In die Kirche gehen am Schuljahresende

Ich kam heute, letzer Schultag, stocksauer wieder nach Hause.
Denn wie jedes Jahr haben wir am Ende des Schuljahres einen Abschiedsgottesdienst in unserer evangelischen Kirche.

Ich als Atheist hatte allerdings gesagt, ich wolle nicht mit in die Kirche und habe dann auch eine Bescheinigung meiner Eltern mitbekommen, die mir erlaubt, dass ich mich nicht der Kirche nähern muss.

Nun das Problem:
Meine Rektorin zwang mich dennoch die Kirche zu betreten und zumindest im Vorraum warten zu müssen.
Das Gerede über Gott konnte und musste ich mir so aber trotzdem anhören.

Nun zu meiner Frage: Kann ich nicht etwas dagegen unternehmen?
Es kann doch nicht sein, dass man mich dazu zwingen kann in die Kirche zu gehen, denn ich bin weder getauft, noch im Religionsunterricht noch möchte ich oder meine Eltern, dass ich in die Kirche gehe.

Falls es eine Rolle spielt: Die Schule ist in Baden-Würtemberg.

Danke, hoffe auf hilfreiche Antowrten (auch für das nächste Schuljahr), in dem mir denke ich mal wieder das gleiche passieren wird.

PS: Etwas doof, dass ich meinen Beirag nicht editieren kann. Einige Rechtschreibfehler sind mir erst jetzt aufgefallen.

Hallo,

Ich kam heute, letzer Schultag, stocksauer wieder nach Hause.
Denn wie jedes Jahr haben wir am Ende des Schuljahres einen
Abschiedsgottesdienst in unserer evangelischen Kirche.

Ich als Atheist hatte allerdings gesagt, ich wolle nicht mit
in die Kirche und habe dann auch eine Bescheinigung meiner
Eltern mitbekommen, die mir erlaubt, dass ich mich nicht der
Kirche nähern muss.

Es hört sich fast so an, als wärst Du das einzige nicht-christliche Kind in Deiner Schule. Wie wird es bei anderen Nicht-Christen gehandhabt?
Wir sind auch keine Christen und bei uns werden alle Nicht-Christen (also Muslime, Atheisten etc.) von einer Lehrkraft in der Schule betreut, während der Rest in die Kirche zum Gottesdienst geht. Dies lohnt sich aber nur, wenn genügend Kinder zusammen kommen. Wegen einem einzigen Kind wird man wahrscheinlich keine extra Aufsichtsperson bereitstellen.

Nun das Problem:
Meine Rektorin zwang mich dennoch die Kirche zu betreten und
zumindest im Vorraum warten zu müssen.
Das Gerede über Gott konnte und musste ich mir so aber
trotzdem anhören.

Nun zu meiner Frage: Kann ich nicht etwas dagegen unternehmen?
Es kann doch nicht sein, dass man mich dazu zwingen kann in
die Kirche zu gehen, denn ich bin weder getauft, noch im
Religionsunterricht noch möchte ich oder meine Eltern, dass
ich in die Kirche gehe.

Was mich allerdings ein wenig stört, ist dass Du Dich auf keinen Fall einer Kirche nähern willst. In Kirchen finden oft auch klassische Konzerte statt. Was wenn Ihr mit Eurer Musikklasse so ein Kirchenkonzert besuchen würdet. Wirst Du dann auch das Betreten des Kirchengebäudes verweigern? Oder wenn Ihr im Ethikunterricht (ich gehe mal davon aus, dass Du den Ethikunterricht besuchst, wenn Du nicht am Religionsunterricht teilnimmst) mal eine Kirche, eine Moschee oder Synagoge anseht. Weigerst Du Dich dann auch diese Gebäude zu betreten? Oder wenn es im Kunstunterricht um gothische Kirchengebäude geht?

Wenn Du die Möglichkeit hast im Vorraum der Kirche zu warten, kannst Du ja nächstes Jahr einen Walkman/MP irgendwas Player etc. mit Kopfhörer mitnehmen, dann hörst auch das Geschwafel des Priesters nicht.

Gruß Tanja

Hallo und Guten Tag!

So Du und Deine Eltern bereit seid, für eure Überzeugung „schweres Geschütz“ auffahren zu lassen, so würde ich in eurer derzeitigen Situation die Kosten einer rechtlichen Beratung durch eine erfahrene Anwaltskanzlei betreffs einer evtl. durch die betreffende Rektorin erfolgten „Nötigung“, die möglicherweise juristisch zu prüfen und evtl. zu sanktionieren wäre, nicht scheuen.

Herzliche Grüsse

Helmut

Hallo,

ich denke, es geht schlicht und ergreifend um die Aufsichtspflicht. Das Schulgesetz BW zum Thema „Religionsunterricht“ trifft in Bezug auf die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen nämlich eigentlich eine klare Aussage. Ich kopiere es mal hier rein (Hervorhebung durch mich):

Landesverfassung Baden-Württemberg vom 11. November 1953
Art. 18 (Religionsunterricht)

Der Religionsunterricht ist an den öffentlichen Schulen ordentliches Lehrfach. Er wird nach den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften und unbeschadet des allgemeinen Aufsichtsrechts des Staates von deren Beauftragten erteilt und beaufsichtigt.

Die Teilnahme am Religionsunterricht und an religiösen Schulfeiern bleibt der Willenserklärung der Erziehungsberechtigten, die Erteilung des Religionsunterrichts der des Lehrers überlassen.

Weiteres steht hier:
http://www.ordinariat-freiburg.de/156.0.html

Schöne Grüße,
Jule

Es hört sich fast so an, als wärst Du das einzige
nicht-christliche Kind in Deiner Schule. Wie wird es bei
anderen Nicht-Christen gehandhabt?
Wir sind auch keine Christen und bei uns werden alle
Nicht-Christen (also Muslime, Atheisten etc.) von einer
Lehrkraft in der Schule betreut, während der Rest in die
Kirche zum Gottesdienst geht. Dies lohnt sich aber nur, wenn
genügend Kinder zusammen kommen. Wegen einem einzigen Kind
wird man wahrscheinlich keine extra Aufsichtsperson
bereitstellen.

Das stimmt nicht. Nur bin ich der einzige, der sich jetzt gewehrt hat.

Was mich allerdings ein wenig stört, ist dass Du Dich auf
keinen Fall einer Kirche nähern willst. In Kirchen finden oft
auch klassische Konzerte statt. Was wenn Ihr mit Eurer
Musikklasse so ein Kirchenkonzert besuchen würdet. Wirst Du
dann auch das Betreten des Kirchengebäudes verweigern? Oder
wenn Ihr im Ethikunterricht (ich gehe mal davon aus, dass Du
den Ethikunterricht besuchst, wenn Du nicht am
Religionsunterricht teilnimmst) mal eine Kirche, eine Moschee
oder Synagoge anseht. Weigerst Du Dich dann auch diese Gebäude
zu betreten? Oder wenn es im Kunstunterricht um gothische
Kirchengebäude geht?

Ich hab natürlich kein Problem mit dem Gebäude selbst, sollten dort keine religiösen Veranstaltungen stattfinden werde ich die Kirche natürlich betreten,

Wenn Du die Möglichkeit hast im Vorraum der Kirche zu warten,
kannst Du ja nächstes Jahr einen Walkman/MP irgendwas Player
etc. mit Kopfhörer mitnehmen, dann hörst auch das Geschwafel
des Priesters nicht.

Mein iPod, den ich genau zu diesem Zweck benutzt habe wurde mir für die Zeit des Gottesdienstes entzogen.

Trotzdem danke :wink:

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Finde ich etwas übertrieben. Außerdem habe ich nächstes Jahr Prüfungen und nicht wirklich Lust mich davor noch mit meiner Deutschlehrerin in die Haare zu kriegen.

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Das habe ich mir vorhin auch durchgelesen.
Zur Aufsichtspflicht: in dem Vorraum, war ich auch nicht beaufsichtigt. Wenn ich hätte wollen, hätte ich die Wand anpickeln können. :wink:

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Applaus
Es ist zwar schon länger her, dass ich in der Schule war, aber da gabs den Jahresabschlussgottesdienst auch.

Obwohl überwiegend die Schüler überwiegend christlich waren, war das Krichesitzen eher unbeliebt. Dann kam einer auf die Idee, nach den dort dargebotenen Aufführungen, für die sich manche Schüler echt viel Mühe gemacht haben, und bei denen man nicht Applaudieren darf, eben trotzdem zu applaudieren. Es war eine tolle Stimmung, fast alle haben bei jeder Gelegenheit applaudiert. :smile:

Wenn Du nicht alleine bist, klappt das auch bei Dir.

Das nächste Mal war es zwar immer noch Vorschrift, da hinzugehen, aber mit der Kontrolle hat man es überhaupt nicht genau genommen, und einige Lehrer haben das sogar vorher sehr deutlich durchblicken lassen.

also: Nicht mit dem Kopf durch die Wand. Hab Spass!

Gruss, Marco

Hey,

dann kann nur gelten: „A**** + Zähne zusammen und durch!“

Aber für’s Leben lernt sich daraus, dass das konsequente „Ausüben der reinen Lehre“ nur dann zu realisieren ist, wenn der Betreffende bereit ist, auf ihm hilfreiche Vorteile und Vermeidung von Nachteilen aus Abhängigkeiten und Gefallen konsequent zu verzichten…

Willkommen in der Lebenswirklichkeit!

Herzliche Grüsse

Helmut

Hi

Wenn du vorher noch Erbsen isst, kannst du deiner Deutschlehrerin sogar sagen, dass es deine Reinterpretation von Woyzeck ist :smile:

lg
Kate

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Offtopic
Sofern das nicht das letzte Jahr war, sollte man es hin nehmen und diese religiösen Freaks ignorieren.

Personen die religiös sind sollte man am besten ignorieren.
Sonst werden sie noch gewalttätig.

Wenn man sein Abschlusszeugnis in der Hand hält und nichts mehr mir der Schule zu tun haben wird, dann kann man sich überlegen was man tun will.

Wenn man diese Leute jedoch noch mehrere Jahre ertragen muss und sie einem die Noten geben die für das zukünftige Leben wichtig sein werden, dann würde ich die nicht unnötig provozieren.

Also unabhängig von der rechtlichen Situation, sollte man über die weiter reichenden Konsequenzen nachdenken.

Zusätzlich dazu beantwortet das ja noch nicht, warum dir außerdem der ipod entzogen wurde. Hast du die Lehrerin mal angesprochen, warum sie dir den jetzt wegnimmt?

Gruß
Yvette

Nunja, weil das Benutzen von Unterhaltungsmedien während der Schulzeit nicht erlaubt ist.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

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Hi,

Sofern das nicht das letzte Jahr war, sollte man es hin nehmen
und diese religiösen Freaks ignorieren.

Personen die religiös sind sollte man am besten ignorieren.
Sonst werden sie noch gewalttätig.

wenn du mit einer solchen Wortwahl die Atheisten lobst, bist du als solcher nicht besser als die, die du hier kritisieren willst. Zumal solche Äußerungen auch davon zeugen, dass du entweder ganz wesentliche Teile der großen Religionen nicht verstanden hast oder zumindest nicht erkennst, dass Gewalttätigkeiten dem zuwider laufen.

Aber um auch das eigentliche Thema nochmal kurz anzuschneiden: Selbst wenn es ein echter Gottesdienst war (und nicht nur so eine pseudoreligiöse ökumenische Feier ohne Geistliche, die es jeder Religion recht machen will und dabei keiner gerecht wird), hast du als Ungläubiger (das ist ohne Wertung gemeint) ja nicht zu befürchten, dass dein eigener Gott dir fürs Betreten einer fremden Kirche eins mit dem großen Hammer überbrät. Das heißt, du kannst dem Spektakel vollkommen ohne Nachteile beiwohnen und mit etwas Glück vielleicht sogar noch irgendwas mitnehmen - oder auch alles direkt wieder vergessen, das ist ja deine Entscheidung.
Was du nicht tun solltest, ist, bei allem religiösen grundsätzlich sofort die Augen zu verschließen. Das wird zwar von vielen (selbstverständlich atheistischen) Leuten als wahnsinnig fortschrittlich empfunden, ist aber letztlich genau der gleiche blinde, unreflektierte „Glaube“, den Atheisten in Gläubigen sehen - nur eben andersrum.

lg
ventrue

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Moin,

ich denke, es geht schlicht und ergreifend um die
Aufsichtspflicht.

Was müsste den erfolgen, damit der Aufsichtspflicht genüge getan wird? Müssten die Eltern den Jungen von der Schule abholen oder wie wird das geregelt?

Gruß
Marion

Hi,

wird), hast du als Ungläubiger (das ist ohne Wertung gemeint)
ja nicht zu befürchten, dass dein eigener Gott dir fürs
Betreten einer fremden Kirche eins mit dem großen Hammer
überbrät.

Da habens die Atheisten echt praktisch. Als ich (Polytheist) kürzlich eine katholische Kultstätte aufsuchte (nur als Begleitung!), hatte ich bei dem dabei ausbrechenden Gewitter doch ein etwas mulmiges Gefühl und habe mich schleunigst wieder von dort entfernt.

LG,
Markus

Hi

Ein ähnliches Gefühl hatte ich (Agnostikerin) als ich das letzte mal eine katholische Kirche betrat, Atemnot und Erstickungserscheinungen bekam und mich dann im Beisein eines alarmierten Lehrers erstmal fein ins Gebüsch vor der Kirche übergab. Da wollte mich wohl jemand nicht haben. War aber praktisch, ich wurde nicht mehr in die Kirche gezwungen und hatte einen etwas cooleren Ruf weg als „die Fette“ (auch wenn „Satanistin“ nicht das Tollste ist).

Am Ende wars eine Weihrauchallergie.

lg
Kate

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Was ist das für eine Religion?^^ Klär mich auf^^ Google findet nichts Vernünftiges.

Selbst wenn es ein echter Gottesdienst war (und nicht nur so
eine pseudoreligiöse ökumenische Feier ohne Geistliche, die es
jeder Religion recht machen will und dabei keiner gerecht
wird), hast du als Ungläubiger (das ist ohne Wertung gemeint)
ja nicht zu befürchten, dass dein eigener Gott dir fürs
Betreten einer fremden Kirche eins mit dem großen Hammer
überbrät. Das heißt, du kannst dem Spektakel vollkommen ohne
Nachteile beiwohnen und mit etwas Glück vielleicht sogar noch
irgendwas mitnehmen - oder auch alles direkt wieder vergessen,
das ist ja deine Entscheidung.
Was du nicht tun solltest, ist, bei allem religiösen
grundsätzlich sofort die Augen zu verschließen. Das wird zwar
von vielen (selbstverständlich atheistischen) Leuten als
wahnsinnig fortschrittlich empfunden, ist aber letztlich genau
der gleiche blinde, unreflektierte „Glaube“, den Atheisten in
Gläubigen sehen - nur eben andersrum.

lg
ventrue

Laut dem Wörterbuch bedeutet „ökumenisch“ auch bloß Verbund CHRISTLICHER Religionen, was viele andere Religionen da auch ausschließt.

Natürlich habe ich nicht die Befürchtung, dass mich dort der Blitz trifft.
Dennoch regt es mich auf und erst recht, wenn ich gezwungen werde dabei teilzunehmen.

Ich bin der Meinung jeder, selbst die Christen selbst, sollten entscheiden dürfen, ob sie zu einem solchem Gottesdienst möchten oder nicht.

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