Impulsiv! Verdammte Scheiße, ich könnt kotzen!

Hallo zusammen,

ich hoffe, dass mein thread aufgrund des Titels nicht gleich gelöscht wird! :wink:

Ich will damit zum Ausdruck bringen, dass ich sehr impulsiv sein kann.

Aber nicht immer bin!

Ich bin ein intelligenter Mann, Mitte 30, habe einen guten Job, der mich (heraus)fordert, aber nicht überfordert, bin super nett, hilfsbereit, freundlich, zuvorkommend, lieb …

Ich kann aber manchmal, wenn mir was nicht passt oder nicht so läuft, wie ich mir das vorgestellt habe und wies geplant war oder wenn ich genervt werde …, von der einen auf die andere Sekunde auf 180 sein!

Ich könnte dann Sachen an die Wand schmeißen, die ganze Zeit lauthals rumschreien, aufn Tisch hauen, sodass der zu Bruch geht …

Im Straßenverkehr ist das oft so, nicht immer!, dass ich mich von anderen Typen herausgefordert fühle! Nur, weil sie z. B. in einer 70er-Zone deutlich zu schnell fahren. Ich muss dann auch schneller fahren. Möglichst noch schneller, als der andere Typ und ihn, wenn möglich, noch überholen!

Was kann ich bitteschön dagegen tun?

Mich kotzt das selbst so an, und andere Mitmenschen auch, dass ich in und nach solchen Ausbrüchen heulen könnte und mich innerlich frage und sage „Warum nur? Warum machst du son Scheiß? Bleib doch verdammt nochmal ruhig! Lass dich nicht provozieren! Wieso kommt es nur dazu, dass du so austickst? Hab ich zu viel Testosteron, oder was?“

Wie vermeide ich es, überhaupt nicht erst in solche Situationen zu kommen?

Was empfiehlt ihr mir bitte?

Wie kann ich solchen Ausbrüchen, bevor sie geschehen, Herr werden?

Bitte um eure Tipps, Tricks, Ratschläge, Empfehlungen …

Vielen lieben Dank im Voraus.

Grüße

DU

Hallo,

Ich kann aber manchmal, wenn mir was nicht passt oder nicht so
läuft, wie ich mir das vorgestellt habe und wies geplant war
oder wenn ich genervt werde …, von der einen auf die andere
Sekunde auf 180 sein!

Was kann ich bitteschön dagegen tun?

im Archiv gibt es zu diesem Thema einige aufschlussreiche Threads (Stichwörter: Aggressionen / Jähzorn / Frustrationstoleranz), z. B. /t/aggressionen/659235
/t/aggressionen/659235/2
und
/t/aggressionen/659235/10

Gruß
Kreszenz

Hallo, Unbeugsamer!

Ich kenne das sehr gut, bin inzwischen aber meilenweit davon entfernt. Einen Schubs in die richtige Richtung habe ich durch diese Buch erhalten:

http://www.amazon.de/Was-deine-sagen-will-überrasche…

Rosenberg bringt dort sehr schön auf den Punkt, wie es zu Wut und Zornesausbrüchen kommt. Letztenendes beruht das immer auf unerfüllten Bedürfnissen, sowohl konkret in der Situation als auch insgesamt, wenn du mit deiner Lebenssitution unzufrieden bist.

Langfristig wird dir einerseits helfen, dass du dir bewusst wirst, was genau du willst und klar auf dieses Ziel zugehst. Andererseits solltest du die Bereitschaft aufgeben, soviel Energie in Wutausbrüche zu stecken und eher zu akzeptieren, dass Dinge nicht so laufen, wie du es wünscht.

Das größte Geheimnis des Glücks ist die Fähigkeit „Ja“ zu sagen zu dem, was ist.

Alles Gute
wünscht
Noigierich

Ich antworte jetzt mal dir, aber ist an alle gerichtet (will aber nicht den gleichen Beitrag mehrfach posten! Ist wohl auch nicht erlaubt!?).

Ich kann mich auch zurückhalten!

Besonders an der Arbeit oder wenn ich mit meinem Töchterchen spielen (und jeder weiß, der Kinder hat, dass die manchmal verdammt nervig sein können, auf eine ganz liebevolle und positive Art natürlich!).

Wenn ich dann aber in eine Situation komme, ist so ein Ausbruch dann noch gewaltiger, ums man ganz brachial auszudrücken!

Mich kotzen solche Ausbrüche umso mehr an, weil ich nun einmal kein Dummer bin und auch nicht auf die Schnauze gefallen bin. Aber in solchen Situationen benehme ich mich total überzogen, dumm und kann mich fast nicht artikulieren, weil mir die Worte im Halse stecken bleiben und mein Puls meinen ganzen Körper einnimmt, ich verhaspel mich beim Sprechen und ich zittere von innen heraus!

Ich auch nicht.
Geht mir auch so: Ich

will aber nicht den gleichen Beitrag mehrfach posten!

Deshalb an dieser Stelle nur die Rückfrage an dich:

Hast du die beiden Artikel von mir schon gelesen, die Kreszentia dir freundlicherweise (danke!) aus dem Archiv hierher verlinkt hat?

Denn da steht drin, was die ersten Schritte auf deinem Weg wären, den du gehen müßtest, um deinen mutmaßlichen Wunsch

Wie kann ich solchen Ausbrüchen, bevor sie geschehen, Herr werden?

zu realisieren.

Gruß
Metapher

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Hallo derunbeugsame

Rauchst du? Trinkst du viel Kaffee oder Alkohol?

Ich kann dir empfehlen Ausdauersport zu machen das bringt dich bestimmt auch wieder bisschen runter.

Alles Gute und liebe Grüsse vom Zitronenfalter

Ich rauche „nur“, wenn ich Alk trinke und andersrum! :wink: Aber das kommt selten vor!

Kaffee trinke ich überhaupt nicht!

Zzt. treibe ich keinen Ausdauersport, gehe aber sonst 1 - 2 Mal wöchentlich joggen und fahre fast täglich Fahrrad!

Du beschreibst dich hier als

Ich bin ein intelligenter Mann, Mitte 30, habe einen guten Job, der mich (heraus)fordert, aber nicht überfordert, bin super nett, hilfsbereit, freundlich, zuvorkommend, lieb …

der ein Problem mit Impulsivität und Aggression hat, das er in den Griff bekommen möchte. So ganz passt das für mich nicht mit der Anfrage zusammen:

/t/testosteron-erhoehen/6504055

Stichworte, die mir in dem Zusammenhang sofort in den Sinn kommen: Selbstbild, Fremdbild, Wunschbild. Vielleicht lohn es, auch da mal näher hinzugucken.

Hi Unbeugsamer,

Ich kann mich auch zurückhalten!

Besonders an der Arbeit oder wenn ich mit meinem Töchterchen
spielen (und jeder weiß, der Kinder hat, dass die manchmal
verdammt nervig sein können, auf eine ganz liebevolle und
positive Art natürlich!).

Wenn ich dann aber in eine Situation komme, ist so ein
Ausbruch dann noch gewaltiger, ums man ganz brachial
auszudrücken!

Ich bin kein Psychologe, kenne aber das Problem aus eigener Erfahrung. Und in dem, was du beschreibst, liegt auch gleichzeitig die Lösung:

Achte mal darauf, wie oft am Tag du deinen Frust staust, weil du glaubst, ihn an dieser Stelle nicht „rauslassen“ zu können/dürfen/sollen. Und an anderen Stellen bist du nicht mehr kontrollierbar.

Aggression/Frust ist in meinen Augen ein ganz natürliches Gefühl, welches ausgedrückt werden will. Lebt man es im einen Moment nicht, drückt es sich im nächsten völlig überzogen aus. Es hat was mit Bewusstheit zu tun, und mit der Erkenntnis, dass es vollkommen normal ist, auch mal aggressiv zu reagieren, und zwar auch in Situationen, in denen man denkt, dort ist die Aggression nicht angebracht.

Ich rede hier nicht davon, völlig Aggro deine Tochter anzuschreien, wenn sie dich positiv nervt, sondern dir „gelassen aggressiv“ anmerken zu lassen, dass du gerade genervt bist. Auch deine Tochter wird merken, wenn du deinen Frust nur „überspielst“, denn deine Körpersignale sprechen in diesen Momenten mit Sicherheit eine andere Sprache.

Mich kotzen solche Ausbrüche umso mehr an, weil ich nun einmal
kein Dummer bin und auch nicht auf die Schnauze gefallen bin.
Aber in solchen Situationen benehme ich mich total überzogen,
dumm und kann mich fast nicht artikulieren, weil mir die Worte
im Halse stecken bleiben und mein Puls meinen ganzen Körper
einnimmt, ich verhaspel mich beim Sprechen und ich zittere von
innen heraus!

Auch da steckt etwas drinn: du kannst Emotionen nicht durch Denken kontrollieren. Und jedes Mal, wenn du es versuchst, bist du erneut frustriert, und auch aggressiv gegen dich selbst, weil du es wieder nicht geschafft hast, locker zu bleiben. Damit „provozierst“ du den nächsten Ausbruch, weißt schon vorher, dass er kommen wird, und hast vor deiner eigenen Aggression Angst. Dadurch schaffst du dir einen Teufelskreis. Mir hat es sehr geholfen, mich mit meiner Aggression anzunehmen, und mir einzugestehen, genau so aggressiv zu sein, wie jeder andere.

LG Michael

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Hallo,

ich empfehle Dir, auf´s Rad umzusteigen. Und auch sonst lieber mal zu Fuß unterwegs sein, und sich nicht zum Konsumsklaven degradienren lassen.

Weniger ist mehr.

Grüße mki

Hallo Unbeugsamer, Michael u.a.,

erst einmal fällt mir Dein Nick auf. Man könnte denken, dass Du immer wieder gegen die Wand rennst und diese Dich trotzdem nicht beugen kann.

Achte mal darauf, wie oft am Tag du deinen Frust staust, weil
du glaubst, ihn an dieser Stelle nicht „rauslassen“ zu
können/dürfen/sollen. Und an anderen Stellen bist du nicht
mehr kontrollierbar.

Das finde ich gut: Aggressionen und andere Gefühle (Angst z.B.) wahrnehmen und dann darauf achten, wie man damit umgeht. Das akzeptieren.

Aggression/Frust ist in meinen Augen ein ganz natürliches
Gefühl, welches ausgedrückt werden will. Lebt man es im einen
Moment nicht, drückt es sich im nächsten völlig überzogen aus.
Es hat was mit Bewusstheit zu tun, und mit der Erkenntnis,
dass es vollkommen normal ist, auch mal aggressiv zu
reagieren, und zwar auch in Situationen, in denen man denkt,
dort ist die Aggression nicht angebracht.

Mich kotzen solche Ausbrüche umso mehr an, weil ich nun einmal
kein Dummer bin und auch nicht auf die Schnauze gefallen bin.

Vielleicht ist das Impulsivität, die in der Erziehung als Kind keine Struktur bekommen hat (denn dann wäre es keine mehr; Regeln und Wahrgenommen werden bzw. ernst genommen werden meine ich). Das hat ja mit Aggressivität garnicht unbedingt was zu tun, wird aber dazu, wenn man gegen die Mauern anderer stößt und diese nicht „befriedigend“ reagieren" oder keine äußere Mauer vorhanden ist und die Kraft verpufft.

Auch da steckt etwas drinn: du kannst Emotionen nicht durch
Denken kontrollieren.

Doch, natürlich. Ziemlich effektiv unterdrücken. Nur kommen die Emotionen dann mehr oder weniger hintenrum raus. Je mehr effektive Kontrolle und je weniger Selbstwahrnehmung, desto mehr „hintenrum“. Effektive Kontrolle und verbesserte Selbstwahrnehmung (durch Kontrolle strukturiert) wäre die Lösung.

Gruß I.