Hochbegabt mit ADHS

Mein Sohn ist in der 3.Klasse, Schwierigkeiten in der Schule gab es zwar von Anfang an, aber nicht so, dass ich der Meinung war den Hammer Ritalin einsetzen zu müssen, obwohl mir bekannt war, dass ADHS bei ihm (wie auch bei seinen beiden Brüdern ) vorlag. Die Situation hat sich aber durch Scheidung mittlerweile so zugespitzt, dass der Unterricht durch ihn massiv gestört wurde. Seine Aussage war immer dass es in der Schule so langweilig ist, seine Noten lagen immer bei 3 oder schlechter, auch eine 6 war keine Ausnahme.Ich habe ihn auf Anraten von verschiedenen Stellen jetzt in die Kinder und Jugendssychiatrie einweisen lassen, wo man jetzt feststellte, dass er einen IQ von 138 hat, was wohl die Langeweile in der Schule erklärt, Ritalin alleine wäre also keine Lösung. Hochbegabt und ADHS scheint ja schon eine häufigere Kombination zu sein - was tut man wenn man in der Eifel wohnt und eine entsprechende Schule wo das Kind gefördert wird nicht da ist? Privatschulen gibt es einige, aber wie soll eine alleinerziehende Mutter sowas finanzieren? ist es tatsächlich so dass seine Begabung aufgrund finanzieller Probleme nicht gefördert werden kann? Wer hat Erfahrung mit dieser Kombination und weiss vielleicht die richtigen Anlaufstellen?
Würde mich über Antworten freuen, da man mit der Situation doch ganz schön alleine gelassen wird.

Hallo Martina

Hochbegabt und ADHS scheint ja schon eine häufigere
Kombination zu sein

Das wünschen sich verständlicherweise viele Eltern :wink: , st aber eher eine Mär - mit der herbeigesehnten Kombination von ADHS und Hochbegangung verhält es sich etwa so wie mit der Kombunation von Schizophrenie und Hochbegabung, vulgo Genie und Wahnsinn.
Weitaus häufiger (aber natürlich ungern gehört) wird „starke Konzentrationsstörungen mit Nicht-Abitur-machen“ als Kombination auftreten…leider…
Gruß,
Branden

Guten Morgen Martina,
aus zeitlichen Gründen kann ich leider fix antworten.
Mir fiel auf:

aber nicht so, dass ich der Meinung
war den Hammer Ritalin einsetzen zu müssen, obwohl mir bekannt
war, dass ADHS bei ihm (wie auch bei seinen beiden Brüdern )
vorlag.

Was macht Ritalin für Dich zu einem Hammer?
Ritalin/ Medikinet… kann, (wenn es von einem damit sich gut auskennenden Facharzt verordnet wird, was ich mal voraussetzten will…) dem Kind helfen, sich so zu steuern, dass seine Wahrnehmung nicht von 1000 Dingen gleichzeitig durcheinandergebracht wird, es kann sich u.a. besser konzentrieren, ist nicht mehr so hibbelig etc…
Jemand verglich mal hier bei www die Gabe von Ri/Me mit dem Verordnen einer Brille.
Wenn dein Kind eine Brille braucht, wirst Du sie ihm ja auch ermöglichen, oder?

mittlerweile so zugespitzt, dass der Unterricht durch ihn
massiv gestört wurde.

Wäre für mich auch wichtig:
Dein Kind leidet.
Zu der AD(H)S- Problematik gesellt sich nun noch die, dass er zum Störenfried,etc. abgestempelt werden wird.
Aber auch Lehrer, Klassenkameraden, Du, ALLE leiden mit.

Ich habe ihn auf
Anraten von verschiedenen Stellen jetzt in die Kinder und
Jugendssychiatrie einweisen lassen,

Und das ist kein „Hammer“?
Nicht falsch verstehen, bitte!
Ich halte sehr viel von Kinder-und Jugendpsychatrie, hilft vielfach, ein Problem genauer zu erkennen usw.
Aber die Gabe eines Medikamentes, (das keine Abhängigkeiten etc. erzeugt) bedeutet für Dich einen Hammer. Die Einweisung in die Kinder und Jugendpsychatrie ist i.d.R. aber ein viel größerer „Hammer“, d. h. Einschnitt in die Lebenswelt des Kindes. Trennung vom gewohnten Umfeld, von zuhause…
Und in den KiJuPsy, wird übrigens auch mit Ritalin etc. gearbeitet, wenn es angezeigt ist.
(Selbst in einer antroposophischen Klinik, wie z.B. Herdecke…)

wo man jetzt feststellte,
dass er einen IQ von 138 hat, was wohl die Langeweile in der
Schule erklärt, Ritalin alleine wäre also keine Lösung.

Ritalin alleine wäre also keine Lösung…
Das nicht, aber vielleicht eine Hilfe für Dein Kind.
Wenn dieses sich dadurch besser regulieren kann, ist die Hochbegabung auch leichter zu ertragen-zu gestalten-zu fördern.
Liebe Martina, bitte informiere Dich im echten Leben/ Internet und bei betroffenen Eltern nochmal intensiv über die Gabe von Ritalin/ Medikinet und seine Auswirkungen für die Betroffenen.
Es gab vor einiger Zeit hier einige sehr vielfältige Diskussionen zum Thema, wo Menschen ihre Erfahrungen mit AD(H)S -Kindern oder eigener Betroffenenheit austauschten.
Einer der m.E. sehr guten Artikelbäume hieß: "Ritalin, ODER die andere Art, die Welt zu sehen. Alle Beiträge sind natürlich wichtig, besonderen Augenmerk würde ich Dich bitten, auf die Beiträge von Iris, eklastic, alpha und Inselchen zu legen.
Ich wünsche Dir Gelassenheit und Ruhe (was ja schwierig ist bei diesem Thema, ist schon klar :smile: )
und ich wünsche Dir ein wenig mehr an Offenheit für die Auseinandersetzung mit der Ri/ Me frage…
Alles Gute für Dich und Dein Kind,
wünscht Finjen

Huhu!

Man läßt den Jungen einfach machen, sorgt dafür, das er wenigstens in der Freizeit intellektuell gefordert wird, durch spannende Hobbys, und sorgt für körperlichen ausgleich, z.B. einfach mal rausgehen - und sich keine Sorgen machen, wenn er auf einem Bahndamm rumklettert, oder versucht sich aus Dachlatten und Steinen ein Katapult zu bauen, und sich dabei fast köpft.

Es gibt diese Analyse, das ADHS-Kinder vor noch 50 Jahren niemandem aufgefallen wären, weil es einfach normal war … lies dir mal Tom Sawyer und Huckleberry Finn durch.
Besonders Tom scheint doch sehr ADHS-befallen zu sein - und es macht niemandem was.

Ich kenne den Jungen zwar nicht, aber ich war damals auch eins von den „intelligenten hyperaktiven Kindern“ (ADHS und Hochbegabung gab es zwar damals schon, aber nicht so inflationär), und ich habe meine Eltern und Lehrer auch fast in den Wahnsinn getrieben, besonders nach der Scheidung meiner Eltern - und ich hab trotzdem ein ganz gutes Abi gemacht. Und studiere jetzt mehr oder weniger erfolgreich.

Also, don’t panic - niemand hat gesagt, das Kinder immer in all ihren Lebensphasen leicht oder angepasst sein müßten.
Niemand hat gesagt, das sie immer gut in der Schule sein müßten.

Das wird nur heute immer erwartet, mit dem Ergebniss das weder die Kinder (immer muß ich …) noch die Eltern (Er treibt mich in den Wahnsinn)besonders glücklich sind.

Gar nichts machen ist vielleicht auch verkehrt - aber ihn mit Medikamenten oder Therapie zubomben ist bestimmt auch nicht richtig.

Vielleicht Reiten?
Fand ich damals toll.
Oder ein mechanischer Baukasten?
Ein Baumhaus-Bau-Projekt im Garten?
Sollte in der Eifel zu machen sein.

Irgendwas, wo der Junge sich intellektuell und körperlich verausgaben kann, ohne das das am Bildschirm passiert.

Tja, ich hoffe, das dir das was bringt … liebe Grüße und noch viel Erfolg!
Ph. aka aka.

Hallo Martina,
woher kommt ADHS? Was ist das? Hast du mal darüber nachgedacht? Warum gab es das früher nicht? Ob es das wohl gegeben hat, aber man kannte es nicht? Letzteres kann ich nun gar nicht glauben. Jemand sagte mal, ADHS wäre einfach eine Mischung aus verschiedenen Faktoren: Ernährung, Lebensweise, soziales Umfeld, Umweltgifte, etc. Für mich ist ADHS, genauso wie Jugendgewalttätigkeit, Egoismus etc. „nur“ ein Faktor der heutigen, modernen Gesellschaft. Frage: Gibt es ADHS eigentlich unter den Indianerkindern im brasilianischen Regenwald? Wenn nicht, liegt es an den Genen? Wohl kaum! Was ist dann dort anders?
Von den Kindern wird verlangt, stundenlang stillzusitzen - auf diesen harten Schulholzstühlen, in dem Alter, eine Tortur! Früher sind die Kinder nachmittags unter freiem Himmel herumgetobt, heute fehlt oft die Bewegung, oder die Freizeit der Kinder wird verplant. Wer den ganzen Tag nur seine Pflichten erfüllen muss, nur Leistung zeigen muss, kann vielleicht nachfühlen, dass dadurch die Seele großen Schaden nimmt. Man wird suchtanfällig, brennt aus, verliert das Gefühl dafür, was einem gut tut. Die Seele zieht ihre Kraft aus eigenständigen Unternehmungen, die Spaß machen, wo man mit dem Herzen dabei ist.

Der Stundenplan wird den Kindern von oben übergestülpt, ohne Rücksicht auf ihre Interessen, ihre Lerngeschwindigkeit, ihren aktuellen Entwicklungsstand. Was außerhalb des Lehrplans steht und die Kinder vielleicht gerade brennend interessiert, ist für die Schule uninteressant.
Du hast deinen Sohn in die Kinder- und Jugendpsychiatrie einweisen lassen: Das würde ich meinem Kind nicht zumuten! Hat er sich gefragt, ob er ein Fall für den Psychiater ist?
Wenn der Junge einen IQ von 138 hat, ist es kein Wunder, wenn er sich in der Schule maßlos langweilt. Welche Fächer interessieren ihn denn besonders? Vielleicht kannst du zu Hause mit ihm diesbezüglich etws tun? Frag ihn doch mal, was er gern wissen würde, oder achte darauf, wie er reagiert, wenn du ihm etwas erzählst. Damit er die Lust am Lernen nicht verliert. Wann kann er aufs Gymnasium?
Vielleicht könnt ihr die Zeit bis dahin überbrücken - ich würde auf genügend Bewegung nach der Schule achten, auf Ernährung, die frei von Zusatzstoffen ist (ich koche z.B. nur aus frischen Zutaten, keine Fertiggerichte), und wenns nur Zwiebeln, Tomaten und Eier in der Pfanne sind! Optimal für Kinder sind übrigens morgens Linsen. Die kleinen gelben/orangen sind in 15 Min. weich, dann kann man sie in die Pfanne tun, Restzutaten s.o.). Bei mir gab es noch nie Cola, keine Limo. Zucker und künstliche Farbstoffe (Gummibärchen!) machen Kinder zappelig.
Vielleicht wäre eine Privatschule eine Lösung, was seine Intelligenz betrifft - aber was ist mit der familiären Bindung? Er leidet doch sowieso schon unter der Trennung von seinem Vater? Haben hochbegabte Kinder nicht sowieso größere Probleme, Beziehungen aufzubauen, weil sie „anders“ sind? Nicht, dass er zum Außenseiter wird! Dann ist er eines Tages vielleicht ein Prof. Dr. sowieso, aber kreuzunglücklich und einsam, weil Probleme hat, Beziehungen aufzubauen. Ich habe schon einige solche studierte Männer gesehen.
Gruß, Susanne

Hallo Branden,

durch Wiederholung wird es nicht besser:

Das wünschen sich verständlicherweise viele Eltern :wink: , st
aber eher eine Mär

Es gibt sehr wohl Hochbegabung und ADHS - natürlich verstehe ich, dass nicht jeder allzu oft mit der Kombination von beidem zu tun hat.

Gruß, Inselchen

Hallo Martina,

wenn ich dich richtig verstehe, ist das ADHS diagnostiziert. Der IQ muss ja wohl auch irgendwann festgestellt worden sein. Also ist Fakt, das Kind hat beides, HB und ADHS. Ich kenne das gut, diese Kombination habe ich in meiner Familie mehrfach…

Fakt ist, dass das ADHS die schwierigere Hürde ist. Wenn man das im Griff hat, ist die HB eher in Bahnen zu lenken als umgekehrt. Sprich, das Kind braucht eine vernünftige Verhaltenstherapie und eventuell eine Medikation und die Eltern ein Elterntraining. Diese Kinder sind eben NOCH neugieriger als normalbegabte ADS’ler, kommen auf NOCH abstrusere Idden und sind NOCH schneller gelangweilt - damit müssen sie zu leben lernen.

Meine mittlere Tochter ist auch ein Extremfall, wenn es eine Schule gebe, die passen würde, würden wir sie dort unterbringen, aber es gibt nichts. Man muss sich irgendwie durchlavieren und auf gute Lehrkräfte hoffen. Die HEBO-Schule (hat auch ein Internat) hat einen guten Ruf für ADS’ler, aber auch das ist eine Frage der Finanzen.

Ich habe hier eine gute Seite für dich:

http://www.eigen-sinn.homepage.t-online.de/

Viele Grüße,
Inselchen

Moin,

woraus schließt du auf eine Hochbegabung? Reicht das hier:

Jwo man jetzt feststellte,
dass er einen IQ von 138 hat,

heutzutage schon aus, um eine Hochbegabung festzustellen? Dann wundert mich die Schwemme der „hochbegabten“ Kinder nicht mehr.

Gruß
Marion

Hallo,

Jwo man jetzt feststellte,dass er einen IQ von 138 hat,

[reicht es] heutzutage schon aus, um eine Hochbegabung
festzustellen? Dann wundert mich die Schwemme der
„hochbegabten“ Kinder nicht mehr.

… vor allem beim Stanford-Binet, nachdem
man 7 Tage á 4 Stunden am Gameboy gedaddelt
(pseudo-3D-Objekte herumkoordiniert) hat :wink:

Grüße

CMБ

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Hallo Susanne,

hast du dich mal mit ADHS und ADS beschäftigt oder glaubst du nur einfach mal so, was du schreibst?

Gruß
Elke

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Moin,

… vor allem beim Stanford-Binet, nachdem
man 7 Tage á 4 Stunden am Gameboy gedaddelt
(pseudo-3D-Objekte herumkoordiniert) hat :wink:

*hmmmpf*
Aber clever muss der Junge schon sein. Ich hab es damals jedenfalls nicht geschafft, meiner Mutter erfolgreich zu vermitteln, dass meine schlechten Noten in einigen Fächern gepaart mit Langeweile Folge meiner Hochbegabung sind :smile:

Gruß
Marion

Huhu!

heutzutage schon aus, um eine Hochbegabung festzustellen? Dann
wundert mich die Schwemme der „hochbegabten“ Kinder nicht
mehr.

Hmmm? Wie definiert man den Hochbegabung sonst, wenn nicht über den hohen IQ?

(Ich weis es wirklich nicht.)

Viele Grüße!
Scrabz aka aka.

hast du dich mal mit ADHS und ADS beschäftigt oder glaubst du
nur einfach mal so, was du schreibst?

Hallo Elke,
ich hoffe, Du hast doch keine Probleme damit, eine andere Sichtweise zuzulassen? :wink:
Zitat 1: „Zahlreiche Bücher belegen, dass Gesundheits- und Erziehungsprobleme Aufmerksamkeits- und Verhaltensschwierigkeiten verursachen können, und bringen damit die Glaubwürdigkeit des ”ADHS”-Monopols ins Wanken.“
aus: http://www.psychiatrie-und-misshandlung.de/html/page…

Zitat 2: „Bei ADS scheint es sich tatsächlich um eine regelrechte Epidemie zu handeln und man rechnet in Deutschland mittlerweile mit über 350.000 betroffenen Kindern. Wie ist das möglich, wenn es sich doch um einen genetischen Defekt handeln soll? Oder haben sich die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen so dramatisch verändert, dass immer mehr Kinder mit der Anlage zu auffälligem Verhalten geboren werden?“
Zitat 3: „Eine Gruppe von Wissenschaftlern vermutet, dass im Gehirn von aufmerksamkeitsgestörten Kindern bestimmte Reize nicht weitergeleitet werden können, da ihnen der entsprechende Botenstoff (Dopamin) zur Übertragung dieser Reize fehlt, so dass die Weiterleitung trotz intakter Nervenzellen nicht richtig funktioniert. Es handelt sich bei dieser Theorie um die so genannte „Dopaminmangelhypothese“12, die besagt, dass im Gehirn der betroffenen Kinder zu wenig Dopamin freigesetzt wird und deshalb ein Dopamindefizit entsteht.
Ursprünglich wurde diese Annahme aufgrund der Feststellung generiert, dass sich die Symptome nach Verabreichung entsprechender Medikamente (Amphetamine) besserten. Da es zu einer Verhaltensnormalisierung durch die Stimulierung der Dopaminfreisetzung kam, schlussfolgerte man daraus, dass die Ursache für ADS / ADHS auf einen Dopaminmangel im Gehirn zurückzuführen sei. Die Dopaminmangelhypothese lässt sich jedoch selbst heute noch immer nicht zweifelsfrei nachweisen und man läuft selbst bei modernen wissenschaftlichen Messverfahren Gefahr, später aufgetretene, sekundäre Folgen für die primären Ursachen der Störung ADS / ADHS zu halten.“

aus: http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/44989.html
Sehr interessant auch der Rest dieser „Hausarbeit“.
Gruß, Susanne

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S.cientology-Link
Hallo Susanne,

Hallo Elke,
ich hoffe, Du hast doch keine Probleme damit, eine andere
Sichtweise zuzulassen? :wink:
Zitat 1: „Zahlreiche Bücher belegen, dass Gesundheits- und
Erziehungsprobleme Aufmerksamkeits- und
Verhaltensschwierigkeiten verursachen können, und bringen
damit die Glaubwürdigkeit des ”ADHS”-Monopols ins Wanken.“
aus:
http://www.psychiatrie-und-misshandlung.de/html/page…

Weißt du, wo du da gelandet bist ?

Klick dich mal durch, falls du es nicht wissen solltest. Ansonsten schau hier:

http://www.psychiatrie-und-misshandlung.de/html/page…

Ich zitiere:
„Die KVPM Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V. wurde 1972 von deutschen Scientologen gegründet. Sie ist die Schwesterorganisation der CCHR Citizens Commission on Human Rights.“

Wenn das für dich seriöse Quellen sind…

Gruß,
Insel (das -chen ist gestrichen)

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Hallo Martina.

Aus eigener Erfahrung,(sicherlich nicht hochbegabt), kann ich nur berichten, dass es jemand, der den Lernstoff auf Anhieb begreift, bestimmt ganz schön langweilig werden kann, wenn der Lehrer den gleichen Stoff zum fünften Mal durchkaut, weil ihn einige immer noch nicht begriffen haben.

Als Besucher einer Dorfschule, in der 1. bis 4. Schuljahr zusammen unterrichtet wurden, konnte ich spätestens gegen Ende des zweiten Schuljahres, schon fast alles, was im 4.Schuljahr unterrichtet wurde.
Meine Lesebücher hatte ich zu Beginn des neuen Schuljahres immer längst ausgelesen.

Also war der Unterricht meistens ganz schön langweilig.
Kluge Lehrer erkennen das aber auch rechtzeitig und stellen denen, die es kapiert haben, rechtzeitig Aufgaben die nicht mehr zum direkten Lehrstoff gehören, aber einen einfach beschäftigen.
Ansonsten blieb halt das Träumen, man hatte irgendwelche Hobbys, Interessen, las Bücher und hing denen in Gedanken nach.

Damals war man eben noch mehr daran gewohnt, sich selbst Unterhaltung zu verschaffen und sah den Lehrer nicht als eine Art Entertainer, der einem ständig die Langeweile vertreiben sollte.

mfg Nemo.

Kurzer Naturwissenschaftseinwand
Hallo Susanne!

Zucker und künstliche Farbstoffe (Gummibärchen!)

machen Kinder zappelig.

Mal davon abgesehen, dass, das was Du schreibst zumindest extrem fraglich ist… In Gummibärchen der Marke HARIBO (aus Bonn… Ach Bonn ist ja so wichtig… :wink:) sind keine „künstlichen Farbstoffe“. Wenn man schon speziell auf etwas hinweist, das eh schon fraglich ist, dann sollte man nicht auch noch ein besonders schlechtes Beispiel wählen. Das wirkt rhetorisch… ungeschickt!

Ein schönes Leben, wünscht Stefan

http://www.haribo.de/planet/de/info/frameset.php

" Farbstoffe
Seit Ende der 80er Jahre erhalten die Goldbären ihr lustiges, buntes Aussehen ausschließlich durch die Verwendung von färbenden Auszügen aus Früchten und Pflanzen. "

"Alle Farbstoffe gehören zu den Lebensmittelzusatzstoffen. Diese unterliegen in der Bundesrepublik Deutschland der amtlichen Zulassung durch den Gesetzgeber. In einem aufwendigen Zulassungsverfahren muss sowohl die gesundheitliche Unbedenklichkeit des jeweiligen Stoffes, als auch die technologische Notwendigkeit nachgewiesen werden. In einer Broschüre des BLL (Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde) wird genau erklärt, was Lebensmittelzusatzstoffe sind und wie die Prüf- und Zulassungsverfahren aussehen.

Auch die HARIBO eingesetzten Stoffe gehören zu den ordnungsgemäß zugelassenen Farbstoffen. Es bestehen keinerlei Hinweise, dass an diesen Farbstoffen etwas Nachteiliges sein könnte.

Zudem möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass wir seit geraumer Zeit den Goldbären und vielen anderen Produkten keine Farbstoffe, sondern färbende Auszüge aus Früchten und Pflanzen zusetzen.

Eine blaue Färbung des Fruchtgummis lässt sich jedoch mit Hilfe dieser Auszüge nicht erzielen.
Falls Sie an nähere Informationen interessiert sind, wenden Sie sich bitte an:

Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V.
Büro Öffentlichkeitsarbeit
Godesberger Allee 142-148
53175 Bonn"

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Hallo Martina!

Ich kann hier keine empirischen Daten präsentieren. Aber ich kann Dir ein paar interessante Dinge sagen:
Ich studiere in einem „Interdisziplinären Exzellenzstudiengang“ in Bonn. Von meinen 29 Kommilitonen haben glaube ich so zehn Leute oder so ein Abitur von 1,0. (Ich kann das bis heute einfach nicht fassen, aber ein Mädel davon hat ein Abitur mit 836 Punkten gemacht. 836 Punkte von 840 möglichen!!!)
Die absolute Mehrheit von denen sind ordnungsliebende extrem konzentrationsfähige begabte Menschen. Es ist daher zumindest nur schwach anzunehmen, dass unter besonders „erfolgreichen“ Begabten viele mit Konzentrationsschwächen sind.
Ich trage vielleicht einmal die Woche gleiche Strümpfe an den Füßen um die erschreckenden belastenden Dinge nicht zu nennen. Was ich und was ich nicht kann, das weiß ich auch selbst und sehe es jeden Tag, da braucht es keine großen Tests. Außerdem war vor 15 Jahren auch diese ganze Schulpsychologensache (zumindest wo ich herkomme) unbekannt. Probleme mit „klassischen“ Schulleistungen hatte ich jedoch nie, die waren immer sehr gut.

Tipps, die ich geben kann, sind eigentlich fast Allgemeinplätze. Auf jeden Fall wurde ich so gefördert und zumindest scheint es meinen Schulnoten nicht abträglich gewesen zu sein.
Eine möglichst breite Förderung ist am Anfang sehr wichtig. Die Interessen der Kinder bilden sich immer mehr heraus und dann wählt es schon selbst, was ihm gefällt und es intensivieren will und was es nichtmehr will. Gut wäre natürlich musische Förderung. Sowas kostet oft viel Geld, aber unter gewissen Umständen ist es eventuell kostenlos. Wo ich herkomme (Lüneburg), da war z.B. Musikschulunterricht in der städtischen Musikschule für Sozialhilfeempfänger kostenlos. Kostengünstige oder kostenfreie Angebote (egal wie eure finanzielle Situation ist), gibt es sicher auch in der Eifel. Und es gibt ja auch oft Schulorchester, Chor etc.

Ich bin als Kind auch oft auf Exkursionen des Naturschutzbundes oder vergleichbarer Veranstaltungen gewesen. Da kann man ein Kind auch durchaus mal mit Fremden alleinlassen, wenn man als Elter keine Zeit hat. Am Besten ist sowas natürlich, wenn Dein Sohn dann sowas mit einem Freund zusammenmacht, weil man sich doch in einer Gruppe leicht unwohl fühlen kann, wenn man der jüngste Teilnehmer ist und als solcher alleine ist. (Was nebenbei nicht bedeuten muss, dass man besonders wenig Ahnung haben würde als junger Mensch, aber es kann eben dennoch unangenehm sein)
Wenn Dein Sohn speziell an Biologie interessiert sein sollte, könnte ich Dir mal ein sehr dickes Tierbuch raussuchen, was ich als junges Kind sehr gemocht habe und auch mehrfach ganz durchgelesen habe obwohl ich eigentlich sehr lesefaul war. Im Internet sollte es das bestimmt günstig zu kaufen geben. Auch sonst wäre wohl ein großes dickes Buch für jedes besondere Interessensgebiet des Kindes nichts, was zuviel kosten sollte und bei Amazon gibt es auch viele Bücher günstig gebraucht. Auch Bibliotheken soll es ja geben. Natürlich sind das Binsenweisheiten. Das ist mir klar. Aber vergiss nicht, Dein Sohn ist erstmal auch nur ein Kind und hat noch keine Relativitätstheorie entwickelt. Das soll nicht frech gemeint sein. Ich will damit nur sagen, die Optionen hierbei sind sehr groß und es ist nicht unbedingt nötig, dass Dein Sohn Ausdruckstanz oder sowas macht :wink:

Mein einer Bruder hat immer gern Modelle von Fahrzeugen etc. gebaut und diese Bausätze sind ja auch oft sehr günstig im Verhältnis zu der Zeit, die das Bauen braucht, wenn man es denn tut. Auch hat er etwas später gern elektrische Schaltungen (besonders Alarmanlagen :wink:) gebastelt und arbeitet jetzt mit Massenspektrometern und sowas.

Ansonsten würde ich mal versuchen, mit ihm in Museen zu gehen. Viele Museen kosten kaum oder kein Geld und können dennoch Interessen im Kind wecken und aufdecken. Manchmal gibt es in Gemeinden auch Jugendarbeiter in Gemeinden, die in Jugendzentren kreative Kurse anbieten. Bei uns konnte man im Jugendzentrum früher z.B. Töpfern oder auch Sachen aus Holz bauen etc. Solche Angebote sind oft extrem günstig, weil man nur die billigen Materialien bezahlen muss und die Personalkosten aus anderen Quellen gezahlt werden. Informiere Dich vielleicht mal bei der Gemeindeverwaltung, ob solche Dinge veranstaltet werden.

Sport… Is ja klar… Da schreib ich jetzt nichts weiter zu.

Fernsehen sollte man nicht ignorieren. Kinder tun das. Wenn Dein Sohn sich für Sachen interessiert, die für Kinder verständlich auch im Fernsehen präsentiert werden, so kann das für das Kind durchaus vernünftig sein, sowas zu schauen. Besonders geschichtliche oder biologische Dokus fallen mir hier ein und die hab ich als Kind immer sehr gern geschaut. Eigentlich wird bei solchen Sachen von den Zuschauern oft keinerlei Vorwissen verlangt und deshalb kann jeder hier schnell Zugang finden.

Ach ja: Wenn Dein Sohn den PC benutzt, dann sollte er sofort die Zehnfingermethode lernen, vermute ich mal. Früh übt sichs und ist besser, weil man dann nur einmal was lernen muss. Ich versuch es gerade selbst und empfehle es deshalb so dringend :wink:

Hier ein kostemloser Onlinetrainer
http://www.augundohr.at/arbeit/duk/ms2/10.php?fehler=1

Vielleicht mag er ja auch EDV und sonen Kram. Wer weiss…

So, das waren die Sachen, die mir so spontan eingefallen sind.
Man kann ja nicht alles auf einmal machen, aber hier sind bestimmt ein paar Dinge dabei, die man auch bei euch mal ins Auge fassen könnte.
Und dazu müsste Dein Sohn auch nicht auf eine besondere Schule. Außerdem ist es ja so, dass sich Dein Sohn eh irgendwann in der Welt zurechtfinden muss. Eigenarten des Kindes zu klassifizieren, zu testen oder zu pathologisieren kann auch ein Problem sein, wenn das Kind von außen erlebt, es ist immer krank. Ein, wie Freud es nennen würde, sekundärer Krankheitsgewinn, könnte dazu führen, dass sich Dein Sohn mit Problemen zu sehr zufrieden gibt, statt sie anzupacken. Das soll nicht bedeuten, ich lehne eine Therapie von ADHS ab. Ich meine nur, wenn das Kind sich selbst als dauerhaften Krankheitsfall sieht, der für eventuelles Fehlverhalten keine Verantwortung übernehmen muss, dann könnte das schlecht sein für die Entwicklung. Es mag vielleicht härter klingen, als ich es meine.
Was eigentlich Kernaussage sein sollte: Wenn Dein Sohn ein weites Feld aufgezeigt bekommt, dann wird sein Potential bestimmt am ehesten dafür sorgen, dass er in der Schule und im weiteren Leben seinen Weg finden kann.

Wie ein ADHS bei einem Kind behandelt werden sollte, dazu kann ich mich nicht äußern, da ich nichts fundiertes dazu weiß. Es ging mir ausschließlich um kindliche Förderung.

In diesem Sinne, Stefan

Es gibt sehr wohl Hochbegabung und ADHS

Das habe ich ja auch nicht bestritten. Es gibt meiner Meinung nur nicht diese (gerne angedeutete) positive Konnotation.
Früher wurde gerne das Auftreten von Epilepsie mit Hochbegabung konnotiert. Das ist genauso ein Unsinn.
Es grüßt Dich
Branden

Hallo Stefan

Die absolute Mehrheit von denen sind ordnungsliebende extrem
konzentrationsfähige begabte Menschen. Es ist daher zumindest
nur schwach anzunehmen, dass unter besonders „erfolgreichen“
Begabten viele mit Konzentrationsschwächen sind.

Genau so ist es. Ich habe es (unten) als erstes Statement geschrieben, aber auf mich hört ja keiner. :wink:
Gruß,
Branden

Hallo Branden!

Die absolute Mehrheit von denen sind ordnungsliebende extrem
konzentrationsfähige begabte Menschen. Es ist daher zumindest
nur schwach anzunehmen, dass unter besonders „erfolgreichen“
Begabten viele mit Konzentrationsschwächen sind.

Genau so ist es. Ich habe es (unten) als erstes Statement
geschrieben, aber auf mich hört ja keiner. :wink:

Es sind aber noch zwei etwas unterschiedliche Sachen, da andere Teilmengen betrachtet werden, denke ich. Zumindest habe ich es deshalb erwähnt. Natürlich sind die Aussagen kohärent, keine Frage.

VG, Stefan