Hallo zusammen,
gingen wir mal von folgender rein fiktiver Geschichte aus, die in einer völlig fiktiven Behörde spielen sollte.
Der Herr Abteilungsleiter ist ein kleines Wirrköpfchen und ein Chaot, was dazu führt, dass in signifikantem Ausmaß Dokumente bei ihm „liegen bleiben“, seien das Briefe zu externen Kunden, seien das interne Informationen, die bei ihm einfach versanden oder seien das auch Dokumente, die er für einen gewissen Zeitraum zur Ansicht hat, die aber eigentlich in nen anderen Aktenschrank gehören. Kurz gesagt, Herr Abteilungsleiter ist ein mächtiges Ärgernis, insbesondere für seine Teamleiter und seine Sekretärin.
Nun weilt der Herr Abteilungsleiter im wohlverdienten Urlaub und der Herr Teamleiter, der sich gleichzeitig als stellvertretender Abteilungsleiter sieht, packt die Gelegenheit und die Sekretärin beim Schopfe und sagt „wir räumen jetzt das büro vom Herrn Abteilungsleiter mal auf“. Will sagen: die sortieren die Unterlagen in „privat“ und „Behörde“, legen ihm einen Stapel derjenigen Sachen hin, die er zu erledigen hat, geben ausgeliehene Dokumente zurück etc. Alles andere packen sie - ebenfalls sortiert - in Kartons, für die der Herr Abteilungsleiter dann 3 Monate Zeit haben soll, die durchzugucken, ansonsten gingen sie in den Schredder.
Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich in diese Sache nicht involviert bin - aber ich hätte etwas Bedenken, denn ich gehe ganz Kant’sch davon aus, was ich wohl in dem Fall täte. Und ich glaube, ich täte in dem Fall handeln. Und zwar packen. Also meine persönlichen Dinge. Und aufm Heimweg würde ich beim Anwalt vorbeifahren.
Die Frage wäre nur: gingen wir mal nur so als Beispiel davon aus, dass der Herr Abteilungsleiter nicht sagen würde „Oh danke, wie lieb, dass Ihr mir endlich geholfen habt, mein Büro zu organisieren, aber jetzt kann ich auch meine Arbeitsweise besser in den Griff kriegen“ sondern eher zensiertes von sich gäbe und zu besagtem Anwalt rennen würde. Und dann ginge die Sache vor Gericht - gibt es eventuell Urteile, wo sowas oder zumindest was vergleichbares schonmal behandelt wurde?
Und die zweite Frage: könnte der Sekretärin - die das ja im Auftrag des Stellvertretes ihres Chefs macht (und der ihr auch versichert, die Verantwortung dafür zu übernehmen) - Ungemach blühen? Wäre sie in einer solchen Situation nicht möglicherweise verpflichtet, sich zu weigern?
Ja, vielen Dank,
die fiktive Jana