HILFE! Noten für Zulassung zum ABI aber wegen Mathe nur HAUPTSCHULABSCHLUSS

Ich reiche noch ein „s“ für googelst nach…

Seid ihr denn mit der Lehrerin ständig im Kontakt? Mich wundert es gerade etwas, dass die 5 so überraschend gekommen ist.
Was möchte euer Sohn denn studieren bzw. welche Ausbildung möchte er denn machen?
Das Problem wird tatsächlich die Dyskalkulie werden, da viele, sehr viele Berufe mit Mathekenntnissen einhergehen. Handwerk und Verwaltung (im erweiterten Sinn) fallen weg. Künstlerische Berufe wohl eher, wobei Grafikdesign z.B. wieder viel mit Mathe arbeitet.

Soon

Wie kommst du darauf, dass es sich nicht um eine geistige Behinderung handelt?

Ich schätze es ehrlich gesagt nicht sonderlich, wenn Menschen erstmal in Beschimpfungen ausbrechen. Du kannst doch nicht auf der einen Seite nach Ausgleichsregelungen fragen und dann behaupten, das wäre keine Behinderung. Dyskalkulie ist selbstverständlich eine geistige Behinderung. Das sagt darüber hinaus aber nichts über den Menschen aus! Es gibt eine ganze Reihe von Behinderungen, die Auswirkungen aufs Berufsleben haben. Auch Rot-Grün-Blindheit ist eine Behinderung und verhindert eine ganze Reihe von Berufen - das macht den Betroffenen Menschen nicht ein Stück schlechter.

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Tach,

war ein Irrtum.
Wenn man Mathe im Grundkurs hat, ist eine 3 Pflicht. Eine Abweichung von zwei Stufen ist nicht ausgleichbar.
Nur im E-Kurs reicht eine 4. Dann wäre eine 5 ausgleichbar.

Findest du, wenn du googelst:
Abschlüsse der Sekundarstufe I an der Gesamtschule in NRW gemäß AO-SI

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Hi,

Dyskalkulie und Legasthenie unterscheiden sich nicht nur in ihren Auswirkungen und den Fähigkeiten, die sie betreffen, sondern auch in ihren Ursachen.
Legasthenie (und ihre Geschwister Lese- und Rechtschreibschwäche) hat zum einen nichts mit der Intelligenz zu tun, auch nicht mit den Kenntnissen in einer Fremdsprache oder in Deutsch. Auffällig bei einem Legastheniker ist die Tatsache, dass die mündlichen Fähigkeiten (Deutsch oder eine Fremdsprache hören oder sprechen) teils deutlich besser sind als die schriftlichen Fähigkeiten (Lesen und Schreiben).
Bei Verdacht auf Legasthenie führt man einen Intelligenztest und einen Lese- und Schreibtest durch. Legasthenie wird diagnostiziert, wenn der Lese- und Schreibtest schlechter ausfällt, als der Intelligenztest vermuten lässt. Legastheniker können die Form eines Buchstabens und seine Ausrichtung im Raum nicht gut wahrnehmen. Ihre Rechtschreibfehler sind auch anders als die von Menschen, die „nur schlecht gelernt haben“: oft sind Buchstabendreher drin, oder die Wörter werden so geschrieben, wie sie klingen, anstatt wie man sie schreibt. Deswegen hilft Legasthenikern Üben, und der Nachteilsausgleich tut den Rest.
Dyskalkulie aber ist nicht nur „schlecht rechnen können“. Dyskalkulie betrifft vor allem das Mengen- und Zahlenverständnis. Jemand, der schlecht rechnen kann, braucht ewig, um sich zu merken, was beim Dreisatz wohin gehört´, oder dass 60% das gleiche sind wie 3/5. Jemand mit Dyskalkulie weiß nicht, dass 60% mehr sind als 49%, oder das 5kg Brot mehr sind als 4kg. Siehe auch hier und hier.

die Franzi

Super! Danke! Ja, genauso ist es, unser System … Ich finde das so schade und ungerecht, dass jemand, der sonst gute Leistungen bringt und immer bemüht ist, wegen einer Sache, die er nicht kann sofort aus dem Rennen geworfen wird.
Natürlich kommt man nie und nirgends irgendwo um Mathe herum. Aber wenn er in der Ausbildung das entsprechende Teilgebiet an Mathematik, was dazu erforderlich ist, kann er diesen Teilbereich lernen und die ständige Wiederholung in der Anwendung wird das auch sitzen. In der Schule ist es so, dass zu viele Themen in einer Arbeit und in der Prüfung gleichzeitig dran kommen. Er kann für ein Thema lernen und es für kurze Zeit verinnerlichen. Aber die nette Lehrerin sagt nicht was in der Arbeit gefragt wird, dann weiß er nicht wofür er konkret lernen kann, das erschwert alle natürlich nochmal. Ich weiß z. B. von anderen Schulen, auch Gymnasien, dass zur Hilfe z. B. Formeltabellen genutzt werden dürfen, so müsste er diese nicht noch zusätzlich alle auswendig lernen und sich merken.
Vieles liegt wohl auch im Ermessen der Lehrkraft und der Schule. Und die sind wohl dort nicht besonders entgegenkommend.

Ja, nicht ständig, aber häufig sind wir im Kontakt. Im Juli 2017 hatte er die Prognose FOR bekommen, jetzt, nachdem er 2x eine 5 in den Arbeiten hatte, ist die neue Prognose Hauptschulabschluss. Er muss von der 5 runter auf eine 4. Wohin er sich auch sonst hat retten können. Nur jetzt ist es noch schwieriger geworden, weil er nicht mehr für ein konkretes Thema lernen kann. Jetzt kommen Aufgaben quer Beet dran. Da ist es für ihn Glückssache, ob er grad was davon lösen kann oder nicht. Ob er sich für das „richtige“ vorbereitet hat oder eben nicht. Ganz mies finde ich auch, dass auf meiner Nachfrage bei der Lehrerin hin, ob sie uns sagen kann, wofür und wie er sich am besten vorbereiten kann, sie mir sagte, was sie in der Arbeit gefragt ist, mein Sohn laaaange, gaaaanz intensiv gelernt hat. Ganz zuversichtlich in die Mathestunde ging und dann, NICHTS von dem vorkam …

Also, Ausbildung bei der Polizei in Bayern, Pflanzentechnologe, Zahntechniker oder Berufskolleg mit der Fachrichtung Sport und Biologie.
Für alle braucht er die mittlere Reife.

Für die Berufe, wo der Hauptschulabschluss genügen würde, ist nichts dabei, was ihn nur annähernd interssiert.

Zur Polizei Bayern würde er die Voraussetzung noch erfüllen - Hauptschule plus abgeschlossene Berufsausbildung. ABER, wie lange soll das dauern, jetzt erst 3 Jahre Ausbildung und dann erst zur Polizei? Das ist mies, wenn es doch „nur“ an Mathe liegt.

VORAUSSETZUNG ist natürlich auch, dass die Polizei ihn überhaupt nehmen würde und die Tests dort besteht.

Die Begrifflichkeiten gehen hier ziemlich durcheinander. Der Sohn der Fragestellerin hat sicherlich keine geistige Behinderung, denn damit könnte man keine 2 in einem gymnasialen Fach erzielen. Hier liegt eine Teilleistungsstörung vor, das bedeutet in einen Gebiet leider extreme Schwierigkeiten (aber nicht bei der Schriftsprache, sondern im Rechnen) bei sonst normaler Intelligenz. Ziemlich doofe Sache, wenn man alles normal kann und dann bei den peinlichsten Rechenaufgaben kein Plan hat. Im Gegensatz zu Legasthenikern wird Diskalkulie soweit ich weiß nach der Grundschule nicht anerkannt.

Ich hoffe, ihr findet kompetente Hilfe (Diskalkulie_Selbsthilfeverein?). Vielleicht kann man wenigstens als Nachteilsausgleich längere Bearbeitungszeiten für Arbeiten aushandeln? Versuche zunächst unbedingt, mit den Lehrkräften gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Ich wünsche euch viel Kraft! Karl

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Ich glaube nicht, dass diese hingerotzte Aussage irgend jemandem weiterhilft…

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Hallo,

das Lernen eines Themas, um es für kurze Zeit zu verinnerlichen, ist die Perversion des Lernens.
Leider war das zu meiner Zeit an Universitäten der Standard. Wir nannten es „Bulimie-Lernen“.

Drei Dinge fallen mir noch auf:

  1. Du sagtest, dass die Leistungen sonst spitze wären. Äh, nein. Er hat sonst einen Schnitt von 2,4.
    Das ist gut, nicht spitze.

  2. Du diskreditierst einen guten Hauptschulabschlusses. Damit kann man problemlos eine ausgezeichnete Lehre im Handwerk bekommen, nach 3,5 Jahren zur Meisterschule gehen und anschließend eine Firma gründen oder übernehmen.

  3. Du hast nicht gesagt, was sein weiterer Ausbildungswunsch ist.

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Vielen Dank, Du hast mich auch richtig verstanden.

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Ja, das Gelernte nur ins Kurzzeitgedächnis bringen, ist falsch. Das weiß ich auch. Zur Rechenschwäche gehört das auch, dass das gelernte ruckzuck wieder futsch ist. Aber das weiß nur jemand, der sich mit Dyskalkulie auskennt. Durchschnitt von 2,4 ist für uns und viele andere spitze, muss ja nicht für Dich so sein. Es ist auch zudem im Verhältnis zu sehen, Mathe mangelhaft, alles weitere gut. Er hat aber NULL Interesse am Handwerk. Das ist einem Vegetarier vorzuschlagen, er soll Metzger werden.

Außerdem gehört zum Firma gründen oder übernehmen auch das nötige Geld. Das hat nicht jeder so in der Schublade liegen.

Doch, ich hab seine Ausbildungswünsche weiter oben aufgeschrieben.

Puh, was du als Tatsachen verkündest, ist schlicht falsch. Außerdem klingt es ziemlich unsensibel. Eine sehr ungünstige Kombination.
Jeder Betroffene hat seine eigene Legasthenie, die für ihn ganz unterschiedlich problematisch sein kann. So harmlos, wie du es darstellst, ist es leider oft in keiner Weise.
Kark

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Ich weiß jetzt nicht, wie du den Schnitt berechnet hast, aber bei den angegebenen Noten darf man nicht vergessen, dass er in Deutsch als Hauptfach nur eine 3 hat, ebenso in Chemie und Bio, GL weiß ich nicht, was mit 2/3 gemeint ist, auf dem Zeugnis steht ja nur eine Note und kein Bereich.
Deshalb habe ich mich auch über die zuvor behauptete „Spitze“ gewundert. Ja, er scheint sehr gut in Sport und Musik zu sein, auch allgemein im künstlerischen Bereich, aber weit von „Spitze“ entfernt.

@penelope123: ich kann dich schon ein bisschen verstehen, meine Tochter hat zwar keine diagnostizierte Dyskalkulie, hat aber in der 3./4. Klasse eine „Dyskalkulie-Therapie“ mitgemacht, weil sie schon sehr große Verständnisprobleme in Mathematik hat. Das hat sie ein Stück weit vorangebracht, aber sie hat immer noch Probleme, einfach weil sie Mathe nicht mag und ich sie deshalb auch schlecht zum Üben bewegen kann. Sie macht es nur widerwillig und macht deshalb auch unnötige Fehler.

Aber vielleicht sollte er sich noch weiter informieren, was für ihn beruflich noch in Frage käme, wo er seine Neigungen vielleicht besser einbringen kann. Ich rede jetzt gar nicht davon, dass er sich mit dem Hauptschulabschluss zufrieden geben soll//muss, aber auch seine Berufswünsche, Pflanzentechnologe/Berufskolleg Sport-Bio … er hat in Bio nur eine drei, das ist zwar ein „befriedigend“, aber eine seiner schlechtesten Noten, wenn man von Mathe absieht.

Er ist doch noch jung und hat das ganze Leben vor sich, wo ist das Problem? Es gibt auch Leute, die nach einem STUDIUM noch eine Ausbildung machen, weil sie z. B. keine Arbeit in dem Gebiet, was sie studiert haben, finden. Oder Leute, die nach einer Ausbildung eine weitere Ausbildung machen, aus dem gleichen Grund (keine Arbeit zu finden), oder weil sie aus irgendeinem anderen Grund (oft ist es die Gesundheit) ihren ersten Beruf nicht mehr ausüben können.

Wart ihr schon bei der Berufsberatung? Wenn ja, wozu wurde ihm dort geraten? Wenn noch nicht, solltet ihr das noch tun.

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Das ist ja haarsträubend. Dyskalkulie ist eine Teilleistungsschwäche und hat mit „Geistiger Behinderung“ nichts zu tun.
Der IQ kann ganz normal sein und ist es meist auch, das gehört sogar zu den Diagnosekriterien für Dyskalkulie.
Dyskalkulie bezieht sich auf gundlegende mathematische Fähigkeiten, nicht auf höhere Mathematik. Nach entsprechender Förderung und mit Nutzung des Taschenrechners sind Menschen mit Dyskalkulie sogar Berufe im naturwissenschaftlichen Bereich möglich. Alles andere natürlich sowieso.

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Googel mal was „geistige Behinderung“ bedeutet, und auch, was „Nachteilsausgleich“ bedeutet. Du verwechselst hier einiges…

Hi,

ich habe weiter oben geschrieben, dass Dyskalkulie und rechnen können nicht das gleiche sind. Wenn einem Zahlen zu abstrakt sind und man lieber was greifbares hat, dann kann man schlecht rechnen.
Wenn man ein Problem mit Mengenvorstellungen hat, wenn man nicht erkennt, was mehr oder weniger ist, dann hat man Dyskalkulie. Deswegen hilft da auch Üben nichts, deswegen ist das scheinbar Gelernte nach wenigen Minuten weg. Das beeinträchtigt das Denken so weit, dass man es eben nicht einfach kompensieren kann durch einen Nachteilsausgleich: ein Legastheniker versteht einen bestimmten Text schwer, weil er die Buchstaben nicht wiedererkennt, weil er sich Formen nicht merken kann oder nur schlecht. Das ist wie rechts und links verwechseln. Liest man ihm den gleichen Text vor, versteht er ihn problemlos.
Wie soll man denn ohne Mengenverständnis PflanzenTECHNOLOGIE machen? Oder bei der Polizei arbeiten? Wie soll er denn bei letzterer zB Geschwindigkeitsübertretungen bewerten? da geht es nämlich darum, eine bestimmte Prozentzahl der Geschwindigkeit als Messfehler abzuziehen. Er muss beim kassieren von Strafen Wechselgeld rausgeben. Er muss sich merken können, wie viele Verdächtige grad auf der Flucht sind und einschätzen, ob sie in den Streifenwagen passen.

die Franzi

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Aber das rechnen sie doch nicht im Kopf, und auch nicht auf Papier, oder?? Das macht sicherlich das Gerät automatisch …

Hi,

das sind so die Beispiele, die mir aus dem Stegreif einfielen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die das im Kopf machen. 5% ist auch nicht sehr schwer.

die Franzi