Homöopathie & Komplementäre Behandlung - eure Erfahrungen?

Moin,

Dein Eindruck ist eine persönliche Meinung. Ob ein Medikament (besser: der darin enthaltene Wirkstoff) wirkt oder nicht, ist aber keine persönliche subjektive Meinung, es sind durch Studien abgesicherte Fakten. Ohne diese nämlich darf es nicht als Medikament für den Handel zugelassen werden,
Zumal Kopfscherzen nicht gleich Kopfschmerzen sind und niemals per Automatik ein Kopfschmerz durch eben solche Tabletten überhaupt beseitigt werden kann.

Derjenige, der das Mittel auf den Markt bringt, hat zu beweisen, dass es eine nachprüfbare objektive Wirkung hat. Nicht und niemals anders herum. Die Beweislast liegt beim Hersteller.

Du solltest alt genug sein, um zu wissen, dass dir niemand 100% Wirksamkeit garantieren kann. Und siehe auch oben meine erste Antwort…
Wie viele homöopathische Behandlungen schlagen eigentlich fehl?

Dass mit der Ziegelphysik hatten wir zwar schon einmal, aber doppelt hält besser:

**Pseudowissenschaft verlässt sich weitgehend auf subjektive Validierung Hans Luftikus stürzt die Götterspeise auf seinen Kopf und seine Kopfschmerzen gehen weg. **
> Für den Pseudowissenschaftler bedeutet dies, daß Götterspeise Kopfschmerzen kuriert. Für den Wissenschaftler bedeutet dieses nichts, da kein Experiment durchgeführt wurde. Viele Sachen ereigneten sich, als die Kopfschmerzen von Hans Luftikus verschwanden – es war Vollmond, ein Vogel flog über seinen Kopf, das Fenster war offen, Herr Luftikus hatte sein rotes Hemd an, etc. – und seine Kopfschmerzen wären letztendlich ohnehin sicher verschwunden, so oder so.
Ein kontrolliertes Experiment würde viele Leute, die unter Kopfschmerzen leiden, unter identische Umstände untersuchen, identisch natürlich mit Ausnahme des Vorhandensein bzw. des Fehlens des zu überprüfenden Heilmittels, und die Resultate vergleichen, welche dann zumindest die Chance hätten, aussagekräftig zu sein.
Viele Leute denken, daß an der Astrologie etwas dran sein muß, weil ein Zeitungshoroskop sie tadellos beschreibt. Eine genauere Prüfung würde jedoch aufdecken, daß die Beschreibung allgemein genug ist, praktisch jeden abzudecken.
Dieses Phänomen, genannt subjektive Validierung, ist eine der Grundlagen dafür, daß Pseudowissenschaft überhaupt unterstützt wird.

(Verfettung von mir)

Du betreibst subjektive Validierung und hast selber keinen kausalen Zusammenhang feststellen können. Denn es gehört immer dazu die Frage: Wären Kopfschmerzen auch ohne Einnahme des homöopathischen Mittels innerhalb einer definierten Frist verschwunden?

-Luno

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Nein, man behandelt keine Nebenwirkungen einer Chemotherapie mit homöopathischen Mitteln, weil diese dafür ungeeignet sind, da unwirksam. Aber manche eher etwas schlichte Patienten wollen unbedingt noch was nehmen, dann gibt man ihnen Placebos (die Zuckerkügelchen), dann ist der Patient zufrieden, es schadet ihm auch nicht (da die Kügelchen komplett unwirksam sind, haben diese keine Nebenwirkungen).

Vereinfacht: Schlichter Patient => Homöopathie!

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Und genau da liegt der Trugschluss vieler Glaubensrichtungen, so auch der Homöopathie. Es gibt einen eklatanten Unterschied zwischen:

  1. ich untersuche zwei Zustände an möglichst vielen Einzelereignissen mit möglichst objektiven Messdaten um die Kausalität der Ereignisse nachzuweisen und
  2. ich nehme subjektive Erzählungen über eines oder wenige Einzelereignisse und ziehe daraus einen Schluss auf Kausalität.

Der Unterschied bei der Betrachtung ist die Datenbasis:

  • bei Punkt 1 ist sie groß und man hat sich vor der Erhebung überlegt, wie man mit dem Ereignis a) möglichst unstrittig einen Zusammenhang zum Ereignis b) nachweisen kann. Dafür untersucht man bereits im Vorfeld, welche Ereignisse oder Zustände das Ergebnis b) verfälschen könnten und versucht sie auszuschließen oder wenigstens zu erfassen und in die Schlussbetrachtung einzubeziehen und um eine valide Aussage zu treffen; zum Ausschluss subjektiver Faktoren kann man auch Vergleichstest mit anderen Ereignissen a) machen oder gar mit nicht stattfindendem a) (Placebo) und anschließend beide Daten vergleichen
  • bei Punkt 2 ist sie singulär. Es gibt vom Ereignis a) genau nur eines. Es gibt die Hoffnung, dass b) eintrifft. Ohne Betrachtung der äußeren Umstände wird geschlossen, dass es eine Kausalität zwischen a) und b) besteht, wenn b) eintritt.

Dahinter stecken die Grundlagen Statistik. (In dem Zusammenhang: ich finde es schlimm, wie wenig Zeit Kinder in der Schule verbringen und wie wenig Gewicht selbst den simpelsten wissenschaftlichen Grundlagen in der Schulzeit gegeben wird - wie wenig verbreitet im Anschluss rationales Denken verbreitet ist.)

Daraus wiederum kann man ableiten: die Schlüsse, die man aus 1. zieht, sind mit einiger Wahrscheinlichkeit valide und überprüfbar. Den „Schluss“, den man aus 2. zieht, besitzt eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit auf einen Fehlschluss.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Du, der Du behauptest, dass es einen Zusammenhang gäbe, musst beweisen, anhand der Richtlinien, die ich in 1. geschildert habe, dass Dein Mittel gegen Schwindel hilft. Und zum Nachweis der Kausalität müsstest Du dann auch noch gegen andere Mittel - am besten vielleicht sogar gegen Placebo - testen. Erst dann besitzt Deine Aussage irgendeine Relevanz.

Was ich Dir bewiesen habe: dass Deine Aussage nur eine Meinung ohne jede Validität ist.

Nochmal: Du restest von Deinem einen Schwindel und dem einen Mittel, dass einer Person, so glaubt sie, hilft.

Wir anderen reden von der gesamten Homöopathie, die vielen Menschen - bis auf den Faktor „Glauben an Wirksamkeit“ - nicht hilft. Einfach weil sie bis heute keine validen Ergebnisse darstellen konnte.

Dadurch relativiert sich automatisch die Betrachtung, die Du als Erfahrung bezeichnest. Sie beruht schlicht auf einer Fehlannahme.

Wozu soll ich sowas machen? Wenn ich Durst habe, hilft es auch nicht, ein leeres Glas an den Mund zu halten, die Lippen zu öffnen, das Glas zu kippen und schluckende Bewegungen zu machen.

Und ich wiederhole mich: dass es geholfen hat, kann die behauptende Person nicht nachweisen, sondern nur als Behauptung in den Raum stellen.

Ich sage es mal ganz gerade aus: So wie Du es formulierst, ist das hanebüchener Unsinn! Es mag einige wenige Ärzte geben, die einigen Patienten Placebos geben und die helfen denen. Aber das ist, wie schon geschildert, kein allgemein angewandter Standard.

Das ist das wohl unsinnigste Argument, was ich im Zusammenhang mit der Homöopathie gelesen habe. Dass es Nachweismethoden sowohl für Viren, als auch für chemische Stoffe gibt, die ihre Aussagekraft allgemein anerkannt bewiesen haben, sollte Dir bekannt sein. Mit diesen Methoden ist das Vorhandensein von Viren beweisbar. Das Vorhandensein von unterschiedlichen Substanzen in unterschiedlichen Kügelchen aber nicht. Daraus kann man schließen, dass ein Zuckerkügelchen chemisch dem anderen entspricht, egal, was auf dem Glas steht. Und auch Tests an Menschen haben noch keinen Unterschied nachweisen können.

Die Partys, bei denen Menschen wild die Globuli mischen und in rauen Mengen zu sich nehmen und der von der GWUP ausgeschriebene Preis zur Identifizierung von Globuli wurden weiter oben schon erwähnt.

Richtige Medikamente müssen im Rahmen eines Zulassungsverfahrens ihre Wirksamkeit nachweisen. Bei alternativen Mitteln reicht es, zu behaupten, dass da eine Wirkung wäre - egal wie phantastisch das Erklärungsmodell klingt.

Du drehst Dir meine Aussagen so zurecht, wie es Dir gefällt. Was ich Dir damit sagen will: es gibt richtige Mittel, gegen Schwindel, die ihre Wirksamkeit bewiesen haben. Dafür muss man keine Mittelchen in Pillenform einwerfen.

Das ist doch, ich wiederhole mich gerne, hanebüchener Unsinn. „Glauben“ ist ein Erklärungsmodell, dass bei mir nur sehr schwach ausgeprägt vorhanden ist. Denn wer auf Glauben, statt wissenschaftlicher Methoden zum Erkenntnisgewinn setzt, der kann ganz schnell Fehlschlüssen erliegen.

Richtig. Und es gibt ganz viele Dinge, an die Menschen glauben, für die es keinerlei Belege gibt, noch nicht mal theoretische Herleitungen. Und als genau das entpuppen sie sich bei näherer Betrachtung: Glauben.

Es geht nicht und gut oder schlecht - sondern um wirksam oder nicht.

Lass uns bitte nicht vom Thema der Wirksamkeit der Homöopathie und des Fehlens der selben abweichen und zu einem Nebenschauplatz wechseln, die mit den so genannten alternativen Heilmethoden rein gar nichts zu tun hat.

Ob es eine zunehmende Monetarisierung des Gesundheitssystems gibt, können wir gerne an anderer Stelle diskutieren.

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Siehe:

Unterstützend während Bestrahlung und Chemotherapie (deutsche-apotheker-zeitung.de)

Komplementärmedizin: Chemotherapie ohne Nebenwirkungen ist möglich - FOCUS Online

Komplementär_CCCF_April_2015.indd (uniklinik-freiburg.de)

Ich antworte jetzt nur mehr auf diese Aussage, sonst wird mir das wieder viel zu lange.

Wenn ich damit zufrieden bin, dass mir dieses Mittel geholfen hat, muss ich doch nicht für andere Menschen, die mir nicht glauben, einen Beweis dafür bringen.
Es steht jedem absolut frei zu sagen, Homöopathie ist nichts für mich, ich glaube nicht daran, ich denke es hat keine Wirkung. Es steht einem aber nicht zu, anderen Menschen ihre Erfahrungen in Abrede zu stellen.
Ich berichte über meine Erfahrungen. Die kann man jetzt ernst nehmen oder nicht. Man kann sagen, toll, versuche ich auch mal so oder man kann sagen, nein danke, ist nichts für mich. Aber man hat doch nicht das Recht mir zu sagen, ich hätte diese guten Erfahrungen nicht machen können weil es dafür keine Studien gibt.

Ich kann verstehe wenn hier jemand kommt und die Homöopathie in den Himmel lobt und sagt, dies sei die einzig wahre Medizin. Dann kann ich die Einwände ja verstehen. Aber wenn man hier nur von seinen Erfahrungen spricht dann verstehe ich nicht wirklich wieso ich dann die Studien ausgraben soll oder den endgültigen Beweis finden sollte. Kann ich nicht und will ich auch nicht. Ich bin zufrieden mit der Situation, mir hat es geholfen. Wenn jemand das anders sieht, ist das sein gutes Recht. Wenn jemand sagt, ok ich probiere es auch mal aus, ist das ebenfalls sein Recht. Ich habe mit beiden Seiten kein Problem. Ich rede über meine Erfahrungen und versuche nicht die Homöopathie zu begründen. Ich bin froh, dass es mir geholfen hat und ich es auch weiterhin anwenden werde. Es hat mir nicht nur einmal zufällig geholfen sondern schon mehrmals. Wenn dies nur Zufalls ein sollte, ist das für mich auch ok. Dann kann ich aber nicht verstehen wieso man sich über den Zufall so aufregen muss.

Da stimme ich dir vollkommen zu, ich denke aber auch, dass diese Diskussion schon recht lang ist und sich im Kreis dreht. Demnach möchte ich mich abschließend trotzdem für die verschiedenen Meinungen und Einblicke bedanken. Es war sehr interessant den Blickwinkel zu wechseln und hat mich zum Nachdenken angeregt.

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Moin,

Ich finde es in dem Zusammenhang besonders wichtig, zwischen dem System „Heilpraktiker“ und ganz speziell dem homöopathischen Mittel zu differenzieren . Letzteres kann keine Wirkung ausüben, da beißt keine Maus den Faden ab, das Drumherum kann es schon in Form der Placebos.
Die Abrechnungsmodalitäten in der evidenzbasierten Medizin (Schulmedizin als Ausdruck mag ich nicht) führten und führen leider dazu, dass die zeitlich ausgedehnte Hinwendung zum Patienten nicht so honoriert wird und ein Patient sich nur noch als „schnell mit Medikament abgefertigt“ fühlt.

-Luno

Niemand stellt in Abrede, dass du folgende Erfahrung gemacht hast:
„Bei körperlichen Beschwerden habe ich homöopathische Mittel eingenommen. In einem engen zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme dieser Mittel wurden meine Beschwerden besser. Das konnte ich nicht nur einmal, sondern mehrere Male beobachten. Das erweckt bei mir den Eindruck, dass die Einnahme des homöopathischen Mittels die Ursache für die Besserung meiner Beschwerden ist.“

In Abrede wird gestellt, dass deine (wiederholten) Erfahrungen einen Beweis für diesen subjektiv wahrgenommenen Kausalzusammenhang darstellen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich verstehe dich so, dass du das auch gar nicht als Beweis postulierst. Insofern sind sich diesbezüglich also alle einig.

Es regt sich niemand über den Zufall aus. Man regt sich teilweise darüber auf, dass du deine Erfahrungen - von denen du zwar nicht glaubst dass sie Zufall sind, dies aber trotzdem immerhin für möglich hälst - als Beleg für einen Kausalzusammenhang sehen willst. Obwohl schon hinreichend über den Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität hingewiesen wurde.

@Pierre kann also nicht beweisen, dass dir dein homöopathisches Mittel gegen Schwindel nicht geholfen hat.

Kannst du denn beweisen, dass du mir keine 1.000,00€ schuldest? Nein? Dann ziehe ich daraus den Schluss, dass du mir 1.000,00€ schuldest. Deiner Logik nach müsstest du mich jetzt um die Angabe meiner Bankverbindung bitten, damit du mir die 1.000,00€, die du mir erwiesenermaßen schuldest, überweisen kannst. Oder wo ist dein Beweis, dass du sie mir nicht schuldest?

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Ich habe bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht - setze komplementäre Methoden ergänzend zur Schulmedizinischen ein. Und auch wenn es keine Belege gibt, mir tut es gut, und das ist das wichtigste. Die Rolle der Psyche darf nicht unterschätzt werden. Mein CBD Vital Öl hat mir schon durch viele schwere Zeiten geholfen. Lg Helga

Wie kommst du in diesem Thread auf Migräne? Du bist der erste der darüber ein Wort verliert…

Zum einen

Migräne ist eine Nervenkrankheit. Das hat nichts mit übermäßigem Alkoholkonsum zu tun. Du redest von Kopfschmerzen. Gut, ein Kater kann in eine Migräne umschlagen, aber das ist was anderes. Was genau manche Menschen für Migräne anfällig macht, ist noch nicht ganz klar. Genetik, Körperchemie…

Linderung vielleicht, Heilung ziemlich sicher nicht.

Die Trigger für Migräne sind unterschiedlich und breit gestreut. Manchmal ist es wirklich zu wenig Flüssigkeitszufuhr, genauso häufig liegen die Auslöser aber auch wo anders. Sport hilft übrigens gut gegen den Trigger Stress - bringt nur so überhaupt nichts, wenn der Haupttrigger Hormonprobleme sind. Letztlich sind die Leute auch da verschieden und man muss für sich selbst herausfinden, was hilft und was kontraproduktiv ist. Das ist eine lange Phase, aber kann sich lohnen, bedingt aber auch eine gewisse Disziplin.

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und da Du von Migräne fabulierst: Nein, da hilft Aspirin egal in welcher Dosierung überhaupt nicht.

Bei einem wichtigen Symptom bei Migräne, den durchdringenden Kopfschmerzen, gegen die ein ausgewachsener Oettinger-Kater ein Schoßtierchen ist, kommt man allenfalls mit Ergotamintartrat weiter (das ist der Stoff, für den es noch in den 1970er Jahren eingezäunte und bewachte Mutterkorn-Kulturen in der Gegend von Laupheim gab). Und das kuriert nicht die Migräne, sondern lindert nur einen wichtigen Teil davon, die Kopfschmerzen.

Und nein, mit Akupunktur lässt sich Migräne nicht heilen - aber das weißt Du ja schon, falls Du die Antwort von @Littlescare gelesen und aufgefasst hast.

Schöne Grüße

MM

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Triptane gibt es auch noch. Aber auch da muss man ausprobieren, welches hilft und welches nicht. Ergotamin hilft übrigens auch nicht bei jedem (bei mir zB)

Aporopopos, da fällt mir gerade etwas ein, dass ich dich eh schon fragen wollte. Ich sehe gerade des öfteren (ok, dieses Jahr erstmalig, ich radle gerade seeeeehr viel auf Feldwegen, daher auch def. nicht überzubewerten) schwarze, lange Körner am Getreide. Bin mir ziemlich sicher, dass es Mutterkorn ist - gibt es da eine Begründung für? Pilz ist klar, die Wirkung von Mutterkorn ebenso.
Entweder habe ich gerade ein Auge dafür (vorher ist mir das nie aufgefallen) oder es ist tatsächlich häufiger.

und umgekehrt: Die Rolle der Endokrinologie beim psychischen Geschehen.

Psychosomatik ist übrigens in der viel beschumpfenen „Schulmedizin“ ein ziemlich alter Hut .- einer ihrer Wegbereiter in Deutschland, Hans-Helmut Kornhuber, ist bereits im März 1996 emeritiert.

Es ist immer wieder interessant, welche eigenartigen Bilder von der „Schulmedizin“ entworfen werden, um im kontrast dazu irgendwelche Geistheilereien anzupreisen.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

Es gibt (abhängig vom regionalen Witterungsverlauf) „Mutterkorn-Jahre“, das letzte bundesweite 2004 ist schon eine ganze Weile her. War es bei Euch früher, als es noch ab und zu regnete, zur Roggenblüte Ende Mai-Anfang Juni relativ feucht? Dadurch werden Mutterkorn-Infektionen begünstigt. Gehemmt werden sie durch kurze, einheitliche Blüte beim Roggen - eine einmal „richtig“ bestäubte Blüte nimmt keine Mutterkorn-Sporen mehr an - daran lässt sich züchterisch was machen, auch die Vorbereitung des Saatbetts (zwar gut krümelig, aber trotzdem mit gutem Bodenschluss) bei der Bestellung macht was aus.

Der auch in diesem Zusammenhang viel beschumpfene Bio-Anbau hat keinen Einfluss - deswegen nicht, weil es kein Fungizid gibt, das gegen Mutterkorn wirksam eingesetzt werden kann.

Die Sache mit dem Saatbett könnte dazu führen, dass 2023 wieder ein „großes“ Mutterkorn-Jahr wird, weil man auf völlig ausgedörrtem Beton-Boden keine Egge, keinen Grubber, keine Saatbett-Kombination mit gutem Ergebnis einsetzen kann und durch die ungleichmäßige Entwicklung in der Jugend eine ungleichmäßig verlaufende Blüte beim Roggen im Folgejahr bereits programmiert ist.

Schöne Grüße

MM

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