Immer noch nichts über

Hallo,

http://www.youtube.com/watch?v=m_mpPymiXZk&feature=fvwk

Es ist sicher Auslegungssache, wie das Statement gemeint war
und welcher Eindruck damit vermittelt werden sollte.

er hat gesagt, daß der Kommandant von seinen Führungsaufgaben entbunden wurde. Am Ende erklärt der Wehrbeauftragte zusätzlich, was hinter der Entscheidung steckt.

Nicht zuletzt angesichts der zusätzlichen Erläugterung aus der Erklärung zu Guttenbergs ein „öffentliches Schassen“ zu machen, ist schon eine sehr böswillige Interpretation.

Gruß
Christian

Hallo!

welche Vorfälle meinst Du denn? Die Frage ist ernstgemeint

Zum Beispiel die geöffneten Feldpostbriefe oder auch die widersprüchlichen Meldungen über den Tod dieses Soldaten in Afghanistan. Oder auch vorher schon die Kundus-Affäre oder die Sache mit den Ritualen in Mittenwald. Ich will damit nicht sagen, daß ich einen Rücktritt für richtig gehalten hätte, es fällt nur auf, daß kaum ein Politiker derart in Schutz genommen wird wie momentan Guttenberg. Ein anderer hätte, berechtigt oder unberechtigt, schon dreimal zurücktreten müssen.

http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/der-…

b) die Anfeindungen von Steinmeier

Ich halte die Kritik durchaus für berechtigt.

Welche Aspekte seiner „Kritik“ denn genau?

Das Guttenberg, so wie es momentan aussieht, erst die Bildzeitung über seine Entscheidung informiert hat und dann das Parlament. Und das widerspricht jeder demokratischen Gepflogenheit.

Hast Du die Artikel von Andreas nicht gelesen oder den
Inspekteurbrief? Die Entbindung von allen Pflichten ist unter
den Umständen völlig normal.

Das kann gut sein, aber warum hat Guttenberg dann gegenüber dem Bundestag am Freitag nichts davon erwähnt? „Ich werde übrigens, so wie es üblich ist, den Kommandanten …“ Die Vermutung liegt nahe: Er hat es nicht erwähnt, weil er zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorhatte.

Keine 12 Stunden später war der Kommandant dann entlassen - und wie es derzeit ausschaut, nach einem Anruf eines Bild-Reporters, der Guttenberg darber informierte, daß die Bildzeitung das Thema nochmal groß bringen wolle.

Gruß,
Max

Hallo,

welche Vorfälle meinst Du denn? Die Frage ist ernstgemeint

Zum Beispiel die geöffneten Feldpostbriefe oder auch die
widersprüchlichen Meldungen über den Tod dieses Soldaten in
Afghanistan.

die Hintergründe sind noch lange nicht geklärt. Wieso sollte er deswegen zurücktreten?

Oder auch vorher schon die Kundus-Affäre oder die
Sache mit den Ritualen in Mittenwald.

Mittenwald wurde vor einem Jahr bekannt; da war er gerade ein Vierteljahr im Amt. Weswegen sollte er deswegen zurücktreten? Bei der Kundus-Geschichte kann ich mich nicht daran erinnern, daß ihm Fehlverhalten nachgewiesen wurde.

sagen, daß ich einen Rücktritt für richtig gehalten hätte, es
fällt nur auf, daß kaum ein Politiker derart in Schutz
genommen wird wie momentan Guttenberg. Ein anderer hätte,
berechtigt oder unberechtigt, schon dreimal zurücktreten
müssen.

Ich würde eher sagen, daß er gelassener ist als andere Politiker und sich in Diskussionen um ungelegte Eier nicht verwickeln läßt.

b) die Anfeindungen von Steinmeier

Ich halte die Kritik durchaus für berechtigt.

Welche Aspekte seiner „Kritik“ denn genau?

Das Guttenberg, so wie es momentan aussieht, erst die
Bildzeitung über seine Entscheidung informiert hat und dann
das Parlament. Und das widerspricht jeder demokratischen
Gepflogenheit.

Das widerspricht vor allem den mir bekannten Tatsachen.

Hast Du die Artikel von Andreas nicht gelesen oder den
Inspekteurbrief? Die Entbindung von allen Pflichten ist unter
den Umständen völlig normal.

Das kann gut sein, aber warum hat Guttenberg dann gegenüber
dem Bundestag am Freitag nichts davon erwähnt? „Ich werde
übrigens, so wie es üblich ist, den Kommandanten …“ Die
Vermutung liegt nahe: Er hat es nicht erwähnt, weil er zu
diesem Zeitpunkt noch nicht vorhatte.

Hier die Tagesordnung vom letzten Freitag:
http://www.bundestag.de/dokumente/tagesordnungen/85…

Zu welchem TOP hätte denn eine derartige Erklärung stattfinden sollen?

Keine 12 Stunden später war der Kommandant dann entlassen -
und wie es derzeit ausschaut, nach einem Anruf eines
Bild-Reporters, der Guttenberg darber informierte, daß die
Bildzeitung das Thema nochmal groß bringen wolle.

Also ist ein Minister in Zukunft zur Handlungsunfähigkeit verpflichtet, wenn er einen Anruf von einem Journalisten erhält, damit keine Spekulationen aufkommen? Wie lange darf er denn dann nichts machen? Einen Tag lang? Zwei Tage? Zwei Wochen?

Gruß
Christian

Die angesprochene „Panne“ im Verteidigungsausschuss räumt der Minister inzwischen selbst ein.

http://sueddeutsche.de/politik/guttenberg-in-bedraen…

Natürlich zählte aber das, was vorher dazu von anderen Mitgliedern des Ausschusses gesagt wurde nicht, sondern es ist erst dann ein Fehler, wenn Herr Guttenberg ihn selber einräumt?!?

Welche Hinweise sollten das denn sein und von wem sollen sie
ignoriert worden sein?

Die Hinweise sind von Ausschussmitgliedern gekommen, die, zugegeben, der Opposition angehören. Wenn man allerdings der Auffassung ist, dass aus der Opposition generell nur heiße Luft der Ahnungslosen kommt, dann kann man so etwas leicht überhören.

Und ganz nebenbei: Woher willst du denn solche Internas
haben?

Das sind keine persönlichen Internas, das stand in der Presse. Selektive Wahrnehmung? Aber wie unten schon verlinkt. Herr Guttenberg himself räumt inzwischen diesen Fehler ein. Zählt wenigstens das jetzt als Fehler, wenn er selbst ihn als solchen benennt?

Und dann noch der dezente Hinweis: Ermittlungen wegen dieses
Falles zu führen ist nicht Aufgabe des Ministers, sondern des
zuständigen
Disziplinarvorgesetzten/Wehrdisziplinaranwalts/Staatsanwalts.

Vielleicht solltest du dich einmal mit dem hier differenzierter beschäftigen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Verantwortung#Arten_von…

Und bevor noch irgendwelche Unterstellungen weitergehen:

Ich fordere (zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt) NICHT den Rücktritt des Ministers. Was ich fordere, dass er vernünftig seine Arbeit macht und Verantwortung übernimmt für seinen Laden. Dazu gehört nicht irgendwelche Kerner-Bild-PR-Arbeit, zumindest sollte die in der Priorität weiter hinten anstehen, angesichts der derzeitigen Situation ganz weit hinten!

Hallo Mathias,

warte doch einfach ab.

Künstliche Aufregung,Dampfplaudern,wildes Mutmaßen und das Fordern nach allerlei Rücktritten und weiteres Procedere - dafür haben wir die Opposition.Die macht das schon gut.

Gruß

Wader Hans

Guttenberg und Bild
Hallo Christian,

es geht mir, wie ich geschrieben habe, nicht darum, über den Sinn oder Unsinn von Rücktritten zu diskutieren. Aber daß ein Rücktritt unsinnig war, hat bisher die Bildzeitung nicht unbedingt davon abgehalten, ihn trotzdem zu fordern, wenn sie den mann nicht mochten. Das Gutrtenberg hier einen besonderen Schutz genießt, halte ich für ziemlich unbestreibar. Bedenklich halte ich, was Guttenberg anscheind dafür tut, um diesen Schuutz zu genießen.

Das widerspricht vor allem den mir bekannten Tatsachen.

Welche Tatsachen sind das denn? (Ernstgemeinte Frage)

Hier die Tagesordnung vom letzten Freitag:
http://www.bundestag.de/dokumente/tagesordnungen/85…

Zu welchem TOP hätte denn eine derartige Erklärung
stattfinden sollen?

Willst Du damit sagen, daß alle Berichte darüber, daß Guttenberga m freitag im Parlament etwas zur Gorch Fock gewsagt hat, nicht stimmen?

http://www.focus.de/politik/deutschland/bundestag-an…

Oder in der Süddeutschen:

"… am vergangenen Freitagmittag noch hatte er im Bundestag die Losung ausgegeben: erst aufklären, dann bewerten, dann handeln. Am selben Abend jedoch hat Guttenberg plötzlich ohne ersichtlichen Grund den Kommandanten der Gorch Fock, Kapitän Norbert Schatz, vorläufig suspendiert. Erst hieß es, wegen neuer Erkenntnisse, die sich zum Abend hin verdichtet hätten. Welche Erkenntnisse das sein sollen, darüber schweigt sich der Minister auch im Ausschuss aus …

http://www.sueddeutsche.de/politik/guttenberg-in-bed…

"… wie und warum es zu dieser Entscheidung kam, nachdem Guttenberg noch am Freitag im Bundestag für eine besonnene und sorgfältige Aufklärung der Vorwürfe rund um den tödlichen Sturz einer 25-jährigen Kadettin plädierte,

http://www.derwesten.de/nachrichten/Guttenbergs-Ents…

Medienskeptizismus ist ja schön und gut, aber ich glaube nicht, daß die Dutzenden von Zeitungen, die darüber berichten, daß Guttenberg am Freitag im Bundestag etwas zur Gorch Fock gesagt hat, das frei erfunden haben.

Also ist ein Minister in Zukunft zur Handlungsunfähigkeit
verpflichtet, wenn er einen Anruf von einem Journalisten
erhält, damit keine Spekulationen aufkommen?

Wenn es ein Journalist einer Zeitung ist, zu der der Minister über Monate hinweg schon ein sehr enges Verhältnis hat, diese Zeitung Kritik an dem Minister in auffallender Weise unterdrückt und ihn für genau diese Entscheidung anschließend in den Himmel jubelt … nein, dann ist das natürlich alles nur purer Zufall. Ganz sicher. :smile:

Gruß,
Max

Hallo,

den mann nicht mochten. Das Gutrtenberg hier einen besonderen
Schutz genießt, halte ich für ziemlich unbestreibar.

gerade diesen Schutz vermag ich nicht zu erkennen. Was da gerade abläuft ist unter aller Sau und sieht nach einer gezielten Kampagne aus, die zu seinem Rücktritt führen soll.

Die Bild ruft ihn an und schon wird alles, was danach passiert, so gedeutet, als hätte ihm die Bild gesagt, was er zu tun und zu lassen hat. Er wird mit einem Bild-Redakteur gesehen und schon hat der ihm entweder gesagt, was er zu tun oder zu lassen hat oder wurde exklusiv und vorab über alles informiert.

Für die Bild ist das super: die braucht nur noch irgendwo anzurufen oder sich irgendwo blicken zu lassen und schon macht sie die Politik und nicht irgendwelche Politiker. Ich finde das Herbeireden von Zusammenhängen insofern auch hochgefährlich, weil die Medien damit eine Macht erhalten, die ihnen nicht zusteht.

Welche Tatsachen sind das denn? (Ernstgemeinte Frage)

Siehe oben: er hat mit Redakteuren gesprochen bzw. sich mit ihnen blicken lassen. Mehr Tatsachen gibt es nicht.

Willst Du damit sagen, daß alle Berichte darüber, daß
Guttenberga m freitag im Parlament etwas zur Gorch Fock
gewsagt hat, nicht stimmen?

http://www.focus.de/politik/deutschland/bundestag-an…
enberg-als-selbstverteidigungsminister_aid_592599.html

Gut, dann hat er gesagt, daß an Vertuschungsvorwürfen nichts dran ist, was mir nicht bekannt war. Davon hat aber aber trotzdem nicht die Pflicht, das Parlament darüber zu unterrichten, was er vorhat oder möglicherweise vorhat. Vielleicht hatte er Informationen noch nicht oder keine Zeit sich zu beraten oder schlicht noch nicht entschieden.

"… am vergangenen Freitagmittag noch hatte er im Bundestag
die Losung ausgegeben: erst aufklären, dann bewerten, dann
handeln. Am selben Abend jedoch hat Guttenberg plötzlich ohne
ersichtlichen Grund den Kommandanten der Gorch Fock, Kapitän
Norbert Schatz, vorläufig suspendiert.

Ohne ersichtlichen Grund ist ja wohl eher ein Scherz. Aber auch hier die Frage: hat ein Minister die Pflicht, nach einem Auftritt im Bundestag das Denken und Arbeiten einzustellen? Die Zeit steht danach doch nicht still.

Also ist ein Minister in Zukunft zur Handlungsunfähigkeit
verpflichtet, wenn er einen Anruf von einem Journalisten
erhält, damit keine Spekulationen aufkommen?

Wenn es ein Journalist einer Zeitung ist, zu der der Minister
über Monate hinweg schon ein sehr enges Verhältnis hat, diese
Zeitung Kritik an dem Minister in auffallender Weise
unterdrückt und ihn für genau diese Entscheidung anschließend
in den Himmel jubelt … nein, dann ist das natürlich alles
nur purer Zufall. Ganz sicher. :smile:

Wie geasgt: ich halte diese Denkweise für hochgefährlich. Danach reicht es schon, daß man von einem Journalisten angerufen wird (sich also passiv verhält), um kompromittiert zu werden. Das kann es nicht sein.

Gruß
Christian

Die angesprochene „Panne“ im Verteidigungsausschuss räumt der
Minister inzwischen selbst ein.

Die Information hinsichtlich des Unfalls in Afghanistan? Ja und? Steht da auch was, worin die Panne bestand, wer welche Informationen hatte und wer sie u.U. falsch weitergab?

Natürlich zählte aber das, was vorher dazu von anderen
Mitgliedern des Ausschusses gesagt wurde nicht, sondern es ist
erst dann ein Fehler, wenn Herr Guttenberg ihn selber
einräumt?!?

Ich weiß nichts von einem Fehler (s.o.).

Und wo Du oben schon so einen schönen Disclaimer schreibst: mir geht es hier weniger um den Bundesverteidigungsminister, sondern um einen weiteren Verfall der politischen und medialen Sitten. Keiner will warten, bis er über etwas berichtet oder redet. Der erste Anschein ist entscheidend. Wenn sich danach etwas anderes herausstellt, wird es nicht weiter kommentiert. Stellen sich die Spekulationen als richtig heraus, wollen es alle schon vorher gewußt haben und ein anderer hat etwas absichtlich vertuscht. Informationsbeschaffung und Entscheidungsfindung in den Hintergrund. Es zählt nur das, was man sofort in den Äther husten kann und die Seiten füllt.

Hallo,

Bei der Kundus-Geschichte kann ich mich nicht daran erinnern,
daß ihm Fehlverhalten nachgewiesen wurde.

ein laufender Untersuchungsausschuss ist ja nun auch nicht ganz „ohne“…

Ich erinnere mich zudem ganz schwach an ein gewisses Schwanken zwischen „angemessen“ und „unangemessen“. Das ist selbstredend kein Fehlverhalten…

Ich würde eher sagen, daß er gelassener ist als andere
Politiker und sich in Diskussionen um ungelegte Eier nicht
verwickeln läßt.

Und ich würde eher sagen, dass er einfach noch abgebrühter jegliche Verantwortung ablehnt.

Ich könnte wirklich Kotzen, wie sich die „Führungselite“ dieses Landes immer wieder aus der Verantwortung stiehlt.

Beispiel HSH Nordbank: Nonnenmacher hat zwar die Omega Papiere als Finanzvorstand höchstpersönlich unterzeichnet, aber verantwortlich ist er natürlich nicht dafür.

Man sollte mal anfangen, die gleichen Maßstäbe wie in der freien Wirtschaft auch für Politiker gelten zu lassen. In der freien Wirtschaft ist man für sein Handeln verantwortlich. In der Politik schiebt man die Verantwortung immer auf andere. Man kann soviel Sch… bauen, wie man will. Im schlimmsten Fall fällt man weich gebettet in die Kissen irgend welcher Lobby Vereinigungen.

Das ist eine nicht wegzudiskutierende Realität.

Frage: Was hat KTzG bisher wirklich für Deutschland geleistet?

Gruß

S.J.

Hallo!

gerade diesen Schutz vermag ich nicht zu erkennen.

Dann sehen wir das anders. Und es ist purter Zufall, wenn aus einer dpa-Meldung bei Bild gernau die Passagen herausgestrichen werden, in den Kritik an Guttenberg geäußert wird.

http://www.bildblog.de/27310/eine-kritik-findet-nich…

Klar, das hat nichts mit den permanenten Lobhudeleien der Bild auf die Guttenbergs zu tun (die übrigens auch von Bildblog sehr schön dokumentiert wurden.)

http://www.sprengsatz.de/?p=3593

Die Bild ruft ihn an und schon wird alles, was danach
passiert, so gedeutet, als hätte ihm die Bild gesagt, was er
zu tun und zu lassen hat.

Sogar die Bild stellt das so dar. :smile:

http://www.bild.de/BILD/politik/2011/01/22/gorch-foc…

Der Bericht ist übrigens lange vor der entsprechenden Pressemitteilung erschienen, nämlich Freitag gegen halb zehn. Die übrigen Medien und auch die Nachrichtenagenturen haben dann Samstag morgen die Meldung unter Berufung auf Bild verbreitet. Eine offizielle Bestätigung des Miniasteriums gab es nach meinem Wissen erst Samstag nachmittag.

oder wurde exklusiv und vorab über alles
informiert.

Ok, dann belege doch mal, welche anderen Medien Freitag 21.29 Uhr über die Entlassung informiert waren/wurden. Ich habe bisher keine gefunden.

weil die Medien damit eine Macht erhalten, die
ihnen nicht zusteht.

Oh, da bin ich sogar deine Meinung. Diese Macht erhalten sie aber eben durch Politiker wie Guttenberg, der nach meiner Einschätzung hier sein handeln danach ausgerichtet hat, wie er in der Bild am besten dasteht.

Siehe oben: er hat mit Redakteuren gesprochen bzw. sich mit
ihnen blicken lassen. Mehr Tatsachen gibt es nicht.

Oh doch, schau dir einfach mal die zeitliche Abfolge verschiedener Medienberichte und auch der offiziellen Mitteilungen an, wie ich sie oben skiziiert habe. Daß die Bildzeitung als erstes Medium kurz nach einem Telefonat mit Guttenberg die Entlassung vermeldet het, deutet aber auch so was von überhaupt nicht auf Exklusivität hin. :smile:

Vielleicht hatte er Informationen noch nicht oder keine Zeit
sich zu beraten oder schlicht noch nicht entschieden.

Die Entscheidung fiel dann aber relativ schnell. Die Debatte im Bundestag war Freitag am frühen Nachmittag. Um 21.29 vermeldete Bild dann die Entlassung.

Ohne ersichtlichen Grund ist ja wohl eher ein Scherz.

Ohne ersichtlichen Grund, was exakt in diesen sechs oder sieben Stunden zwischen Bundestagssitzung und dem Bericht in der Bild die Entscheidung ausgelöst hat. Alle Gründe wie „übliches Vorgehen“, „ganz nornaler Vorgang“ haben auch schon Mittwoch oder Donnerstag gegolten und wären auch noch Samstag oder Sonntag zutreffend gewesen. Insofern wakam die Entscheidung in der Tat etwas „plötzlich“.

Wie geasgt: ich halte diese Denkweise für hochgefährlich.

Ich halte es für hochgefährlich, hier die Augen zu verschließen. Eine Menge Fakten liegen offen auf dem Tisch, wenn man bereit ist, hinzuschauen.

Gruß,
Max

Hallo,

Ich könnte wirklich Kotzen, wie sich die „Führungselite“
dieses Landes immer wieder aus der Verantwortung stiehlt.

und ich finds zum Kotzen, wie schnell in der Politik Rücktritte gefordert werden, während die Mitarbeiter in den Unternehmen jeden Tag Fehler machen. Wenn die genauso oft wegen Fehlern gehen müßten, die sie allein und nicht ihre Vorgesetzten verursacht haben, gäbs praktisch keine Angstellten mehr.

Beispiel HSH Nordbank: Nonnenmacher hat zwar die Omega
Papiere als Finanzvorstand höchstpersönlich unterzeichnet,
aber verantwortlich ist er natürlich nicht dafür.

Die Sache ist doch noch gar nicht entschieden. Genau wegen der Nummer wird er aller Wahrscheinlichkeit nach keine Abfindung bekommen.

Man sollte mal anfangen, die gleichen Maßstäbe wie in der
freien Wirtschaft auch für Politiker gelten zu lassen.

Und gerade erzählst Du mir noch von Nonnenmacher. Ich dachte, in der Wirtschaft passiert auch nichts, wenn man Mist baut.

In der
freien Wirtschaft ist man für sein Handeln verantwortlich.

Ach Quatsch. Kein Mitarbeiter fliegt raus, weil er irgendwas verschludert oder vergessen hat, jemanden zu informieren. Bei Ministern erwartet man das alle Naslang.

In
der Politik schiebt man die Verantwortung immer auf andere.

Vielleicht, weil der oberste Lenker nicht für alles die Verantwortung trägt? Du machst doch bei Deiner Arbeit sicherlich auch Fehler. Ich zumindest schon. Deswegen tritt aber mein Vorstand nicht zurück.

Frage: Was hat KTzG bisher wirklich für Deutschland
geleistet?

Eine Position ausgefüllt, die eine sehr schwierige ist?

Gruß
C.

Moin auch,

Vielleicht, weil der oberste Lenker nicht für alles die
Verantwortung trägt?

Das halte ich für kritisch. In der Politik (wie auch in der freien Wirtschaft) erhalten die hierarchisch höchsten „Angestellten“ ein hohes Gehalt, regelmäßig mit der (richtigen) Begründung, dass sie auch hohe Verantwortung tragen. Letzten Endes ist der CEO einer Firma nämlich für alles verantwortlich, was in der Firma passiert. So auch bei Ministern.
Das heißt jetzt nicht, dass IMHO Herr zu Guttenberg zurücktreten sollte. Diese Forderung ist Humbug. Aber die Verantwortung trägt er trotzdem.

Ralph

Hallöchen,

tragen. Letzten Endes ist der CEO einer Firma nämlich für
alles verantwortlich, was in der Firma passiert.

das sehe ich anders. Wenn ich Mist baue, bin ich dafür verantwortlich und mein Vorgesetzter ggfs. dafür, daß er nicht richtig aufgepaßt hat, mich auf die falsche Funktion gesetzt oder mit den falschen Aufgaben betraut hat. Dessen Vorgesetzter ist ggfs. dafür verantwortlich, daß er nicht aufgepaßt hat, daß sein Mitarbeiter die richtigen Leute auswählt, die falschen Abläufe vorgegeben bzw. nicht hinreichende Kontrollmechanismen etabliert hat. In diesem Sinne wird die Verantwortung nach oben hin immer abstrakter.

Bei einem Verteidigungsminister sehe ich nicht die Veranwortung für das Fehlverhalten einzelner Soldaten (Alkoholexzesse, Initiationsriten usw.), solange dieses nicht Auswuchs einer generellen Fehlentwicklung in der Truppe ist. Er ist auch nicht verantwortlich, wenn ein Kommandant auf einem Schiff die Zügel schleifen läßt, wenn das nicht allgemein in der Marine so gehandhabt wird bzw. ihm nicht schon Berichte vorlagen und er nichts unternommen hat.

Gruß
Christian

Hi,

soll ja gut für die Nerven sein: http://web241.login-11.hoststar.ch/catalog/images/sc…

Für Dich alleine.

die Franzi

Welche Hinweise sollten das denn sein und von wem sollen sie
ignoriert worden sein?

Die Hinweise sind von Ausschussmitgliedern gekommen, die,
zugegeben, der Opposition angehören. Wenn man allerdings der
Auffassung ist, dass aus der Opposition generell nur heiße
Luft der Ahnungslosen kommt, dann kann man so etwas leicht
überhören.

Noch mal die Frage: Welche Hinweise (bitte konkeret auf einen Schachverhalt Bezogen und auch eine Angabe über den Inhalt des Vorwurfs)?

Und ganz nebenbei: Woher willst du denn solche Internas
haben?

Das sind keine persönlichen Internas, das stand in der
Presse. Selektive Wahrnehmung? Aber wie unten schon verlinkt.
Herr Guttenberg himself räumt inzwischen diesen Fehler ein.
Zählt wenigstens das jetzt als Fehler, wenn er selbst ihn als
solchen benennt?

Da ich immer noch nicht weiß worüber du eigentlich genau redest kann ich dazu leider gar nichts sagen.

Ich fordere (zumindest nicht zu diesem Zeitpunkt) NICHT den
Rücktritt des Ministers. Was ich fordere, dass er vernünftig
seine Arbeit macht

Tja, was soll ich sagen, das macht er. Fachkompetent, Führungskompetent und Sozialkompetent. Einen entsprechend gut qualifizierten Verteidigungsminister habe ich noch nicht in Amt und Würden erlebt.

und Verantwortung übernimmt für seinen Laden.

Du drehst dich im Kreis. Er steht in der Verantwortung - die hat er mit seinem Amtseid übernommen. Aber er steht nicht in der Verantwortung wegen des Unterlassens, Handelns oder Tuens Dritter, die nicht mal ansatzweise auf seiner ministeriellen oder militärischen Führungsebene wirken.
Und das ganze ist kein „Laden“, sondern einer der größten Arbeitgeber Deutschlands und dementsprechend gilt seine Verantwortung insbesondere denjenigen, die ihm sein Leben anvertrauen und nicht irgendwelchen sensationsgeilen Medien oder Bürgern.

Dazu gehört nicht irgendwelche Kerner-Bild-PR-Arbeit,

zumindest sollte die in der Priorität weiter hinten anstehen,
angesichts der derzeitigen Situation ganz weit hinten!

Was denn für eine „Situation“? Es wird in diversen Disziplinarangelegenheiten ermittelt - das passiert ständig. Nur wird es für die Medien nur interessant, wenn Fußballpause ist oder ein Soldat im Einsatz (in Afghanistan, der Rest interessiert leider nicht mehr) stirbt.

Gruß Andreas

das Bild-Phänomen - wie funktionierts
Hallo,

Dann sehen wir das anders. Und es ist purter Zufall, wenn aus
einer dpa-Meldung bei Bild gernau die Passagen
herausgestrichen werden, in den Kritik an Guttenberg geäußert
wird.
http://www.bildblog.de/27310/eine-kritik-findet-nich…

Du erwartest von mir doch wohl nicht ernsthaft, daß ich die Beziehung zwischen zu Guttenberg und Bild anhand eines mir unbekannten Blogs von einem mir unbekannten Menschen diskutiere, in der eine dpa-Meldung mit der Bild-Berichterstattung, die ich kenne, verglichen wird.

Die Bild ruft ihn an und schon wird alles, was danach
passiert, so gedeutet, als hätte ihm die Bild gesagt, was er
zu tun und zu lassen hat.

http://www.bild.de/BILD/politik/2011/01/22/gorch-foc…
rneval-nach-matrosen-tod.html

Da steht „nach“; Du liest es kausal, ich lese es temporal. Ich habe in der vierten Klasse gelernt, wie Bild u.a. mit solchen Methoden manipuliert. Dieser Artikel ist ein mustergültiges Beispiel für all das, was ich damals gelernt habe: Emotionale Einbeziehung des Lesers, wertende und suggerierende Adjektive und Adverbien, Herstellung von Beziehungen zwischen völlig unabhängigen Sachverhalten und Ereignissen, plastische Beschreibung von für die Information des Lesers völlig unbedeutenden Nebenaspekten.

Der Bericht ist übrigens lange vor der entsprechenden
Pressemitteilung erschienen, nämlich Freitag gegen halb zehn.

Ja, und in dem Text steht mindestens zweimal „gestern abend“. Außerdem steht da, daß zu Guttenberg ggü. der Bild am Sonntag eine Erklärung hinsichtlich der Rückkehr des Schiffes abgab. Warum sollte er mit der BamS sprechen, wenn die Bild am Freitag oder am Samstag den Bericht veröffentlichte? Der Express berichtet darüber hinaus, daß der Sprecher des Bundesverteidigungsministers in der Nacht zum Samstag die Personalentscheidung bestätigte.

Die übrigen Medien und auch die Nachrichtenagenturen haben
dann Samstag morgen die Meldung unter Berufung auf Bild
verbreitet. Eine offizielle Bestätigung des Miniasteriums gab
es nach meinem Wissen erst Samstag nachmittag.

Das schreibt der Express anders.

weil die Medien damit eine Macht erhalten, die
ihnen nicht zusteht.

Oh, da bin ich sogar deine Meinung. Diese Macht erhalten sie
aber eben durch Politiker wie Guttenberg, der nach meiner
Einschätzung hier sein handeln danach ausgerichtet hat, wie er
in der Bild am besten dasteht.

Der Vorfall erinnert an Insoderhandel bei den Medien. Ich rufe jemanden an und wenn der anschließend etwas tut oder nicht tut, habe ich das bewirkt oder zumindest beeinflußt. Gut, mit einem solchen Spaßanruf haben wir die WM 2006 bekommen, aber diese Art der Meinungsmache ist problematisch, erst recht, wenn sie zu funktionieren scheint. Dafür ist es völlig ohne Belang, ob man vorher Kontakt zum jeweiligen Journalisten hatte oder nicht. Insofern liegt die Problematik auch nicht beim Politiker, sondern bei den Medien.

Siehe oben: er hat mit Redakteuren gesprochen bzw. sich mit
ihnen blicken lassen. Mehr Tatsachen gibt es nicht.

Oh doch, schau dir einfach mal die zeitliche Abfolge
verschiedener Medienberichte und auch der offiziellen
Mitteilungen an, wie ich sie oben skiziiert habe. Daß die
Bildzeitung als erstes Medium kurz nach einem Telefonat mit
Guttenberg die Entlassung vermeldet het, deutet aber auch so
was von überhaupt nicht auf Exklusivität hin. :smile:

Selbst wenn die zeitliche (!) Abfolge so war, wie Du schreibst, so heißt das nicht, daß Guttenberg eine Privataudienz veranstaltet hat. Neben dem Verteididgungsministerium mit seinen 2-3 Mitarbeitern wurde die Entbindung vom Marineinspekteur vorgenommen, also einem weiteren möglichen Leck.

Ich frage mich übrigens gerade, was ich eigentlich schlimmer fände: einen Minister, der eine Zeitung informiert oder eine Zeitung, die es schafft, nicht nur ihre Leser, sondern auch die Politik zu manipulieren.

Vielleicht hatte er Informationen noch nicht oder keine Zeit
sich zu beraten oder schlicht noch nicht entschieden.

Die Entscheidung fiel dann aber relativ schnell. Die Debatte
im Bundestag war Freitag am frühen Nachmittag. Um 21.29
vermeldete Bild dann die Entlassung.

21:29 ist der Zeitstempel eines Artikels, in dem von gestern Abend und der Bild am Sonnag die Rede ist. Der Artikel ist keinesfalls in der Fassung um 21:29 veröffentlicht worden.

Ohne ersichtlichen Grund ist ja wohl eher ein Scherz.

Ohne ersichtlichen Grund, was exakt in diesen sechs oder
sieben Stunden zwischen Bundestagssitzung und dem Bericht in
der Bild die Entscheidung ausgelöst hat. Alle Gründe wie
„übliches Vorgehen“, „ganz nornaler Vorgang“ haben auch schon
Mittwoch oder Donnerstag gegolten und wären auch noch Samstag
oder Sonntag zutreffend gewesen. Insofern wakam die
Entscheidung in der Tat etwas „plötzlich“.

Tja, ich war nicht dabei, weiß aber, wie ich gelegentlich Entscheidungen treffe. Anrufe von Zeitungen spielen da selten eine Rolle, wohl aber eine Information, auf die ich tagelang gewartet habe oder eine Diskussion mit einem Kollegen oder eine ruhige Minute, in der ich über ein paar Dinge ungestört nachdenken kann.

Und dann geht es manchmal ganz schnell mit den Entscheidungen.

Wie geasgt: ich halte diese Denkweise für hochgefährlich.

Ich halte es für hochgefährlich, hier die Augen zu
verschließen. Eine Menge Fakten liegen offen auf dem Tisch,
wenn man bereit ist, hinzuschauen.

Ich habe hingeschaut und bei der Bild einen Haufen Widersprüche und typischen verbalen Dung gefunden. Hinzu kommt, daß der Express schreibt, daß ein Sprecher freitag Nacht die Abberufung bestätigt hat.

Im Moment sehe ich eine Zeitung, die wie üblich manipuliert und versucht, Einfluß auf die Politik zu nehmen bzw. zu suggerieren, daß sie Einfluß auf die Politik hat. Und ich sehe Bevölkerungsteile, die sich bei diesem Spiel instrumentalisieren lassen. Demnächst steht dann auf der Titelseite: Bild hats geschafft: Durchbruch bei Hartz IV - 10 Euro mehr für Dich!

Wie ich schon mehrfach schrieb: noch nie war der Zugang zu Primärinformationen so leicht und gut wie heute. Und was glauben die Menschen? Das, was ihnen die Bild vorkaut. Ätzend.

Gruß
Christian

soll ja gut für die Nerven sein:
http://web241.login-11.hoststar.ch/catalog/images/sc…
g

danke :wink:

Hai

a) das Aus-der-Schusslinie-Nehmen des Kapitäns der
Gorch-Fock?

Einige nennen es Vorverurteilung…
imho aber die Richtige Entscheidung. Ein Kapitän eines Schiffes trägt die Verantwortung für das, was auf seinem Kahn passiert.

b) die Anfeindungen von Steinmeier

Gähn…

c) die Reaktion von Guttenberg darauf ?

Gähn…

Es soll jetzt erst aufgeklärt werden, was da passiert ist, und danach reden wir über eventuelle personelle Konsequenzen!
Alles andere ist vollkommen Sinn- und Zwecklos.

Mike

Wenn ich Mist baue, bin ich dafür
verantwortlich und mein Vorgesetzter ggfs. dafür, daß er nicht
richtig aufgepaßt hat,

und ff.: Das ist alles richtig soweit.

Bei einem Verteidigungsminister sehe ich nicht die
Veranwortung für das Fehlverhalten einzelner Soldaten
(Alkoholexzesse, Initiationsriten usw.), solange dieses nicht
Auswuchs einer generellen Fehlentwicklung in der Truppe ist.
Er ist auch nicht verantwortlich, wenn ein Kommandant auf
einem Schiff die Zügel schleifen läßt, wenn das nicht
allgemein in der Marine so gehandhabt wird bzw. ihm nicht
schon Berichte vorlagen und er nichts unternommen hat.

Aber genau um diese Punkte geht es gerade. Und es geht um den Punkt der Fehlinformation der Öffentlichkeit und des Parlamentes. (Dieser Umstand wird auch nicht dadurch besser, dass angeblich Frau Merkel bereits vorzeitig richtig informiert worden sei, allenfalls wird Frau Merkel noch mit reingerissen, weil auch sie unterlassen hat, mehrere Wochen diese Info richtig zu stellen.) Wenn ich den Tod eines Soldaten als Unfall bei der Waffenreinigung darstelle und unterlasse, darauf hinzuweisen, dass die Kugel aus der Waffe eines anderen stammt, dann unterlasse ich die Weitergabe einer sehr wichtigen Information!

Wenn ein Soldat selber umkommt beim Reinigen der eigenen Waffe, dann ist das im Zweifel Blödheit. Es könnte allenfalls dann weitergehende Bedeutung erlangen, wenn die Soldaten nicht ausreichend geschult werden im Umgang mit Waffen. Wenn aber ein anderer Soldat im Spiel ist, dann sind wir ganz fix im Bereich eines Tötungsdeliktes. Den Straftatbestand der fahrlässigen Selbsttötung gibt es nicht, wohl aber den der fahrlässigen Tötung. Wenn Fremdeinwirkung im Spiel ist, dann halte ich es übrigens auch nicht für richtig, vorschnell von einem Unfall zu sprechen, der noch untersucht werden müsse.

In Sachen Gorch Fock hatte es auch schon vor Wochen Anlass gegeben für einen Minister, zumindest genauer hinzugucken. Denn eine Sache hast du noch vergessen in der Aufzählung dessen, wofür ein Vorgesetzter auch verantwortlich ist: Er muss schon im eigenen Interesse für eine Kommunikationsstruktur sorgen, die ihm Gewissheit gibt, dass relevante Infos ihn rechtzeitig erreichen. Genau das hat ihm ja gleich zu Beginn seiner Karriere als Verteidigungsminister Probleme beschert.