Ich suche Lieblingswörter oder lustige Wörter wie Tüttelchen

Hallo!

Ich weiß nicht mehr ob Max @Denker_a_D oder @Der_Namenlose war, der irgendwann in einem Thread schrieb, dass das(???) sein Lieblingswort war. Den Thread finde ich nicht mehr aber vielleicht können Max oder @Der_Namenlose daran erinnern. Ich habe heute Abend danks @drambeldier ein lustiges Wort entdeckt: Tüttelchen
Habt ihr euer Lieblingswort oder eure Lieblingswörter oder kennt ihr welche?

Danke

Nadja, es gibt im Bereich der 16 Bundesländer, mit einer Ausdehnung von Nord nach Süd und West nach Ost, derart viele Dialekte mit jeweils irgendwelchen, angeblichen Lieblingswörtern, dass ich mich frage, wozu/warum Du darauf eine Antwort haben willst?
Meiner Meinung nach sind Dir hier damit als Nichtmiuttersprachlerin, trotz Deiner eneormen Fortschritte darin, insofern Grenzenn gesetzt, dass die irgendo ins Niergendwo führen werden.
ramses90

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warum soll ich nicht eine Liste von lustigen Wörtern zusammenstellen dürfen? Wo ist das Problem? Ich nehme doch von niemandem etwas weg und habe Freude an lustigen niedlichen Wörtern. Warte nur ab und dann lies, was Der-Namenlose und Max schreiben. Vielleicht findest du auch Freude daran

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Hallo Nadja,

gleich einige - ein ganzer Satz.

Ich habe ihn in anderem Zusammenhang grade an @Karin geschrieben, die auch aus dieser Gegend auf der Grenze zwischen Schwäbisch und Allgäuer Alemannisch daheim ist.

Nuamma gôbet allat

versteht man nirgendwo sonst - nicht im Schwäbischen, nicht im Alemannischen.

Das Verb gôba ist mir vollkommen rätselhaft, ich finde keinen Zusammenhang zu irgendwas. Es bedeutet „zu Hause bleiben, auf Haus und Hof und auch auf das Vieh im Stall aufpassen“.

Nuamma wirst Du nach all dem lebenden Mittelhochdeutsch, mit dem ich Dich hier schon traktiert habe, wahrscheinlich spontan verstehen: Jemand.

Und allat ist eine mittelhochdeutsche Form für allewege, alleweil, immer.

Kurz:

Nuamma gôbet allat

bedeutet einfach nur „Jemand bleibt immer zu Hause und passt auf Haus, Hof und Vieh auf.“

Es ist ein Lieblingsspruch von mir, weil ihn fast niemand versteht außer Leuten, die ganz in der Nähe von dem Ort zu Hause sind, von dem ich stamme. Stallgeruch halt.

Schöne Grüße

MM

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Ach, und da ist noch eines - wahrscheinlich ist es Dir schon begegnet, aber weil es so schön ist, sei es nochmal erwähnt. Der Zusammenhang ist übrigens, dass Genosse Wladimir Iljitsch einige seiner Aufsätze im Original auf Deutsch veröffentlicht hat, weil er meinte, dass man im Deutschen - anders als im Russischen - abstrakte Zusammenhänge mit beliebig langen Sätzen formulieren kann, die dabei immer eindeutig bleiben.

Was Lenin dabei nicht beachtet hat: Das geht nicht nur mit Sätzen, sondern auch mit Worten, die ebenfalls beliebig lang aufeinander bezogen zu einem Giga-Wort aneinandergehängt werden können. Es gibt eines, das dieses Phänomen karikiert und bei Deutschen ziemlich weit bekannt ist:

Donaudampfschifffahrtskapitänstochter

Eine weitere Ausführung nicht nur zu diesem Thema kannst Du bei Mark Twain nachlesen. Mark Twain konnte (insbesondere für einen US-Amerikaner) ziemlich gut Deutsch, er hat in seiner Heidelberger Zeit einen kleinen Aufsatz veröffentlicht, in dem er sich als Amerikaner aus der Fremde präsentiert, der mit der deutschen Sprache wenig anfangen kann:

Viel Vergnügen wünscht

MM

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Oder das gute, alte „Schnüffelstück“ :grin: (Google hilft weiter)

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Servus, Nadja,

in Oberbayern:

Zamperl für einen Dackel
Bodschamperl für einen Nachttopf, Verballhornung von pot de chambre
Gschpusi für eine Liebschaft
Gschlamp für eine unaufgeräumte Ecke im Haus
Gschwerl für die Nachbarn, die man nicht mag
Kruschtkiste für eine Schublade, in der alles landet, was sonst keinen Platz findet

Gruß
Ralf

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Mein Lieblingswort ist

sintemal

Nicht sonderlich lustig, aber altmodisch und kaum mehr im Gebrauch, außer bei mir.

Beste Grüße,
Max

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ja! Das war genau das Wort. Du hattest vor Jahren in einem Beitrag erwähnt, dass das dein Lieblingswort ist. Und ich suche seit gestern, was für ein Wort es war. Laut dem Duden ist das Wort sogar eine Konjunktion.


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Als jemand, der durch Umzüge und Projekttätigkeiten so den ein oder anderen Dialekt mitbekommen hat, habe ich aus unterschiedlichen Regionen jede Menge mundartliche Lieblingsworte. Aus der Zeit in Köln z.B. das Pittermännchen, ein kleinen Kölschfässchen, das man in trauter Runde gleich am Tisch stehen hat und leer macht.

Oder aus meiner Geburtsregion das Knippchen oder Pittermesser/-messerken, als Bezeichnung für ein kleines Schälmesser in der Küche. Grandios auch das vielfach zu Kinderzeiten gehörte „wollnich“ im Sinne von „nicht wahr“ als Selbstbestätigung an nahezu jedem Satzende: „Gleich reeechnetz (regnet es), wollnich?“ Vergleichbar mit dem „wa“ aus Aachen, das den selben Zweck erfüllt.

Aus der Projektzeit in München ist mir Diridari als Bezeichnung von Geld/Zahlungsmittel in Erinnerung geblieben.

Und während es zu Jugendzeiten die Werner-Comics waren, die mir den Küsten-Slang damals näher gebracht haben, ist mir die Gegend dort oben im Norden heute fast schon zweite Heimat sowohl beruflich als auch privat und da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Bei Werner spielte auch das von @kudo genannte Schnüffelstück schon eine Rolle.

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Es klingt wie „gell“, das auch im Duden aufgeführt wird

Grüße

Oder „woll“.

Man rief: „Ein Hoch dir, Willi Tell !
Jetzt gehn wir einen trinken, gell ?“*

  • Westfälische Fassung:
    Man rief: „Der Tell, der schießt ja toll !
    Jetzt gehn wir einen trinken, woll ?“
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In der Tat, und das kenne ich auch durch diverse Urlaube im Schwarzwald und dessen Umgebung recht gut.

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Die Sauerländer sollten nicht sauer sein. Hier finden beide Wörter ihre Ehrenplätze nebeneinander.

Grüße

Der Pfeil traf tödlich - - - einen Wurm,
der in dem Apfel wohnte …
Erst war es still, dann brach ein Sturm
des Jubels los, der’n Schützen lohnte !
Man rief: „Ein Hoch dir, Willi Tell !
Jetzt gehn wir einen trinken, gell ?“*
*** Westfälische Fassung:**
Man rief: „Der Tell, der schießt ja toll !
Jetzt gehn wir einen trinken, woll ?“

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Deswegen hatte ich es verlinkt und zitiert. :slight_smile:

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Sie könnten es den Zitronen überlassen:

https://www.deutschelyrik.de/warum-die-zitronen-sauer-wurden.html

Hallo @Aprilfisch,

(ô) Wie heißt dieses diakritische Zeichen? Und wie sprichst du Nuamma gôbet allat aus?

Das Verb gôba ist mir vollkommen rätselhaft, ich finde keinen Zusammenhang zu irgendwas.

Es ist eine Anmaßung von mir aber ich versuche es. Es tut niemandem weh.

Jemand ist darum gebeten worden?
Das Gebot ( Ein Familiengesetz und Pflicht der Stunde)? Familienverbunde, Pflichten und Höfe hatten zur damaligen Zeit eine pietätische Konnotation
Gebt alles darauf, dass der Hof intakt bleibt und wir zurück sind?

Grüße

Noch eines: Gschleef für ein Gewand, das man im Gegensatz zum Hääs nicht gut herzeigen kann. Im weitesten Sinn mit Schlüpfen verwandt: „Bisch iatz bald feetig?!?“ „I muaß grad no äischliafa!“ Oder: „Mit sou am Gschleef goht ma doch it in d’Mess!“

Gruß
Ralf

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Hallo Ralf,
ich glaube es entziffert zu haben

Bist du bald fertig?
ich muss gerade noch schlafen
Mit so einem Gewand gehe ich doch nicht in die Messe

Grüße
Lasse mich nun fantasieren, was „Gschleef“ sein könnte. Vom „schleifen oder die Schleife“. Das bedeutet dann eine legere Kleidung, sehr weit, die auch auf dem Boden schleift. Dies könnte die Bedeutung erklären, warum man diese nur zu Hause tragen darf.

Hallo Nadja,

im Schwäbischen und im Alemannischen gibt es eine ganze Reihe von Nasalen, zu denen ich keine IPA-Zeichen kenne.

Die Deutungen von Dir sind ziemlich weit weg von dem Verb, zumal alle drei Wörter im Schwäbischen und im Alemannischen nicht vorkommen, außerdem anders konstruiert werden. Das einzige von den dreien, das nicht zusammengesetzt ist ist geben, und das kommt nur mit anderen Vokalen vor. Die dritte Person Singular „er gibt“ heißt übrigens im Schwäbischen „är geit“ und im Alemannischen „är gît“.

Das Alemannische ist, wie gesagt, dem Mittelhochdeutschen ziemlich ähnlich - dort müsste man suchen. Was mich an dem Wort stört, ist, dass ich nichts finde, was mit diesem Stamm sonst gebildet wäre.

Schöne Grüße

MM

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