Hallo!
Wenn ich mir die Scheibe anschaue, sehe ich folgendes:
- Zwei Kreisbögen rechts und links.
- Sonne und Mond
- einige Sterne, von denen 7 zusammen gruppiert sind.
- Einen Halbkreis.
Der Halbkreis wird als „Schiff“ interpretiert und dann gleich symbolisch dahin philosophiert.
Aber bitteschön: Woher wissen wir denn, dass die Abbildung richtig herum hängt. Könnte das Ganze nicht ebensogut auf dem Kopf stehen?. Dann könnte der Halbkreis das Firmament oder - wahrscheinlicher: - einen Regenbogen darstellen.
Was die Position der Sterne anbetrifft: Das Konglomerat ist bestimmt bewusst so dargestellt worden. Vielleicht sind es ja tatsächlich die Plejaden, keine Ahnung. Die anderen Sterne haben aber genau die Anordnung, die man ihnen geben würde, wenn man die Fläche etwa gleichmäßig füllen wollte, ohne regelmäßig zu werden. (Probeweise könnt Ihr mal in Gedanken einen Stern von der Scheibe nehmen und überlegen, an welche Stelle ihr einen Stern aus ästhetischen Gründen setzen würdet. Mit ziemlicher Sicherheit wäre es dann die Position des fehlenden Sterns.) Es stimmt eben nicht, dass sie symmetrisch zur Mittelachse angeordnet sind! Die Genauigkeit, die Dr. Gasch bei den Kreissegmenten walten lässt, lässt er bei der Symmetrie der Sterne vermissen.
Das wichtigste Argument dagegen, dass die Scheibe ein astronomisches Instrument ist, ist die Tatsache, dass es zu sehr „verschlüsselt“ ist. Es gibt keine Hilfslinien, Peilvorrichtungen, etc. die auf einen möglichen Gebrauch schließen lassen. Daher bin ich skeptisch.
Michael
P.S.: Die Archäologie neigt meiner Ansicht nach gerne zur Überinterpretation. In Höhlenmalereien wird auch unglaublich viel „kultisches“ hineininterpretiert. Das ist - wenn man an heutige Naturvölker denkt - nicht so weit hergeholt. Aber vielleicht fanden die Steinzeitmenschen auch Stiere an der Höhlenwand einfach cool…