Hallo,
„vor Gott sind alle Menschen gleich“. Ich könnte noch mehr Zitate aus der Bibel oder verwandten Schriften anfügen, die sinngemäß dasselbe sagen.
Für Katholiken gilt das anscheinend nicht. Da spricht der Papst einige Menschen aufgrund von auf der Erde vollbrachten Leistungen als „selig“, und andere, die noch mehr geleistet haben, als „heilig“.
Die Menschen, die keine solche Wertsprechung erhalten, sind das „Fußvolk“, oder wie nennt man die? Vielleicht hat mancher der nicht „beförderten“ Menschen sogar mehr geleistet, es ist dem Papst oder der Kurie nur nicht bekannt geworden?
Manchmal sind die Päpste auch uneinig in der Wertung der Leistungen: Da spricht ein Papst jemanden für heilig, der von einem seiner Vorgänger nur für selig erklärt wurde.
Wenn es also im Himmel, wie schon auf Erden, eine Hierarchie gibt: Wieso schreibt der Papst, also ein Mensch, Gott vor, auf welche Stufe er einen Verstorbenen stellen muss? Darf Gott das nicht selbst entscheiden?
Der Papst ist, jedenfalls wenn er „ex cathedra“ spricht, angeblich unfehlbar. Aber wenn verschiedene Päpste über eine und dieselbe Person unterschiedlich urteilen, ist die „Unfehlbarkeit“ wohl doch nicht so ganz zutreffend?
Wem gehorcht Gott denn nun: Dem ersten Papsturteil oder dem zweiten?
Grübelt
Carsten