Hallo,
Vielen dank für deine auführliche und hilfreiche Antwort!
Unser Sohn ist übrigens 8 Jahre alt - richtig geschätzt
LG , Antje.
Hallo,
Danke für die hilfreiche Antwort!
„Was Du beschreibst hört sich nach einem aufgeweckten, intelligenten und gut gefördertem Kind an. Mehr erstmal nicht.“
Genau das ist auch unsere Meinung , wollten der „Sache“ aufgrund der Aussage der Lehrerin nur nachgehen, um nichts zu übersehen.
LG, Antje
Hallo,
Beim Pubertätsrückschlag jemandem helfen zu wollen, ist
entschieden zu spät. Dann kann man abwarten, bis er sich als
Erwachsener selber hilft.
Wenn jemand hochbegabt ist, wird das wohl deutlich werden.
Das wird durchaus nicht immer deutlich. Es ist ein nicht
seltenes Phänomen, dass Hochbegabte sich dümmer stellen als
sie sind und absichtlich Fehler einbauen, weil sie nicht
kapieren, was mit ihnen los ist, und weil sie unbedingt normal
sein wollen.
Haben Hochbegabte merkliche Pubertätsrückschläge? Wenn ja, warum?
Wer hochbegabt ist, sollte während der Pubertät von absichtlichen Fehlern befreit sein angesichts der übrigen Hindernisse. Also mal endlich Schule normal absolvieren können, oder?
Intelligenz verlernt man nicht. Man kann sich wenn nötig klugerweise dumm stellen, ist deshalb aber nicht dumm. Kurz: die Begabung bleibt. Außerdem muss heutzutage in der Schule niemand sein Licht unter den Scheffel stellen - die Anforderungen sind ganz ordentlich und Klassenbester sein nicht mehr out.
Hochbegabung ist schon die Ausnahme. Kindern selbiges zu unterstellen und dann mit tollster Förderung (und zwangsläufig entsprechender Erwartung) loszulegen, kann bös nach hinten los gehen.
Man sollte jedem Kind möglichst viele Lernmöglichkeiten (incl. Spielen) bieten, aber locker, ohne Erwartungshaltung.
Und vor allem Zuwendung nicht vergessen, unabhängig von der Leistung. Auch unsere normal oder wenig begabten Kinder sind toll - und werden manchmal unterschätzt.
Stell Dir vor, es hätte zwar Einstein und Hahn gegeben, aber niemanden, der gegen Atombomben protestierte.
Gruß, Paran
Hallo,
Im Unterricht? - Ja, wenn das der Fall ist, ok. Meine Kinder
haben es anders erlebt.
Da wurden ziemlich bald in erster Linie die Buchstaben, die
Zahlen usw. gelernt. Allerdings war es eine sehr konservative
Schule mit alten Lehrern.
Was ich geschrieben habe, gilt natürlich nur für die
Lehrmethoden, die ich bisher erlebt habe.
Ja so steht es in dem Lehrplan und so sind auch die Methoden. Entscheidend ist aber was das Kind erlebt - und da liegt meistens der Schwepunkt im sozialen Bereich und nicht in dem Nachspuren von Buchstaben (was auch bei Hochbegabten eine Herausforderung sein kann
Die Regeln der Rechtschreibung leicht oder schwer zu verstehen
und sich Schreibweisen merken zu können, das hat aber wohl was
mit Hochbegabung zu tun. - Gut, es gibt Lehrmethoden, da kommt
in den ersten Jahren gar keine Rechtschreibung vor. Bei dieser
Methode würde das natürlich auch von Hochbegabten nicht
gelernt werden können. Aber da es da so erwähnt wurde, dass er
Junge in diesem Fach nicht gut sei, denke ich schon, dass die
Rechtschreibung an der Schule schon im ersten Schuljahr
gelernt wird.
Das was Du schreibst mag für uns alle nachvollziehbar sein, aber es entspricht nicht der Realität. Eine diagnostizierte Hochbegabung geht nicht Hand in Hand mit einer ausgeprägt guten Rechtschreibung der deutschen Sprache einher. Dafür gibt es keine Belege. Sicher gibt es Hochbegabte, die ihren Schwerpunkt auf die deutsche Rechtschreibung haben (es schließt es nicht aus, aber es bedingt es nicht). Ich habe einen hochbegabten Sohn, wobei seine Fähigkeiten sich eher in Logik, Mathematik und Musik niederschlagen, aber auch in Sprachen. Da er sich sehr für Sprachen interessiert und sie schnell sprechen kann, verzögert sich die Rechtschreibung. Es ist nicht so, dass er sie nicht versteht, sondern er vermischt sie zunächst. Die deutlichsten Schwerpunkte sind die Dehnungsbuchstaben und die Großschreibung der Nomen - was bei anderen Sprachen eben nicht der Fall ist.
Außerdem blendest Du mit dieser Aussage aus, dass es eben Inselbegabungen gibt, die durchaus häufig ein Thema ausblenden (z.B. die Rechtschreibung oder generell die Sprache). Darüberhinaus gibt es Hochbegabte, die den „einfachen“ Weg suchen, d.h. sie wissen es, sind aber zu faul um es immer zu zeigen.
So einfach kann man es sich nicht machen und zu sagen, dass Hochbegabte immer durchweg überall Überflieger sind.
Viele Grüße
Viele Grüße
Aus der Sicht eines Hochbegabten
Ich schreibe das mal aus meiner Sicht als hochbegabter. Ich bin 19 Jahre alt und mein IQ liegt um die 140. Wie viele (die meisten?) weit überdurchschnittlich intelligenten Kinder/Jugendlichen/Menschen, bin ich aufgrund meiner Begabung fast ausschließlich negativ aufgefallen, weil sie einfach nicht erkannt oder missverstanden wurde.
Zu meiner Person:
Ich war schon immer ein Einzelgänger und ein wenig eigen, quasi eine leichte Form des Autismus, aber das wurde nie näher untersucht. Ich habe von meinem Elternhaus vor der Schule eigentlich keine besondere Förderung bekommen, sodass ich nicht viel mehr wusste als meine Mitschüler. Das Alphabet konnte ich, ein kleines bisschen lesen auch (da war ich eher ein Spätzünder, im Vergleich zu anderen Kindern). Meine Interessen lagen wie bei den meisten anderen Kindern in der Tierwelt (alles von Affen über Dinosaurier bis Zebras).
Ich lasse den Kindergarten mal raus, da ich mich da wirklich kaum noch dran erinnern kann. Ich war halt ein Einzelgänger und hatte so wenig wie möglich mit den Anderen zu tun, da hört meine Erinnerung aber auch schon wieder auf.
Grundschulzeit :
Als ich in die Grunschule gekommen bin, bin ich trotz Umzug während des ersten Schuljahres und großen psychischen Druck/Stress (Scheidung) ohne Probleme mitgekommen und habe mich durchgehend gelangweilt. Das ging so weit, dass ich so einem regelrechten Problemkind wurde, das die Lehrer eigentlich auf eine Schule für schwererziehbare Kinder schicken wollten. Ich war eben Einzelgänger und einfach „anders“, da ist man das perfekte Fressen für kleine Banden von Kindern. Ich wurde gemobbt und habe mich deshalb in der Schule noch unwohler gefühlt und meinen Frust natürlich irgendwie (in Form von physischer und verbaler Gewalt gegen Mitschüler und Lehrer) zum Ausdruck gebracht.
Im Unterricht habe ich mich gelangweilt und dementsprechend gerne gesungen/gesummt oder andere Dinge getan (ähnlich wie bei ADS?). Für Aufgaben, die eigentlich die ganze Stunde für Beschäftigung sorgen sollten, habe ich 5 bis 10 Minuten gebraucht. Besonders Rechenaufgaben waren kein Problem. Das Rechenheft damals (die Grundrechenarten bis 100 oder so?) habe ich damals in der ersten Woche fertig gemacht, obwohl das eigentlich für das ganze Schuljahr gedacht war.
Meine Intelligenz ist besonders in der Welt der Zahlen und Logik angesiedelt und mein Verstand ist besonders aufnahmefähig. Damals war meine Rechtschreibung unglaublich schlecht, aber das wurde dann am Ende der 5. Klasse besser. Ich war ab dem 2. Halbjahr der 5. Klasse in einer LRS Gruppe, das war aber aufgrund meiner Aufnahmefähigkeit nach nur wenigen Wochen nicht mehr notwendig. Schon mein ganzes Leben lang sind Kreativität und soziale Interaktionen meine großen Schwächen (quasi das Gegenteil des normalen Kindes, das Mathe verteufelt und lieber mit Freunden spielt oder Bilder malt).
Als ich irgendwo in der Mitte des 3. Schuljahres auf eine Sonderschule geschickt werden sollte, hat meine Mutter sich auch endlich dafür interessiert und protestiert. Sie kam zufällig in Kontakt mit einem Mann, der sich in unserer Stadt schon ewig für Hochbegabte einsetzt. Danach habe ich die Schule gewechselt, mich aber immernoch gelangweilt, weshalb mein IQ getestet wurde, und anschließend durfte ich eine Klasse überspringen. Leider war nicht mehr drin, weil es wohl gerade am Ende des vierten Schuljahrs ein paar wichtige Dinge gab (die hätte ich aber problemlos nachholen können) und man mir wohl den sozialen Aspekt nicht zumuten wollte (das mehrere Jahre jüngere, merkwürdige, superintelligente Kind ist leider das gefundene Fressen).
Anmerkung :
Ich beherrsche übrigens die schriftliche Division und Multiplikation bis heute nicht (das war Stoff des 1. Halbjahres des 4. Schuljahres, glaube ich).
Gymnasium :
Auf der weiterführenden Schule wurde Mobbing ein immer größeres Problem. Außerdem gab es nun richtige Noten, mündliche und schriftliche.
Wie man sich denken kann, lief das mit den mündlichen Noten nicht so gut und das hat sich bis zum Abitur nicht geändert. Ich habe einfach nie gelernt, wie man im Unterricht mitarbeitet und in der Grundschule wurde ich grundsätzlich ignoriert, da die Lehrer ja wussten, dass ich es weiß, deshalb haben sie mich auch nicht drangenommen. Das Mobbing hat die Situation auch nicht gerade verbessert. Obwohl ich hochbegabt bin, war meine Versetzung mehr als nur einmal gefährdet, weil ich in jedem einzelnen Fach mündlich höchstens auf eine 4 gekommen bin, der Schnitt lag so ungefähr bei 4.5. Die 4 gab es dann aber auch nur, wenn die Lehrer erkannt haben, dass ich es ja eigentlich kann und immer dabei bin, aber eben einfach nichts sagen kann/will.
Meine schriftlichen Noten haben mir immer wieder den Hintern gerettet. Ich habe in meinem Leben noch nie Vokabeln oder überhaupt für Klausuren oder Tests gelernt, habe aber trotzdem immer nur 1en und 2en nach Hause gebracht. Der Schnitt ist dadurch dann ein wenig besser geworden, aber trotzdem ist mein Abitur nichtmal durchschnittlich.
Es gab im Verlauf meiner Schullaufbahn noch weitere Tests und danach Versuche, ein paar Klassen zu überspringen, aber leider hat es nie geklappt (schulische Vorschriften und soziale Defizite).
Universität :
Ich bin momentan im 2. Semester. Das Lernen habe ich nie gelernt. Entweder ich verstehe etwas auf Anhieb, weil es in mein Denkschema passt und direkt verarbeitet werden kann, oder eben nicht. Da es mir auch nach vielen vergeblichen Versuchen nicht möglich war, diesen superabstrakten Schwachsinn zu begreifen, bin ich im ersten Semester auch direkt durch mehrere Prüfungen gerasselt. Das würde man wohl von einem Hochbegabten nicht erwarten - ganz im Gegenteil, die meisten würden mich für einen Vollidioten halten. Dabei Studiere ich etwas, das mir eigentlich liegt (Mathe und Informatik).
Ich habe sicherlich noch viele Dinge vergessen, die ich eigentlich schreiben wollte, aber was solls.
TL;DR:
Der Punkt ist, dass Intelligenz nicht immer (wohl eher nur in Ausnahmefällen) auch einfach so zu (schulischem) Erfolg führt. Andersrum darf man nie von schulischem Erfolg auf die Intelligenz schließen (ich hatte zig Mitschüler, die zwar immer die 1en in Klausuren und im Arschkriechen hatten, aber alles andere als Intelligent waren).
Man sollte professionelle Tests machen lassen und sich bei Experten Rat suchen, da Intelligenz/Begabung in den unterschiedlichsten Formen und Farben auftreten können. Diese zu Erkennen und von erarbeitetem Vorwissen zu unterscheiden, ist nicht leicht. Ich denke übrigens keinesfalls, dass man damit zu früh anfangen kann. Je früher man die Begabung erkennt und das betroffene Kind fördert, desto besser. Dabei sollten sich überehrgeizige Eltern aber nicht dazu verleiten lassen, ihre Kinder regelrecht zu treiben und hohem Leistungsdruck auszusetzen („Nur eine 1-/2+? Das machst du aber nächstes mal gefälligst besser! Keine Videospiele diese Woche!“ habe ich leider viel zu oft gehört).
PS:
Ich bitte um Verzeihung für den möglicherweise unstrukturierten Text und Rechtschreibfehler. Um 3 Uhr Nachts funktioniert selbst das leistungsstärkste Hirn nicht mehr Einwandfrei.
Kleine Ergänzung:
Ich habe hier von mehreren Postern gelesen, dass von Hochbegabten ein großes Interesse für neues Wissen, ein hohes Maß an Lernbereitschaft und viel Ehrgeiz vorausgesetzt werden, aber gerade weil diese Kinder oft nicht richtig gefördert werden, werden viele von ihnen zu Problemfällen, die sich ganz oder teilweise verweigern. Das soll natürlich nicht heißen, dass jeder Rebell ein Genie ist, aber die Konsequenz des Andersseins ist nunmal meist eine Ausgrenzung und infolgedessen je nach Grad der Ausgrenzung eine gewisse Motivationslosigkeit (die bei mir bis zu einer immernoch anhaltenden schweren Depression geführt hat).
Meine Interessen und Hobbies sind trotz meiner Begabung ganz entgegen der Erwartungen ziemlich simpel und „dumm“ gehalten. Was mir nicht liegt, das interessiert mich auch nicht:
- Computer(-spiele)
- Das war’s. Die Tierwelt ist irgendwann am Ende der Grundschulzeit langweilig geworden.
Eigeninitiative und Motivation sind gleich null. Wenn kein spürbarer Druck da ist, mache ich rein gar nichts, was mir nicht auch Spaß macht (z.B. lerne ich ungern neue Dinge, selbst wenn es ein neues Videospiel ist, in dem ich nicht binnen kürzester Zeit bei den Besten mitmischen kann). Wenn ich irgendwas machen muss, wie beispielsweise wichtige Hausaufgaben (die „normalen“ wurden sowieso nie erledigt) oder eine Facharbeit (20 Seiten damals fürs Abitur), wird es immer bis zum letzten Augenblick aufgeschoben. Die Facharbeit wurde in der letzten Nacht geschrieben (inklusive Sammeln der Infos) und 10 Minuten vor der Abgabe ausgedruckt - Note 2+. Dafür habe ich mich sogar krankschreiben lassen, da am Abgabetag eine Englischklausur war.
Diese Motivationslosigkeit ist wohl auf meine Depression zurückzuführen, aber die wiederum ist aufgrund meiner Hochbegabung erst aufgetreten. Motivationslosigkeit ist eine ziemlich typische Eigenschaft Hochbegabter, wenn auch nicht so stark ausgeprägt, wie bei mir.
Wunderkinder
Hallo
hochbegabt heisst, dass man besser beim IQ-Test abschneidet als 98% der Gleichaltrigen. Da der IQ oft Konstante gesehen wird, hilft ein Vergleich mit Sport. Ein Kind ist sportlich, wenn es
- viel sport macht
- gerne sport macht
- viele Sportarten kennenlernt
- viel Zeit mit Sport verbringt, sieht, abschaut, mitgeht …
- die körperlichen Voraussetzungen mitbringt (Größe, Proportionen, Muskelaufbau …)
würde man verschiedene Parameter der Sportlichkeit messen, so wäre das Vergleichbar:
- Es gäbe per definition 2% hochsportliche Kinder
- hätten die Kinder einen Vorteil, die schon viel Sport gemacht haben
- würde das Gefüge im Groben bis ins Erwachsenenalter so bleiben.
Genauso ist auch der IQ nur der momentane Trainingsstand. Woher dieser kommt (z.B. Unterhaltungen der Eltern, Spielzeug und Spielzeit, ältere Geschwister oder Nachbarkinder, unbewusste (oder bewusste) Bestätigungen durch die Eltern) ist nebensächlich. Auch Wunderkinder haben mit wenigen Jahren meist schon mehr geübt als ein Berufsmusiker zu Anfang seiner Karriere.
Es ist auch Unsinn, anzunehmen, dass hochbegabten alles zufliegt. Es ist auf einen Faktor 10 überhaupt nicht abschätzbar, wieviel Zeit ein Kind mit logischem Denken, Mathe oder technik verbringt. Sobald die Motivation wegfällt, sich mit etwas zu beschäftigen, wird auch ein ehemals hochbegabtes Kind hinterherhinken. Motivation ist aber kaum rational steuerbar.
Wenn wir ihm aber etwas anbieten, wo wir Interesse vermuten
oder wecken wollen z.B. Knobelaufgaben, Schach spielen, Lesen,
Geschichten schreiben( er hat viel Fantasie)…lehnt er das
fast immer ab. Wir finden einfach keine Herausforderung, der
er sich gerne stellt.
In dem Alter müsst Ihr ihn auch nicht unbedingt motivieren, wenn er genügend intrinsische Motivation hat, wie Du hier schreibst:
Sein Interesse ist beschränkt auf
Wissenssendungen und Zeichentrickfilme im Fernsehen, Podcast
(auch Wissenssendungen) und Lego-bauen ( er spielt selten
sondern baut Dinge neu und um, weswegen er auch ungern seine
Freunde ran lässt ).
Ihr solltet vielleicht nur sicherstellen, dass er das nicht nur tut, um Euch zu gefallen, sondern weil es ihm Freude bereitet.
Ansonsten fördert ihn, soviel er und ihr könnt und wollt. Es gibt da keine „obere Grenze“, ab der das Gehirn voll wäre.
Gruß
achim
Hallo
Wenn jemand hochbegabt ist, wird das wohl deutlich werden.
http://www.hbf-ev.de/index.php?id=26
Haben Hochbegabte merkliche Pubertätsrückschläge? Wenn ja, warum?
Merkliche Pubertätsrückschläge haben wohl die meisten. Bei Hochbegabten, die ihr Problem nicht erkannt haben, kommt hinzu, dass sie bisher immer in der Schule mitkamen, auch wenn sie im Unterricht nicht aufgepasst und nicht zu Hause gelernt haben. Das klappt im 10. Schuljahr oft nicht mehr, und sie sind dann gar nicht in der Lage systematisch zu lernen, weil sie es noch nie gemacht haben.
Wer hochbegabt ist, sollte während der Pubertät von absichtlichen Fehlern befreit sein angesichts der übrigen Hindernisse. Also mal endlich Schule normal absolvieren können, oder?
Wer von seinem 6. bis 14. Lebensjahr sich nie bewegt hat, wird nicht dann plötzlich zum Leistungssportler werden können. Im Gegenteil, das Bewegen wird ihm sehr unangenehm erscheinen. Das kann man auch aufs Gehirn übertragen, das kann auch trainiert oder nicht trainiert werden, insbesondere die Konzentrationsfähigkeit. -
Intelligenz verlernt man nicht. Man kann sich wenn nötig klugerweise dumm stellen, ist deshalb aber nicht dumm. Kurz: die Begabung bleibt.
Kinder stellen sich meist nicht ‚klugerweise‘ dumm, sondern weil sie verzweifelt versuchen, normal zu sein, so wie alle anderen auch. Hochbegabung kann sehr einsam machen.
Außerdem muss heutzutage in der Schule niemand sein Licht unter den Scheffel stellen - die Anforderungen sind ganz ordentlich und Klassenbester sein nicht mehr out.
http://www.hbf-ev.de/index.php?id=28
Auch unsere normal oder wenig begabten Kinder sind toll - und werden manchmal unterschätzt.
Das weiß ich, und ich fände es auch gut, die mehr zu fördern. Aber Hochbegabtenförderung widerspricht dem doch nicht.
Viele Grüße
Hallo
Das was Du schreibst mag für uns alle nachvollziehbar sein, aber es entspricht nicht der Realität. Eine diagnostizierte Hochbegabung geht nicht Hand in Hand mit einer ausgeprägt guten Rechtschreibung der deutschen Sprache einher.
Muss natürlich nicht zwangsläufig, ich halte es aber für recht wahrscheinlich.
Außerdem blendest Du mit dieser Aussage aus, dass es eben Inselbegabungen gibt, …
Inselbegabungen sind eben keine Hochbegabung, meiner Meinung nach. -
Darüberhinaus gibt es Hochbegabte, die den „einfachen“ Weg suchen, d.h. sie wissen es, sind aber zu faul um es immer zu zeigen.
Dass Hochbegabte mehr Flüchtigkeitsfehler machen als andere, das glaube ich auch.
Viele Grüße
Noch eine zusätzliche Überlegung
Hallo
Also bei jedem Test sollte man sich vorher mal grob überlegen, was man mit dem Ergebnis anfangen kann oder will. Auch, um zu sehen, ob es überhaupt sinnvoll ist, eine eindeutige Einordnung vorzunehmen oder vornehmen zu lassen.
Genau betrachtet finde ich das doch nicht richtig. Bei Verdacht sollte man auf jeden Fall den Test machen, auch wenn man erstmal nichts weiter damit unternehmen will, und zwar einfach deswegen, damit man selber und vor allem das Kind ggf. besser verstehen kann, dass andere Kinder einfach nicht so schnell denken können, und dass es das berücksichtigen muss, wenn es mit anderen spielt.
Hochbegabte Kinder haben oft das Problem, dass sie von niemandem - vor allen Dingen nicht von Gleichaltrigen - verstanden werden. Diese Tatsache sollten sie irgendwie einordnen können, sonst können schwere psychische Probleme die Folge sein.
Viele Grüße
Das stimmt nicht
Hallo
Genauso ist auch der IQ nur der momentane Trainingsstand.
Das stimmt einfach nicht. Dass man für diese IQ-Tests auch üben kann, das stimmt wohl, aber da müsste man wirklich genau die IQ-Tests üben. Manche Aufgaben davon fallen leichter, wenn man sie öfters macht.
Es ist auch Unsinn, anzunehmen, dass hochbegabten alles zufliegt.
Hochbegabung ist keine Leistungsfähigkeit, sondern eben eine Begabung, eine Disposition. Man kann was draus machen oder auch nichts draus machen.
Viele Grüße
Hallo
Ich bin momentan im 2. Semester. Das Lernen habe ich nie gelernt. Entweder ich verstehe etwas auf Anhieb, weil es in mein Denkschema passt und direkt verarbeitet werden kann, oder eben nicht. Da es mir auch nach vielen vergeblichen Versuchen nicht möglich war, diesen superabstrakten Schwachsinn zu begreifen, bin ich im ersten Semester auch direkt durch mehrere Prüfungen gerasselt. Das würde man wohl von einem Hochbegabten nicht erwarten - ganz im Gegenteil, die meisten würden mich für einen Vollidioten halten. Dabei Studiere ich etwas, das mir eigentlich liegt (Mathe und Informatik).
Kleiner Tipp: Lerne in kleinen, möglichst angenehmen Schritten, dich zu konzentrieren. Und mach dir immer einen (nicht umfangreichen) Zettel mit Arbeiten, die erledigen sind. Und wenn du da am Anfang nur ‚um 10 zur Uni fahren‘ und ‚Zeile 1 - 10 aus Mathebuch S. 34 lesen‘ draufschreibst. -
Kann ja aber auch sein, dass man manche Dinge bei Mathe am Anfang erstmal einfach auswendig lernen muss, und dass man sie erst im 6. Semester versteht. Da hilft es, sich die Formeln einfach auf schöne Zettel schön groß draufzuschreiben und sie an die Wand über dem Frühstückstisch zu hängen. Und jeden Tag beim Frühstück ein oder zwei dieser Formeln ohne zu gucken aufschreiben und dann sorgfältig (!) vergleichen, ob man sie richtig geschrieben hat.
Und mach dringend irgendeinen Lehrgang zur Selbstmotivation. Sowas gibt es bestimmt auch an der Uni.
Was auch hilft, sich selber laut zurechtzuweisen, indem man zu sich sagt: Du machst das jetzt! - Es ist wichtig, dass man es laut sagt, und nicht nur heimlich denkt. So kann man sich selber Mutter und Vater sein.
Und man kann sich auch immer sagen, wenn irgendwas gut ist.
Und beim Lernen immer gleichzeitig was Angenehmes machen - z. B. Frühstücken. Dann verbindet man nachher Lernen mit was Angenehmen.
Ansonsten, was viel hilft, bei leichteren Depressionen, ist Singen, z. B. in einem Chor. Ok, ich weiß, junge Männer machen sowas nicht, das ist aber schade.
Viele Grüße
Danke für deinen Beitrag. Ich werde versuchen, diese Tipps umzusetzen.
Wobei ich wohl sowieso die Uni hinschmeißen und an eine FH wechseln werde, da mir dieser super theoretische und abstrakte Quatsch echt gar nicht liegt. Ich bin eher logisch/praktisch denkend. Wenn ich neue Informationen nicht sofort zwischen anderen Dingen, die mir bereits vertraut sind, einordnen kann, schwirren diese Infos einfach sinnlos umher und es fällt mir schwer, diese zu verstehen und anzuwenden. Ein bisschen als würde man alle seine Zettel, die man nicht sofort in einen bereits existierenden Teil seines Ordners einordnen kann, irgendwo auf den Boden werfen, anstatt einfach eine neue Kategorie im Ordner anzulegen und sie dort einzusortieren.
Ich denke, da man als überdurchschnittlich Intelligenter seinen Altersgenossen meist voraus ist, entwickelt der Verstand ganz eigene Denkmuster und Funktionsweisen, da die Schule ihre Dinge nicht schnell genug vermitteln und auf einen einwirken kann. Sich nachher auf klassische „Techniken“ einzulassen (Dinge durch Wiederholungen lernen, erstmal so merken und später einordnen, usw.) ist dann umso schwieriger. Es fehlt irgendwie die Struktur im Lernprozess. Das macht eine frühe Förderung umso wichtiger.
Was das Singen angeht, mach ich das gern, aber nur für mich, ohne dass mich jemand hören kann. Das zieht mich aber eigentlich eher runter, weil die Titel, die ich wähle, nicht wirklich aufmunternd wirken.
Ein kleiner Teil der IQ Tests ist meist/immer (?) das Merken von Zahlenreihen. Die werden einem vorgelesen und man muss sie wiedergeben. Das geht von ganz kurzen bis zu beliebig langen. Da hat man natürlich mit bestimmten erlernbaren Gedächtnisstrategien einen riesigen Vorteil, aber das ist wie gesagt nur ein kleiner Teil des IQ Tests und irgendwie ist es ja beim Gedächtnis auch egal, ob man diese Technik einfach so entwickelt oder gezielt erlernt hat. Das ändert an der Effizienz des Gedächtnisses nichts.
Die Tagesform spielt natürlich auch eine Rolle. Bei Übermüdung, Drogen oder einfach nur hormonal bedingt beispielsweise durch Testosteronausschüttung beim Sex, schwankt die Leistungsfähigkeit des Gehirns deutlich, wobei für IQ Tests wohl nur die Übermüdung eine Rolle spielen könnte.
Man kann jedenfalls nur durch Übung aus einem Idioten kein Genie machen, also sollte man den IQ nicht einfach nur als momentanen Trainingsstand abtun, aber ein bisschen „Gehirnjogging“ kann sicherlich ein paar IQ Punkte bringen.
Moin,
Genauso ist auch der IQ nur der momentane Trainingsstand.
nicht ganz.
Ich könnte trainieren bis zum Umfallen und würde die 100 m nie unter 13 Sekunden laufen können, geschweige denn mehr oder 100 m Kraul nicht unter 2 min schaffen.
Klassenkameraden liefen ohne großes Training die 100 m unter 12 Sekunden und kamen mit intensiven Training auf knappe 11,5 oder schwammen 100 m Kraul in etwas über einer Minuten. Aber dann war auch bei denen Schluss.
Genauso ist es beim IQ.
Du kannst üben bis zum Abwinken, aber kommst nicht über einen bestimmten Wert hinaus.
Nun kann man sich trefflich streiten, was bedeutender ist, ob die genetische Ausstattung wichtiger ist oder das soziale Umfeld.
Aber ein Vollpfosten wird mit einiger Wahrscheinlichkeit kein Heisenberg, so wenig wie ich ein Spitzensportler werde.
Es dürfte das Zusammentreffen von Talent und Förderung sein, das die Spitzen in ihrer Disziplin hervorbringt.
Gandalf
Hallo,
Das stimmt einfach nicht. Dass man für diese IQ-Tests auch
üben kann, das stimmt wohl, aber da müsste man wirklich genau
die IQ-Tests üben. Manche Aufgaben davon fallen leichter, wenn
man sie öfters macht.
Das man dafür nicht üben kann liegt einfach an der dafür nicht vorhandenen Zeit! Die meisten Fähigkeiten eignen wir uns über tausende von Stunden wie die Muttersprache durch nachahmen und verinnerlichen an. Ein Siebenjähriger kann weder für Sprachtest noch für IQ-Test sonderlich üben. Trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, dass den Kindern hier Deutsch zufliegt, während anderen eher Französisch zufliegt.
Es ist auch Unsinn, anzunehmen, dass hochbegabten alles zufliegt.
Hochbegabung ist keine Leistungsfähigkeit, sondern eben eine
Begabung, eine Disposition. Man kann was draus machen oder
auch nichts draus machen.
Das stimmt nicht, da wir nur das Produkt aus Disposition/Begabung und „Getan“ bewerten können. Wie soll man bei einem 7-jährigen denn herausrechnen, ob er sich bisher 10, 100, 1000 oder 10000 Stunden mit logischen Problemen (aus welcher Motivation auch immer) beschäftigt hat?? Bei vielen Wunderkindern kommt man da schon in 5-stellige Stunden, die manche bis zum Erwachsenenalter nicht zusammenbringen. Und die Argumentation, dass jemand etwa viel macht weil er es gut kann, ist eine klassisches Henne-Ei-Stellung.
Und bei Hochbegabung ist der Kreis der Betroffenen rein definitionsgemäß statistisch etwa einer in jedem Grundschuljahrgang, durch eine Art „Publikationsbias“ auch mehr. Es geht hier also nichtmal um herausragende Wunderkinder.
Gruß
achim
Gehirntraining
Hallo
Wobei ich wohl sowieso die Uni hinschmeißen und an eine FH wechseln werde, da mir dieser super theoretische und abstrakte Quatsch echt gar nicht liegt. Ich bin eher logisch/praktisch denkend.
Logisch wird es ja wohl irgendwann mal bzw. man kapiert irgendwann nach dem 124. Semester die Logik, die dahintersteckt. Sicher kann ich mir darüber nicht sein, aber wenn Mathematik nicht letzten Endes logisch ist, dann weiß ich auch nicht, was logisch sein soll. Für mich ist es eigentlich logisch, dass Mathe logisch sein muss.
Allerdings muss man die Logik wohl unbedingt kapieren wollen, sonst wird es wohl nichts …
Wenn ich neue Informationen nicht sofort zwischen anderen Dingen, die mir bereits vertraut sind, einordnen kann, schwirren diese Infos einfach sinnlos umher und es fällt mir schwer, diese zu verstehen und anzuwenden. Ein bisschen als würde man alle seine Zettel, die man nicht sofort in einen bereits existierenden Teil seines Ordners einordnen kann, irgendwo auf den Boden werfen, anstatt einfach eine neue Kategorie im Ordner anzulegen und sie dort einzusortieren.
Und es gibt nichts, was dich motivieren könnte, deine Ressourcen auszuschöpfen? - Das kann man auch mit 20 oder 30 und wohl auch nocht später noch lernen!
Sich nachher auf klassische „Techniken“ einzulassen (Dinge durch Wiederholungen lernen, erstmal so merken und später einordnen, usw.) ist dann umso schwieriger.
Ja, das ist natürlich mühsam und unangenehm. Und es dauert auch ein Weilchen, bis man einen Effekt merkt. Aber dann ist es zweifellos ein tolles Erlebnis. - Allerdings ist gerade Mathematik natürlich extrem theoretisch. Physik z. B. ist da doch etwas konkreter. - Ich kenne übrigens einen mit einem ähnlichen Problem, der Physik studiert. Der hat es nach meiner Einschätzung hingekriegt, das Lernen zu lernen, jedenfalls einigermaßen. Hat ca. 2-3 Semester gedauert.
Es fehlt irgendwie die Struktur im Lernprozess. Das macht eine frühe Förderung umso wichtiger.
Das stimmt, aber die frühe Förderung würde ja auch in erster Linie erstmal darin bestehen, dass die Anforderungen so sind, dass man sich anstrengen muss, um sie zu schaffen. Es ist doch immer noch besser, wenn diese Förderung jetzt als überhaupt nie kommt. -
Ich stelle es mir so vor wie jemand, der als Kind immer zu schnell gelaufen ist und deswegen lieber sitzen sollte und im Rollstuhl rumgefahren wurde, bis er ca. 19 war. Dass er dann keine Lust mehr hat zu laufen, weil die entsprechenden Muskeln sich total zurückgebildet haben, ist klar. Aber dass es nicht gut sein kann, wenn er jetzt für sein ganzes Leben im Rollstuhl bleibt, das leuchtet ein, und dass er irgendwann in den sauren Apfel beißen und seine verkümmerten Geh-Muskeln aktivieren sollte, auch. - Der Vergleich hinkt ziemlich stark, ich sehe es ein. Aber es ist was dran.
Allerdings, wenn du gar keine Motivation dafür verspürst, wäre es natürlich viel besser, jetzt ein FH-Studium zu machen als noch jahrelang ein Mathe-Studium ohne jeden Spaß an der Sache. Nur ist es fraglich, ob das FH-Studium viel mehr Spaß macht, da ich mir vorstellen kann, dass da verschiedene Dinge gar nicht bis ins letzte erklärt werden (je nach Fach natürlich), sondern halt die Formeln und deren Anwendung eher mal einfach auswendig gelernt werden sollen, da es mehr um die praktische Anwendung als um das logische Verstehen der Theorie geht. - Ich würde mich jedenfalls erstmal gezielt danach erkundigen, ob es in meinem Wunschfach so ist.
Was das Singen angeht, mach ich das gern, aber nur für mich, ohne dass mich jemand hören kann. Das zieht mich aber eigentlich eher runter, weil die Titel, die ich wähle, nicht wirklich aufmunternd wirken.
Deshalb sollst du ja in einen Chor gehen! - Und auch wenn die lauter Reqiems singen, wirkt das immer noch aufmunternder als wenn man Depri-Musik für sich alleine singt.
Viele Grüße
Übrigens …
Hallo nochmal
Dabei Studiere ich etwas, das mir eigentlich liegt (Mathe und Informatik).
Wieso studierst du eigentlich 2 so schwierige Fächer? Sag bloß, du studierst auf Lehramt? - Wann soll es denn mal kommen, wenn du am liebsten was Praktisches und Logisches machen willst? Da kommst du doch aus der Theorie niemals raus!
Oder willst du unbedingt mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben? Interessierst du dich für die Vermittlung von Wissen? - Das wäre natürlich was anderes!
Oder machst du sowas: http://www.math.hhu.de/studium-mathematik/bachelor-d… ? - Dann habe ich nichts gesagt. - Ich finde aber, eins von diesen beiden Fächern reicht …
Viele Grüße
Nein nicht auf Lehramt. Das ist ja kein Problem eigentlich, aber an der Uni läufts einfach nicht. Da hab ich über den Unterricht an der FH bisher nur Positives gehört, im Vergleich zur Uni, deshalb will ich ja auch wechseln. An den Fächern liegt es definitiv nicht.
Hallo,
Nein nicht auf Lehramt. Das ist ja kein Problem eigentlich, aber an der Uni läufts einfach nicht. Da hab ich über den Unterricht an der FH bisher nur Positives gehört, im Vergleich zur Uni, deshalb will ich ja auch wechseln. An den Fächern liegt es definitiv nicht.
Du hast sehr sehr viel hier mittlerweile geschrieben. Ist dir nicht irgendwann einmal in den Sinn gekommen, dass all das, was du als problematisch siehst und beschreibst, auch andere Gründe und Ursachen als Hochbegabung haben könnte?
Gruß
nasziv