Hinrichtung im Iran

Hallo liebe Muslime,

ob ich mit meinem Anliegen hier richtig bin, weiß ich nicht.

Im Iran soll jemand hingerichtet werden, nur weil er vom Islam zum Christentum konvertiert ist.

http://www.welt.de/politik/ausland/article13888755/W…

Was wurde von Seiten der Muslime hier in Deutschland bis jetzt dagegen unternommen?

Grüße mki

Es gibt derzeit noch einen ähnlichen Fall, der sich in Saudi-Arabien abspielt: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,814785,…

Hallo Miki,

ich bin nicht Muslima und antworte, weil mich Deine Frage, die Du ausschließlich an Muslime richtest, irritiert.

Was wurde von Seiten der Muslime hier in Deutschland bis jetzt
dagegen unternommen?

Religionsfreiheit ist ein Menschenrecht also die Freiheit sich für eine Religion zu entscheiden, auch eine andere als die, in die man hineingeboren ist - ebenso die Religion zu wechseln aber eben auch die Freiheit, mit Religion nichts am Hut haben zu wollen.

Deshalb verstehe ich nicht, warum Du Deine Frage speziell an Muslime richtest, denn hier wären westliche Gesellschaften, die diese Werte vertreten, insgesamt in der Pflicht, nicht nur im Hinblick auf Religionsfreiheit, sondern auch auf andere Menschenrechte. Daß das oft unterbleibt, hat handfeste wirtschaftliche und / oder politische Interessen.

Warum siehst Du nun speziell in Deutschland lebende Muslime in der Pflicht? Steckt da vielleicht ein ähnlicher Mechanismus dahinter wie ich ihn häufig als Jüdin erlebe, nämlich für die Politik Israels haftbar gemacht zu werden?

Ich habe noch sehr lebhaft die Zeiten in Erinnerung als sich in Nordirland Protestanten und Katholiken bekriegten. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß man zu dieser Zeit - als in Deutschland noch sehr viel weniger Muslime lebten als heute und diese einen „Gastarbeiterstatus“ hatten - also Deutschland ein überwiegend christliches Land war, irgendjemand die Frage aufgeworfen hätte, was die evanglischen und katholischen Christen in Deutschland tun um die Situation in Nordirland zu verändern.

Viele Grüße

Iris

Hallo Iris,

das Forum bietet Dir genau so wie mir die Möglichkeit, Fragen zu stellen, ohne sich wieder daran binden zu lassen, warum ich so und nicht anders frage. Ich bitte Dich zumindest um Dein Verständnis dafür, dass die Eingangsfrage eben so lautet. Mich hingegen erfasst mit fragendem Staunen, ob Du tatsächlich verkennst, dass es mir eigentlich fern liegt, die hier in ´tschland lebenden Muslime für die Politik Irans verantwortlich zu machen sondern darauf hinzuweisen, dass im Iran ein Mitmenschen wegen seines Glaubens mit dem Tode bedroht zu sein scheint. Die Tatsache, dass jemand aus diesem Grunde mit dem Tod bedroht ist, wäre sowohl für die Täter als auch für diejenigen eine unverzeihliche Schande, die dies aus schicksalhafter Glaubensverbundenheit hinnehmen.

Grüße mki

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Hallo,

was genau, denkst du, könnte ein Muslim in Deutschland denn prakktisch und effektiv dagegen tun, dass im Iran ein Mensch hingerichtet wird?

Gruß

=^…^=
*atheistin*

Hallo =^…^= ,

Einer allein? Nichts. Sich äußern. Das wäre das Mindeste. Die Gelegenheit dazu besteht ja. Hier und jetzt.

Grüße _ mki _

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Verständnis dafür, dass die Eingangsfrage eben so lautet.

Habe ich, aus den von Iris angeführten Gründen nicht.
Und ich bin Christ.

verantwortlich zu machen sondern darauf hinzuweisen, dass im
Iran ein Mitmenschen

Ein Mitmensch ist jedem jeder Mensch in jedem Land.

Die Tatsache, dass jemand aus diesem
Grunde mit dem Tod bedroht ist, wäre sowohl für die Täter als
auch für diejenigen
eine unverzeihliche Schande, die dies aus
schicksalhafter Glaubensverbundenheit hinnehmen.

Siehste, und hier wird es derart tendentiös, dass ich für die Art der Fragestellung kein Verständnis haben kann.
Die Hinrichtung eines Menschen wegen seiner Religion, ist ein Verbrechen wider die Menschenrechte. Dies zu tolerieren ist für alle Menschen eine Schande. Sogar für Atheisten.

Jo

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was genau, denkst du, könnte ein Muslim in Deutschland denn
prakktisch und effektiv dagegen tun, dass im Iran ein Mensch
hingerichtet wird?

Genau was du, missbilligen und das laut.

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irgendjemand die Frage
aufgeworfen hätte, was die evanglischen und katholischen
Christen in Deutschland tun um die Situation in Nordirland zu
verändern.

Wirklich nicht?
Woran könnte das liegen?
Ich lebhaft.

Gruß

Balázs

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Beweise dass du ein guter Moslem bist !
Hallo,

ich kann mich zwar über die Beweggründe mikis völlig täuschen, aber ich sehe hier in der „Frage“ vor allem einen Apell und evtl. sogar eine Anklage versteckt.

Von Andersgläubigen ist das aber zunächst mal ein Fremdanspruch und kann immer mit unterstelltem Unverständnis oder als Angriff auf den Glauben mit missionarischen Zielen zurückgewiesen werden.
Wenn aber Menschen des gleichen Glaubens gegen Begründungen aus dem Glauben aufstehen, erhält dies eine andere Qualität.

Die ernsthafte Frage die ich darin verborgen sehe, würde m. E. lauten,
ob der Abfall vom Glauben tatsächlich nach Überzeugung der Muslime (auch in D.) ein todeswürdiges Vergehen ist.
Deutsche Muslime fordern so etwas (soweit ich erkennen kann) nicht, aber gibt es unter ihnen ein so großes Erschrecken über eine solche Interpretation ihres Glaubens, dass sie sich herausgefordert sehen um ihres eigenen Glaubens willen dagegen aufzustehen?
Oder ist diese Auffassung auch hier im Spektrum möglicher Auslegungen akzeptiert, so dass Muslime die Tötung von Apostaten im Namen ihres Gottes als nicht aufregenswert ansehen?
Das bestätigte dann einige Vorurteile die gegenüber dem Islam bestehen.

Letztlich ist aber auch darin ein Appel versteckt, der etwa lauten könnte:
Beweise, dass du ein guter Moslem bist, indem du gegen deine eigenen Glaubensbrüder antrittst!
Und die Unterstellung:
Wenn du nicht gegen die(se) Sharia öffentlich aufbegehrst, dann müssen wir annehmen du sympathisierst damit.

Die Frage nach der Distanz zu bestimmten Inhalte des Koran finde ich zwar interessant, ich fürchte aber sie wird sich so nicht klären lassen - ebenso wenig wie man dies für irgend einen Glauben könnte.

Die Implikationen, die ich versucht habe zu formulieren, sind aber natürlich infam.
Die Kausalität ist fehlerhaft und willkürlich.

Man fasse sich als Christ nur an die eigene Nase:
Wo ist „unser“ öffentliches Aufbegehren gegen die (falschen) christlichen Begründungen der Totesstrafe oder gegen religiös motivierte Morde an Ärzten in den USA, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen?
Wann haben sich DIE Christen gegen den von chritlichen Predigern geschürten Hexenwahn (mit tausendfachen Morden deswegen) in West- und Ostafrika gewandt?

Haben Muslime also nicht auch das Recht festzutellen, dass sie für den Wahnsinn ganz-weit-weg nicht in Haftung genommen werden dürfen, so wie ich das selbstverständlich in Auseinandersetzung mit pathologischen christlichen Sekten ganz-weit-weg auch mache?

Im Übrigen hat es m. W. bereits wiederholt Stellungnahmen muslimischer Vereinigungen zu diversen scheinbar durch den Glauben motivierter Praktiken im Ausland gegeben.
Das gebetsmühlenhaft zu wiederholen, würde die ohnehin nach außen (Richtung Iran) kaum vorhandene Wirkung nicht erhöhen, sondern könnte nur als Beschwichtigung der deutschen Öffentlichkeit dienen und wäre als solche dann ein höchst bedenkliches Zeichen von Angst.

Dabei ist es für Moslems hier viel schwieriger gemeinsam öffentlich Position zu beziehen, weil sie keine solche Spitzenfunktionäre wie Bischöfe oder Päpste haben, die das einfach mal für alle abmachen können.

Gruß
Werner

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Hallo,

Die Hinrichtung eines Menschen wegen seiner Religion, ist ein
Verbrechen wider die Menschenrechte. Dies zu tolerieren ist
für alle Menschen eine Schande. Sogar für Atheisten.

Nur werden Proteste von Andersgläubigen gegen aus dem Glauben abgeleitete Handlungsnormen regelmäßig damit zurückgewiesen, dass göttliche Wahrheiten allen menschlichen Konventionen (hier Menschenrechten) vorangehen.

Die Annahme dass (der jeweilige) Gott immer recht hat, ist gewissermaßen ein konstitutives Merkmal von Religion und wenn dieser Gott etwas den Menschenrechten widersprechendes fordert, dann müssen logischerweise die Menschenrechte fehlerhaft sein.
Dagegen kann man als Außenstehender im Einzelfall praktisch vorgehen. Damit ist aber keine Einsicht erreicht. Die theologische Grundhaltung und damit die Umsetzung göttlichen Gebots unter anderen Umständen kann man von außen nicht ändern.

Nicht umsonst wurde zu allen Zeiten gegen innerreligiöse „Abweichler“ besonders heftig vorgegangen, weil diese die Strategie der Aboluten-Wahrheits-Pachtung ernsthaft in Frage stellen, wie es Außenstehende nicht können.

Gruß
Werner

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Hallo Miki,

das Forum bietet Dir genau so wie mir die Möglichkeit, Fragen
zu stellen,

so ist es - solange bestimmte Regeln eingehalten werden,
wobei ich damit nicht sage, daß Du mit Deiner Frage gegen irgendwelche Regeln verstossen hättest.

Allerdings werden Fragen ja nicht im luftleeren Raum gestellt, sondern in einer bestimmten politischen und gesellschaftlichen Situation. Und manchmal sagen Fragen auch mehr über den Fragesteller oder die Fragestellerin aus als über das Zielobjekt des Fragestellers.

Ich habe mir - und das ist mein Recht - die Freiheit genommen, eine Metaebene einzuführen und mich gefragt, warum mich Deine Frage an einen mir wohlbekannten Mechanismus erinnert.

ohne sich wieder daran binden zu lassen, warum ich
so und nicht anders frage. Ich bitte Dich zumindest um Dein
Verständnis dafür, dass die Eingangsfrage eben so lautet.

Deine Eingangsfrage hat mich an eine Parallele zwischen Juden und Muslimen in Deutschland erinnert, die beide hierzulande eine Minderheit sind. So wie bei bestimmten Ereignissen in Israel der mehrheitsdeutsche Reflex ist, gleich danach zu fragen, was die Juden in Deutschland und der Zentralrat der Juden in Deutschland tun (der mit Israel übrigens erstmal nichts zu tun hat, weil er die Interessen in Deutschland lebender Juden thematisiert) so machen Muslime immer wieder die Erfahrung, daß bei bestimmten Ereignisse in islamischen Ländern der mehrheitsdeutsche Reflex so oder ähnlich fragt wie Du.

Mich
hingegen erfasst mit fragendem Staunen, ob Du tatsächlich
verkennst, dass es mir eigentlich fern liegt, die hier in
´tschland lebenden Muslime für die Politik Irans
verantwortlich zu machen sondern darauf hinzuweisen, dass im
Iran ein Mitmenschen wegen seines Glaubens mit dem Tode
bedroht zu sein scheint.

Bitte lies genau was ich geschrieben habe: Ich habe eine Parallele beschrieben und einen daraus möglichen Schluß abgeleitet.

Die Tatsache, dass jemand aus diesem
Grunde mit dem Tod bedroht ist, wäre sowohl für die Täter als
auch für diejenigen eine unverzeihliche Schande, die dies aus
schicksalhafter Glaubensverbundenheit hinnehmen.

Was auch immer eine „schicksalshafte Glaubensverbundenheit“ sein soll, weiß ich nicht. Ich verstehe aber nicht, warum in Deutschland lebende Muslime (deutsche Muslime, türkische, indonesische, indische, französische und was auch immer) eine größere Verpflichtung zum humanitären Engagement haben sollten als Du oder ich als Nicht-Muslime.

Viele Grüße

Iris

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verantwortlich zu machen sondern darauf hinzuweisen, dass im
Iran ein Mitmenschen wegen seines Glaubens mit dem Tode
bedroht zu sein scheint. Die Tatsache, dass jemand aus diesem
Grunde mit dem Tod bedroht ist, wäre sowohl für die Täter als
auch für diejenigen eine unverzeihliche Schande, die dies aus
schicksalhafter Glaubensverbundenheit hinnehmen.

Das zeigt erschreckend, wie „düster“ es mit der -Erkenntnis- aller beteiligten Religionen aussieht. Keine klärt ihre Basis richtig auf.

Statt die „heiligen Schriften“ aufzuarbeiten, damit für alle einen gleichwertigen Level zu haben - auf dem sie alle konkurrieren (d.h. miteinander wetteifern) wird gehetzt, was das Zeug hält. Und wie viele springen eifrig auf das Trittbrett, um auch noch an etwas zu der Schaumschläerei zu kommen, die so nie enden kann, weil die Aufklärung fehlte.

Gruß
Mykene

Grüße mki

Hallo Iris,

ich kann nicht für den Threadersteller sprechen - hätte nebenbei die Frage auch nicht in dieser Form gestellt - denke aber dennoch, dass man nicht unbedingt etwas Negatives in die Wahl des Adressatenkreises hineininterpretieren muss.

Auch wenn du mir jetzt widersprechen magst, die westliche Welt mit der sogenannten christlich-jüdischen Tradition verfügt über eine Tradition der Aufklärung. Das Ausnahme-Regel-Verhältnis darin sieht so aus, dass der Extremismus die Ausnahme darstellt, während sich weite Teile der Gesellschaft humanistische Werte auf die Fahne geschrieben haben. Es darf dagegen zumindest die Frage gestellt werden, ob das Regel-Ausnahme-Verhältnis in der sogenannten islamischen Welt nicht anders herum ist.

Warum steht die Polizei vor der Synagoge? Sind es nur Neonazis, die sich gegen das Jüdische wenden? Die Frage kannst du vielleicht besser beantworten. Falsch verstandene Solidarität nach dem Motto „Wir sind ja beide das Ziel von Diskriminierungen“ halte ich jedoch für zu einfach, auch wenn wir jetzt sicherlich keine Broder-vs.-Galinski-Diskussion haben wollen.

Allerdings werden Fragen ja nicht im luftleeren Raum gestellt,
sondern in einer bestimmten politischen und gesellschaftlichen
Situation. Und manchmal sagen Fragen auch mehr über den
Fragesteller oder die Fragestellerin aus als über das
Zielobjekt des Fragestellers.

Vielleicht ist sein Ziel ja nur, dass er gewisse Anforderungen an die hier lebenden Menschen stellt, die ja - wie man aktuellen Zeitungsannoncen der Bundesregierungen entnehmen kann - zum Beispiel verstärkt im öffentlichen Dienst vertreten sein sollen.

Gruß
Ultra

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Hi

Die haben besseres zu tun, z.B. bei Avaaz abstimmen, die tatsächlich was tun können.

lg
Kate

Ihr predigt doch immer die Religionsfreiheit. Die Religion der Gesetzgebenden sieht das nunmal als Strafe vor.

Seid doch mal ein wenig tolerant!

:wink:

Wobei mich an dieser Stelle interessieren würde, ob der Iran die Menschenrechtskonvention überhaupt ratifiziert hat. Wär ja mal interessant.

Alles in allem bleibt: Mal wieder stirbt jemand, weil er den falschen imaginären Freund hat. Es wär zum totlachen, wenns nicht so traurig wär.

Hallo,

Sich äußern. Das wäre das Mindeste.

und was genau sollte das bewirken? Dadurch würde die Hinrichtung um keine Sekunde hinausgeschoben.

Gruß

=^…^=

und was genau sollte das bewirken? Dadurch würde die
Hinrichtung um keine Sekunde hinausgeschoben.

soso.

Dann las das.

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Hallo,

Ihr predigt doch immer die Religionsfreiheit. Die Religion der
Gesetzgebenden sieht das nunmal als Strafe vor.

Das ist falsch.
Die Religion sieht das nicht vor. Ein 2008 verabschiedetes Gesetz sieht das vor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Christenverfolgung#Iran

Seid doch mal ein wenig tolerant!

Das ist zynisch.

:wink:

Das noch mehr.

Wobei mich an dieser Stelle interessieren würde, ob der Iran
die Menschenrechtskonvention überhaupt ratifiziert hat. Wär ja
mal interessant.

Das stimmt auch nicht, das dich das interessiert. Sonst hättest Du es gegoogelt.
http://www.google.de/search?hl=de&q=Menschenrechte+%…

Alles in allem bleibt: Mal wieder stirbt jemand, weil er den
falschen imaginären Freund hat.

Das ist auch falsch.
Du deutest das Opfer zu dem Verursacher um.

Es wär zum totlachen, wenns
nicht so traurig wär.

Seh ich nicht.

Grüße
K.

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Hallo

Die Hinrichtung eines Menschen wegen seiner Religion, ist ein
Verbrechen wider die Menschenrechte. Dies zu tolerieren ist
für alle Menschen eine Schande. Sogar für Atheisten.

Wenn mich nicht alles täuscht ist jede Hinrichtung - egal aus welchen Gründen - mit den MR nicht vereinbar.
Wie äußert sich denn Deine Nicht-Toleranz bei unseren Freunden?
http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe_in_den_Vere…

Grüße
K.