Immer gegen den Mainstream denken

Zweierlei Mainstream
Hallo,

ausnahmsweise möchte ich antworten, aber auch das nur kurz, aber immerhin doch so viel:

Wer IMMER gegen den Mainstream denken möchte, ist sich nicht bewusst, dass er SELBST einen Mainstram erzeugen möchte. DAS (aber auch nur das) hat ein bisschen mit Sokrates zu tun. Der Rest … naja, so einfach ist es eben doch nicht, auch wenn viele das (gerne) glauben …

Gruß

Bona

PRINZIPIELLER WIDERSPRUCH
Hiermit widerspreche ich allen Antworten, die ich gestern im vorherigen Posting gegeben habe. Der einzige Grund, weshalb ich den Post nicht lösche ist, dass evtl. jemand daraus ersieht, was ich mit dem Titel „Immer gegen den Mainstream denken“ überhaupt gemeint habe (aus didaktischen Gründen). Es geht mir also nicht darum, philosophisch „relativ“ zu denken, sondern „realistisch“ zu denken (vergleiche den wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Begriffen Relativismus und Realismus).

Das vorherige Posting ist 100% überholt! Es steht im PRINZIPIELLEN WIDERSPRUCH zu meinen neunen Erkenntnissen. Mein methodisches (bewusst NICHT systematisches!) Denken ist prinzipiell gegen jedes philosophische Systemdenken.

Das betrifft z. B. auch Jacques Derridas Systematik der Dekonstruktion. Begründung: Wenn mich etwas nicht interessiert, findet es auch keine Beachtung. Also ist auch die systematische Methode der Dekonstruktion sinnlos!!

Rotationsprinzip

Das vorherige Posting ist 100% überholt! Es steht im
PRINZIPIELLEN WIDERSPRUCH zu meinen neunen Erkenntnissen. Mein
methodisches (bewusst NICHT systematisches!) Denken ist
prinzipiell gegen jedes philosophische Systemdenken.

Thomas Tuchel, der Trainer von Mainz 05, vertritt das gleiche Rotationsprinzip. Bei ihm sind es die Spieler, bei dir die Erkenntnisse, die ständig ausgetauscht werden.

Bei ihm hat diese Methode Erfolg.

Chan

Was für ein Erfolg???
Meine Intention ist nicht, eine Mannschaft zum Sieg gegen eine andere zu führen. Ich will zeigen, dass jeder Mainstream die Freiheit des Einzelnen nivelliert. Mit deinem Beispiel von Erfolg meinst du etwas ganz anderes, das Gegenteil von Erfolg, wie ich ihn anstrebe. Der Erfolg ist nicht nur das, was du und mit dir vielleicht 98% bis 99,8% aller Menschen meinen. Das ist in meiner Wertvorstellung von Erfolg leider nur ein „verfehltes Leben“. Du darfst stolz darauf sein, hier den Mainstream zu vertreten, mein Erfolg dagegen ist, „immer gegen den Mainstream zu denken“.

Um deinen „Erfolg“ hier beneide ich dich nicht, weil du für mich kein ernsthafter Gegner sein kannst, mit deiner permanenten Unlogik (siehe Beispiel vom Fußballtrainer, was für eine hanebüchene Unlogik). Aber du bist ja auch kein Philosoph, sondern Laie und GLÄUBIGER (!) Esoteriker. Da triffst du mit deiner Meinung, die sich so sehr bemüht, immer „anzukommen“, gewiss in der Mehrheit den Mainstream, gegen den ich denke :smile:

Zugabe für dogmatisch Gläubige
Erkenntnisse werden nicht „ausgetauscht“ (für dogmatisch Gläubige mag das so scheinen), sondern dialektisch fortentwickelt und stehen deswegen in einem ständigen Widerspruch zum Denken der Vergangenheit. Schwer zu begreifen, diese Art des Philosophierens, nicht wahr?!

Ich bin der VERLIERER
Ich deklariere mich freiwillig zum Verlierer. Anders gesagt: Ich gebe den Löffel ab, nehme meinen Hut (wie die Politiker sagen) bzw. schmeiße das Handtuch. Letzteres stammt aus dem Boxsport. Wenn ein Kämpfer von seinem Gegner grün und blau geschlagen wurde und nur noch im Ring herum torkelt, schmeißt man ein Handtuch in den Ring, um den sinnlosen Kampf abzubrechen.

Damit habe ich aber mein „wahres Selbst“ noch lange nicht verloren, das ich jederzeit reflektieren und fühlen kann und das jederzeit eine Gewissheit für mich ist, im Sinne des Sokrates. Allerdings gebe ich ja nicht endgültig auf, wie Sokrates, der dazu verurteilt war, sich selbst umzubringen.

Ich begründe meine vorzeitige Aufgabe als VERLIERER damit, dass ich erkannt habe, dass es bekanntlich noch nicht für „alles“ Pillen gibt! Der Mainstream ist so hartnäckig, dass es nur eine vernünftige Strategie dagegen gibt: Man muss dem Mainstream zwar immer widersprechen, aber auch einsehen, wann der Kampf sinnlos geworden ist (ich ziehe mich jetzt in mein Bad zurück, denn ich hocke noch immer im Bademantel barfuß vor dem PC. Allerdings ist es auf meiner Insel immer eine Stunde früher…).

Ich werde ab sofort auf keinen weiteren Beitrag in diesem Artikelbaum mehr antworten!

Gruß
C.

Kaum zu glauben
Hallo,

Ich werde ab sofort auf keinen weiteren Beitrag in diesem
Artikelbaum mehr antworten!

Kaum zu glauben, denn du hast ja schon mehrmals
sogar deinen „endgültigen“ Rückzug versprochen
und bist immer wieder lautstark hervorgetreten.

Es würde dem Brett Philosophie sicher sehr gut tun,
wenn du deine Ankündigung diesmal ernst meintest,
und künftig bitte nicht nur in diesem Artikelbaum,
sondern überall schweigst.

Adiós parlanchín!
Nescio

2 Like

Nur Verlierer gegen den Mainstream? - Nein
Hi,

schonmal gut, dass du nicht wie Sokrates handelst. Was man aber sagen muss ist, das es auch Persönlichkeiten gab, die den Mainstream umlenken konnten und wir eben das heutige Heute haben.
Über Hobbes, Kant und der franz. Revolution haben sich die Menschenrechte entwickelt…die heute zwar immer noch gebrochen werden, aber wen interessiert das schon.

Nunja Hobbes konnte die Entwicklung nicht mit erleben und ob er es gut empfinden würde, weiss ich nicht, aber er hat etwas bewirkt, einen Fortschritt dank seiner „falschen“ Gedanken.

Somit kann jeder Verlierer in der Zukunft einen Sieger hervor heben, doch der Kampf gegen den Mainstream ist hart und man kann verlieren, aber jeden Schlag den der Mainstream abbekommt, ist er näher an der Niederlage.

Du hast aber auch recht, das viele den Kampf gegen den Mainstream verlieren und vergessen bleiben, unter dem großen Haufen der Ohnmächtigen.

mfg,

Hanzo

Lies von Daniel Everett „Das glücklichste Volk“ über die Piraha-Indianer
und von Jorge Luis Borghes „Die ewige Stadt“

denn man tau
Claus,
ich habe im Gegensatz zu Nescio deine Sachen immer gern gelesen. Trotzdem hoffe ich, das du gegen deinen Vorsatz nicht verlierst und tatsächlich aus der Schiene springst.
Ich kanns gut verstehen, stehe selbst seit Jahren meist auch nur als Experte zur Verfügung, und nach ein paar Tagen hier gibts mit Sicherheit wieder eine lange Pause. Sonst müsste ich mich selbst als kommunikationsgestört bezeichnen.
Auf die ultimative Philosophie zu warten, bedeutet nicht, umzudenken. Umdenken ist eine Begleiterscheinung von umtun.
Die zwei empfohlenen Bücher werden das nicht bewirken, haben aber damit zu tun.
Ich wünsche dir Geschick und Entschlossenheit.

Paradebeispiel
Auf Unterstellungen zu antworten, die man anderen macht, ist ein unkommunikatives, fruchtloses Spiel mit sich selbst, Kampfwichserei. Chan, werd wenigstens 15. Ich hoffe, meine Botschaft ist klar und einfach genug für dich. Das Langweilige an ihr ist zugegebenermaßen, dass sie nicht in der Lage sein wird, irgendetwas zu bewirken. Sie ist halt auch nur ein Chat.

Ich MUSS noch mal…
Ich habe kein heiliges Gelübde abgelegt, deshalb kann ich in jeder Sekunde anderen und mir selbst widersprechen! Du Nescio bist nicht der Einzige, der will, dass ich für immer schweige. In unserer Inselzeitung schrieb einer:

„Hättest du geschwiegen - wärst du - endlich - ein Philosoph geworden.“ Darauf schrieb ein promovierter Jurist, der im Europaparlament sitzt und hier ein Grundstück hat, dagegen: „Das heißt nicht geworden, sondern geblieben.“ Das sind die wenigen positiven Reaktionen, die mich bestärken.

Wenn ich mich mit Argumenten abmühe, um meine Art des Philosophierens zu verdeutlichen, und keiner will es wissen, ist das natürlich nicht gerade sehr ermutigend. Wenn dagegen ein Kontrahent mich beleidigt, weil er keine Gegenargumente hat, bekommt er dagegen den meisten Beifall.

Dass du Nescio, zu meinen „besten Freunden“ zählst, ermuntert mich! Ich fand das Zitat, das ich von dir aus dem Film „zwei Halunken“ las, sehr treffen für das Verständnis der ganze Menschheitsgeschichte und der Philosophie:

„Der eine hat eine Schaufel, der andere eine Pistole.“ :smile:)

Hallo Claus,

Wenn ich mir die Welt so anschaue, sind es die streng
gläubigen Dogmatiker, denen die Muffe flattert. Deswegen
reagieren sie mit Hass, persönlichen Beleidigungen,
Körperverletzung, Einzel- und Massenmorden.

Ja, und solche Menschen lassen sich meistens auch nicht zu einem anderen Verhalten bewegen. Sie beziehen ihre Energie aus ihrem Hass/ ihrer Wut… hat ja auch geschichtliche Vorbider ohne Ende.

Warum? Weil sie
NICHTS WISSEN, sondern nur glauben, die „Wahrheit“ zu
besitzen.

Ich glaube eigentlich nicht, dass es um Wissen oder um Glauben geht; es geht m.E. weniger um eine „Sache“… es geht vielleicht eher darum, dass man andere unterordnen will, sie zerstören will, und es lassen sich immer Gründe finden, mit denen das gerechtfertigt wird.

Die Masse will glauben, egal an was, nur nicht an
Selbsterkenntnis, das wäre ihr (Glaubens-) Tod.

Was ist diese Masse?
Das sind Leute, die aus allem ihren kleinen Gewinn ziehen?

Gruß
Istiden

Hallo,

(aber auch nur das) hat ein bisschen mit Sokrates zu tun. Der
Rest … naja, so einfach ist es eben doch nicht, auch wenn
viele das (gerne) glauben …

mensch Bona, er praktiziert die Kunst
der Mäeutik, bei dir hats doch auch
funktioniert wie man sieht!
Das ist raffinierte Didaktik! :wink:)

Gruß
Junktor

Die Methode des Sokrates
Die Methode des Sokrates funktionierte ja nicht nur bei Bonaventura als schwacher Erfolg, sondern auch bei dir und Nescio, meinen beiden „besten Freunden“ :smile:))

Die Methode des Sokrates funktionierte ja nicht nur bei
Bonaventura als schwacher Erfolg, sondern auch bei dir und
Nescio, meinen beiden „besten Freunden“ :smile:))

Ach Claus, bei mir ist Hopfen und Malz verloren!
Da hilft selbst die Holzhammermethode nichts mehr,
frag meine Frau! :wink:

Auch wenn mir bei deinen philosophischen Abstrusitäten
die Haare zu Berge stehen, ist das nicht persönlich gemeint!

Gruß
Junktor

Hallo Junktor,

mensch Bona, er praktiziert die Kunst
der Mäeutik, bei dir hats doch auch
funktioniert wie man sieht!
Das ist raffinierte Didaktik! :wink:)

danke für den Hinweis, nur gefällt mir das Adjektiv nicht so richtig (obwohl: Er rafft sich ja immer mehr zusammen bei seinen Selbstgesprächen …). Nur ich denke mir, man müsste es eigentlich „negative, negative negative Dialektik“ (mit dem Komma, oder wie war das noch mit der doppelten Verneinung …) nennen.

Naja, ich tu mir den Schmarrn nicht länger an, bin ja sowieso raus. Vielleicht sollte ich mit Branden in die Toskana gehen. Da haben dann alle was davon …

Gruß

Bona

Hallo Bona,

Naja, ich tu mir den Schmarrn nicht länger an, bin ja sowieso
raus. Vielleicht sollte ich mit Branden in die Toskana gehen.

mit Branden in die Toskana? Na ich weiß nicht was schlimmer
wäre? *gg*

Da haben dann alle was davon …

Ah geh,…

Bleib wenigstens im Hintergrund, da bleibt zumindest
das Gefühl latenter Kometenz im Verborgenen irgendwo! :smile:

Gruß
Junktor

Hallo nochmal,

mit Branden in die Toskana? Na ich weiß nicht was schlimmer
wäre? *gg*

ich finde, das hat was! Freilich müsste ich vorher noch dem Opus Dei betreten, damit die ganze Flagell… ähäm … auch kirchenrechtlich eine entsprechende Grundlage hat.

Bleib wenigstens im Hintergrund

Das ist anstrengend. Die Antworten an mich und an dich hat er BEIDE zweimal geschrieben (eine ganz eigentümliche Art des Selbstgespräches), ich muss also VIER Mails lesen …

Gruß

Bona

Widerspruch gegen alle Mainstreams
Deine Klagen, mein lieber Junktor, verstehe ich voll und ganz! Was denkst du, was meine Frau mich nervt, wenn es um Arbeiten in Haus und Garten geht. Und was die Frauen betrifft: Die Missachtung der Philosophie in der Ehe des Sokrates kann nicht größer gewesen sein als bei meiner Frau. Was gibt es für einen Philosophen Schlimmeres, als eine an der Philosophie gänzlich desinteressierte Frau zu haben???

Dem „Einwurf“ deines Freundes Bonaventura, halte ich als Rückhand-Antwort entgegen, dass die Methode des Sokrates sich gegen sämtliche Mainstreams richtet, sowohl gegen den ersten als auch zweiten. Und alle sonstigen!