Hallo,
hat das vielleicht damit zu tun,
dass sich eine westlerin von dem achsoguten westlichen
lebensstil abgewendet hat. macht das entscheiden gegen unsere
lebenseinstellung angst?
Nein - denn es dürfte 99, 9999999999999% aller Deutschen herzlich am Allerwertesten vorbei gehen ob eine Frau Osthoff hier oder da oder nach dieser oder jener Kultur leben möchte.
so wie es aussieht, hat frau osthoff ein gutes ziel. sie
versucht in einem land, wo vieles verloren ist, aufbauhilfe zu
leisten. unter dem einsatz ihres eigenen lebens!
Auch wenn ich finde daß das eine falsche Güterabwägung ist könnte man da noch sagen: na gut, ihr Problem. Was interessiert mich ob andere so ihr Leben riskieren?
Aber es ist eben nicht so einfach daß es hier nur um ihre Privatsache geht: bei einer Entführung KANN die Bundesrepublik nicht anders als sich unter Aufwendung diverser diplomatischer Anstrengungen und Geld um die Staatsangehörige zu kümmern. Insofern ist das also nicht einfach nur eine private Angelegenheit sondern auch eine Angelegenheit, die offiziell unser Land betrifft. Die Frau Osthoff zwingt die Bundesregierung in einem wahrscheinlichen neuen Entführungsfall dazu erneut mit Terroristen zu verhandeln und erneut sehr viel Steuergeld aufwenden zu müssen. Ich rede da nicht allein vom Lösegeld, sondern auch den Kosten des Krisenstabes.
wir sollten
nicht vergessen, dass genau leute wie sie das bild des westens
verbessern. leute, welche zeigen, dass wir nicht nur dekadenz
und immerrecht haben. leute, welche dem irak eine echte chance
geben.
Leute wie sie führen aber auch vor daß die Bundesrepublik erpressbar ist und daß Verhandlungen mit Terroristen geführt werden. Wenn das Schule macht verschwinden demnächst jede Woche dutzende Deutsche, die nach Zahlung von Lösegeld wieder auftauchen…
die ganzen bedenken um das geld verstehe ich gut. allerdings
habe ich bis jetzt noch nirgends gelesen, dass frau osthoff
irgendwelches geld verlangt hat. noch, das sie gefordert hat,
dass man sie im falle einer erneuten entführung wieder
freikauft.
Können wir es uns moralisch leisten eine Landsmännin, überhaupt einen Menschen, einfach seinem Schicksal zu überlassen und nicht zu helfen wenn derjenige in der Patsche sitzt? Ob die Frau Osthoff nun konkret Hilfe erwartet hat oder nicht - wobei wir wohl unterstellen dürfen daß niemand etwas dagegen hat wenn man ihn aus Geiselhaft rettet - ist die eine Sache. Die andere ist aber daß wir als sozial geprägter, humanistischer Staat gar nicht anders können, die Bundesregierung nicht anders kann, als denjenigen „heraushauen“ wenn jemand in Bedrängnis gerät.
es gibt genug ausländische firmen im irak, die sich an dem
elend eine goldene nase verdienen. wir sollten stolz sein,
dass es auch noch das gegenteil gibt!
Wir sollten auch nicht vergessen daß die Frau Osthoff primär Archäologin und nicht Menschenrechtlerin ist und ihr das soziale Engagement nun mit einem Verbrechen, ihrer Entführung, „gedankt“ wurde. Das ist auch eine Art der Betrachtung.
Solange es nur um ihre Privatangelegenheiten geht kann sie sicher machen was sie will - aber hier geht’s nicht nur um ihre Privatangelegenheit, sondern sie zwingt der Bundesregierung, also unserem Land, Handlungszwänge auf.
Gruß,
MecFleih