HILFE! Noten für Zulassung zum ABI aber wegen Mathe nur HAUPTSCHULABSCHLUSS

Hallo alle Zusammen!

Ich brauche dringend Ratschläge, das Schuljahr ist bald zu Ende und die Zeit läuft uns davon.

Mein Sohn geht zur Gesamtschule, 10 Klasse, die Noten sind spitze, hat
auch drei E-Kurse, alles super, aber Mathe 5! Jetzt soll er nur einen
Hauptschulabschluss bekommen. Wir sind alle baff. Das ist so
superungerecht, mein Junge hat überhaupt keine Lust mehr, noch
irgendeinen Finger zu rühren oder überhaupt noch zur Schule zu gehen.
Das hat er gestern mal eben so zwischen Tür und Angel gesagt bekommen,
dass sich seine Abschlussprognose von FOR zu Hauptschulabschluss mal
eben geändert hat. Dabei könnte er sogar FOR Q bekommen, wenn das mit
Mathe nicht wäre. Er sagt, alles wäre Zeitverschwendung gewesen, er
hätte einfach nie lernen brauchen, auch für die anderen Fächer nicht,
dann hätte er auch den Hauptschulabschluss bekommen. Abgerackert für
nix. Mit dem gleichen Ergebnis …

Wir als Eltern sind natürlich auch total fertig. Die Lehrerin sagt, er
muss jetzt in der nächsten Arbeit eine 3 schreiben und für die ZAP auch
MINDESTENS eine 4 bekommen, dann könnte er VIELLEICHT noch die
notwendige 4 auf dem Zeugnis bekommen für den FOR Abschluss. Das ist für
ihn nicht zu erreichen. Wenn er mal eine 4 geschrieben hat, ist das wie
ein 6er im Lotto … Er hat wirklich eine sehr stark ausgeprägte
Dyskalkulie …

Gibt es denn gar keine Chance mehr für ihn? Gibt es immer noch keinen brauchbaren Nachteilsausgleich??

Ich bin über jeden Ratschlag sehr dankbar!

Viele Grüße

Hallo,

es wäre mir neu, dass bei Bewerbungen nur die Bezeichnung des Abschlusses eine Rolle spielt, nicht aber die erzielten Einzelnoten.

Ebenso verstehe ich nicht, dass die 5 in Mathe nicht durch eine der Einsen in anderen Fächern ausgeglichen wird. In NRW kann meines Wissens eine 5 in Mathe problemlos durch eine entsprechend gute Note aus dem Bereich Deutsch, Englisch, Wahlpflichtfach ausgeglichen werden, um dann noch den Mittleren Schulabschluss zu erreichen.
Nur auf die gymn. Oberstufe kommt man dann nicht, da ist lediglich eine Notenstufe Abweichung von der mindestens zu erreichenden drei zulässig.

Über welches Bundesland reden wir, welche E-Kurse wurden belegt, welche Noten werden in den einzelnen Fächern erwartet?

Hallo,

es liest sich leider so als ob Ihr schon aufgegeben habt. Mit dieser Einstellung wird es im Gesammten halt eben auch nix mehr!
Sorry, aber mit „wenn er nen 4er in Mathe hat ist das wie ein Lottogewinn“ ist nicht gerade das Ziel was man einem stecken sollte wenn man eben nochmal zwei Klassen besser sein muß! NOCH hat er die Chance. NOCH kann er lernen und Nachhilfe nehmen NOCH kann er es schaffen. DIE Chance muß er nutzen. Nun seid Ihr als Eltern gefragt Ihn da auch aufzubauen, zu unterstützen, Ihn zu motivieren, Ihn zu fördern! Nur wenn Ihr sagt „Du schaffst das. Das ist ein Klax, das schaffst Du.“ Dann ist das Motivation.
Also JA; die Chance gibt es. Das wird schon! Viel Glück.

Danke für die Antwort, aber da haben Sie wohl was nicht ganz mitgekriegt. Er hat Dyskalkulie und da ist das mit einfacher Nachhilfe nicht getan. Er kriegt schon seit Jahren spezielle Nachhilfe, aber auch das reicht leider nicht. Wenn Sie nicht wissen worum es geht, sagen Sie besser nichts, als sowas rüberzubringen.

@penelope123: Bitte bleib auf dem Boden. Ließ dein erstes Posting durch. Wo steht da was davon, dass ihr seit Jahren spezielle Nachhilfe besucht, d.h. aktiv an den Schwächen arbeitet? Bitte beantworte die Frage zum Bundesland in dem das alles statt findet, vielleicht kann dir dann jemand weiter helfen.

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Also wir leben auch in NRW.
Deutsch 3, Englisch 2, Chemie 3, GL 2/3, Bio 3, Wahlpflicht Naturwissenschaft 2, Sport 1, Musik 1, Kunstwerkstatt 2, Kunst 2, Arbeitslehr-Wirtschaft 3, Technik 2.

Mir ist ganz neu, dass der Abschluss nicht wichtig ist. Es sind immer Minestanforderungen vorgeschrieben. Für das, was er gerne hätte machen möchten, ist die mittlere Reife Voraussetzung. Für ein bestimmtes Berufskolleg würde er sich auch interessieren, aber dafür ist auch die mittlere Reife Voraussetzung.

Meine Frage war, ob es inzwischen nicht doch einen Nachteilsausgleich gibts.

Was ich hier geschrieben haben, bezieht sich übrigens auf die Antwort von Little_H.

Hallo

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es bei Dyskalkulie keine Sonderregelungen gibt, so wie bei Legasthenie.
Frag doch mal die zuständige Schulaufsichtsbehörde, die müssten sowas genau wissen. Die kann man im Internet raussuchen und einfach anrufen.

Viele Grüße

Na hoffentlich nicht. Dyskalkulie ist nunmal das Ende für fast jede universitäre Ausbildung.

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Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht so ganz.

Der Junge hat Dyskalkulie. Damit sind die bei weitem meisten Studiengänge von vorneherein ausgeschlossen. Warum muss es dann unbedingt Fachoberschulreife sein?

Letztlich handelt es sich dabei um eine geistige Behinderung, die mit erheblichen Einschränkungen in der Berufswahl einher geht. Gibt es denn keinen Beruf, den er ergreifen kann, in dem seine Behinderung keine so große Rolle spielt? Inzwischen gibt es durchaus eine ganze Reihe von Arbeitgebern, die Bereit sind auch Menschen mit Behinderungen einzustellen.

Um es mal auf den Punkt zu bringen: Mit so einer geistigen Behinderung, wird er Probleme bekommen, überhaupt einen Beruf zu erlernen. Seine Zeugnisse sind da eher untergeordnet.

Das hängt damit zusammen, dass die Konsequenzen völlig andere sind. Leghastenie ist letztlich eine eher leichte Behinderung, die man mit entsprechender Software sogar weitgehend ausgleichen kann.

Dyskalkulie ist für die meisten Berufe ein KO-Kriterium. Das ist nicht einfach nur ein „Nachteil“, den man einfach ausgleichen kann.

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Er will auch nicht studieren. Er möchte die mittlere Reife, die er für die Ausbildung braucht. Es handelt sich auch nicht um eine geistige Behinderung. Auch hier kann ich nur wieder zurückgeben, bitte einfach weiterklicken, wenn man keine Ahnung hat :rage:

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Auch hier kann ich mich nur zum x-ten Mal wiederholen. Er will nicht studieren! Und von wgen „hoffentlich nicht“ für alles mögliche gibt es einen Ausgleich - LRS, AD(H)S … da ist das alles in Ordnung oder was? :rage:

Ich danke Dir für Deine Antwort. Ja, ich werde Montag loslegen und mich bei den Behörden informieren. Ich war so durch den Wind, als ihm das Freitag hingeknallt wurde, dass ich nicht mehr bis Montag abwarten konnte und hatte mir erhofft, im Internet und auch hier auf dieser Seite hilfreiches zu erfahren. Natürlich haben wir auch immer wieder uns selbst darum kümmert, aber jetzt eine ganze Weile nicht mehr, weil die Schule uns eigentlich darüber informieren wollte, wenn sich was Neues ergibt…

Anscheinend leider nein.

Unter II finden sich Angaben zur Rechenschwäche. Das ist zwar ein Beschluss von 2007, aber offenbar noch nicht durch einen neuen ersetzt.

Unsere Gesellschaft und Wissenschaft sind rational, linear und funktional ausgerichtet, rechtshemisphärische Dimensionen werden abgewertet oder bestenfalls nicht geachtet.
So wundert es mich nicht, dass auf Lese- und Rechtschreibschwäche noch mehr Rücksicht genommen wird in den Bewertungen, bei den Zahlen hingegen herrscht Nulltoleranz.
Das ist das „System“ und wer da nicht gut ist, der ist schnell raus.
Diskalkulie als „Behinderung“ zu bezeichnen sagt vor allem etwas aus über das System, das sich als Norm betrachtet .Und eine Pathologisierung wird schnell zu einer Stigmatisierung.

So einem Denken ordnet man sich besser nicht unter und sucht frei davon nach alternativen Wegen, sich in so einem System durchzuschlagen und Ziele zu erreichen.

Mir fallen auf, dass die Begabungen Deines Sohnes in den musischen Fächern und in Sport gut sind und in den wissenschaftlichen Fächern Durchschnitt.
Und Mathe das, was alles limitiert.

Spricht etwas dagegen, ein Jahr zu wiederholen mit intensiver Förderung in Mathe? (Du schreibst, Förderung hilft nicht, ist das gesichert?)

Ein Jahr in einem anderen Bundesland mit anderen Regeln, (gibt es das?)?

Eine Lehre und dann darauf aufbauen? (Es würden Jahre ins Land ziehen, er würde etwas lernen für´s Leben und wer weiss, was sich in diesen 3 Jahren für neue Möglichkeiten und Talente zeigen.)

Habt Ihr Euch eigentlich schon in Fachforen eingelesen und ausgetauscht? Da würden jede Menge Erfahrungen zusammenkommen, auch welche, nach denen Ihr noch gar nicht gefragt habt. Dieses hier ist kein Fachforum in irgendeiner Weise, die Euch behilflich sein könnte.

Jetzt erst mal schön die Füße auf dem Boden behalten und informieren, reden mit Lehrern und ganz klar Euer Ziel vor Augen behalten:
Trotz einer Rechenschwäche bei ansonsten vorhandenen Fähigkeiten und Begabungen einen Abschluss möglich zu machen, der Wege offen lässt.
Das ist zu schaffen!

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Das gilt nur für die Wissenschaft und liegt nicht zuletzt an einem System, das diese Werte (weil sie berechenbar sind? :grin:) willkürlich an die Spitze gesetzt hat.

Was hab ich schon für Waldorfschüler ins Berufsleben gehen sehen die mit Mathe gerade mal so eben an der unteren Kante längs geschrammt aber hervorragenden sprachlichen, musischen und vor allem sozialen Fähigkeiten dann im Studium und im Beruf sehr erfolgreich geworden sind. Das ist allerdings nur ein Beispiel und alle diese Schüler hatten keine diagnostizierte Diskalkulie.

Man kann durchaus handwerklich und praktisch äusserst gut werden ohne gut rechnen zu können weil das Problem mit den Zahlen ist, dass diese abstrakt sind und sowie das greifbar wird geht es dann wieder besser.
Sprachliches stellt für den jungen Mann kein Problem dar. Prima. Daraus kann man auch etwas machen.

Ich kann solche Ko- Aussagen nicht nachvollziehen. Man liest das, fühlt sich entmutigt und muss sich aber eigentlich fragen, wer ist es der, so etwas sagt und das in Relation stellen. Unbedingt.
Die Antwort wäre irgendwer in einem Forum, das weder ein großes Licht ist noch eine große Bedeutung hat über den wir gar nichts weiter wissen.

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Das zu recherchieren und zu belegen würde hier helfen!

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Hallo,

Das kommt darauf an …

Wenn Du uns verrätst, was das ist, dann könnte in diese Richtung weiter diskutiert werden.

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,
googelt du „Dyskalkulie NRW“.
Da steht, dass es keinen Ausgleich gibt.
Bleibt zu überlegen, wie Alternativen zum Berufswunsch aussehen könnten.
Evtl. kann man auch einen Schwerbehindertengrad beantragen. Der beläuft sich unter 50%.
Kopf hoch!
Mao