Idiotische Deutsche im Irak

Es wäre dann aber konsequent die dortige Staatsbürgerschaft
anzunehmen, und das Land mit ALLEM anzunehmen. Ich finde es
höchst inkonsequent mein Leben einem Land zu widmen, von dem
ich sooo überzeugt bin, aber dann zu einem eventuellen
Krankenhausaufenthalt nach Deutchland fliege oder meine Kinder
nach Deutschland in die Schule schicke.

Da stimme ich voll zu.
Lasst sie doch rennen. Solche unverbesserlichen soll man nicht aufhalten. Aber vorher klären dass Deutschland nicht mehr bereit ist
sie rauszupauken.

Idiotische Deutsche im Ausland
selbst ein, in Entführungs-Affären erfahrener ehemaliger Spitzendiplomat des deutschen Außenministeriums, tappt in die Entführungsfalle im Jemen.

http://de.news.yahoo.com/28122005/3/pressestimmen-ve…

Gruß
karin

Die
wollen dort nicht speziell sie entführen.

Doch! Weil die Auswahl an Deutschen im Irak begrenzt ist und in der „Was kann man rausholen“-Tabelle speziell Frauen aus westlichen Ländern die Spitzenplätze im finanziellen Ranking belegen. Es gab KONKRETE Hinweise für eine KONKRETE Gefährdung der Frau Osthoff und in der Vergangenheit auch schon einmal den Versuch gezielt sie zu entführen. Ihre dieses Mal geglückte Entführung war also kein Zufallstreffer, sondern eine gezielte Aktion.

Jeder andere
Entführte machte die gleiche Arbeit, also könnten sie den Irak
ja auch gleich bitten ein generelles Einreiseverbot für alle
Deutschen auszusprechen, damit „wir“ auf keinen Fall wieder
irgendwas für irgendwen tun müssen.

Es geht nicht um das „für jemanden etwas tun müssen“ sondern darum daß wir politisch in einem ziemlich unglücklichen Zwiespalt zwischen dem Schutz des Lebens einer Geisel und andererseits der Staatsräson, daß man sich nicht erpressen lassen darf weil das sonst immer wieder probiert wird (denn es hat ja beim letzten Mal funktioniert…) stecken.

Es war schon in der Vergangenheit eine enge Gratwanderung zwischen bewundernswertem Engagement und schlichter Dummheit sich weiterhin im Irak aufzuhalten obwohl konkrete Bedrohung vorlag. Dann kam es zur Entführung, die gute Frau konnte mit Mühe und Not davor gerettet werden daß sie „einen Kopf kürzer gemacht wird“ - und nun läuft das Gerücht daß sie womöglich gleich wieder in den Irak zurückkehren möchte. Da muß man sich in der momentanen Sicherheitslage doch in der Tat fragen ob die Frau Osthoff beratungsresistent ist und aus dem Erlebten keine Lehren zieht.

Es geht ja weniger darum daß man ihr für alle Zeiten verbieten möchte jemals wieder in den Irak zurückzukehren, aber es ist doch absurd und auch politisch für die Bundesrepublik extrem heikel wenn sich die Frau Osthoff wieder in den Irak begibt und man dann die Stunden zählen kann bis sie wieder in Geiselhaft sitzt.
Sie kann ja gerne in den Irak zurückkehren wenn sich die Verhältnisse dort beruhigt haben, aber momentan ist diese Rückkehr nicht allein ihre Privatsache, sondern auch ein Politikum weil die Bundesrepublik durch so eine Aktion in die Situation kommt sich von der Frau Osthoff vorführen zu lassen und mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut mit Terroristen um sie verhandeln zu müssen.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

hat das vielleicht damit zu tun,
dass sich eine westlerin von dem achsoguten westlichen
lebensstil abgewendet hat. macht das entscheiden gegen unsere
lebenseinstellung angst?

Nein - denn es dürfte 99, 9999999999999% aller Deutschen herzlich am Allerwertesten vorbei gehen ob eine Frau Osthoff hier oder da oder nach dieser oder jener Kultur leben möchte.

so wie es aussieht, hat frau osthoff ein gutes ziel. sie
versucht in einem land, wo vieles verloren ist, aufbauhilfe zu
leisten. unter dem einsatz ihres eigenen lebens!

Auch wenn ich finde daß das eine falsche Güterabwägung ist könnte man da noch sagen: na gut, ihr Problem. Was interessiert mich ob andere so ihr Leben riskieren?
Aber es ist eben nicht so einfach daß es hier nur um ihre Privatsache geht: bei einer Entführung KANN die Bundesrepublik nicht anders als sich unter Aufwendung diverser diplomatischer Anstrengungen und Geld um die Staatsangehörige zu kümmern. Insofern ist das also nicht einfach nur eine private Angelegenheit sondern auch eine Angelegenheit, die offiziell unser Land betrifft. Die Frau Osthoff zwingt die Bundesregierung in einem wahrscheinlichen neuen Entführungsfall dazu erneut mit Terroristen zu verhandeln und erneut sehr viel Steuergeld aufwenden zu müssen. Ich rede da nicht allein vom Lösegeld, sondern auch den Kosten des Krisenstabes.

wir sollten
nicht vergessen, dass genau leute wie sie das bild des westens
verbessern. leute, welche zeigen, dass wir nicht nur dekadenz
und immerrecht haben. leute, welche dem irak eine echte chance
geben.

Leute wie sie führen aber auch vor daß die Bundesrepublik erpressbar ist und daß Verhandlungen mit Terroristen geführt werden. Wenn das Schule macht verschwinden demnächst jede Woche dutzende Deutsche, die nach Zahlung von Lösegeld wieder auftauchen…

die ganzen bedenken um das geld verstehe ich gut. allerdings
habe ich bis jetzt noch nirgends gelesen, dass frau osthoff
irgendwelches geld verlangt hat. noch, das sie gefordert hat,
dass man sie im falle einer erneuten entführung wieder
freikauft.

Können wir es uns moralisch leisten eine Landsmännin, überhaupt einen Menschen, einfach seinem Schicksal zu überlassen und nicht zu helfen wenn derjenige in der Patsche sitzt? Ob die Frau Osthoff nun konkret Hilfe erwartet hat oder nicht - wobei wir wohl unterstellen dürfen daß niemand etwas dagegen hat wenn man ihn aus Geiselhaft rettet - ist die eine Sache. Die andere ist aber daß wir als sozial geprägter, humanistischer Staat gar nicht anders können, die Bundesregierung nicht anders kann, als denjenigen „heraushauen“ wenn jemand in Bedrängnis gerät.

es gibt genug ausländische firmen im irak, die sich an dem
elend eine goldene nase verdienen. wir sollten stolz sein,
dass es auch noch das gegenteil gibt!

Wir sollten auch nicht vergessen daß die Frau Osthoff primär Archäologin und nicht Menschenrechtlerin ist und ihr das soziale Engagement nun mit einem Verbrechen, ihrer Entführung, „gedankt“ wurde. Das ist auch eine Art der Betrachtung.

Solange es nur um ihre Privatangelegenheiten geht kann sie sicher machen was sie will - aber hier geht’s nicht nur um ihre Privatangelegenheit, sondern sie zwingt der Bundesregierung, also unserem Land, Handlungszwänge auf.

Gruß,

MecFleih

Hallo,

dazu muss man die Person erst mal in den Händen haben. Die
frau ist nach der Entführung nicht nach D/EU gekommen, sondern
hielt/hält sich in einem arabischen Land auf.

Vorgestern war sie in Doha, und ich vermute daß die gesetzlichen Grundlagen, jemanden bei unkooperativem Verhalten entgegen seinem Willen zu behandeln, dort mindestens so ausgereift sind wie hier. Man muß nur um Amtshilfe bitten…

Gruß,

MecFleih

Hi,

Es war schon in der Vergangenheit eine enge Gratwanderung
zwischen bewundernswertem Engagement und schlichter Dummheit
sich weiterhin im Irak aufzuhalten obwohl konkrete Bedrohung
vorlag. Dann kam es zur Entführung, die gute Frau konnte mit
Mühe und Not davor gerettet werden daß sie „einen Kopf kürzer
gemacht wird“ - und nun läuft das Gerücht daß sie womöglich
gleich wieder in den Irak zurückkehren möchte. Da muß man sich
in der momentanen Sicherheitslage doch in der Tat fragen ob
die Frau Osthoff beratungsresistent ist und aus dem Erlebten
keine Lehren zieht.

Sorry, aber ich glaube in dem Fall wäre es MIR deutlich lieber schlimmstenfalls im Irak einen Kopf kürzer gemacht zu werden, als in einem Land leben zu müssen wo ich so zerrissen werde.

Übrigens, wenn Du das Wort „Beratungsresitenz“ benutzt: Eine Beratung hat für mich nicht die Aufgabe jemandem seine Entscheidungsfreihet abzunehmen. Bei Dir scheint eine „Beratung“ dazu da zu sein jemandem DEINE Vorstellung aufzuzwingen.
Frau Osthoff hat sicher IHRE Lehren aus dem Erlebten gezogen - es sind nur nicht die gleichen die Du ziehen würdest.
Aber Dich fragt da Gottseidank keiner!

Gruß

Mopedhexle

Hi,

es gibt ungefähr 200 Länder auf der Welt und in 180 davon kann sie gehen ohne daß irgendein Hahn danach kräht. Ich kann also nicht erkennen wieso ihre Freiheit so unglaublich eingeschränkt wäre.

Oder sie soll ne Versicherung zusammen mit einer Urkunde präsentieren nach der die Bundesregierung bitte nicht mehr für sie zuständig sein soll. Oder, noch besser, die deutsche Staatsbürgerschaft ablegen. Dann unterliegt sich nicht mehr der deutschen Fürsorgepflicht.

Macht sie das alles nicht muß sie wegen der politischen Dimensionen des Falls und der Kosten, die sie verursacht, akzeptieren daß deutsche Steuerzahler und Politiker eine Meinung darüber haben und kundtun wie ihr Verhalten deutschen Ressourcen und Reputationen beeinflußt.

Gruß,

MecFleih

selbst ein, in Entführungs-Affären erfahrener ehemaliger
Spitzendiplomat des deutschen Außenministeriums, tappt in die
Entführungsfalle im Jemen.

Das ist keine Entführungsfalle, das ist die seit 20 Jahren bekannte Realität. Der Mann wußte mindestens genauso gut, was sich im Jemen abspielt wie Frau O. im Irak. Der Unterschied ist nur, daß sie nur sich selbst und ihren Fahrer in Gefahr brachte. Unser oberschlauer ehemalige Staatssekretär hat gleich noch seine Familie zu besonderen Urlaubsfreuden geführt. Es ist einfach nicht zu fassen, wie bescheuert die Menschen sind.

Gruß,
Christian

Der Affe fällt nicht weit vom Stamm…
Weiß man eigentlich was um alles in der Welt der Mann im Jemen wollte? Oder erschließt die Bourgeoisie einfach nur neue Urlaubsziele weil man Monaco, Marbella und anderen Destinationen überdrüssig wird?

*kopfschüttelnd*

MecFleih

„Wir leben in einer hoch entwickelten Leistungsgesellschaft. Der Weg an ihre Spitze ist hart und steinig. Hervortun kann man sich hierzulande im Grunde nur noch durch besondere Dummheit.“
Wolfgang Mocker (*1954), deutscher Journalist und Autor

Weiß man eigentlich was um alles in der Welt der Mann im Jemen
wollte? Oder erschließt die Bourgeoisie einfach nur neue
Urlaubsziele weil man Monaco, Marbella und anderen
Destinationen überdrüssig wird?

Er war wohl vom jemenitischen Außenministerium eingeladen worden.

Gruß,
Christian

„Auch wenn wir von dem Stammeshäuptling nach Borneo eingeladen wurden, will ich jetzt wissen, was der mit dem großen Topf und dem Suppengrün vorhat.“

Er war wohl vom jemenitischen Außenministerium eingeladen
worden.

„Das reichste Mahl ist freudenleer, wenn nicht des Wirtes Zuspruch und Geschäftigkeit den Gästen zeigt, daß sie willkommen sind.“
„Demetrius“, Friedrich Schiller

Gruß,

MecFleih

Oder, noch besser, die deutsche
Staatsbürgerschaft ablegen. Dann unterliegt sich nicht mehr
der deutschen Fürsorgepflicht.

So denkt Deutschland wirklich über seine Bürger? Oder ist das nur deine Meinung? Ich bin entsetzt. Wer nicht Nibelungengehorsam seinem Land aufbringt, der wird mal schnell ausgebürgert? „Bleibe im Land und nähre dich redlich“ - ist das ein ein Spruch, der dir vielleicht gefallen dürfte?

Dazu nur als Vergleich ein Land, das ich auch kenne. Als Israeli läufst du in jedem Land Gefahr, daß dir einer die Kehle durchschneidet, dich entführt, um Gefangene freizupressen oder dich in die Luft bombt. Daher ist das höchste der Gefühle ein zweiter Paß, damit man ja nicht als Israeli irgendwo auftreten muß. Manche ändern ihren Namen! Je besser man das Fakt verheimlichen kann, desto besser. Es kam ja auch öfters vor, daß Leute entführt worden sind. Nach deiner tollen Idee müßte jeder Israeli seine Staatsbürgerschaft abgeben, sobald er in ein Flugzeug steigt.

Fakt ist aber auch, daß kein israelischer Tourist mehr entführt wurde seit den Sechzigern, weil Israel nicht zahlt. Und das wissen die.

Gruß
dataf0x

hi,

alle finanziellen abwägungen verstehe ich, wie im ausgangsposting schon angedeutet. daher gehe ich darauf gar nicht mehr ein.

Wir sollten auch nicht vergessen daß die Frau Osthoff primär
Archäologin und nicht Menschenrechtlerin ist

und? es gibt wenig genug leute, welche für andere menschen einstehen. besser eine archäologin als gar keine.

und ihr das
soziale Engagement nun mit einem Verbrechen, ihrer Entführung,
„gedankt“ wurde. Das ist auch eine Art der Betrachtung

mit 99.99% sicherheit sind ihre entführer nicht unter den nutzniessern ihrer organisation.

Solange es nur um ihre Privatangelegenheiten geht kann sie
sicher machen was sie will - aber hier geht’s nicht nur um
ihre Privatangelegenheit, sondern sie zwingt der
Bundesregierung, also unserem Land, Handlungszwänge auf.

und trotzdem kann ich nicht anders, als sie zu bewundern.

gruss
coco

So denkt Deutschland wirklich über seine Bürger? Oder ist das
nur deine Meinung? Ich bin entsetzt. Wer nicht
Nibelungengehorsam seinem Land aufbringt, der wird mal schnell
ausgebürgert? „Bleibe im Land und nähre dich redlich“ - ist
das ein ein Spruch, der dir vielleicht gefallen dürfte?

Es wird ja niemand ausgebürgert. Im Gegenteil, Leben und Unversehrtheit der Bürger haben eine so hohe Priorität daß man sich selbst um den Preis der Erpressbarkeit dazu entscheidet das Leben von Geiseln zu schützen wann immer das geht.
Wenn ich mich recht entsinne war der GSG9-Einsatz 1977 in Mogadischu das letzte Mal wo Deutschland am Ende der Verhandlungen zugeschlagen anstatt nachgegeben hat. Bei den Wallerts auf Jolo, bei den Sahara-Geiseln, bei Frau Osthoff - immer lag die oberste Priorität auf dem Schutz des Lebens der Geiseln und die haben nachher bestenfalls läppsche 2400 (?) EUR Aufwandsentschädigung zurückgezahlt obwohl jeweils Millionensummen nötig waren um die Leute rauszuhauen. Das ist auch völlig legitim und Konsens über alle Parteigrenzen hinweg.
So gesehen könnte man argumentativ gar behaupten: Deutschland schützt seine im Ausland in Schwierigkeiten geratenen Bürger wesentlich besser als Israel, wo der Bürger weiß: „entweder die Terroristen lassen mich ohne Erfüllung der Forderungen frei oder ich bin tot“ - wobei ich nicht so denke.

Daher ist das
höchste der Gefühle ein zweiter Paß, damit man ja nicht als
Israeli irgendwo auftreten muß.

Nach
deiner tollen Idee müßte jeder Israeli seine
Staatsbürgerschaft abgeben, sobald er in ein Flugzeug steigt.

Nö. Aber wenn Du froh bist einen zweiten Paß zu haben und Dir dieses andere Land auch noch mit großem Aufwand in einer echt brenzligen Lage den Arsch rettet wirst Du wohl kaum Dinge tun, die dieses Land frontal brüskieren, oder? Du bist froh daß man Dir aus der Patsche geholfen hat und hälst Dich zumindest bedeckt bis Gras über die Sache gewachsen ist bevor Du etwas machst, was Deinem Helfer-Land sehr ungelegen käme. „Man kennt sich, man hilft sich“, wie der Kölner sagt, „eine Hand wäscht die andere“, wie es auch heißt.

Fakt ist aber auch, daß kein israelischer Tourist mehr
entführt wurde seit den Sechzigern, weil Israel nicht zahlt.

Sie sprengen die Israelis gleich in Bussen in die Luft weil man sich eine sinnlose, zeitraubende vorrangehende Geiselnahme „sparen kann“ bevor man die Leute umbringt…

Ob unter dem Strich ein Mensch weniger gestorben ist weil Israel eine andere Taktik fährt? Vielleicht ja, vielleicht nein.

Gruß,

MecFleih