Im Unterricht trinken, und Thema Hausaufgaben

Hi Annie,
ja, da können wir uns die Hand geben: das weiß hier auch jeder und lässt mich in Ruhe; dafür steh ich 30 Minuten vor allen anderen auf.

Irgendwann mal meinte mein Mann mir aus gesundheitlicher Fürsorge koffein-freien Kaffee unterjubeln zu wollen. Ist ungefähr 10 Jahre her und er erinnert sich heute noch sehr lebhaft daran :smiley:

LG
Shannon

Hi Shannon,

*hehe*. So etwas in der Art hat sich meiner auch mal zu verbocken erdreistet. Danach gab es dann eine ganze Woche lang ausschliesslich vegane Küche zur Strafe (dazu muss man wissen, er ist Westfale, Fleisch ist sein Gemüse und unter einem Liter Soße für ihn alone heult er Rotz und Sechserstücke). Ohne Weissbrot (er isst kein dunkles).

Gruß

Annie

lol

ah, wie blöd, dass ich den Tip jetzt erst kriege: vegane Küche würde meinen bereits nach 1,5 Tagen total zermürben (wir sind auch Westfalen…)
Muss ich mir unbedingt mal für etwaige Rachegelüste merken.

Hoffe du liest das noch, bevor es gelöscht wird :wink:

Liebe Grüße
Shannon

Yep! Aufm Schirm :smile:)
owt

Annie und Sharon,

ihr denkt aber schon dran, dann wenigstens zwei Gläser Wasser zum Kaffee zu trinken?
Ihr wisst, dass Kaffee dem Körper ganz schrecklich viel Wasser entzieht?

(Nee, Scherz, ist gar nicht wahr. Kaffee dehydriert nicht. Sonst wäre ich schon Staub).

Liebe Grüße von Doitmyself, die in solchen Hotels vom Personal gefürchtet ist, wo man, um seinen ersten Kaffee zu kriegen, erst geschniegelt und gebügelt im Frühstücksraum erscheinen muss.

Hi,

ergänzend möchte ich noch dazu schreiben, dass ich niemanden
kenne, der nachts keine Flasche Wasser oder ähnliches am Bett
stehen hat.

Hatte ich noch nie und ich wüßte auch nicht wozu.

Gruß S

Hi,

sehr schöne Aussage, allerdings mit einem kleinen, wenn auch sehr störenden und auch recht destruktiven Denkfehler:

und dann sollen diese Kinder aber dem als vollidiotischen Trinkenverbieter gebrandmarkten Lehrer weiter vertrauen und Glauben schenken

Sollen sie eben NICHT! Die Eltern kennen ihr Kind doch viel besser. Und was den Lehrstoff angeht: Was die Eltern nciht verstehen, geht eh über den Horizont des Kindes, überfordert es und hindert es am Kindsein.

die Franzi

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Prost,

ergänzend möchte ich noch dazu schreiben, dass ich niemanden
kenne, der nachts keine Flasche Wasser oder ähnliches am Bett
stehen hat.

wir kenne uns zwar nicht persönlich, aber aus dem Forum, daher kennst Du jetzt einen mehr, der keine Flasche Wasser neben dem Bett stehen hat.

Gandalf

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Hat es euch tatsächlich gestört, im Unterricht nicht trinken
zu dürfen?

Ja. Was der Grund für mich war, als Lehrer eine andere Regelung einzuführen: die Schüler dürfen trinken, wann immer sie wollen - aber nur Mineralwasser. Keine Cola, keine Säfte, nichts zuckerhaltiges.

In sieben Jahren kann ich mich nur an einige wenige Situationen erinnern, in denen ein trinkender Schüler wirklich gestört hat. Ohnehin waren das meist die „üblichen Verdächtigen“, die ansonsten statt der Wasserflasche ein anderes Spielzeug zwecks der Störung ihres Sitznachbarn gefunden hätten.

Zumindest in meinen Klassen ist das ganze also absolut kein Problem. Einige Schüler sind überrascht, wenn sie bei mir - anders als bei anderen Lehrkräften - trinken dürfen. Ein paar Tage wird dann am Anfang des Schuljahres davon vermehrt Gebrauch gemacht, als wäre die Wasserflasche auf dem Tisch etwas unheimlich neues. Und dann? Nichts. Mal trinkt einer. Mal nicht. Mal zischt eine Flasche Mineralwasser. Und mal fällt ein Bleistift runter.

Ich habe keine Ahnung, ob trinkende Schüler konzentrierter sind. Aber ohne handfesten Grund sehe ich keinen Sinn darin, Dinge zu verbieten.

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Hallo Gartengrün,

Wenn das bei dir so läuft, dann hast du natürlich keinen Grund, das anders zu machen:

Zumindest in meinen Klassen ist das ganze also absolut kein
Problem.

Ein, zwei Fragen hätt ich noch:

Wie alt sind deine Schüler? Welche Schulart? (allgemeinbildende- und Berufsschulen können da meiner Erfahrung nach durchaus einen Unterschied machen).

die Schüler dürfen trinken, wann immer
sie wollen - aber nur Mineralwasser. Keine Cola, keine Säfte,
nichts zuckerhaltiges.

Wie kontrollierst du das? Die Flaschen sind doch oft nicht transparent. Und warum erlaubst du das Trinken von Wasser, aber nicht von anderen Getränken? Hast du dafür einen bestimmten Grund?

Ich habe keine Ahnung, ob trinkende Schüler konzentrierter
sind. Aber ohne handfesten Grund sehe ich keinen Sinn darin,
Dinge zu verbieten.

Ich weiß nicht, ob du das auf andere Postings beziehst oder nicht. Falls ja: Es wurden ja durchaus von anderen - die halt andere Erfahrungen gemacht haben - handfeste Gründe genannt.

Wie gesagt, wenn bei dir alles gut läuft, so what.

Eins würde ich gern noch zu bedenken geben, weil du schreibst, dass dein Vorgehen an deiner Schule unüblich ist:

Ich finde, es hat durchaus eine Berechtigung, sich an gemeinsam aufgestellte Regeln zu halten, auch wenn man nicht mit jeder einzelnen persönlich einverstanden ist.
Einfach deshalb, weil Regeln das Leben insofern erleichtern, als nicht alles in jedem Einzelfall (bei jedem Lehrer in jeder Klasse) neu diskutiert werden muss.
Das spart Zeit und Nerven. Die der Schüler und die der Kollegen. Viele Schüler haben es nämlich auch satt, wenn jede Kleinigkeit immer wieder neu durchgekaut wird.

Letztlich sind Regeln genau dafür da.

Das heißt nicht, dass man alles hinnehmen muss, nur weil es irgendwo in einer Hausordnung steht. Auch Hausordnungen können (und müssen) gelegentlich diskutiert werden. Einiges kann man sehr wohl auch in das persönliche Ermessen im Einzelfall legen.
Ich will ganz sicher nicht der „Das-ist-so-das-haben-wir-hier-schon-immer-so-gemacht-Mentalität“ das Wort reden.

Andererseits kann es äußerst kontraproduktiv für alle sein, wenn einer oder zwei etwas erlauben, was laut allgemeiner Regeln nicht erlaubt sein soll. Genau das heizt dann wieder die endlosen Diskussionen bei den anderen an. Es ist also insofern unsolidarisch.

Das gilt auch für uns Kollegen. Ich halte mich auch an Regeln, die mich betreffen, selbst wenn sie mir Einzelfall nicht passen. Ansonsten sehe ich mich in der Pflicht, das Problem in der GLK oder der Fachschaft zur Diskussion zu stellen und dann zu schauen, ob meine Meinung eine Mehrheit findet oder nicht. Und wir dann andere Regeln aufstellen oder nicht.
Alles andere widerspricht einem vernünftigen Zusammenleben und einer vernünftigen Zusammenarbeit.

Meine Erfahrung ist, dass letztlich alle zufriedener sind, wenn klare Verhältnisse herrschen. Die Kollegen und die Schüler.
Dass die „klaren Verhältnisse“ immer wieder mal selbst zur Diskussion stehen dürfen und müssen, ist selbstverständlich tut dem keinen Abbruch. Aber wenn man sich geeinigt hat, solls erst mal so sein.

Viele Grüße

Doitmyself

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Ein, zwei Fragen hätt ich noch:

Wie alt sind deine Schüler? Welche Schulart?
(allgemeinbildende- und Berufsschulen können da meiner
Erfahrung nach durchaus einen Unterschied machen).

Einst eine sehr ländliche Realschule, mittlerweile eine Realschule nahe - aber nicht direkt in - der Großstadt. Sehr gemischtes Publikum, Sekundarstufe 1.

Wie kontrollierst du das? Die Flaschen sind doch oft nicht
transparent.

Stimmt. Und selbst bei transparenten Wasserflaschen könnten die Schüler (was einige sicherlich auch tun) ganz schlau sein und Sprite oder Zitronenlimo einfüllen. Aber das verbuche ich unter „passiert eben“ - insofern kontrolliere ich auch nicht streng, sondern rechne unterm Strich damit, dass die meisten Schüler die Regel akzeptieren und befolgen.

Und warum erlaubst du das Trinken von Wasser,
aber nicht von anderen Getränken? Hast du dafür einen
bestimmten Grund?

Ja, aber der ist primär praktischer Natur: WENN mal eine Flasche umfällt, dann ist Wasser ein kleineres Problem auf dem Heft / der Jacke des Sitznachbarn / dem Boden als Blutorangensaft. Ist noch nie passiert, aber für mich ist das ein ganz guter Kompromiss.

Ich weiß nicht, ob du das auf andere Postings beziehst oder
nicht. Falls ja: Es wurden ja durchaus von anderen - die halt
andere Erfahrungen gemacht haben - handfeste Gründe genannt.

Deswegen bezog ich meine Aussage auch nur auf mich. In den meisten Klassen, die ich in meiner Laufbahn unterrichtete, habe ich ein relativ angenehmes Lernklima hinbekommen. Dazu gehört eben stets auch, dass Schüler einige winzige Freiheiten bekamen - trinken zum Beispiel. Gleichzeitig wissen sie: Störungen - bewusst oder unbewusst - werden nicht akzeptiert; Privilegien können auch eingeschränkt werden. Insofern stellt die Wasserflasche auf dem Tisch auch eine Art Training der Selbstdisziplin dar. Sollten sich Probleme durch Störungen häufen, sind Getränke eben bis zum Ende des Schuljahres nicht mehr erlaubt.

Musste ich aber noch nicht durchziehen. Sind die Regeln einmal klar aufgestellt, läuft das ganze im Normalfall sehr gut.

(…)

Meine Erfahrung ist, dass letztlich alle zufriedener sind,
wenn klare Verhältnisse herrschen.

Klare Verhältnisse herrschen auch bei uns - obwohl sich das Kollegium dazu entschieden hat, gewisse Dinge der individuellen Unterrichtsgestaltung des Lehrers zu überlassen. Wie etwa die Getränkefrage.

Ja, das bedeutet mitunter ein kleines Plus an Diskussionspotential am Anfang des Schuljahres. Halte ich aber für nichtig.

Dass die „klaren Verhältnisse“ immer wieder mal selbst zur
Diskussion stehen dürfen und müssen, ist selbstverständlich
tut dem keinen Abbruch. Aber wenn man sich geeinigt hat, solls
erst mal so sein.

Da stellt sich mir immer die Frage, wie lange „erst mal“ dann letztlich dauert. Gerade an Schulen mit älterem Kollegium hat ein festgezurrtes Regelwerk doch gerne mal die Flexibilität von in Stein gehauenen zehn Geboten.

Unterm Strich und abseits aller theoretischen Konstrukte gilt für mich nur eine Frage: schadet es oder nützt es meinen Schülern, wenn sie in meinem Unterricht trinken dürfen? Zumindest in meinem Fall nützt es ihnen - weswegen ich auch immer wieder dafür plädiere, das ganze zumindest auszuprobieren. Ein gewisses Maß an Autorität vorausgesetzt.

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Amen :wink: