralheizung wird geheizt, indem die Raumluft
durch Heizkörper erwärmt wird (Konvektionsheizung). Die
erwärmte Luft kann nun mehr Feuchtigkeit aufnehmen, sie wird
trockener. Außerdem entsteht durch die Temperaturunterschiede
Zugluft (über dem Heizkörper ist die Luft am wärmsten, an den
Fenstern jedoch kühl - Staub wirbelt umher usw.). Die
Oberfläche von Wänden und Möbeln bleibt kalt. Daher kann sich
dort in ungünstigen Fällen Feuchtigkeit niederschlagen (Befall
mit Schimmel).

Im Gegensatz dazu entsteht beim Heizen mit dem Ofen bzw. Feuer
WärmeSTRAHLUNG. Sie breitet sich durch den Raum aus,
unabhängig davon, ob sich nun Luft, ein anderer Stoff oder
auch totale Leere in diesem Raum befindet (vergleiche das mit
der Sonnenstrahlung, die ja auch auf der Erde ankommt, obwohl
ein Vakuum zwischen Sonne und Erde ist). Nicht die Luft sorgt
hier für die Verbreitung der erzeugten Heizungswärme. Die
Wärmestrahlung breitet sich durch den beheizten Raum aus, ohne
daß die Raumluft davon beeinflußt (erwärmt) wird. Die
Wärmestrahlung geht direkt über in die Hautoberfläche des
Menschen, Haustieren oder die Oberflächen von Möbeln und
Wänden (verhindert Schimmelbefall).

Es ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt, wie sich
Strahlungswärme ausbreitet und warum. Es ist auch nicht
geklärt, wie die Erwärmung der Luft so gesundheitsschädlich
sein kann.

Fest steht, daß Heizungssysteme, die auf der Basis von
Wärmestrahlung arbeiten, weniger Heizenergie benötigen. Bei
gleich empfundener Temperatur ist die Lufttemperatur bei einem
Strahlungsheizungssystem ein paar Grad niedriger - und das
spart Energie ein.

Viele Grüße,
Snubbelfoot.

Hallo!
Meine Schwester und ich hatten gerade eine langwierige
Diskussion darüber, wieso Heizungen die Luft austrocknen?
Wenn die Luft in einem geschlossenen Raum durch die Heizung
erwärmt wird, wohin entweicht da die Feuchtigkeit? In der
freien Natur steigt sie nach oben, bildet Wolken usw. Aber wie
ist das in einer Wohnung? Klar ist so ein Raum nicht
luftdicht, trotzdem fragen wir uns, wieso dann nur die feuchte
Luft durch Fensterritzen den Raum verlässt und nicht die
trockene?

Zweite Frage: Kann es wirklich sein, dass unterschiedliche
Heizungsarten die Luft unterschiedlich stark austrocknen, oder
ist das nur subjektives Empfinden, gemessen an trockener,
juckender Haut?
Mein Schwester hat einen klassischen Ofen, ich Zentralheizung
und ich könnte schwören, dass bei mir die Luft weit trockener
ist als bei ihr obwohl ich in der Heizsaison sehr oft lüfte
und nicht in allen Räumen heize.

Vielleicht können uns NaturwissenschafterInnen bei der Lösung
dieser Fragen helfen (man merkt schon an der Fragestellung,
dass der Herbst endgültig Einzug gehalten hat)!
Marie

Hallo Uwe,

Erwärmst du geschlossene Systeme,
a) können sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen und

Das trifft so nicht zu, weil nicht jedes „System“ Wasser aufnimmt.

Hydrophobie ist relativ. Auch innerhalb eines Systems.

Falls es natürlich um ein abgeschlossenen Luftvolumen geht, dann stimmt das.

Auch bei Unterdruck, Elektrosmog anreich.

b) kondensiert Wasser an den Grenzflächen.

Wasser kondensiert nur, wenn der Taupunkt unterschritten wird,

jein, nicht mal außerhalb lebender strukturen stimmt das so generell. auch die geschwindigkeit, mit der ein medium seine temperatur verändert, bestimmt den aggregatzustand. sonst wären manche meteoriten seifenblasen, bevor sie die erde erreichen oder hätten vulkane keine aerosolfilme.

was bei Erwärmung eines „geschlossenen Systems“ eher
unwahrscheinlich ist, wenn da nicht vorher schon tropfbare
Nässe drin war (davon war aber nicht die Rede).

Transpiration ist selten irreversibel.

Wasser kondensiert also nur dann an Oberflächen, wenn die
Oberflächentemp. unter Taupunkt liegt.

War das jetzt ein ultimatives Statement zur Tröpfeninfektion? Oder war das das Abschlusswort zum Herbst im Einzelnen?

Dazu wäre bei Heizung im System also zusätzlich Kühlung von außen nötig.

Hm, dazu genügen manchmal wenige Worte. Sind deine Hände trocken?

Gruß

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